Selbstbau vs Fertigbatterien 48V - wo liegen die Vorteile abseits des Preises?

Hi Leute,

ich habe vor meine Überschuss-Anlage AC-seitig mit einem Speicher und Victron(s) zu erweitern. Beides noch nicht komplett in der Dimension festgelegt, aber ich nehme jetzt zum besseren Vergleich mal ein Ziel von ca 14 kW.

Unterm Strich gefällt mir eine Lösung mit Victron(s), GX, EM24 schon ganz gut. Also die übliche Ausstattung, die bei jedem 48V Speicher anfällt, egal ob selbstgebau oder gekauft.

Daher hab ich mal eine Selstbaulösung mit 16x 280 EVEs überschlagen, wenn ich nicht über Alibaba kaufe, sondern bei einem deutschen Shop wie lifepo.shop oä. Bei direkter Chinabestellung fühl ich mich einfach zu unsicher, da kann mir zu vieles schief gehen.

Dann lande ich inkl Messgeräten, BMS, Balancer, ggf Shunt, Kabel, Trennplatten, Verbinder, Gehäuse, Werkzeuge usw sicherlich bei run 3500 € für einen 14,4 kW Akku.

Wenn ich statt dessen 4x Pylontech us3000 kaufe, lande ich bei 4150 € für 14 kW.

Also wenn ich nicht zu genau hinschaue, bei etwa +15% Mehrkosten im Vergleich zum Selbstbau.

Daraus folgt für mich jetzt erstmal, dass sich ein Selbstbau für mich einfach nicht lohnt. Für "nur" 15% Ersparnis ist mit der Aufwand zu hoch.

Aber jetzt zu meiner Frage: welche Vorteile würde mir ein selbstgebauer Akku bringen im Vergleich zu meinem angesprochenen Pylontech Stack - abseits des Preises?

Also gäbe es gute Gründe, doch in den Selbstbau zu investieren, selbst wenn der finanzielle Vorteil nicht so enorm ist, dass sich der Aufwand für mich rechnet?

Danke euch für eure Einschätzung und LG!

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Sind die Polyntech denn vergleichbar? Haben die nicht eine Zelle weniger? Das reist es nicht raus. Sind aber doch 6-7%.

Ansonsten kann ich deine Gedanken nachvollziehen.

Keine Ahnung, aber selbst dann...

Das einzige, was ich mir vorstellen könnte wäre, dass EVE selbstbau höhere Ström abkann, nämlich 280A.

Die Pylons könnten nur 4*37A=148A Dauerentladung ab. Aber selbst das bekommt man einphasig ja schon gar nicht ausgereizt, zweiphasig vielleicht knapp.

Nur im Drehstromsystem hätte eine Selbstbaulösung die Nase etwas weiter vorne, wenn ich das richtig interpretiere. Aber auch nur knapp, glaube Multiplus kann 70A Dauerentladung, was ingesamt auch nur 210A sind. Den (Ent-)Ladestrom Vorteil der EVEs wirklich auszunutzen wäre also auch nichtmal so einfach.

Gegen die Pylontechs spricht für mich, dass es Pouchzellen sind, deren Anschlüsse verschweisst sind (Also nicht wartbar/reparierbar) und das BMS dem vernehmen nach nicht wirklich was taugt. Man kann auch nicht auf die Einstellungen zugreifen oder nur mit schwierigen Mitteln. Genau kann ich das nicht mehr wiedergeben, aber das ist nicht das Gelbe vom Ei...

Da würde ich, wenn man kauft, dann auf andere Systeme zurückgreifen. Gibt ja auch schon genug alternativen zu Pylontech.

Interessant, danke!

Welche Alternativen würdest du denn ins Rennen schicken, dass ich mich da mal einlese?

Von Titansolar zB liest man ja auch nicht so viel gutes.

Vielleicht die Deye RW-M6? Da komm ich für 12,x kW auf 3850 €, also ähnlich von den Kondintionen und dann sogar LifePo4.

