Split-Klima für DHH

Hallo zusammen,

ich lese hier schon etwas länger sehr interessiert mit, da ich mich sehr für die Thematik Heizen mit Split-Klima interessiere.

Nun habe ich einen Altbau von '33 mit 36er Vollziegel als Mauerwerk und ca. 6cm EPS rundherum. So weit so gut. Fenster habe ich jetzt neu machen lassen - einmal überall 3-fach. Die alten waren teilweise noch seeeeehr alt...

Nun habe ich mal mit Ubakus und DanBasic rumgerechnet, was sich so heizkörpertechnisch reißen lässt hinsichtlich VLT für eine WP. Das sieht überall machbar aus, lediglich das Wohnzimmer ist rechnerisch selbst bei 45/40 VL/RL hoffnungslos unterdeckt. Aktuell brennt da halt ein Öler, der kann halt auch Teewasser machen. Leider ist der Heizkörper direkt unter einem Panoramafenster und es lassen sich gerade mal 30cm hohe Heizkörper montieren. Da geht nix mehr. Dazu kommt, dass ich von dem Gedanken angetan bin, dass eine LLWP im Gegensatz zu einer LWWP eigentlich IMMER ihren SCOP abliefert. Da gibt es keine verkorkste Hydraulik aus Ölbrennerzeiten.

Nun meine Szenarien:

  1. Im Wohnzimmer 2,5-3,5 kW Monosplit und den Ölbrenner perspektivisch durch eine ca. 5kW LWWP ersetzen. Dann wäre ich die Unterdeckung im Wohnzimmer los, hätte in der Übergangszeit eine unschlagbar effiziente Heizung mit geringer unterer Modulationsgrenze und könnte im Winter dann eine Grundwärme über die LWWP einbringen und mit der Klima zuheizen

  2. Zunächst Erfahrungen mit einer Split Klima im Wohnzimmer sammeln und wenn das für mich passt, dann das komplette Haus so umrüsten und den Öler samt Heizkörper beim Schrotti abgeben.

Ach ja: NAT -8°C (Ruhrgebiet) und berechnete Heizlast irgendwas um 8-9kW (ohne Gewinne).

Für Variante 2 drängen sich meiner Meinung nach 2 2er Split Klimas auf, die jeweils von den beiden Giebelseiten in das Haus arbeiten. Dafür habe ich mal Grundrisse angefertigt. Im EG gibt es wirklich nur eine einzige Tür (zum Bad), der Rest ist komplett offen (ok, die Haustür nicht...).

Oben werden halt Kinderzimmer und Schlafzimmer, da sollte es schon möglich sein sämtliche Türen geschlossen zu haben ohne, dass jemand friert...

Das Haus besteht im Grunde nur aus 4 Räumen plus Bad. (und Spitzboden - derzeit beheizt, ach ja... Keller auch beheizt - bis auf den Tankraum... müsste man halt mit betrachten)

Ich sehe gerade:

no more attachments are allowed today...

...dann halt morgen.

Ja, ich würd das auch erstmal im Testbetrieb mit einer Split-Klima machen. Wenn du das meiste selber installieren kannst, wird das auch günstig.

Hier die Grundrisse:

<a title="Erdgeschoss" href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener"> Link entfernt

<a title="Obergeschoss" href=" Link entfernt " target="_blank" rel="noopener"> Link entfernt

EDIT:

Wofür kann man hier im Forum eigentlich extra über die Forensoftware Links einfügen, wenn diese beim absenden direkt wieder entfernt werden? Muss man nicht verstehen...?

Anhänge gehen anscheinend auch nicht, oder übersehe ich da was?

Schade.

Neulinge haben noch keine Rechte für Links. Das hat was mit dem Spamschutz zu tun. Pack deine Links ohne https oder http rein, dann sollte es gehen.

Ein kleines Update von mir:

Noch im Sommer habe ich eine 2er Multisplit von Mitsubishi Electric installieren lassen.

Außengerät: MZX-2F53VF4

Innengerät 1: MSZ-AY35VG (hat WLAN)

Innengerät 2: MFZ-KT25VG (kein WLAN)

Innengerät 1 hängt mittig an der Wand zwischen Wohnzimmer und Bad im Wohnzimmer.

Innengerät 2 hängt im Schlafzimmer unter dem Fenster, da wo früher ein Heizkörper war.

