Selbstbau Solarzaun mit 9kWp für ~3.000 EUR (22m lang)

Hallo zusammen,
ich plane gerade das folgende Projekt und wäre sehr an Euren Meinungen dazu interessiert, habe bisher noch nie mit Solaranlagen gearbeitet: Passt das alles so oder gibt es einen Denkfehler?

Selbstbau Solarzaun mit 9kWp für ~3.000 EUR (22m lang)

Zaun inkl. ~10kWh Akku für ~5.000 EUR

Zaun inkl. ~10kWh Akku inkl. 7kW Wärmepumpe ~8.500 EUR

Ziel: Einen Solarzaun aufbauen der günstig ist und von mir selbst installiert werden kann. Ebenso soll er ungefährlich sein und keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen benötigen. Und zur Einspeisung mit dem Stromnetz verbunden werden. Auch die Wärmepumpe soll selbst eingebaut werden können. Alle Komponenten sind am Ende verlinkt.

Rahmenbedingungen

Es werden 6cmx4cmx2mm Aluprofile als Zaunpfahl genutzt, 170cm hoch (15 EUR) inkl. Halterung zum Verschrauben im Boden (15 EUR): 30EUR je Pfahl, 1 Pfahl je Modul. Die Module werden hochkant verbaut und nahtlos aneinandergesetzt und mit den vorhandenen Löchern in den Zaunpfahl dahinter verschraubt.

Der Elektriker soll damit es günstig bleibt nur den Anschluss ans Netz vornehmen.

Damit es ungefährlich bleibt und keine besonderen Regeln gelten soll das ganze System mit max. 48V arbeiten, da ab 50V neue Regeln und Vorschriften gelten.

Die Modulkosten für ein gutes Bifaziales 450W Modul liegen bei ca 50EUR. So ein Modul hat 30-40V und liefert ca 10A Strom bei Sonne, 110cm x 170cm.

Normalerweise werden bei einer Dachanlage mehrere Solarmodule in Reihe geschaltet, die Spannungen der Module (je 30-40V) addieren sich dann, so dass man auf mehrere 100V Spannung kommt. Ab mehr als 50V wird es aber gefährlich, so dass die Wechselrichter und Verkabelung einer Dachanlage für mich nicht in Frage kommt. Es darf also maximal parallel statt in Reihe geschaltet werden um unter 50V zu bleiben.

Kosten für den Zaun ohne Solarfunktion:

80 EUR x 20 = 1600 EUR.

Lösung mit Balkonkraftwerk Komponenten

Für Balkonkraftwerke gibt es zum Glück sogenannte Mikro-Wechselrichter. Kosten ab ca 250EUR für 4 Solarmodule die dann alle 4 einzeln angeschlossen werden, so dass die Spannung unter 50V bleibt, kosten ca 62,5EUR/PV-Modul. 10m Verlängerungskabel um jedes Modul einzeln ins Haus zu legen kostet ca 11EUR, die Microwechselrichter können aber auch direkt draußen verbaut werden (sie sind wasserdicht). Eine gute Lösung, wenn man keinen Akku braucht.

Das Problem ist, dass man an diese Wechselrichter keinen Akku anschließen kann, zumindest habe ich solche Wechselrichter nicht gefunden. Kennt jemand evtl. Mikrowechselrichter die auch Akkus laden können?

Kosten für den Zaun mit Funktion ohne Akku:

1600 EUR + 73,5 EUR x 20 (=1470 EUR) = 3070 EUR

Akku

Generell darf der Akku nur weniger Spannung als die Solarausgangsspannung (~30V) haben für die gängigen MPPT Regler, daher kommen max. 24V Akkus in Frage (aus den gängigen 12V, 24V, 48V Systemen). Um nicht zu teure Wechselrichter zu kaufen, sollte die Akkuspannung möglichst hoch sein, also 24V und nicht 12V.

