Speicher Netzparalelbetrieb um den Eigenverbrauch zu steigern?

Hallo, ich bräuchte bitte Eure Hilfe!

ich bin Stefan (Elektrotechniker) und habe seit 2013 eine 10 kWp PV Anlage mit einem Kostal Pico 10.1 WR
Zudem einen Solarlog 300 mit dem RS485 S0 Signalen vom WR und Verbrauchszähler, dynamische 70% Regelung

Die Durchschnittswerte:
Erzeugung 10417 kWh/a = 28,5 kWh/Tag
Eigenverbrauch momentan 2640 kWh/a
Einspeisung 7777 kWh/a
Strom Bezug EVU 3699 kWh/a
Gesamt Stromverbrauch 6339 kWh/a = 17,4 kWh/Tag (Wärmepumpe + Haushaltsgeräte)
Maximale Leistung Verbrauch 5000 Watt für ca. 7 Minuten/ Tag (Wärmepumpe Warmwasser)
Durchschnittlicher Leistungsbedarf 725 Watt

Ich möchte mir einen Speicher selbst bauen und habe folgendes geplant,
NUR Netzparalelbetrieb um den Eigenverbrauch zu steigern und möglichst wenig einzuspeisen
Meine bestehende PV Anlage möchte ich so wenig wie möglich verändern
Dazu 16 Stück LiFePO4 Akku in Reihe auf 48V Nennspannung mit einer Kapazität zwischen 10 kWh und 18 kWh
Akkupack im Haus Technikraum in einem Schaltschrank rollbar
abgesichert mit zwei NH Trenner, Feuerlöschgranulat, Steinwolle, Rauchmelder, Hitzemelder, DC Trennrelais
BMS JK-B2A24S-20P oder BMS DALY

Meine Frage wäre nun welcher Batteriewechselrichter am besten zu meinem Vorhaben passt?
Studer? Victron? …?
Welche Komponenten brauche ich für die Ansteuerung (Zähler?) vom Batteriewechselrichter?

Danke für Eure Tipps

Hallo Stefan,

ich denke der Klassiker hierfür wäre ein Victron MultiPlus II mit ET340 oder EM24.
Vermutlich benötigst du dann noch einen Shunt (z.B. BMV 700) zur Bestimmung des Ladezustandes, außer sowas wäre beim BMS schon mit dabei.

Die 5000 W werden aber selbst beim der 5000 VA - Variante knapp werden. Bei 25°C sind 4000 W als Konstantausgangsleistung angegeben. Vielleicht hat jemand Erfahrung, ob für ein paar Minuten auch 5000 W möglich sind?

Viele Grüße
Max

ein multiplus 48/5000 der unterstützt dann deine wp wenn die 5kw saugt auf allen 3 phasen speist der multi aus dem akku 4kw maximal was er kann ein so hast du 1kw bezug

es wäre auch ein sma sunny island 6.0 möglich der kann 4,6kw dauer aber achtung bei sma hast du als endkunde 0 support und der sunny island braucht ein 600eur bms mit canbus kommunikation
es sei denn du kaufst einen alten sma gebraucht 6.0-11 hat glaube ich noch kein bms gebraucht

aber im winter ist es sowieso unmöglich mit der pv zu heizen höchstens in der übergangszeit

Bist Du sicher, das die WP eine AUFNAHME von 5kW hat? Das wäre dann wohl eine 15-20kW WP???
Oder ist da ein elektrischer Heizstab mit eingerechnet?

Den könntest Du im Sommerhalbjahr evtl. abschalten oder reduzieren (als Elektrischer findest du da bestimmt eine Lösung).
Der dann schlechtere COP im Sommer sollte bei eigener PV relativ egal sein.

Danke für die Antworten!

Da der Speicher nur Netzparalel laufen soll sind die 5kW Leistung vom Batteriewechselrichter nicht zwingend erforderlich. Ich dachte ich schreibe es der Vollständikeit Halber mal dazu.
Ist wie beschrieben sowieso nur ein paar Minuten pro Tag beim Warmwasser Hochlauf der WP (kein Heizstab). Im Schnitt würde wohl 1kW ausreichen um die Grundlast zu decken, aber ich will die Möglichkeiten ausloten.

