Split-Klima: Kältemittelleitung an Innengerät festlöten?

Hi zusammen,

habe jetzt schon das eine oder andere Mal gelesen, dass die Kältemittelleitungen direkt an die Kältemittelleitungen des Innengeräts gelötet werden, sodass zukünftige Undichtigkeiten von Haus aus vermieden werden.
Was ich allerdings noch nicht verstehe:

  • Wird die gebördelte Kältemittelleitung erst mit dem erforderlichen Drehmoment mit der Kältemittelleitung des Innengeräts verschraubt und dann über die Verschraubung drüber gelötet?
  • Was macht man bei einer festen Verlötung, wenn einmal die komplette Kältemittelleitung getauscht werden muss?
  • Und bekommt man sowas einfach hin, wenn man noch nie Metallteile verlötet hat, jedoch viel Elektronik-Löterfahrung vorhanden ist?

    Danke schon mal für eure Hilfe!
    Hi zusammen,

    habe jetzt schon das eine oder andere Mal gelesen, dass die Kältemittelleitungen direkt an die Kältemittelleitungen des Innengeräts gelötet werden, sodass zukünftige Undichtigkeiten von Haus aus vermieden werden.
    Was ich allerdings noch nicht verstehe:
  • Wird die gebördelte Kältemittelleitung erst mit dem erforderlichen Drehmoment mit der Kältemittelleitung des Innengeräts verschraubt und dann über die Verschraubung drüber gelötet?
  • Was macht man bei einer festen Verlötung, wenn einmal die komplette Kältemittelleitung getauscht werden muss?
  • Und bekommt man sowas einfach hin, wenn man noch nie Metallteile verlötet hat, jedoch viel Elektronik-Löterfahrung vorhanden ist?

    Danke schon mal für eure Hilfe!
    Mir ist beim Verlegen der Leitungen das 3/8" Rohr 30 cm vor dem Aussengerät geknickt.
    Da die Verlegung hier ziemlich übel war, und ich keine Lust hatte, das Ganze nochmal zu machen, habe ich meinen Heizungsbauer angefragt, ob er mir nicht einfacher ein 30 cm Stück Rohr dort anlöten kann.

    Er sagte, dass beim Lötvorgang die Anlage unbedingt mit Stickstoff gespült werden müsste, da sich mit Sauerstoff sonst Schlacken bilden, die im Kühlsystem nichts verloren haben und ggf. den Kompressor killen können.

    Letztlich war es dann doch weniger Aufwand, mir eine neue Leitung zu bestellen, und alles kmpl. neu zu machen.

    sooo teuer wäre eine flasche stickstoff kaufen und damit einmal durchspülen nun auch nicht gewesen :slight_smile:

    das mit dem knick ist ärgerlich

    und mit dem anlöten meint mann eher das nicht das gebördelte anschliessend verlötet wird, sondern das man den bördel-kram abschneidet, ein dickeres rohr drüber schiebt und das verlötet.
    mit dann besagten stickstoff-spülen...

    vorsicht wenn man das selber machen will, sehr sehr sehr gut lüften!!! lebensgefahr wenn man das 'vergisst'.....

    Hi zusammen,

    Und bekommt man sowas einfach hin, wenn man noch nie Metallteile verlötet hat, jedoch viel Elektronik-Löterfahrung vorhanden ist?

    Danke schon mal für eure Hilfe!
    Hallo

    Ohne viel Erfahrung im Hartlöten von Kupfer und ohne die passende Ausstattung mit Sauerstoff/Propan Brenner, dem richtigen Flußmittel (Fontargen F 300) und dem richtigen Hartlot ( Fontargen AF 306 oder AF314) und viel Erfahrung mit dem Hartlöten von Kupfer wird das nichts.
    Ehe ihr so was als erstes Lötprojekt angeht, seid euch im klaren, das bei einem Fehler die ganze Anlage hin, mindestens aber leer ist.

