Ganz einfach, was ist leichter: einen Fahrradreifen-Schlauch einmal von 1bar auf 5bar aufzupumpen (also fast bis er platzt) oder 4 mal von 1bar auf 2bar. Jeder der das schonmal gemacht hat, versteht es sofort. Wer es noch nicht gemacht hat, der hat Schmach verdient.
Wärmepumpen sind auch nur Pumpen. Kurz: es ist der nichtlineare Wirkungsgrad.
Das ist aber nur ein Aspekt, der oft überhaupt nicht zum Tragen kommt. Wenn also bei bedarfsweisem Heizen eine Split-Klima lange auf maximaler Leistung arbeiten müsste, dann hätte man einen schlechteren COP. Dann könnte es Sinn machen 24/7 durchzuheizen.
Bei uns ist es so, dass wir selbst bei bedarfsweisem Heizen die Anlage beim COP-Maximum betreiben, also bei einer 2,5kW Anlage bei 200-600 Watt. Effizienter geht also nicht.
Der andere Aspekt ist oft viel entscheidender und das sind die ständigen Wärmeverluste nach draußen. Und die sind um so höher, je höher die Temperatur innen ist. Jedes Grad weniger innen und diese Verluste reduzieren sich. Das ist der Hauptgrund, warum bedarfsweises Heizen deutlich sparsamer ist in fast allen Szenarien.
Bei LWWP ist die Situation nochmal anders: Die müssen in der Regel mit so niedrigen Vorlauftemperaturen ausgelegt werden, um effizient zu arbeiten, da bräuchte man Tage, bis eine ausgekühlte Wohnung wieder auf Temperatur wäre. Da bleibt einem oft nichts anderes übrig, als 24/7 durchzuheizen. Zumindest darf man nicht zu weit in der Nacht absenken und muss früh genug wieder einschalten. Das 24/7 ist hier sozusagen dem Gesamt-Aufbau geschuldet und wird auch nur dann halbwegs sparsam, wenn das Haus sehr gut gedämmt ist. Dann fallen diese Energieverluste nach draußen nicht mehr so ins Gewicht.
Bei Split-Klima ist die Situation deutlich anders, besonders bei ungedämmten Häusern. Da spart man jede Menge durch bedarfsweise Nutzung.
Ich persönlich habe den Verbrauch mit und ohne Nachtabsenkung verglichen. Und mit 1,5 Grad Nachtabsenkung fahre ich definitiv günstiger. So also auch meine Erfahrung bzw. das Ergebnis mehrerer Tests.
So habe ich eigentlich auch gedacht, jetzt aber steuere ich die Anlage über Smarthome und einem externen Thermometer.
Da du dich scheinbar gut auskennst, wollte ich mal nach deiner Expertise fragen.
Ich habe meine Klima auf z.B. 18 Grad gestellt und sie hat durchgehend versucht den Raum auf über 22 Grad zu halten. Angaben vom externen Thermometer das nicht im Luftstrom der Klima stand. Das Ergebnis war, dass sie ohne wirklich pause Tag und Nacht lief. Ich habe das aber nur einen Nachmittag und eine Nacht mit angeschaut.
Ich habe mir dann mal die gemessene Temperatur von der Klima direkt angeschaut und die hat irgendwas mit 24,25 Grad gemessen. Wenn das externe Thermometer 18 Grad anzeigt, zeigt der Sensor der Klima 22 Grad an.
Jetzt nach deinem Kommentar stelle ich mir die Frage: Macht die Klima das um sich an den Raum anzupassen und braucht sie länger als einen Nachmittag und eine Nacht um sich an den Raum anzupassen? Oder ist die Klima einfach nur kacke? Diese hier habe ich gekauft: KESSER® Klimaanlage SET Split - mit WiFi/App Funktion Klimagerät - Kühlen A++/ Heizen A+ -12000 BTU/h (3.400 Watt) Kältemittel R32 - Fernbedienung, Timerfunktion - Inkl. komplettem Montagematerial : Amazon.de: Küche, Haushalt & Wohnen
Danke schon mal.
@stiech82
Der Unterschied zwischen Klima und Gas, Öl oder was auch immer ist .. das du meist nur eine Wärmequelle hast und dort auch keine 60 – 70 Grad raus gepustet werden .. sondern nur ca. 40 Grad!
Hierdurch hast du auch eine sehr ungleichmäßige Wärme Verteilung in größeren Räumen. Abhilfe schafft durchheizen bei geringem Luftstrom oder wenn die Klimaanlage groß genug ausgelegt ist halt mit sehr starkem Luftstrom aufheizen.
das trifft aber nur für alt-systeme zu, die nicht wie bei neueren anlagen, mit niederigeren vorlauftemperatruren arbeiten.
und das betrifft mitlerweile sehr viele systeme, die 'nurnoch'mit 55 und weniger arbeiten.
wo sollen da dann die 60-70 grad herkommen die den unterschied machen?
die laufen ja nicht mit so hohen temperaturen?!
genauso wie die reine behauptung, 'durchheizen ist günstiger', so pauschal würde ich das nicht ausdrücken.
bitte die zusammenhänge dazu erklären.
meines erachtens nach hängt es auch stark mit der nutzung des raumes zusammen:
wenn ich nur alle 2 tage dort dusche, und es dann warm brauche weil ich mich nackich mache und es warm haben will, bringt ein druchheizen auf dann gerne auch mal 25°c nichts, kostet nur unverhältnissmässig viel energie.
da kann dann sogar mal ein heizlüfter besser sein als eine splitanlage -meine ansicht.