Akkus gibt es 24V 200Ah bei Aliexpress für ca 700EUR, der hat dann 4.8kWh und ist fertig aufgebaut. Akkus wie alle anderen Komponenten auch sind von der Umsatzsteuer befreit, daher sollte es bei den 700 EUR bleiben.

Lösung mit Balkonkraftwerk Komponenten und Akku

Es bliebe die Lösung den Akku mit 240V Ladegerät zu laden, so wird also der Solarstrom erst in 240V umgewandelt und dann von 240V zurück auf die Akkuspannung von 24 oder 48V. Von Victron gibt es z.b. Ladegeräte Blue Smart 24V / 16A ~ 150 EUR. Um im Sommer die Volllast halbewgs abzufangen bräuchte man dann pro 2 Solarmodule ein Ladegerät, also ~75 EUR/Solarmodul. Allerdings reicht es sicher unseren Akku in 5h zu laden, dazu benötigen wir einen Strom von ca 10kWh/5h=2kW bei 24V sind das ca 83A, das wären 5-6 Blue Smart Ladegeräte (750-900 EUR). Das Ganze ist nicht so effektiv, ca 94% Wirkungsgrad hat das Ladegerät, der Wechselrichter vorher hat ca 97%, also hat man ca 7% weniger im Akku als wenn man ihn direkt läd. Zusätzlich muss der Akku wieder entladen werden können, benötigt also einen Wechselrichter. Günstiger ist da folgende Lösung:

Generell wäre auch eine 48V Akku Lösung besser, da wir nicht mehr durch die 30V Solarmodul-Spannung begrenzt sind.

Hier gibt es von Victron den MultiPlus-II 5000 für ca 600EUR. Er kann einen 48V Akku mit 70A laden und noch schneller entladen und damit die Leistung von ca 8 Modulen abdecken, 75 EUR / Modul.

Allerdings ist noch zu berücksichtigen, dass es nicht nötig ist einen 10kWh Akku mit 9kWp zu laden, dann ist er in ca 1h voll. Es reicht 1 MultiPlus-II, damit ist der Akku mit 70A, 48V in 3Stunden voll.

Kosten für den Zaun mit Funktion und Akku mit Balkonkraftwerk Komponenten

3070 EUR + 600 EUR + 2x700 EUR = 5070 EUR

Lösung mit Camper / Boot Komponenten

Wie erwähnt, um unter 50V zu bleiben dürfen Module nur parallel, nicht in Reihe geschaltet werden. Dementsprechend werden Wechselrichter benötigt, die mit so geringen Spannungen arbeiten können und eher hohe Ströme vertragen. Zum Glück gibt es sowas aus dem Camper / Bootsbereich. Hier der MultiPlus-II 5000.

Wie in der Grafik von Victron dargestellt werden die Solarzellen über MPPT Laderegler mit der Batterie verbunden und die Batterie an den Wechselrichter angeschlossen.

Allerdings schalten wir zwei 24V Batterien in Reihe, um auf die 48V für den MultiPlus-II 5000 zu kommen (sonst wird es bei 24V Wechselrichtern noch teurer). Geladen werden die Batterien dann einzeln. Ist zwar nicht ganz ideal, aber ich denke auch kein Problem, da ja jede einzelne Batterie ihr eigenes BMS hat.

Der Wechselrichter schafft 5kW und kostet ~600EUR, reicht also bei voller Sonnenlast für 11 450W Module, also ~55EUR/Modul. Hier brauchen wir tatsächlich 2 der MultiPlus-II, da es nicht nur darum geht den Akku zu laden sondern auch um den Wechselrichter und damit darum den überschüssigen Strom im Sommer ins Netz einzuspeisen.