Ganz ehrlich? Keine Ahnung! :smiley:
Die Titansolar wären mir auch als erstes eingefallen. Wirklich negatives habe ich noch nicht gehört, aber mich da auch nicht mit beschäftigt...

Ist ja eher ne Grundsatzentscheidung. Kaufe ich etwas? Dann wäre sowas proprietäres wie Pylontech bei mir trotzdem raus. Aus den genannten Gründen. Titansolar hat für mich den Charme, das es normale Zellen sind, die man im Ernstfall tauschen kann. Bei allen Sachen die ich fertig kaufe habe ich aber keine Ahnung woher die Zellen kommen und wie die tatsächlich sind... Andererseits... Solange man nicht den allerletzten Aliexpress rotz gekauft hat, habe ich noch nicht viele Sachen gehört die absoluter Mist sind. Meist im ordentlichen nutzbaren Rahmen.

Aber am Ende muss das jeder für sich selbst bewerten... :wink:

Im Titel steht zwar abseits des Preises...
aber ich find die Annahme dass DIY der Akku 3500€ kostet ein bisschen hoch gegriffen. Ich lande zwischen 2500 € und 3000 € inkl. Werkzeug; ohne ChinaBestellung, je nachdem ob A-Grade oder B-Grade Zellen verwendet werden. Beim FertigAkku liegt man zwischen 4000€ und 6000€ - d.h. 60 - 100 % Mehrkosten...das ist schon ein erheblicher Unterschied.

Da ich wie geschrieben mir keine China-Bestellung zutraue, habe ich eben einen Destributor aus DE genommen, wie diesen hier: https://www.lifepo.shop/product-page/16-x-grade-a-eve-lf280k-lifepo4-batteriezelle-3-2-v-1

Damit komme ich mit zusätzlichen Messgerätschaften, BMS, Blancer, Verkabelung, Werkzeug sicherlich nicht unter 3500 € netto raus für 14kW.

2x DEYE Sun mit LFP kosten aber auch nur 4000 € für 12kW. Pylons ähnlich. Klar ist das kein 1:1 Vergleich, aber dennoch ist die Ersparnis mir im Vergleich zu meinem Aufwand zu gering.

Naja, bei Nkon läge man bei den üblichen B-Grade bei nicht ganz 2.400,- Euro. Den Preis kann man ja schon noch etwas drücken... Aber ist schon richtig... :wink:

@membersound [spoiler title="ich hab mit B-grade Zellen weniger als 2500 € bezahlt... kA was diese TitanSolar-<span>Akkus können; bei dem Preis lohnt der Aufwand eines Selbstbaus wohl kaum noch</span>"]

16 x Nkon Eve LF280K A-grade --- 2288 €
oder
16 x Nkon 280Ah B-grade --- 1824 €
+
1 x JK B2A20S20P --- 159 €
1 x Victron SmartShunt --- 118 €
1 x Victron Battery Switch --- 33 €
1 x greenFuse AE5 500V IR50kA --- 15 €
1 x Sicherungshalter --- 12 €
20 x Rohrkupferschuhe --- 20 €
2 x batteriekabel 50mm2 --- 30 €
4 x Batterieklemmenblöcke --- 32 €
1 x Schrumpfschlauset --- 5 €
2 x Kabelkanal --- 3 €
1 x Kabelschuhe Set --- 22 €
1 x MultiplexPlatte --- 50 €
1 Kleinkram --- 22 €

520 €

1x Kabelschneider --- 37 €
1x rINGSCHLÜSSEL iSOLIERT --- 22 €
1X Heißluftpistole --- 29 €
1X Crimpzange --- 22 €
1x Hydraulische Crimpzange --- 50 €

160 €
----------- [/spoiler]

Hi,

für mich hat es zwei echte Vorteile und einen gefühlten.

  1. Du kennst dein System sehr gut und verstehst es besser
  2. Du hast die volle Kontrolle und kannst z.B. ein defektes BMS tauschen
  3. Das Basteln macht Spaß. {green}:face:
Gruß

ks4z

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Naja, bei einem Selbstbau kannst du die Bauteile selbst wählen und somit passend auf dein Projekt abstimmen.