[quote data-userid="8074" data-postid="83144"]Das ist aber nur ein Aspekt, der oft überhaupt nicht zum Tragen kommt. Wenn also bei bedarfsweisem Heizen eine Split-Klima lange auf maximaler Leistung arbeiten müsste, dann hätte man einen schlechteren COP. Dann könnte es Sinn machen 24/7 durchzuheizen.
Bei uns ist es so, dass wir selbst bei bedarfsweisem Heizen die Anlage beim COP-Maximum betreiben, also bei einer 2,5kW Anlage bei 200-600 Watt. Effizienter geht also nicht.[/quote]
Du hast aber den COP gar nicht berechnet. Der Stromverbrauch nützt dir nichts, wenn du nicht weißt, wieviel Wärme damit produziert wurde. Und für ein vernünftigen Vergleich müsstest du sowieso beide Szenarien unter gleichen Bedingungen testen.
Hängt ganz von der Isolation ab. Wenn die Wände aus Pappe sind, dann stimmt das. Bei einem halbwegs gedämmten Massivbau stimmt das hingegen nicht.
Den COP kann man über Tabellen des Herstellers ablesen und grundsätzlich ist bei Split-Klima der COP am Besten in einem Bereich von niedriger Kompressordrehzahl bis etwa Nenndrehzahl. Typische 2,5 kW Geräte sind im Bereich von 200-500 Watt am effizientesten, haben dort also den höchsten COP. Wenn also beim berdarfsweisen Heizen ich in diesem effizienten Bereich bleibe, hat man überhaupt keine Nachteile gegenüber 24/7 heizen.
Dieser Zusammenhang ist völlig unabhängig von der Isolierung. Der Zusammenhang, dass bei doppelter Differenztemperatur auch die Verlustwärme nach draußen sich verdoppelt, ist immer so. Lediglich die absolute Höhe der Verluste hängt von der Dämmung bzw. dem U-Wert ab.
@zx6r Leider nicht die Ursache des Problems, da ich das auch gedacht habe und demnach so gehandelt habe. Also Raum mal ordentlich aufgewärmt. Luftstrom mal auf stark, mal auf schwach, richtiger Platz des externen Thermometers usw....
Leider hat das zu keiner Lösung geführt.
PS: In der Kühe haben wir nur eine Wärmequelle würden wir dort mit Gas heizen.
@okabe danke dir.
Das mit dem Billigteil war auch eine meiner Vermutungen. Mir ist gestern Abend aber noch was eingefallen. Ich habe die Klimaanlage auf "heat" eingestellt und den Ventilator auf "auto". Ich probier es mal von "heat" auf "auto" zu wechseln.
Ansonsten mal schauen, ich habe mir jetzt eine Klima von Mitsubishi für einen anderen Raum gekauft wie auch Andreas Schmitz sie hat. Mal sehen ob die dabei besser funktioniert und es wirklich nur an dem Model liegt.
Ich wollte bei meiner ersten Klimaanlage erst mal nicht so viel ausgeben um erst einmal zu testen ob die für unsere Gegebenheiten überhaupt geeignet ist.
Dieser Zusammenhang ist völlig unabhängig von der Isolierung. Der Zusammenhang, dass bei doppelter Differenztemperatur auch die Verlustwärme nach draußen sich verdoppelt, ist immer so. Lediglich die absolute Höhe der Verluste hängt von der Dämmung bzw. dem U-Wert ab.
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Das widerspricht nicht dem, was ich gesagt habe... Du musst nochmal bei den Grundlagen anfangen.
Das widerspricht nicht dem, was ich gesagt habe... Du musst nochmal bei den Grundlagen anfangen.
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Auszug aus Databook Daikin 4MXM68N, Bedingung Innen 20°C, Außen 7 °C, Innengerät 4xFTXM25M:
COP(Pmin=2.8kW)=5.3
COP(Pnom=8.6kW)=4.67
COP(Pmax=11.1kW)=4.66
Also so riesig ist der Unterschied hier unter diesen Bedingungen nicht. Das sind ca. 14% mehr elektrische Leistung im Vergleich von Pmax und Pmin. Ich werde aber sicher nicht auf einmal die fünffache Leistung brauchen.
Wenn man einen Raum die Hälfte der Zeit bei 0°C Außentemperatur nur auf 15 °C hat statt auf 20°C, würde man in der halben Zeit 25% Wärmeverluste sparen, insgesamt also 12.5%. Ich hätte hier mehr Sorge wegen Wärmeverlusten zu anderen Räumen, die dort dann mitgeheizt werden müssten.