Zusätzlich benötigen wir MPPT Laderegler, die günstigste Option sind mehrere MPPT 100/50. Der MPPT 75 / 15 kann die nominale PV Leistung von 440W bei 24V. Auch die größeren Regler bis MPPT 100 / 20 können bei 24V mit Ihrer Nennleistung nicht mehr als 1 Modul abdecken, sind aber teurer. Wir benötigen daher einen Regler pro Modul, Kosten ca. 47 EUR. Der MPPT 100 / 50 schafft 3 Module und ist mit 130 EUR also 43 EUR je Modul noch etwas günstiger. Man verliert dafür aber den Vorteil der Einzelregelung je Modul, was die Leistung verringern kann (je nach Schatten oder Ausrichtungsunterschied der Module).

In Summe sind wir bei dieser Lösung bei 98 EUR / Modul.

Kosten für den Zaun mit Funktion und Akku mit Camper/Boot Komponenten

1600 EUR (da wir die Wechselrichter ganz oben nicht brauchen, sie sind in der Lösung hier integriert) + 2x700 EUR + 20 x 98 EUR = 4960 EUR

Nachteile mit Camper/Boot Komponenten:

  • Je 2 x 24V Akkus in Reihe geschaltet (in Summe nutzen wir 4x24V 100Ah Akku, 2 an jedem MultiPlus-II) => Nicht ideal für gleichmäßiges Entladen => Lösung ist ein Batterie Balancer, kennt jemand Balancer für 2x24V?
  • Habe nun gelesen dass Reihenschaltung evtl. ein Problem ist, siehe unten*.=> Batterien müssen explizit dafür ausgelegt sein. => Das sind sie bei Aliexpress nicht, daher bevorzuge ich die andere Lösung mit Balkonkraftwerk Komponenten.

Vorteile mit Camper / Boot Komponenten:

  • 7% geringere Verluste bei Akkunutzung
  • Akkus können schneller geladen werden, da wir nun 2x 70A Ladestorm haben
  • 10kW statt 5kW Entladeleistung bei Akkunutzung
  • Solarstromproduktion funktioniert auch, wenn ein Stromnetz nicht verfügbar ist. Die Mikrowechselrichter aus der anderen Lösung benötigen immer ein Stromnetz.

Wärmepumpe

Eine Monoblock Wärmepumpe gibt es mit 7kW bereits für ~3500 EUR. Sie besteht statt aus 2 Geräten aus einem Gerät draußen, an das dann direkt die Heizungsrohre angeschlossen werden. Das macht den Anschluss deutlich leichter und man muss nicht mit giftigen Kältemitteln hantieren, ich plane alles selbst zu machen und nur abnehmen zu lassen. Ebenso sind die Monoblockgeräte günstiger als Split-Geräte.

Zusätzliche Kosten

Obwohl wir mit allen Komponenten bis zum Wechselrichter unter 50V bleiben, muss alles vom Elektriker abgenommen und angeschlossen und angemeldet werden (wenn man es mit dem Netz verbinden möchte). Die sicherste Lösung ist wohl die günstigste mit Balkonkraftwerk-Wechselrichter und ohne Akku, da dort tatsächlich alles was mehr als 50V hat plug & play ist mit fertigen Steckern. Man braucht dort allerdings noch ein Anschlusskabel dass die fünf 240V-Stecker (jedes Gerät wandelt den Strom von 4 Modulen) aufnimmt und zusammenführt, oder man schneidet die 5 Stecker ab und lässt es den Elektriker verbinden.

Ebenso werden noch ein paar Schrauben und Dübel benötigt um Zaunpfähle im Boden zu verschrauben und die Solarmodule an die Pfosten zu schrauben.

Zaunpfosten:

  • Das Problem bei Reihenschaltung von LiFePO ist nicht irgendwelche Ungleichheit, sondern die Spannungsfestigkeit der Mosfets im BMS, die die Leistung abschalten im Notfall. Diese haben die Summe der Gesamtspannung zu schalten, und dafür müssen sie ausgelegt sein. Sind sie es nicht, Dann legieren sie beim ersten Versuch einer Abschaltung durch und werden dauerhaft leitend. Was der Aufgabe eines BMS nicht gerade förderlich ist, und dummerweise merkt man es auch nicht im normalen Betrieb.Und in einem 12V BMS sind häufig 30V Mosfets drin, die bei 24 V, zwei Akkus in Reihe, Knall an der Grenze sind, und bei 48V weit draußen.