BMS, passende kommuniksation mit deinem Speicher WR.

Bauform passend zu deinem Platzangebot.

Ab einer gewissen Größe wird der Selbstbau deutlich günstiger wie ein Pylontech, weil du bei einem 16S2P, 3P, 4P nur 1 BMS brauchst.

Ich überlege auch grade, wie ich möglichst günstig an einen Speicher komme, sodass sich das für mich in absehbarer Zeit auch rechnet. Ich nerde mich gern auch in die Thematik rein. Letztendlich sehe ich den Bastelspaß aber auch in Relation zur Kostenersparnis wie membersound. Dabei bin ich gerade über ein Youtube-Video von Schatten PV gestolpert (Wir bauen eine Akku Box) und finde den Ansatz einen guten Kompromiss zwischen komplett selbst bauen und fertigen Akku kaufen. Hat mit solchen Bausätzen schon jemand Erfahrung? Gibt's davon evtl. noch andere, die auch interessant sein könnten?

baus halt selbst brauchst doch nur ein paar gewindestangen, siebdruckplatten flexieble verbinder oder starre wenn du willst, noch ein jk bms

kabel h01n2 d kabelschuhe von klauke ne china kabelpresse

einige tage lernen

lies dazu meinen sammelthread in der signatur

Bei youtube wäre ich vorsichtig, da dort Jeder seine Videos einstellen kann, egal ob fachlich kompetent oder nicht.

Da habe ich schon sehr viel Schrott gesehen.

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@stromsparer99 Stimmt schon. Schatten PV hat noch relativ wenige Videos, macht aber sehr viel mit Victron und es sieht aus, als wüsste er, was er tut. Er hat halt einen Bausatz vorgestellt, wo Gehäuse inkl. GFK und so und das BMS alles dabei ist und man nur noch die Zellen dazu kauft und einbaut. Das wäre für mich schon ein interessanter Kompromiss (und @membersound evtl. auch).

@voltmeter Ich werde deinen Sammelthread definitiv nochmal durchlesen. Ich habe grundsätzlich auch keinen Stress damit, das komplett selber zu bauen aber ein rundrum geschlossenes Metallgehäuse sieht gut aus und gibt einem schon nochmal ein extra Gefühl von Sicherheit, auch wenn das bei LiFePo4 gar nicht so kritisch ist (bis auf die Anschlüsse oben).

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Es ist schon Stress, wenn man nicht so gerne bastelt. Man muss sich da schon Gedanken machen wie und was wo nach da rein muss etc.
Bei den fertigen Boxen hat sich schon jemand gedanken gemacht. Allerdings:

finde ich genau den Punkt irgendwie problematisch. Nicht dass es später nicht auch sicher ist, wenn es mal fertig ist, aber leitende Metallbox und Batterien ist halt bei der Montage immer kritisch. Auch wenn die pulverbeschchtet sein wird oder so.

Sollte keiner unterschätzen. Man werkelt da schon ein bisschen rum. Vor allem wenn man noch Topbalancing macht etc.. Das kostet alles Zeit weil man da ultravorischtig vorgehen sollte, damit einem kein Zellverbinder aus der Hand rutscht, kein Balancerkabel, etc. Also ich hab einen großen Respekt davor, weil man halt nichts mehr ausschalten kann, wenn ein dummer Kurzschluss passiert, der nicht durch eine Sicherung abgedeckt ist (also direkt an den Polen).

Ich hab meine Zellen bei EVE direkt bei Alibaba bestellt. Würde ich heute nicht mehr machen, aber nur weil es die bei nkon in Europa für den gleichen Preis gibt und schneller da wären. An sich machen die Zellen von EVE auch einen guten Eindruck.
Bei Basen / xyz / etc würde ich vermutlich auch nicht bestellen. Preis ist dort meist verlockend, aber ich glaub der Geiz deutscher Kunden für chinesische Zwischenhändler sicher auch.