Bisherige Erfahrungen:

Kühlen ist phantastisch. Man merkt aber, dass die Wandgeräte irgendwie besser entwickelt sind, als die Truhen. Darum und auch wegen des doch recht heftigen Preisunterschiedes würde ich in Zukunft eher zu Wandgeräten greifen. Die kann man zur Not auch unter dem Fenster platzieren.

Beim Heizen muss man die Geräte schon zu mittlerer Lüfterstufe zwingen, wenn man die Wärme einigermaßen verteilt haben möchte. Sonst schmoren die Geräte recht schnell im eigenen Saft und man hat trotz offener Räume große Temperaturunterschiede.

Ansonsten logge ich aktuell täglich die mittleren Außentemperaturen und die Stromaufnahme der Klima und werde meine Erfahrungen hier veröffentlichen, sobald etwas aussagekräftiges dabei herausgekommen ist.

Ein Vorteil bisher: egal wie das Wetter wird: die Temperaturen im Haus sind mehr oder weniger wie mit dem Lineal gezogen konstant. Das ist schon recht angenehm.

Zur recht neuen AY (Vorgänger AP) gibts hier noch wenig Erfahrungen. Insofern sehr interessant. Lässt du 24/7 durchlaufen oder heizt du nur bedarfsweise? Interessant wäre, wie sich der Regler so verhält. Viele haben ja gerade in der Übergangszeit Probleme mit ihren Anlagen, dass die zu häufig takten. Wie ist das bei deiner? Ein Log der Stromaufnahme über einen Tag wäre auch interessant.

Hast du auch die Luftauswurftemperatur im Blick? Die ist ein wichtiger Indikator, ob die Anlage effizient läuft.

Ich lasse die Anlage auf mittlerer Gebläsestufe durchlaufen. So wird die Wärme einigermaßen verteilt und auf der Couch (steht im "Sitzbereich") bekommt man kaum etwas davon mit. Leider habe ich im Baustress nur einen Hutschienenzähler einbauen lassen. Heute würde ich lieber einen Shelly nehmen. Ein Log über den Tag verteilt fände ich auch sehr interessant, aber leider muss ich die Messwerte noch händisch nehmen. Mittlerweile läuft hier ein Raspi mit Homeassistant, der auch die Temperaturen aufnimmt. Vielleicht baue ich nochmal auf einen anderen Zähler um.

Die Auswurftemperatur könnte ich mal nehmen, fühlt sich ohne Thermometer aber nicht extrem warm an. Also kein Fön :smiley:

Sonst kann ich zur AY nicht viel sagen. Läuft unauffällig, sehr leise. Hohe Lüfterstufen fährt sie bisher nur auf Kommando. Wahrscheinlich muss sie bisher einfach nicht genug leisten. Mit den möglichen 3,5kW könnte man aktuell vermutlich Sauna machen. Ich bin mal gespannt, wie das bei niedrigeren Temperaturen ist. Ich denke aber, dass sich da nicht mehr viel tun wird. Die Leistung des Außengerätes scheint ja bei Kälte ziemlich einzubrechen, so dass die Innengeräte nicht mehr voll ausgesteuert werden können. Bei Frost kann die Außeneinheit ja nicht mehr als gute 3kW. Jetzt muss es aber erstmal so kalt werden.

Im Gegensatz zu vielen Sarfüchsen hier fahre ich dauerhaft Raumtemperaturen von ca. 20°C. Wenn meine neue Haustür da ist werde ich auch mal mit einer Heizpause experimentieren. Ich denke wenn man die 2h des Tages mit den kältesten Temperaturen abschaltet, dann sollte da was zu holen sein. Mal schauen, wie das mit meinem Tagesrythmus kollidiert :slight_smile:

Wie ist das bei der AY mit den Lüfterstufen? Ist das eine Direktanwahl oder ist das nur eine Vorgabe, was sie maximal darf? Bei vielen Anlagen ist es so, dass man auf höhere Lüfterstufen stellt, ohne dass die Anlage wirklich die Stufe ändert. Erst wenn mehr Leistung abgefordert wird, wird dann auch höher gefahren. Das finde ich etwas unschön, von der Effizienz her wäre es besser, man könnte höhere Lüfterstufen direkt ansteuern.

Was vebrauchst du derzeit so pro Tag?

Wir sind hier noch sehr sparsam unterwegs, heizen nur bedarfsweise und auch eher so auf 18-19 Grad. So 1-2 kWh am Tag. Insgesamt haben wir seit Start der Heizperiode noch keine 10kWh verheizt. Altbau ungedämmt. Nachts ist die Heizung aus und morgen sind es dann etwa 16 Grad.