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Das löst man durch Serienschalung von zwei Modulen und dann Parallelschaltung der ganzen Module

Liegen Teile des Zauns (zeitweise) im Schatten?

Ich persönlich würde von irgendwelchen Akkus aus China Abstand nehmen. Möchte da ein vernünftiges BMS dabei und Möglichkeiten der Überwachung und Datenabfrage

Wärmepumpe würde ich mal seperat sehen. Bei deiner Rechnung fehlt dafür noch einiges

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Zuallererst vergiß Deine Angst vor >50V.
Die ist völlig unnötig, denn es gibt z.B. BKW wo man 4 Module a. 55V in Reihe zusammensteckt und das dann an einen kleinen Stringwechselrichter. Das ist für Laien problemlos und zulässig, da man einfach die isolierten Stecker in Bucksen einsteckt.

Oder hast Du auch Angst davor einen Fön, Kaffemaschiene, Handynetzteil in eine 230V Steckdose zu stecken?

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Ich hätte Angst um den Rahmen, erscheint mir sehr dünnhäutig, nicht dass bei Wind das ganze Ding umknickt. Oder sind da Betonsockel vorhanden die Last ausgleichen? So 22m Zaun sind dann nicht ohne.

Wie Vorredner schreiben, Angst vor mehr Spannung würde ich nicht haben. Bei Gleichspannung und "festkleben" sind auch 48V schon gefährlich, die Leistung bleibt immerhin gleich.

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Schutzkleinspannung AC50V DC120V... "Das bewirkt, dass von Geräten mit Schutzkleinspannung keine Gefährdungen für Mensch und Tier durch einen elektrischen Schlag ausgehen." So viel zur Gefährlichkeit von Spannungen.
Bei DC besteht "lediglich" die Problematik, dass ein Lichtbogen schon mal nicht von alleine erlöschen kann, da es keinen Nulldurchgang der Spannung gibt wie bei AC.
Hinsichtlich der Materialstärke der Pfosten würde ich einen Statiker befragen.
Je nach Windlast kommt da was zusammen.

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Die dünnen Aluhülsen halten keinen Sturm aus. Das braucht was stabileres, in den Boden gerammt.
2 Panels in Reihe ist auch noch Schutzkleinspannung. Damit hast nur noch den halben Verlust auf der Leitung. Für 30m Abstand hab ich mir für 4 uralt panels schon 4x10 in den Boden gelegt wegen der Leitungsverluste. Rechne das durch.
24V ist kacke lass das. Hab ich selber, zu viel Verlust. Schau gleich nach 51V 300-600Ah Batterien. Egal wie viel Speicher du kaufst es wird immer zu wenig sein. Bei Kapazität von 2 Tagen Erzeugung bzw. Verbrauch läßt der Schmerz nach.

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Du musst vom wüstesten Sturm ausgehen, der alle paar Jahre mal vorkommt und dann mit extremen Böen in deinen geschlossenen "Segel" reinhaut - wenn dann die ersten Elemente nachgeben kippt/knickt das alles um. Also anständige Pfosten und Fundamente verwenden (falls der Zaun schon steht, mit Sturmankern arbeiten).

Ich habe bei mir leider einen neuen Gittermattenzaun neu machen lassen um mir dann nicht mal ein Jahr später zu überlegen dass ich PV dran haben will. Ich habe jetzt überall Sturmanker ergänzen müssen. Da der Zaun auch ziemlich weit vom Haus entfernt ist, habe ich bei mir mehrere Hoymiles HMT-2250 Mikrowechselrichter mit je 6 bifazialen 440W Trina Modulen am Zaun. Ich fand das recht charmant weil ich die WR auch direkt an den Zaun gehängt habe und dann nur eine fette 3phasige Gummischlauchleitung zum Haus habe.