Hallo

Folgende Vorteile waren für mich wichtig, einen Montagesatz statt der fertigen Batterie zu wählen:

  1. Geringeres Transportrisiko. So ein Klotz mit teilweise über 100 Kg Masse entwickelt bei Beschleunigung erhebliche Kräfte. Selbst wenn äusserlich alles ok erscheint können im Inneren verborgene Schäden sein, die jetzt, oder schlimmer noch, nach der Garantiezeit zu Ausfällen führen.

  2. Einfache Reparierbarkeit. Eine Technik die ich selbst zusammen geschraubt habe kann ich auch wieder zerlegen. Da gibt es keine geschweißten Zellverbinder, die beim Defekt zum Totalverlust führen.

  3. Hochwertige Komponenten. Das war für mich Entscheidend. Ich kann die Zellen testen und ordentlich Ausbalancieren bevor ich die Batterie fertig stelle. Hochwertige, laminierte, elastiche Zellverbinder sind beim Eigenbau nur ein paar zusätzliche Euros. etc.

  4. Zusätzliche Funktionen. Der Anschluss eines aktiven Balancers ist bei der Selbstmontage nur Fleissarbeit. Bei fertigen Speichern sucht man den selbst bei den hochpreisigen Geräten vergeblich.

  5. Ich habe Einfluss auf die Technologie der Zellen. Was wird bei der Fertigbatterie verbaut? Blumige Umschreibungen wie „ Solid State Zellen „ oder „ Zertifizierte Panasonic Zellen „ lassen mich hellhörig werden. Ist das tatsächlich LiFePo4 ?

  6. Der Batterieaufbau ist mir bekannt. Da gibt es keine versteckten Komponenten, Kabel oder Anschlüsse, die ich nicht selbst montiert habe.

  7. Bekannte und bewährte Elektronik. Ein BMS unbekannter Herkunft? Das bei der Kommunikation herumzickt? Das habe ich mit Bedacht selbst ausgesucht und kann auf die Erfahrung einer großen Gruppe anderer DIYer zurückgreifen. Die Hilferufe derer, die meinen ohne Erfahrung etwas Neues zum zuverlässigen Betrieb zu bringen, kennen wir doch alle.

  8. Preisvorteil. Meine Batterie messe ich nicht mit CN Sonderangeboten, sondern mit den Profis am Markt in D. Die erzählen mir nämlich genau diese Vorteile ihrer Produkte, nur um ein halbes Jahr später meine Anlage per Fernzugriff still zu legen. Natürlich nur zu meiner Sicherheit.

  9. Garantie. Was nützen mir jahrzehntelange Garantieversprechen, wenn im Garantiefall der Hersteller auf den Verkäufer verweist, den es schon lange nicht mehr gibt. Bei Billiggeräten trage ich auch noch das Transport und Montagerisiko, inklusive der Kosten. In einem Montagesatz wird die defekt Zelle oder Platine selbst getauscht. Das ist sogar im Wiederholungsfall billiger und viel schneller, als die ganze Batterie zu demontieren und per Spedition um die halbe Welt zu schicken.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

zu genüge, ja

"ich habe xy ping pong akku gekauft und die kommunikation funktioniert nicht mit meinem wechselrichter"

3 seiten später, ich habe mich entschlossen einen pylontech akku zu kaufen....

@Leverkusen3 was genau meinst du mit Montagesatz? Fertige Komponentenzusammenstellung, die man nur noch zusammen baut oder wirklich alle Teile selber raussuchen?

Die Hilferufe derer, die meinen ohne Erfahrung etwas Neues zum zuverlässigen Betrieb zu bringen, kennen wir doch alle.
Darauf habe ich auch keine Lust (und auch keine Zeit, man hat ja auch noch Arbeit und Familie). Wenn ich sowas anfange, dann auch nur mit Komponenten, die andere auch schon verwendet haben und mit denen man sich austauschen kann. Deshalb auch nochmal vielen Dank, dass ihr eure Erfahrung hier teilt!