So wie ich das wahrnehme geht sie tatsächlich auf die Lüfterstufe. Wenn ich jetzt auf Stufe 2 umschalte, dann wird sie leiser.

Aktuell brauche ich bei ca. 10°C Tagesmitteltemperatur 8-10 kWh - ich bin da mit den Einstellungen aber noch am experimentieren. Anfangs hatte ich sie auf Auto laufen und musste dann den Raum mit dem Gerät überheizen, aktuell habe ich das mit der manuell erhöhten Lüfterstufe deutlich reduzieren können.

Leider heizt zumindest 1 Gerät ziemlich "am Bedarf vorbei". Das Gerät im Schlafzimmer läuft so, dass es im Kinderzimmer 20°C hat, dafür wird es im Schlafzimmer eher zu warm. Da würde ich intuitiv viel weniger Temperatur fahren. Das macht die Angelegenheit natürlich nicht effizienter.

16°C wäre hier nix. Seit dem Tod meiner Frau muss ich zwar nicht mehr auf tropische Temperaturen heizen, aber ein Kleinkind sollte zumindest nicht frieren.

8-10 kWh - kannst ja mal mit dem Gasverbrauch vergleichen, den du vorher hattest. Aber ich denke, das ist schon ganz ok.

Was die Optimierung angeht: Wenn du 24/7 durchheizt, wirst du durch Optimierung des Heizbetriebs nicht so viel Spielraum haben. Zumindest nicht bei den Außentemperaturen. Da gehts nur noch um 10-20 %. Nachts die Anlage ausschalten würde vermutlich einiges bringen, morgens dann einfach 1 Stunde vorher automatisch einschalten. Wenn deine Bude gedämmt ist, wird die auch morgens noch 19-20 Grad haben.

Gasverbrauch vorher gibt es nicht. Das ist mein erster Winter und vorher wurde bei teilweise einfachverglasten Fenstern mit zugigen Rahmen mit Öl geheizt. Da sind laut Lieferant wohl bis zu 2500L pro Jahr verballert worden.

Mit der Heizpause würde ich in den Morgenstunden anfangen bis in den Vormittag. wir verlassen das Haus gegen 7 und dann ist erstmal keiner da bis nachmittags.

Da gibts auf jeden Fall viel Optimierungspotenzial durch zeitgesteuertes Heizen.

Mal ein kleines Update für alle Interessierten:

Die Bezeichnung der grünen Linie stimmt aktuell nicht mehr, aktuell lasse ich die Anlage durchlaufen, da sie jetzt konstant bei Volllast läuft. Da lässt sich nix mehr sparen.

Zwischen Kinderzimmer und Schlafzimmer läuft aktuell tagsüber ein Ventilator, der die kalte Luft vom Kinderzimmer in das Schlafzimmer befördert. ANdersherum funktioniert wirklich nicht.

Im rechten Diagramm sieht man jetzt ein Problem:

Ich befinde mich mit der Anlage nun in unbekannten Gewässern. Bei Eurovent ist für die aktuelle Temperatur eine geringere Heizleistung angegeben, als sie sich nach dem momentanen COP am gleichen Punkt berechnet. Klar ist lediglich, dass die Anlage konstant Vollgas läuft und es aktuell auch nicht mehr so warm wird, wie zuvor.

Zum Glück kommen Freitag meine Monteure und montieren mir meine fehlenden Heizkörper, dann kann ich anfangen und den Ölbrenner im WP-Modus laufen zu lassen.

Ziel ist: Vorlauf max. 45°C bei NAT. Damit wäre ich wärmepumpentauglich und könnte mich auch an die Dimensionierung des Monoblocks machen.

Hallo Gartenberger.

Was hast du wo wie gemessen um den COP zu berechnen?

Die Werte für den COP habe ich von Eurovent. Ebenso die Maximal Leistung bei verschiedenen Temperaturen.
Wenn ich versuche das bei Multisplit selbst zu messen, dann wird das wahrscheinlich nicht besser. Die daraus errechnete Heizbedarfslinie liegt aber in einem ähnlichen Bereich, wie die Ergebnisse meiner Heizlast Berechnung.

Bei deinem rechten Diagramm: Es gibt einen stärkeren Effizienzknick so ab etwa 2-3 Grad. Die Kurve sieht also stark anders aus. Ich häng dir mal ein Beispiel an. Ist eine Toshiba Shorai Single-Split.