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Wie o.g. Schutzkleinspannung 120V DC oder 50V AC!

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Vielen Dank, ja genau so hatte ich es zuerst gedacht, allerdings wollte ich unter 50V bleiben, daher nicht 2 Module in Reihe schalten. Am Akku ist das dann wieder möglich mit der Reihenschaltung, weil ich unter 50V bleiben kann - so dachte ich zumindest, mittlerweile gesehen dass LiFePo evtl. schon 51V statt 48 haben.
Der Zaun besteht aus 2 Teilen mit unterschiedlicher Ausrichtung und mindestens eine Ausrichtung hat unterschiedlichen Schatten je nach Zaunposition und Tageszeit.

Lese bei Victron über "AC-Coupling" und "Frequency shifting". Du kannst die Module mit Modulwechselrichtern versehen und und über 230V an den Multiplus 2 48/5000 anschließen. Da die Leistung dabei nicht höher sein darf als die Leistung die der Wechselrichter abgeben kann, sind 2 Multiplus notwendig. Oder 3 Stück mit 3kw. Die würde ich an jeweils eine Phase des Hausnetzes anschließen. Damit liegt der gesamte DC-Bereich unter 60V, der Zaun unterhalb 50V. Die Anbindung an die Modulwechselrichter sehe ich hinsichtlich gefährlicher Spannungen als unkritisch an. Sauberer Aufbau und FI sind natürlich vorausgesetzt. Die 48V Ausführungen der Multiplus sind preiswerter als die 24V Versionen.

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Und Johannes, Vorsicht bei den Modulen.
Da gibt es immer mehr die über 50V Uoc haben (z.B. Trina).

Das kann für dich, im Leerlauffall, sehr gefährlich werden.

Ich perönlich habe da keine Angst vor, es geht mir hier mehr darum dass der Zaun öffentlich zugänglich am Bürgersteig steht und ich dadurch Verantwortung für jeden habe, der dran vorbeiläuft und Kinder die das anfassen. Es geht mir auch um geltende Normen.
Von ChatGPT habe ich folgendes bekommen, bin aber bisher in die Normen nicht tiefer eingetaucht:

  • Ab einer Spannung von 120 Volt DC muss Berührungsschutz gewährleistet sein, da diese Spannung potenziell lebensgefährlich ist.
  • Für öffentlich zugängliche Installationen (z. B. Zäune) wird in der Regel empfohlen, die Spannung auf maximal 50 Volt DC zu begrenzen, um Gefährdungen auszuschließen.

Ja, es macht einen Unterschied für die geltenden Sicherheitsregeln, ob du jedes Modul einzeln mit Kabeln nach innen führst oder zwei Module in Reihe schaltest, sodass die Spannung auf 80 Volt steigt. Hier sind die relevanten Unterschiede und Anforderungen:


1. Spannungsgrenzen und Sicherheitsregeln

  • Kleinspannung (SELV, PELV):
    • Spannungen bis 50 Volt DC gelten als sicher für den direkten Kontakt und unterliegen weniger strengen Sicherheitsanforderungen.
    • Werden 80 Volt überschritten (wie bei zwei in Reihe geschalteten Modulen), gilt dies nicht mehr als Kleinspannung, und es greifen verschärfte Vorschriften:
      • Erhöhter Berührungsschutz.
      • Zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Lichtbögen und Fehlströme.
      • Verwendung spezieller DC-Komponenten, wie Stecker und Sicherungen.
  • Gefährlichkeit der Spannung:
    • Bis 50 Volt ist das Risiko eines lebensgefährlichen Stromschlags gering.
    • Bei Spannungen über 50 Volt steigt das Risiko eines gefährlichen Stromschlags, insbesondere bei Gleichspannung (DC), da diese bei Berührung nicht loslässt und einen konstanten Stromfluss verursacht.

