Selbstbau-Hochvolt-Akku

An die aktuellen Deye-Hybrid-Wechselrichter mit 50KW kann man zwei Batterien von 160V bis 800V anschliessen.
Nun fragte ich mich, kann man wohl acht oder 16 x 48V Batterie-Cases mit JK-BMS in Reihe schalten und da anschliessen? Daraus ergeben sich ja ein paar Probleme. Soweit ich das verstehe kann man die JK-BMS miteinander verbinden, sodass einer der Chef ist. Soweit so gut. Aber vermutlich wird ja irgendwas mit dem Deye-Wechselrichter reden müssen, was den SoC und Spannung und Strom uns so angeht. Hat das schon mal jemand gemacht? Und die Batteriemodule in den Cases werden ja gebalanced, aber die Cases untereinander müssen ja auch gebalanced werden. Wie macht man das?

Nein, muß er nicht. Spannung und Strom erkennt der Deye doch an seinem Akku-Anschluß.

Mein 15 kWh DIY Akku (48V) läuft seit Anfang an problemlos über die Spannung, also Oberkannte und Unterkannt.

Daraus leitet er den SOC ab. Funzt für mich ausreichend genau.

Die anderen Probleme interssieren mich aber auch stark.

Hatte ähnliche Gedanken wie Du, denn die 300A an 48V als Insel sind irgendwie unlustig.

Die Mosfets der JK BMS werden nicht in der Lage sein bei 400V und mehr abzuschalten ohne durchzulegieren.

Daran allein schon wird es scheitern.

Beleibt noch, dass du wohl kaum einen Balancer dafür finden wirst und ein Selbstbau einer solchen Batterie schlicht lebensgefährlich ist.

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Dass das Lebensgefährlich ist, ist mir klar. Das ist ein Projekt für eine 250kWp Anlage, da sind Mittelspannungs-Elektrikermeister beteiligt, alles gut also. Wir haben nur keine Lust eine Blackbox mit China-Cloud zu kaufen.
Der Hinweise, dass der Wechselrichter selber Strom und Spannung misst ist schon mal total valide und sinnvoll, danke dafür. Und die Mosfets sehen nie mehr als 48V. Es gibt ja ein BMS pro 48V-Case. Ich will nur nicht, dass die Cases untereinander driften.

Hust...

Es gibt aber HV-BMSse, die sich auch kaskadieren lassen. Die wären da wohl eher geeignet.

300A braucht einfach etwas Kupfer. 800V sind da sehr viel unlustiger.

Oliver

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Das seh ich noch nicht. Sie müssen alle gleichzeitg, im Nanosekundenbereich schalten. Das wird man wohl nicht hinbekommen. Den Part des Schaltens muss sicherlich der Wechselrichter selbst übernehmen. Dort gibt es die Spannungsfeste Schaltmöglichkeit. Und als "Notbremse" wird man wohl eine Pyrosicherung einsetzen und sich eine Ansteuerung dafür konstruieren müssen. Ein Balancer dürfte technisch gesehen wohl nicht das größte Problem sein. Die Gefahr, dass eine Zelle hochläuft ist bei der hohen Zellenzahl sehr viel wahrscheinlicher als in einer Niedervoltbatterie. Die SOC Grenzen müssen dynamisch ausgelegt werden, so dass im Nutzbetrieb nur eine festgelegte maximale Zelldifferenz auftreten kann. Das Balancieren würde ich als Wartung bei abgeschalteten Verbrauchern turnusmäßig durchführen

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Du hast überhaupt nichts verstanden. Lass es.....

Oder Frage deine Elektrikermeister :wink:

Das siehst du komplett falsch. Was ist, wenn EIN BMS wegen einer Zell-Unter(oder Über-)spannung abzuschalten versucht? Oder wegen irgend eines anderen lokalen Grundes ?

Das kippt dein ganzes Projekt.

Und ich hoffe mal, dass deine beteiligten Elektromeister genug davon verstehen, das auch zu wissen.

Es gibt ein paar BMS Konzepte, die für HV gemacht sind. Damit könntest du arbeiten.

Bei HV Systeme fliest der Strom nicht durch das BMS. Das BMS üerwacht hier nur die Zellspannung und regelt im Normalfall das Ladegerät bzw Wechselrichter runter.

Für den Fehlerfall gibt es eine Relais, welches die Spannung ab kann.

Ich hab in jungen Jahren Trafostationen, inkl. fette Stromschienen für 380V als auch Mittelspannungsanschlüsse 20kV gebaut.

Ich empfinde ein paar hundert Volt DC eben als wesentlich angenehmer zu händeln als die hohen Ströme bei 48V.

Besseren Wirkungsgrad inkliusive.

Nur leider sind die Hochvoltspeicher noch so schweine teuer im Vergleich.

Aber ich hoffe auf entweder Preissenkungen in Richtung 48V-Systeme oder eine Zubehörindustrie die mir günstige Hochvolt DC Teile dafür liefert.

Deine Einschätzung würde sich nach dem ersten Lichtbogen Unfall wohl ändern.

