Split Klima - Auswahl und Installation

Hallo, ich möchte folgende Frage stellen:
Für welche Räume ist ein Splitklima-Innengerät eher nicht geeignet?
Bad? Küche?

Moin,
kannst Du kurz etwas zur Stromversorgung von Anlagen <=3,5kW sagen? Manchmal lese ich 1,5mm2, manchmal auch 2,5mm2. Ist halt schon ein Kriterium, wenn nur 1,5mm2 erreichbar sind. Kann man grundsätzlich eine normale Steckdose abgreifen und dürfen weitere (kleinere) Verbraucher am gleichen Stromkreis hängen?

Da die 3,5kW die thermische Leistung der Anlage darstellen ist das grundsätzlich kein Problem. Die elektrische Leistung liegt erheblich niedriger. Unsere MS-Pana hat 9,9kW Heizleistung max. und schafft das mit 3,06kW elektrisch, was etwa 13A an 230V entspricht. Empfohlener Querschnitt 2,5² und Absicherung 25A.
Wenn ich das auf die 3,5kW thermisch übertrage, dann nimmt die Anlage etwa 1kW auf. Das ginge über 1,5² und auch über eine Steckdose an deren Kreis noch andere Verbraucher hängen.
Würde ich persönlich aber nicht machen. Verreckt einer der anderen Verbraucher und produziert einen Kurzschluss so ist die Heizung aus und es wird kalt. Wenn Du nicht da bist, naja dann ist Frieren bei der Rückkehr angesagt.

1,5 mm² ist bei einer 3,5kW Anlage kein Problem, die ziehen maximal 1500-1700 W. Geht auch über normale Steckdose, aber du solltest die Phase kennzeichnen, um sie phasenrichtig anzuschließen. Musst natürlich die maximale Leitungslänge bei 1,5mm² beachten. Ich meine je nach Installationsart irgendwas um 14-18 m Verbraucher bis Verteiler.

Wenn du Kabel neu legst, nimm am besten 2,5mm².

Okay, prima, danke für die Infos. Das gilt dann vermutlich für Innen - und Außengerät, da ja ersteres von zweiterem versorgt wird, so wie ich das verstanden habe...

Versorgt wird in der Regel am Außengerät. Vom Außengerät geht es dann mit 1,5mm² zum Innengerät. Das Innengerät braucht ja nur <50 Watt.

Es gibt Geräte, da kann man auch alles von innen versorgen. Also Versorgungsleitung ans IG und dann vom IG zum AG.

Wir haben die Versorung vom AG wieder nach innen verlegt, also mit dem Strang nach innen gezogen und dort unter dem IG an eine Steckdose angeschlossen. Da hängt dann auch ein Energiemessgerät, so dass man immer unmittelbar die momentane Leistung sehen kann. Kann man natürlich auch mit Shelly machen.

Hi Win,
erstmal vielen, vielen Dank für Deine informativen Beiträge, die mir und anderen Nutzern sehr weiterhelfen!
Die Stromversorgung würde ich genauso wie Du installieren, also vom AG durch die Wand in die Steckdose, das passt perfekt!
Aber passt die weitere Planung auch?
Grundidee: Die VT der LWWP per 2-Punkt-Heizkurve auf max. 31-32 Grad bei 3 Grad AT begrenzen (dann beginnt die Vereisungsphase). Die LLWP soll per Homeassistant-Skript erst dann zugeschaltet werden und für eine konstante Temperatur von 20 Grad sorgen. Damit wäre meine Wärmepumpe entlastet, da sie unter 3 Grad keine höheren VT erzeugen muss. Die Differenz fängt dann die LLWP auf. Könnte das funktionieren?

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Ich gehe mal davon aus, dass die LWWP nur über die Heizkurve geregelt wird. Also an allen Heizkörpern keine aktiven Thermostate und auch keine Raumthermostate.

Dann ist es ja so: Die LWWP bringt eine definierte Heizleistung in den Raum, die vor allem über die Heizkurve definiert ist. Diese Leistung reicht nicht aus, um die Zieltemperatur zu halten. Den Rest bringt dann die LLWP in den Raum.

Es gibt also keine Regelungen, die sich in die Quere kommen. Die LLWP muss einfach noch einen Teil der nötigen Leistung in den Raum bringen und kann selbst über Temperatur regeln. In diesem Sinne ist das alles ok.