2. Unterschiede in den Sicherheitsanforderungen

Kriterium Ein Modul (40–50 V DC) Zwei Module in Reihe (80–100 V DC)
Berührungsschutz Einfacher, da SELV-Regeln gelten. Erhöht, da gefährlichere Spannung.
Lichtbogenrisiko Gering (niedrige Spannung). Höher (ab 60 V möglich), Maßnahmen nötig.
Kabel- und Steckerverbindungen Standard-PV-Kabel und MC4-Stecker. Verwendung von hochwertigen DC-Komponenten.
Erdung Empfohlen, aber weniger kritisch. Zwingend erforderlich für leitfähige Teile.
Prüfung und Dokumentation Weniger umfangreich. Erhöhte Prüfanforderungen nach VDE.

3. Praktische Konsequenzen bei zwei Modulen in Reihe (80 Volt)

  • Verwendung von speziellen Steckern und Kabeln:
    • Die Verbindung der Module sollte mit PV-spezifischen, für höhere Spannungen ausgelegten Komponenten erfolgen (z. B. MC4-Stecker).
    • Die Kabel sollten entsprechend dick dimensioniert werden, um Überhitzung zu vermeiden.
  • Schutz vor Lichtbögen:
    • Bei 80 Volt DC können Lichtbögen bei Fehlern entstehen, z. B. durch lose Verbindungen.
    • Alle Verbindungen müssen sauber und fest ausgeführt werden, und es sollten Lichtbogen-sichere Komponenten verwendet werden.
  • Erdung:
    • Die Metallrahmen der Module und alle leitfähigen Teile müssen geerdet werden, um Spannungsüberschläge und Fehlströme zu verhindern.
  • Prüfung durch Fachkraft:
    • Für Spannungen über 50 Volt ist eine Prüfung durch eine Elektrofachkraft nach den entsprechenden VDE-Normen vorgeschrieben.

4. Empfehlung

Wenn es praktikabel ist, bietet die Einzelverdrahtung jedes Moduls (40–50 Volt DC) mehr Sicherheit und weniger Auflagen, da die Spannung im Kleinspannungsbereich bleibt.
Falls du dich für das Zusammenschalten von zwei Modulen in Reihe entscheidest (80 Volt DC), solltest du:

  1. Sicherstellen, dass alle Verbindungen und Kabel für höhere Spannungen ausgelegt sind.
  2. Eine fachgerechte Prüfung der Installation durchführen lassen, insbesondere wenn die Anlage dauerhaft betrieben wird.

Basierend darauf scheint mir das alles ab 50V teurer und aufwendiger zu werden, aber vielleicht überschätze ich das auch.

Vielen Dank Dir, an Sturm hatte ich bisher nicht gedacht, werde da bestimmt etwas stabileres brauchen.

Sehr cooler Wechselrichter, vielen Dank! Die hast du dann mit für Außen geeigneten Mehrfachsteckern zusammengesteckt und ein 240V Kabel zum Haus geführt? Und das ganze ohne Akku?

Vielen Dank auch an alle Anderen für Eure Rückmeldungen! Der Zaun steht noch nicht, ist in Planung.

Sehr interessant, vielen Dank für Deine Überlegungen! Ist da ein Unterschied zu der Lösung die ich mit "Lösung mit Balkonkraftwerk Komponenten und Akku" beschrieben habe? Also Mikrowechselrichter direkt an jedem Modul und dann mit dem Multiplus-II den Akku laden und entladen.
Auf jeden Fall war ich nicht sicher ob der MultiPlus-II das Laden und entladen so kann, das müßte nach Deiner Rückmeldun dann ja gehen. Er läd dann nur mit Solarstrom, das kann man so einstellen, weißt du das? Also dass er nicht den Akku mit Netzstrom läd.
War mir da noch nicht so klar wie ich das anschließe, hast mir da weitergeholfen!
Ah ok - Unterschied ist dass ich 2x MultiPlus-II brauche und die Microwechselrichter woanders angeschlossen werden als der Netzstrom. Macht Sinn. Und dann sollte er auch unterscheiden können ob der Strom aus dem Netz oder von PV kommt und nur mit PV laden.