Hat jemand das System von Victron MultiPlus II im Einsatz oder eventuell auch eins von Studer? Gibt es eigentlich keine anderen Allternativen, weil man so schwer etwas findet?
Ich dachte das der Netzparalelbetrieb eher der Standart wäre?

Es gibt hier einige die sich etwas ähnliches aktuell bauen.
ich selber warte auch auf meine 16 Zellen.
Habe mich auch für einen Victron Multiplus II 5000 entschieden.
Habe 27kWp auf Nord und Süd insg.
Und du weißt es selber…im Winter kommt kaum was runter. Da kannst du schon fast auf den Speicher verzichten gerade bei deinen Stromverbrauch.
Schau einfach wieviel Strom du zwischen Anfang März und Ende Oktober von 18-8Uhr verbrauchst. So groß baust du deinen Stromspeicher maximal!

Und versuch wo immer es geht, deine PV zu erweitern :wink:

Achso…Und überlege dir ganz genau!!!:…wo du die Zellen bestellst.
Habe bei alliexpress bei oyestore bestellt. Lieferung (Sendungsnummer) ist seit 2. Nov inaktiv. Habe heute Geld von paypal wieder bekommen.
Was ali nun macht ist mir fast egal.

Wie würde der Aufbau rund um den Victron Multiplus II 5000 aussehen? Was bräuchte ich zusätzlich noch? Wie machst du es mit dem BMS?

…wieviel Strom du zwischen Anfang März und Ende Oktober von 18-8Uhr verbrauchst…
Vielen Dank für den Tipp. Natürlich kann ich hier aus dem Solarlog alles rauslesen. Bei mir kommt 8,76kWh raus. Dann wäre ein Speicher mit 10kWh eher das Ziel und mehr wäre übertrieben.

Danke auch mit dem Tipp für die Akku Bestellung. Ich orientiere mich da an den empfohlenen Shops im Forum sowie den Videos und Paypal ist ein muss. Dann wird schon alles gut gehen.

Gibt es eigentlich keine anderen Allternativen, weil man so schwer etwas findet?
Ich dachte das der Netzparalelbetrieb eher der Standart wäre?
die gängere Alternative ist ein Hybridwechselrichter, der Einspeisewechselrichter (also Deinen Kostal), Batterieladegerät und Batteriewechselrichter in einem Gerät vereint. Davon gibt es dann auch mehr Auswahl.
Aber wenn Du nachträglich einen Akku zubauen möchtest und dieser dann komplett AC-seitig eingebunden werden muss dann ist die Auswahl sehr mager.
SMA, Victron Multiplus, fertiges E3DC System - dann hörts schon fast auf.

Ok, jetzt habe ich alle technischen Daten gesammelt zur Nachrüstung eines Speicher. Nun zu den Zahlen…

1500,- 16S Lifepo4 10kWh
500,- BMS, Absicherungen, Befestigung, Isolierung, Brandschutz, Verkabelung, Batteriebox,
1350,- Vitron Mutiplus 2 48/3000, EM24 oder ET340, BMV 700 (Allternativ Mehrkosten eines 10kwp Hybrid WR)
--------------
3350,- Summe Speicher Kosten für 10 Jahre

7750,- Einsparung Stromkosten mit Preissteigerung um 3% jährlich
- 3230,- Entgangene Einspeisevergütung (13,88cent) mit 10% Speicherverluste (bei Hybrid WR eher 5% und BattWR eher 20%)
- 1150,- Entgangene Kapitalzinsen 3%
-------------
3370,- Summe der Einsparung für 10 Jahre

Habe ich einen Rechenfehler?

Was kann ich machen um die Kosten zu reduzieren ohne etwas klauen zu müssen?

...
Habe ich einen Rechenfehler?

Was kann ich machen um die Kosten zu reduzieren ohne etwas klauen zu müssen?
Die Zahlen scheinen realistisch, eher sogar noch zu gut. Das liegt unter anderem an der (hohen) Einspeisevergütung.

Kosten reduzieren: Das wird m.E. schwer, wenn du nicht auf Gebrauchtteile umsteigst.

der multiplus ist doch auch inselfähig also nicht immer nur kosten sehen sondern auch nutzen, im falle eines blackout zB.

wie kommst Du auf den Betrag der Kapitalzinsen? Und mit welcher gespeicherten + wieder entnommenen Strommenge rechnest Du?
Streng genommen müsstest Du auch noch EEG Abgaben für jede, dem Speicher entnommene kWh zahlen, wenn Du ihn anmeldest.