Allerdings wird die LLWP dann auch recht wenig zu tun haben, also recht wenig Leistung in den Raum bringen müssen. Und weil die Minimalleistung dieser Anlagen noch recht hoch ist, müssen die dann takten.

Etwas Einfluss nehmen kannst du über die VT der LWWP, die du ja auch noch niedriger stellen kannst.

Ich denke, man wird einen Pfad finden, wo das gut funktioniert und die LLWP zumindest nicht zu oft taktet. 2-3 Takte pro Stunde sind ja kein Problem.

Durch die Taktung kann es natürlich sein, dass die Temperatur im Raum etwas schwankt.

Ja, genauso sollte es sein, die Regelungen kommen sich nicht in die Quere. Bzgl. Taktung bin ich noch unsicher, wieviel Wärme abgerufen wird. Immerhin soll die LLWP ja erst ab 3-4 Grad starten, da muss ja schon ein gewisser Temperaturhub abgearbeitet werden. Und die Innenfläche ist im EG schon groß und kann durch den offenen Flur noch verdoppelt werden. Ist bei diesen Gegebenheiten Taktung zu erwarten?
Und konkreter: lieber ne 3,5er oder eine 4er? Die Daikins modulieren besser runter, oder?

Kannst du ja durchrechnen, mit welche Wärmeleistung da noch die LLWP bringen muss. Wenn du den Raum auf 20 Grad bringen willst und bei 0 Grad du dafür insgesamt eine Leistung von 2000 Watt brauchst, um die Temperatur zu halten und deine LLWP bringt ihn auf 10 Grad, bleiben noch 1000 W für die LLWP. Sind also alles recht triviale Zusammenhänge. Die nötige Leistung ist proportional zur Temperaturdifferenz Außen zu Innen.

Du kannst auch ausrechnen, wie viel Watt pro Grad Temperaturerhöhung der Raum braucht. Das ist ein sinnvoller Wert, mit dem man vieles andere schnell berechnen kann. Unser Wohnzimmer braucht z.B. 63 W/K. Wenn es draußen 0 Grad hat und innen 18 Grad sein soll, brauchen wir 18 * 63 = 1134 Watt. Und unsere Gasheizung den Raum auf 15 Grad halten würde und wir 20 Grad wollen, müsste die LLWP nochmal 63 * 5 = 315 W leisten. Damit würde die stärker takten, weil die auf unterster Modulation so um 1kW liefert.

Ja, das würde gehen. Aber ich denke, die AT spielt auch eine Rolle: es ist schon ein sehr großer Unterschied, ob die LLWP bei AT 15 Grad den Innenraum von 18 auf 20 Grad erwärmen muss, oder ob die gleichen 2 Grad Differenz bei -5 Grad AT ausgeglichen werden müssen. Unter 3 Grad arbeitet die WP viel ineffizienter, daher stimmt der lineare Zusammenhang hier nicht mehr, oder denke ich da falsch? Demzufolge sinkt die Taktgefahr bei fallenden Temperaturen. Eine größere LLWP hätte in diesem Szenario eine geringere Anfälligkeit zur Vereisung.

Das dürfte keinen Unterschied machen. Der Zusammenhang ist ja linear: Pro Grad Temperaturerhöhung im Innenraum braucht man x Watt, mit x konstant. Ob es draußen -20 Grad oder 10 Grad ist, eine Anhebung im Innenraum von 18 auf 20 Grad braucht in beiden Fällen die gleiche Zusatzleistung.

Ich habe leider den Überblick verloren: wenn man eine "nordic"-Truhe Betracht zieht, gibt es ja bei Daikin nur die Daikin FVXM35A + RXTP35R (bzw. 25er).
Was gäbe es da bei Panasonic (oder sonstigen Herstellern) für Optionen?

Top Artikel, Danke! Zwei Fragen die evtl. noch ergänzt werden könnten:

  • Oft werden Kältemittelleitungen mit Bördel und Mutter geliefert. Man hört immer wieder, dass man diese nicht verwenden soll, A. wegen oft schlechter Bördel, B. weil die Originalbördelmuttern vom Split Gerät besser passen. Die Meinungen sind aber unterschiedlich.
  • Coiling und Mindestlänge bei den Aussenleitungen, hier liest man auch hier und da verschiedenes. Nicht selten sind Innen und Aussengerät nahe beieinander, aber die Hersteller schreiben eine Mindestlänge der Leitung vor (z.b. 3m), u.a. um die Übertragung von Vibrationen zu vermeiden. Die "Überlänge" wird dann meist als horizontale "coil" empfohlen. In vertikalen Bögen könnte sich Öl absetzen. Allerdings gehen hier die Meinungen teils auseinander, auch je nach Kältemittel und System. Manche Anleitungen empfehlen bei der discharge line generell vor dem Aussengerät einen Tiefpunkt.