    Damit lässt sich nichts sparen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas
    und mit dem anlöten meint mann eher das nicht das gebördelte anschliessend verlötet wird, sondern das man den bördel-kram abschneidet, ein dickeres rohr drüber schiebt und das verlötet.
    mit dann besagten stickstoff-spülen...
    Wenn ich es richtig verstanden habe, muss dann während des Lötvorgangs mit N gespült werden, damit im Leitungsinneren möglich wenig Sauerstoff vorhanden ist, durch den es dann zu besagten Schlacken im System kommen würde.
    [...] sondern das man den bördel-kram abschneidet, ein dickeres rohr drüber schiebt und das verlötet.
    Genau so klingt das gut! Weg mit dem Bördel-Kram, das sind nur unnötige potenzielle Leckstellen, und ordentlich verlöten.
    Was dickere Rohre anbelangt: Da gibt es auch fertige Lötmuffen für 1/4" und 3/8" zu kaufen:

    https://kaelte4you.de/produkt/loetmuffe-9600-1-4-i-i/

    https://kaelte4you.de/produkt/loetmuffe-9600-3-8-i-i/

    Die sind auch gar nicht mal wirklich teuer :-)
    Ohne [...], dem richtigen Flußmittel (Fontargen F 300) und dem richtigen Hartlot ( Fontargen AF 306 oder AF314) [...] wird das nichts.
    Flussmittel ist allenfalls nötig, wenn man Kupfer auf einen anderen Werkstoff (Messing-Legierungen etc.) lötet.
    Reine Kupfer-Kupfer-Lötungen gehen auch super ohne Flussmittel. Man nehme einfach ein geeignetes Kupfer-Phosphor-Lot wie Rolot 607: ![58802=9513-Lot.png|403x517](upload://oJUslV0zEhkqIH79zEil1ym5hSd.png)

    Danke für alle Antworten!
    Für mich wäre es dann auf keinen Fall ein erstes gutes Projekt dafür, auch wenn es vermutlich gut machbar wäre - wenn man es denn mal kann. Dazu ist jedoch die Zeit zu knapp :-/

    Ohne [...], dem richtigen Flußmittel (Fontargen F 300) und dem richtigen Hartlot ( Fontargen AF 306 oder AF314) [...] wird das nichts.
    Flussmittel ist allenfalls nötig, wenn man Kupfer auf einen anderen Werkstoff (Messing-Legierungen etc.) lötet.
    Reine Kupfer-Kupfer-Lötungen gehen auch super ohne Flussmittel. Man nehme einfach ein geeignetes Kupfer-Phosphor-Lot wie Rolot 607:
    Hallo

    Silber/Phosphor Lote haben eine um etwa 200 Grad höhere Arbeitstemperatur als Silberlote. Deswegen funktioniert die Lötung damit auch ohne Flussmittel.
    Damit handelt man sich aber neue Probleme ein:
    Die Oxidbildung wird stärker. Wie soll dieses Oxid innen aus dem Rohr entfernt werden?

    Alle sichtbaren Lötnähte an den von mir verbauten Klimageräten sind mit Silberloten gelötet und anschliessend Abgesäuert.

    Wer unbedingt, wie weiter oben beschrieben, eine dieser Kupferleitungen reparieren muss, sollte das Geld für eine ordentliche Verschraubung investieren:

    https://shop.serto.com/verschraubungen/messing/gerade-verschraubungen-mit-rohranschluss/gerade-verschraubung-.-1.html

    Die sind für über 100 Bar Druck spezifiziert und umgehen alle Probleme, die man sich mit Lötungen einhandelt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas

    Gelten die Serto Verschraubungen als wesentlich sicherer, als Bördel-Verschraubungen?

    Falls ja, könnte man die ja dann auch am Innengerät verwenden. Einfach Mutter am Innengerät abschneiden und diese Verbinder verwenden.

    Nachtrag: Infos zum Serto Verschraubungsprinzip:
    https://www.serto.com/produkte/das-serto-system/verschraubungsprinzip/

    Hi

    Wer unbedingt, wie weiter oben beschrieben, eine dieser Kupferleitungen reparieren muss, sollte das Geld für eine ordentliche Verschraubung investieren:
    Das hört sich nicht schlecht an. Zudem sind die Verschraubungen auch nicht teurer als ein fragwürdiges Bördelgerät.
    Allerdings behauptete kürzlich ein Kollege von mir, dass die Bördelverschraubung die am sichersten dichte Verschraubungsart wäre...