Die Rechnung wird massiv besser, wenn Deine Förderung ausläuft.
Allerdings wird sie auch schlechter, falls Du mit den 14kWh / Tag gerechnet hast, die Du im ersten Beitrag angegeben hast da die WP nicht gleichmäßig sondern hauptsächlich dann Strom zieht, wenn eh keine Sonne scheint und dann bringt der Speicher sowieso nichts mehr.

Schau Dir für eine realistische Abschätzung mal PVGIS an (s. Signatur) und stell im Rechner “Offgrid” = mit Speicher ein.

Außerdem schau Dir mal das Tool hier an: https://www.energieinstitut.at/tools/susi/
Leider ist nicht tranzparent ersichtlich, was wo wieso gerechnet wird, aber es berücksichtigt zumindest mal
- die Kombination PV + WP + Speicher
- recht viele Eingabedaten zu Gebäude, Strom- und Wärmebedarf. Aber ohne Berücksichtigung der geografischen Lage. Im Zweifelsfall würde ich tippen, dass der Rechner für deutsche Standorte eher restriktiv rechnet, da das ein Tool aus AT ist.

Danke Stefan, der SUSI Rechner ist große Klasse!

Kann man sogar auf Nulleinspeisung rechnen lassen. :thumbup:
Nur der Winterertrag der Solaranlage ist, zumindest für Norddeutschland, viel zu hoch angesetzt.

der multiplus ist doch auch inselfähig also nicht immer nur kosten sehen sondern auch nutzen, im falle eines blackout zB.
Ja, das ist natürlich richtig das es noch mehr sichweisen gibt als nur das finanzielle. Für diesen Fall des Stromausfall wäre aber ein Notstromaggregat sinnvoller, vor allem im Winter. Oder?
wie kommst Du auf den Betrag der Kapitalzinsen? Und mit welcher gespeicherten + wieder entnommenen Strommenge rechnest Du?
Streng genommen müsstest Du auch noch EEG Abgaben für jede, dem Speicher entnommene kWh zahlen, wenn Du ihn anmeldest.

Die Rechnung wird massiv besser, wenn Deine Förderung ausläuft.
Allerdings wird sie auch schlechter, falls Du mit den 14kWh / Tag gerechnet hast, die Du im ersten Beitrag angegeben hast da die WP nicht gleichmäßig sondern hauptsächlich dann Strom zieht, wenn eh keine Sonne scheint und dann bringt der Speicher sowieso nichts mehr.

Schau Dir für eine realistische Abschätzung mal PVGIS an (s. Signatur) und stell im Rechner "Offgrid" = mit Speicher ein.

Außerdem schau Dir mal das Tool hier an: https://www.energieinstitut.at/tools/susi/
Leider ist nicht tranzparent ersichtlich, was wo wieso gerechnet wird, aber es berücksichtigt zumindest mal
- die Kombination PV + WP + Speicher
- recht viele Eingabedaten zu Gebäude, Strom- und Wärmebedarf. Aber ohne Berücksichtigung der geografischen Lage. Im Zweifelsfall würde ich tippen, dass der Rechner für deutsche Standorte eher restriktiv rechnet, da das ein Tool aus AT ist.
Den Betrag von 3350 Euro für 10 Jahre zu geschätzt 3% pa angelegt, würde 1150 Euro Zinsen (oder Ertrag an der Börse) ergeben. Würde ich für den Kauf des Speicher einen Kredit aufnehmen müssen von 2-3% dann müsste ich die ja selbstverständlich auch berücksichtigen.

Meine Rechnung läuft auf eine Steigerung des Eigenverbrauch um ca. 35% hinaus (von jetzt 42%). Was 2215 kWh pro Jahr bedeuten würde, also im Schnitt 6kwh. Für die Speicherverluste habe ich 10% dazugerechnet.
Durch die Daten aus dem Solarlog der letzten 7 Jahre weiß ich gut, was wann vom Dach kommt und Verbraucht wird. Das ist schon ein großer Vorteil. Ich muss eigentlich nicht schätzen.