naja modulwechselrichter fallen dann auch flach die hängen direkt am stromnetz. lichtbogen wird gefährlich ab 32v da bist mit 1 modul schon drüber. ich halte die angst für übertrieben weil der kram ja nich mit nackten drähten verkabelt wird solarzeugs ist ok bis wenigstens 1000v.

erdung reichen ggf erdspieße am anfang und am ende und einfach nen erdungsdraht um alle pfosten zu verbinden (glaub 12mm verzinkter stahl ist das, alternativ edelstahl, nimmst das gleiche zeugs aus dem auch ringerder ums haus eingegraben werden, auch da kannste das anschließen)
ideal machst dir kleine sammler für 2+2 oder 2+2+2 panels und von denen aus gehst ins haus. das geht auch mit erdkabel z.b.4x6 und für größere längen 4x10, schau was du dir günstig organisieren kannst. manchmal gibts sowas fürn kupferpreis beim elektroschrott, so gammel muss bei netzspannung auf 5adrig gewechselt werden

Es ist ein bidirektionaler Wechselrichter. Deshalb kann er das vom Prinzip her. Der von den Microwechselrichtern gelieferte Strom wird zum Laden der Batterien genommen. Wenn die voll sind, speist er diese Energie in das Netz. Wenn das von den Einstellungen unterbunden ist oder das Netz ausfällt, erhöht der Wechselrichter die Ausgangsfrequenz ein wenig. Dadurch wird die Leistung der Microwechselrichter linear gesenkt und schließlich werden sie abgeschaltet. Da ein gewisser "Sicherheitsabstand" hinsichtlich der Batteriespannung eingehalten werden muss, wird die Batterie allerdings nie ganz voll geladen. Das kann man aber mit zwei bis drei in Reihe geschalteter Module in nicht gefährdender Umgebung und einem Laderegler Smartsolar 150/35 beheben. Sonst kann es Probleme beim balancieren der Batterie geben. Befasse dich mit dem Bereich "ESS" bei Victron.

Danke Dir!
Ja bei Modulwechselrichtern ist der Vorteil dass alles über normale 230V Aussenverlängerungskabel laufen kann, da bin ich rechtlich und sicherheitstechnisch raus, das ist ja alles zugelassen.
Es kann ja auch mal passieren, dass ein Kind z.b. ein Kabel an einem PV-Modul abreist, dann ist man direkt an der PV-Spannung.
Gute Idee mit den Erdkabeln. Wenn ich es vermeiden kann würde ich eher draussen alles mit fertigen Kabeln machen.

Ahh sehr interessant, danke dir!
Das hieße dann, dass ich die Module sowohl an Microwechselrichter als auch an den Laderegler anschließen muss? Wenn es nur um ein paar Prozent geht würde ich das sonst auch einfach so lassen, die Akkus halten dann ja vermutlich länger wegen höherer Zyklenfestigkeit bei nicht ganz voller Ladung.
Soweit ich gelesen habe arbeiten Microwechselrichter immer nur am Stromnetz, also nicht standalone. Das heißt eine Lösung damit hat den Nachteil dass bei Stromausfall nur der Akku geleert werden kann (falls er gerad voll ist), Solarstrom wird nicht mehr erzeugt. Weißt Du zufällig ob der MultiPlus dann das Netz für die Microwechselrichter zur Verfügung stellt so dass sie auch dann arbeiten wenn das Netz ausfällt (wenn Akku nicht leer ist)?
Die Idee mit 3en je an eine Phase find ich top.

Das ganze Gehuddel um 50V oder 120V wird erst interessant, wenn durch eine Erdung oder durch Angrabbeln des zweiten Pol auch Strom über den Körper fließen kann. Also Kardinalregel der Elektriker beachten: Immer eine Hand in der Tasche!
Nur die Erdung des Gehäuses der Module entsteht imho noch keine neue Problematik. Das Modul liefert doch gegen Erde potentialfreie Gleichspannung?