    PS

    Hab mir mal die Serto Verbinder angeschaut. Es gibt sie auch von Armacell unter der Bezeichnung "SAE Flare Fittings" und auch Vaillant bietet sie alternativ statt Bördelung für deren Wärmepumpen an. Da gibts also nicht nur so Verschraubungen, sondern auch die gleiche Technik, die dann aber auf einen SAE-Stutzen aufgeschraubt werden kann, ohne bördeln zu müssen.

    Allerdings, was die Idee wieder etwas unattraktiv macht, wenn man nur ein paar wenigen Verbindungen braucht: Es braucht wohl ein Kalibrierwerkzeug für das Rohr. Und das kostet pro Rohrdurchmesser 50-100 Euro.

    Hier sieht man das Kalibrierwerkzeug:
    https://youtu.be/p7e3Mn5dBD0?t=155

    Ob man das unbedingt braucht, erschließt sich mir noch nicht.

    Mir ist beim Verlegen der Leitungen das 3/8" Rohr 30 cm vor dem Aussengerät geknickt.
    Das hab ich auch schonmal geschafft ! Allerdings die dünnere 1/4" Leitung
    ....Rohr dort anlöten kann. Er sagte, dass beim Lötvorgang die Anlage unbedingt mit Stickstoff gespült werden müsste, da sich mit Sauerstoff sonst Schlacken bilden, die im Kühlsystem nichts verloren haben und ggf. den Kompressor killen können.
    Ich habe dann ein Rohrende mit einem Bohrer vorsichtig aufgeweitet, so dass das man andere Rohrende ca. 4-5mm einschieben konnte und dann hartgelötet.
    Ohne Stickstoff. Hat funktioniert, ist dicht und Kompressor lebt noch.
    Ich habe dann ein Rohrende mit einem Bohrer vorsichtig aufgeweitet, so dass das man andere Rohrende ca. 4-5mm einschieben konnte und dann hartgelötet.
    Ohne Stickstoff. Hat funktioniert, ist dicht und Kompressor lebt noch.
    Die Frage ist halt immer, wo fängt die übertriebene Vorsicht an, und womit handelt man sich einen langfristigen Schaden ein.
    Hier wurde ja auch mal dieses Video verlinkt:
    https://www.youtube.com/watch?v=IwEWFyjHwuk&t=508s

    Hier wird nicht auf Dichtigkeit geprüft, und nicht einmal evakuiert.
    Läuft vermutl. auch. Die Frage ist, wie gut, und wie viel früher gibt der Kompressor auf?

    Es kann imho gut sein, dass solche Löt-Schlacken in winzigen Mengen in der Praxis kein nennenswertes Problem sind, und der Fachmann hier schlicht zu perfektionistisch ist!??? :eh: :eh: :eh:
    Ich habe dann ein Rohrende mit einem Bohrer vorsichtig aufgeweitet, so dass das man andere Rohrende ca. 4-5mm einschieben konnte und dann hartgelötet.
    Ohne Stickstoff. Hat funktioniert, ist dicht und Kompressor lebt noch.
    Die Frage ist halt immer, wo fängt die übertriebene Vorsicht an, und womit handelt man sich einen langfristigen Schaden ein.
    Hier wurde ja auch mal dieses Video verlinkt:
    .....
    Hier wird nicht auf Dichtigkeit geprüft, und nicht einmal evakuiert.
    Läuft vermutl. auch. Die Frage ist, wie gut, und wie viel früher gibt der Kompressor auf?
    Da wird anscheinend auch nicht gebördelt....vielleicht Quick-Connect ?
    Es kann imho gut sein, dass solche Löt-Schlacken in winzigen Mengen in der Praxis kein nennenswertes Problem sind, und der Fachmann hier schlicht zu perfektionistisch ist!??? :eh: :eh: :eh:
    Ich weiss es nicht. Habe mir beim Löten auch keine Gedanken darüber gemacht, dass die Schlacke den Kompressor angreifen könnte.....
    Hier wird nicht auf Dichtigkeit geprüft, und nicht einmal evakuiert.
    Läuft vermutl. auch. Die Frage ist, wie gut, und wie viel früher gibt der Kompressor auf?
    Die Dichtheitsprüfung ist für das Funktionieren der Anlage auch nicht nötig. Sie verringert aber ganz offensichtlich die Ausfallrate, wenn Fehler bei der Installation passieren. Und wer das nicht täglich macht, wird eine hohe Fehlerquote haben. Und bei einem Fehler hat man eine ziemliche Umweltsauerei.