Leider kenne ich keine Daten für andere Umgebungsbedingungen. Für die gibt es nach meinem Kenntnisstand nur COP(Pmax). Der rangiert (immer bei Pmax) von:
COP(Pmax=7.3kW,AT=-15,RT=24)=3.42
bis
COP(Pmax=14.9kW,AT=15,RT=16)=5.56
Aus diesen Daten erschließt sich mir jedenfalls
weder, dass es im COP dramatisch besser bei geringeren Leistungen ist
noch (ist aber persönliche Gewichtung), dass der Komfortverlust eines kälteren Raums inklusive Schimmel-Risiko wirklich durch dramatisch geringere Verluste aufgewogen wird.
Auszug aus Databook Daikin 4MXM68N, Bedingung Innen 20°C, Außen 7 °C, Innengerät 4xFTXM25M:
COP(Pmin=2.8kW)=5.3
COP(Pnom=8.6kW)=4.67
COP(Pmax=11.1kW)=4.66[/quote]
Ich fürchte das reicht nicht, denn wir brauchen mindestens auch noch Angaben zur Leistungsaufnahme (insbesondere im unteren Bereich) sowie am besten auch noch die Luftfeuchtigkeit - und es wird sicherlich auch nicht genau 7 Grad gewesen sein.
Ja, das sind 14% mehr elektrische Leistung, aber immer bei gleichen Temperaturen. Wenn man aber über die Nacht abschaltet, dann muss die Anlage tagsüber plötzlich nicht nur mehr leisten, sondern hat auch einen größeren Temperaturhub. Das senkt den COP zusätzlich.
Das kommt noch dazu - es geht ja um den Gesamtwärmeverlust, nicht nur den Wärmeverlust nach draußen.
Ja, das sind 14% mehr elektrische Leistung, aber immer bei gleichen Temperaturen. Wenn man aber über die Nacht abschaltet, dann muss die Anlage tagsüber plötzlich nicht nur mehr leisten, sondern hat auch einen größeren Temperaturhub. Das senkt den COP zusätzlich.
Das verstehe ich jetzt nicht... bei abgekühltem Raum ist der Temperaturhub kleiner. Dass die Anlage mehr leisten muss und daher am Wärmetauscher höhere Temperaturen benötigt, ist ja in den COPs enthalten. Temperaturhub sollte viel stärker von der Außentemperatur abhängen. Da würde es eher Sinn machen, die zweite Nachthälfte bis in den Morgen hinein weniger zu heizen.
Da die Klimaanlage mit hoher Leistung laufen wird, um die Temperaturdifferenz auszugleichen ist der Temperaturhub dennoch höher.
Dazu kommt noch, dass es meist kurz nach Sonnenaufgang am Kältesten ist - genau dann wenn man die Wohnung wieder hochheizen muss.
Und nicht vergessen, dass deine Tabelle von 7 Grad ausgeht. Es ist sicher oft so, dass durch die erhöhte Leistung bei etwas niedrigeren Temperaturen plötzlich überproportional oft abgetaut werden muss. Das wiederum zwingt die Klimaanlage noch mehr Leistung zu geben, weil in der Abtau-Zeit ein Teil der Wärme wieder verloren geht.
Dazu muss man sagen, dass es je nach Isolierung und Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht durchaus sinnvoll sein KANN, nachts abzusenken. Aber nach meinen eigenen Messungen ist der Energieverbrauch eindeutig höher - und der Komfort geringer.
Zu guter Letzt ist gerade Nachts die Gefahr hoch, dass Wasser an den Wänden kondensiert und sich Schimmel bildet. Noch ein Grund, durchzuheizen. Wenn man wirklich durch die Nachtabschaltung spart, dann sollte man vielleicht lieber das Geld in die Hand nehmen und mal ein bisschen Nachdämmen.
Sorry, aber das ist Quatsch. Der COP ist spezifiziert für eine gewisse Raumtemperatur, nicht Wärmetauscher-Temperatur, und Leistung. So ein System hat - gleiche sonstige Bedingungen vorausgesetzt - bei 15°C Raumtemperatur einen besseren COP als bei 20°C, weil der Temperaturhub von Außen nach Wärmetauscher-Innen entscheidend ist. Je nach Leistung wird dann noch einmal etwas niedrigere oder höhere Wärmetauscher-Temperatur benötigt. Aber der Effekt ist berücksichtigt, wenn ein COP für eine geringere Leistung angegeben wird. Bei hohen Außen-zu-Innen-Hüben sollte der Leistungseffekt daher eher nicht so ins Gewicht fallen. Ich brauche ja immer die gleiche Übertemperatur innen, egal wie kalt es draußen ist (z.B. als Annahme 25°C bei geringer Leistung und 30°C bei hoher Leistung). Wenn diese 5K bei hoher Außentemperatur 14% im COP ausmachen, werden sie bei niedriger Außentemperatur deutlich weniger ausmachen. Durch Erhöhung der Gebläsestufe wird dieser Effekt nochmals abgemildert (natürlich zum Preis geringeren Komforts). Da gibt es keinen nochmals erhöhenden doppelten Effekt.