Die EEG Umlage bzw. Einkommenssteuer würde sich ausgleichen oder fällt nur sehr gering ins gewicht. Habe ich aber schon berücksichtigt.

Ja, entweder ich sage,
scheiß auf das Geld weil ich den Speicher einfach bauen möchte,
oder ich warte bis der WR kaputt ist und ich muss ihn sowieso erstetzen,
oder ich warte bis die Förderung ausläuft
Für diesen Fall des Stromausfall wäre aber ein Notstromaggregat sinnvoller, vor allem im Winter. Oder?
naja besser einen multiplus mit eingeschränktem nutzen als ein dauerhaft laufendes aggregat
das kannst du ja immer noch kaufen und damit den akku über den multi laden

muss aber alles passend ausgelegt und verdrahtet werden
möglichkeiten gibts genug

ich brauche zb einen generator einige tage im winter weil ich nicht am stromnetz hänge
Außerdem schau Dir mal das Tool hier an: https://www.energieinstitut.at/tools/susi/
Leider ist nicht tranzparent ersichtlich, was wo wieso gerechnet wird, aber es berücksichtigt zumindest mal
- die Kombination PV + WP + Speicher
- recht viele Eingabedaten zu Gebäude, Strom- und Wärmebedarf. Aber ohne Berücksichtigung der geografischen Lage. Im Zweifelsfall würde ich tippen, dass der Rechner für deutsche Standorte eher restriktiv rechnet, da das ein Tool aus AT ist.
Habe ich jetzt ausprobiert. Das Tool ist echt gut gemacht und man hat zumindest einmal Anhaltswerte wenn man eine PV Anlage neu planen möchte.

Beim PV Ertrag liegt der Rechner 10% unter meinen Daten
Bei den direkt Nutzbaren kwh liegt der Rechner 8% unter meinen Daten (vielleicht als Folge des PV Ertag)
Bei einem Batteriespeicher von 10kwh gibt der Rechner nur ca. 700 kwh an die man zusätzlich nutzen könnte. Das wäre ja absolut unterirdisch.
Ich speise ja noch 7777kwh im Jahr ein und daraus soll man nur 700 kwh nutzbar machen können?
Ich gehe schon davon aus das ich die 2215kwh (28%) aus den 7777kwh herausbringe um sie Nachts nutzen zu können???

gib mal die anlagendaten hier bei off grid ein

https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html#SA

gib mal die anlagendaten hier bei off grid ein

https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/tools.html#SA
Dankeschön. Man muss erstmal Wissen was man genau eingeben soll und wie die Daten zu interpretieren sind, aber dann kommt ziemlich genau das raus was ich mir bisher schon ausgerechnet habe und was mein Solarlog ausspuckt.

In meinem Fall wäre der Speicher zwischen 8kWh und 10kwh optimal und ein Autakiegrad von 75% bis 80% realistisch.
Den Betrag von 3350 Euro für 10 Jahre zu geschätzt 3% pa angelegt, würde 1150 Euro Zinsen (oder Ertrag an der Börse) ergeben. Würde ich für den Kauf des Speicher einen Kredit aufnehmen müssen von 2-3% dann müsste ich die ja selbstverständlich auch berücksichtigen.
OK, ich bin kein Finanzexperte oder Börsen-Anleger, aber bei meiner Bank gibt's keine 3% auf irgendwas - außer vielleicht bei Krediten :crazy: Deswegen hätte ich den Part "Entgangener Gewinn" komplett raus gelassen aus meiner Rechnung und nur die entgangene EE-Vergütung rein genommen.

Das PVGIS Tool ist sicherlich genauer bei der Abschätzung der Speichernutzung. Wenn dann ist der SUSI Rechner genauer im Bereich Winter, falls es eine Verschiebung der Stromnutzung durch die Wärmepumpe Richtung Winter mit einberechnet.

Ich würde zum Vergleich mal das PVGIS füttern ohne den WP-Verbrauch, weil der Allgemeinstromverbrauch ist ja halbwegs gleichmäßig über das Jahr verteilt.
Wenn dann in den Übergangs- / Wintermonaten noch Speicherkapazität frei ist kannst Du gut sehen, ob die WP davon auch noch was abbekommen wird, oder nicht.