Der Effizientknick ist doch in meinem Diagramm auch drin. Die orangene Linie ist die Maximalleistung, die ich bei Eurovent gefunden habe. Die blauen Punkte der bei Eurovent angegebene COP, durch den ich eine Näherungsfunktion gelegt habe. Mit dieser Funktion berechne ich dann für die einzelnen Temperaturen den theoretischen COP. Der Widerspruch liegt in den Daten von Eurovent, die bei 2°C eine geringere Leistung ausweisen (Effizienzknick vom Abtauen) und trotzdem einen hohen COP angeben. Die Kreuze oberhalb der orangenen Linie sind daher mit Vorsicht zu genießen, da sie aus dem theoretischen COP errechnet wurden, aber offensichtlich oberhalb der Maximalleistung liegen.

Die blaue Linie, die du über die COP-Punkte gezeichnet hast, hat diesen Effizienzknick bei 2-4 Grad nicht. Du hast ja eher versucht, eine gemittelte Kurve über alle Punkt zu zeichnen. Daduch wird die Unstetigkeit um 2-4 Grad weggenommen.

Was meinst du mit "geringere Leistung" ? Geringer als was?

Die ganzen COP-Werte sind sowieso immer nur auf eine bestimmte Leistung bezogen, bei anderer Leistung bei gleicher Außentemperatur hat man einen anderen COP.

Verstehe ich auch noch nicht. In deinem Diagramm fehlt da auch eine Skala für die Leistung. Aber welche Maximalleistung? Wie hast du da genau gerechnet?

Vielleicht habe ich mich nicht klar ausgedrückt.

Im rechten Diagramm habe ich die Daten von Eurovent eingetragen. Da der Kompressor meines Außengerätes ungefähr 1kW hat, kann ich für COP und Leistung die gleiche Skala verwenden. Auf der Ordinate ist also die Außentemperatur aufgetragen und die Abszisse liegen COP und Wärmeleistung (in kW).

Da Eurovent die Daten nur in einem groben Raster ermittelt und die Außenbedingungen ja auch nicht vergleichbar sind kann ich halt nicht genau sagen wo der Effizienzknick durch das Abtauen exakt liegt und daher sind die über den genäherten COP berechneten Heizleistungen unter 4°C nicht zuverlässig.

Mein Rechenweg sieht folgendermaßen aus:

über 24h gemessener Energieverbrauch in kWH ergibt eine mittlere elektrische Leistung

über 24h gemittelte Außentemperatur ergibt einen Wert für die Temperatur

Aus der Temperatur und der COP-Ausgleichsfunktion errechne ich einen fiktiven COP für den Tag

Aus COP und gemittelter Leistungsaufnahme errechne ich eine theoretische Wärmeleistung

Das ist alles nur Glaskugelleserei, aber mehr Daten habe ich nicht und für das dünne Eis sind die berechneten Heizleistungen überraschend plausibel. Natürlich ist mir klar, dass man aus arithmetisch gemittelten Temperaturen keinen COP berechnen kann, da dieser selbst ja nicht linear mit der Temperatur zusammenhängt. Natürlich ist mir auch klar, dass eine über 24h gemitttelte durchschnittliche elektrische Leistung nicht mit dem COP der Anlage verrechnet werden kann. Es ist aber nunmal so, dass die Ergebnisse gar nicht so verkehrt aussehen.

Mit einer LWWP hat man es definitiv einfacher, da baut man zum Stromzähler noch einen WMZ in die Wasserleitungen und gut ist...

Die sinkende Effizienz kommt übrigens nicht nur durch die Abtauzyklen. Ich glaube, die werden noch nicht mal bei Eurovent berücksichtigt. Dafür müsste man ja erstmal eine Standard Luftfeuchte definieren. Man findet kaum Infos darüber leider.

Die sinkende Effizienz kommt auch viel über die abfallende Leistung eines bereiften Wärmetauschers. Und das ist ja im Grunde ein Dauerzustand unter Null Grad. Wird natürlich über die Zeit immer schlechter, bis wieder abgetaut wird. Fällt die Leistung am Wärmetauscher, muss die Differenztemperatur höher sein, der Wärmetauscher wird also nochmal deutlich kälter gegenüber der Außentemperatur. Damit steigt auch der Temperaturhub, den die Maschine hochpumpen muss.