Die Sache mit den Bördelmuttern entstand wohl wegen schlechtem Material, was am Markt war bzw. bei Umstellung auf R32 wurden auch die Bördelmuttern verstärkt hergestellt.

Ich würde die Sache heute so bewerten: Wenn man die Kälteleitungen bei einem halbwegs seriösen Lieeranten kauft, sollten die dort verwendeten Bördelmuttern auch keine Probleme machen. Ich sehe keinen Grund, die Bördel abzuschneiden und die Originalmuttern zu verwenden. Sollten die gelieferten Muttern aber deutlich materialsparsamer sein, als die Originalen, sollte man über einen Wechsel nachdenken.

Mindestlänge für Kälteleitungen: Früher war es bei nahezu allen Herstellern 3m Mindestlänge. Seit einigen Jahren schreibt Daikin bei zahlreichen Anlagen 1,5 m Mindestlänge, viele andere Hersteller halten an den 3m fest. Grundsätzlich funktionieren tut es bei den meisten Anlagen auch mit recht kurzen Leitungen von z.B. 1,5m, was so Praxiserfahreungen zeigen. Aber es wirkt sich oft nachteilig auf Geräuscheentwicklung aus. Gerade auch beim Umschalten auf Abtauung können die Geräusche des Kältemittels deutlich stärker sein. Und Vibrationen vom Verdichter können sich nach innen übertragen .

Außen die Kälteleitung hinter dem Außengerät aufzuwickeln (senkrecht stehend) ist ein gängiges Verfahren, hab dazu noch nie von Problemen gehört. Auch Ölrückführung sollte da keine Probleme machen.

Spezielle Heranführung der Kälteleitungen mit Tiefpunkt am Außengerät ist nicht nötig.

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danke für alle Informationen. Habt ihr vielleicht Tipps für gute Videos, in denen es um das Anschließen, Biegen von Rohren und vakuum-saugen der Klimas geht?

Oben im Artikel sind einige von Rothenberger verlinkt, ganz unten im Artikel.

Ansonsten findet man bei Youtube vor allem aus dem englischsprachrigen Raum viel.

Dann gibts auch den Ronnie aus Deutschland, schau mal hier in der Linkliste:

Danke! Ich suche gerade für einer 68mm bohrkröne. Reicht ein 200mm auch aus für ein 2-mauern altbau Haus? Weil die Wand dicker als 200 mm ist. Aber hat einen leeren Innenraum.

Dann suchen ich jetzt auch nach einer guten Vakuumpumpe. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man das Vakuumsaugen abrundet. Es scheint mir, wenn man die Vakuumpumpe abkoppelt, kommt die Luft zurück in die Leitungen. Oder wo ist ein Rückschlagventil, das dies verhindert?

Etwas länger geht, kommt auf die Schaftlänge an. Auch dein Bohrfutter passt ja noch ins 68er Loch. Damit sollten 300mm zu schaffen sein. Kannst natürlich auch von beiden Seiten bohren.

Ich hab da auch erstmal mit einem 400mm langen 12 mm Bohrer ein Führungsloch gebohrt.

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Gibt es ein Thema, das sich mit gebördelte Kupferrohren für Gas beschäftigt? Ich habe über Quick-Connect gelesen, aber es geht mir jetzt nicht um Quick-Connect, sondern um Rohre, die bereits gebördelt sind. Beispiel hier: Kältebringer 4m Kältemittelleitung 1/4" + 3/8" Zoll - Kupferleitung Isoliert - Kupferrohr Montage-Set für Split-Klimaanlagen, 4-adrig : Amazon.de: Küche, Haushalt & Wohnen
Dann prüfen wir die Qualität mit einem Lupe, schmieren etwas Nylog-Blau drauf und können es mit dem richtigen dreifachen Drehmoment anziehen und dann absaugen und testen? der einzige Nachteil sind dann vielleicht die festen Längen? man kann sie in Meterlängen kaufen, also scheint es mir nicht super kompliziert zu sein.....?