    Und was das Evakuieren angeht: Es wurde ein alternatives Verfahren genutzt, was früher auch in Deutschland nicht unüblich war, aber einfach verboten ist, weil schädliches Kältemittel in die Umwelt gelangt. Es wurde einfach mit Kältemittel die Luft rausgespült. Bei den Temperaturen dort ist auch nicht mit Kondenswasser in den Leitungen zu rechnen. Dann sind die Chancen recht hoch, dass das auch dauerhaft funktioniert.

    Es kann auch sein, dass die Anlage mit R290 (Propan) läuft, dann wäre es selbst für die Umwelt kein großes Problem.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, muss dann während des Lötvorgangs mit N gespült werden, damit im Leitungsinneren möglich wenig Sauerstoff vorhanden ist, durch den es dann zu besagten Schlacken im System kommen würde.
    Genau genommen sollte man das in der Tat machen. Wenn sich während des Lötens Luftsauerstoff in der Leitung befindet, dann bildet sich auf der Rohrinnenseite Kupferoxid, das als schwarzes, bröseliges Zeug von der Rohrwandung fällt. Hier gibt es ein Demostrationsvideo dazu - einmal mit, einmal ohne Stickstoff-Spülung. Welche Mengen Kupferoxid man braucht, um wirklich Schaden im Kältemittelkreislauf anzurichten (Kompressor beschädigen oder Kapillarrohr verstopfen), weiß ich allerdings nicht. Ich habe noch nie mit N2 gespült und bislang keine Kälteanlage damit kaputt bekommen.

    https://www.youtube.com/watch?v=3uP-eb8Zz08

    Hmmm, theoretisch sollte doch jedes andere "Schutzgas", das man vom Schweißen, kennt auch geeignet sein.
    Hauptsache der Sauerstoff ist verdrängt.
    Oder?

    PS

    Vollkommen richtig!
    Jedes Gas oder Gasgemisch, das keinen Sauerstoff enthält, ist für diesen Zweck geeignet.
    Es funktioniert insbesondere mit Edelgasen, die ja chemisch perfekt inert sind, d.h. Argon (=Schutzgas beim MIG- und WIG-Schweißen) oder Helium (Ballongas, das man oft billig im Baumarkt bekommt) erfüllen den Zweck.
    Ob MAG-Schutzgas (üblicherweise 82% Argon und 18% CO2) auch geht, weiß ich nicht. Möglicherweise reagiert der Sauerstoff aus dem CO2 mit dem Kupfer.

    Aber jetzt kommt's: Es geht sogar mit Propan!
    Das ist zwar saugefährlich, weil es bekanntermaßen brennbar ist und man damit nicht nur alles abfackeln, sondern auch böse in die Luft fliegen kann, aber prinzipiell geht's. Schaut einfach mal in diesem englischsprachigen Internetforum den Beitrag von "AC-Hacker" vom 30.10.2009 um 8:22 pm an:

    https://ecorenovator.org/forum/showthread.php?t=484&page=18

    Der lässt da Propan aus einer kleinen Campinggas-Flasche mit minimaler Flussrate (Kontrolle durch Bläschen in einer Schale Wasser) durchströmen und lötet dann sein Kupferrohr. Wenn man es überlebt, ergibt es prima Löt-Resultate :slight_smile:

    Jesus ne was eine Diskussion. 1/4" oder 6mm = 6mm Muffe, 3/8" oder 10mm am besten aufweiten mit Aufweitzange oder halt Muffe. Stickstoff gaaaaaanz wenig durch die 3/8 einblasen (bei zu viel drückt es beim löten das Lot raus = definitiv undicht). Normales 5%Silber-Phosphorlot reicht. Wer keinen richtigen Brenner hat kann es mit Silberlot versuchen (weniger Temp. erforderlich). Stickstoff weiter durchströmen lassen bis Lötstellen abgekühlt sind. Positiver Nebeneffekt : Nicht so ein dickes Dämmpaket hinterm Gerät falls man nicht direkt durch die Wand geht. Viel Erfolg :wink:

    Ich löte alle Verbindungen am Innengerät schon immer. Wenn es da undicht wird ist das sowas von ein Scheiß wenn man das IG auf der Schulter hat und gleichzeitig die Bördel nachzieht. Macht nix Spaß.