Ich habe als Jugendlicher neben einem Lichtbogen Opfer im Krankenhaus gelegen. 500 V, Stromstärke ..hoch. Lichtbogen Zeit unter einer Sekunde. Der hat so gerade eben überlebt.

Nein, auch ich hatte einen Kollegen der von 20kV getroffen wurde.

Die Ursache war aber ein grobe Mißachtung sämtlicher Sicherheitsregeln.

Wenn man diese einhält ist das Restrisiko kalkulierbar.

Aber ich gebe zu, es ist nur etwas für Leute mit passender Ausbildung.

Und genau darauf will der Eröffner ja hinaus.

@asathor Was ist das denn für ne Antwort? Wenn du nix beizutragen hast, warum antwortest du dann?
@Carolus Vielen Dank, verstehe worauf du hinaus willst. Wenn ich acht Cases a 48V in Reihe schalte und in jedem Case ist ein BMS drin, das die 16 Batteriemodule überwacht, dann "sieht" zunächst mal jedes BMS rund 48V. Wenn das BMS jetzt trennt, dann hab ich die Reihe unterbrochen, meist wird ja "Minus" getrennt. Dann hängt natürlich alles davon ab, dass das BMS selbst potenzialfrei ist, weil das dann ja je nachdem wo es hängt eine höhere Spannungsdifferenz sehen würde, aber wenn es potenzialfrei ist, bleibt die Spannungsdifferenz 48V, oder hab ich da einen Denkfehler? Die Kommunikation optisch zu entkoppeln ist sowieso klar, das würde ja sonst selbst bei 48V schon Ärger machen.

@stromsparer99 Verstehe, ergibt ja auch Sinn. Fragte mich nur, ob das nicht potenzialfrei auch ginge. Aber, s.u., ich bin kein Elektriker :wink:
@Uschi Auch darum geht es in diesem Projekt. Wäre doch super, wenn dabei eine Blaupause raus kommt, die dieser Domäne eine Lösung hinzufügt, die bezahlbar wird bzw. die Preise drückt, weils ein offenes Referenz-Design gibt das funktioniert und nicht zu teuer ist. Bei den Firmen die die Hochvolt Akkus und BMS, EMS entwickeln sitzen auch nur Menschen...
Und keine Sorge, ich fasse da eh nix an, ich lerne nur gerade, was da wichtig ist und worauf wir achten müssen. Mein Job ist am Ende der digitale Teil, sprich der Server und das EMS, ein LMS und evtl. zusätzlich mit Andreas' EOS davor. Mein Hintergrund ist IT, nicht Elektrik. Drum interessiert mich, was die Hybridwechselrichter und BMS so sprechen und erwarten.

@r-l Erklär mal, warum "Nanosekunden" hier ein Ding ist? Das Versteh ich nich. Die Aufgabe des BMS ist, die Zellen und die Batterie als Ganzes vor Schaden zu schützen. D.h. die Zellen untereinander balancieren, zu hohe Ströme Verhindern, bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen abzuschalten, bei zu hohen oder zu niedrigen Spannungen abzuschalten. Nichts davon muss m.E. snychron passieren, es sei denn es wäre wichtig, das alle BMS von allen Cases unbedingt gleichzeitig abschalten. Aber in dem Fall würde man wohl wirklich eher ein passendes Relais wählen, das die Batterie komplett vom Wechselrichter trennt, wenn eines der BMS einen Fehler meldet. Wenn man die Limits hinreichend konservativ wählt hat man da auch eher Sekunden denn Nanosekunden Zeit.

@noonscoomo vielleicht haben wir alle einen Denkfehler, aber wie kann etwas galvaisch getrennt sein wenn es leitend verbunden ist.
Wenn die Verbindung so aussieht: -Pol-> 16xLFP-> BMS MosFet-> +Pol -> -Pol-> 16xLFP-> BMS MosFet-> +Pol -> usw.
Welche Spannung muss der MosFet bei 8X16 LFP dann wohl trennen.

Also ich meine irgendwo mal gesehen zu haben, dass die Akkus von E-Autos auch aus seriell verschalteten 48V-Modulen bestehen, die jeweils ein eigenständiges BMS haben. Natürlich gibt es dann noch ein Master-BMS, aber so grundsätzlich wäre zwischen dem Vorhaben hier und dem E-Auto eine große Ähnlichkeit vorhanden.

Hier im Forum gibts auch einen der das gemacht hat, aber mit entsprechenden BMS. Mit Niedervolt Technik wirds nicht klappen.

Der Strom fliest bei HV nie durchs BMS wie bei den Billig BMS aus China. Es wird immer nur die Zellspannung gemessen u. die zellen Balanced.

Es gibt keine Mosfet, weil der Strom nicht durchs BMS geht. Wenn Zellen oben raus oder unten raus laufen, wird Ladegerät/WR oder beim Auto der Controller abgeregelt.

Hier das HVBMS von meine E-Motorrad.

Das sind 4 24S Platinen verbaut, wobei die Platinen aber nur 20S ausgebaut sind. Sieht man an den 4 fehlenden SMD.

Hier wird nur gemessen und Balanced, alle anderen Funktionen gehen über Canbus.

Und wenn du 16 48V Speicher in Reihe klemmst, dann bist du bei 800V. Nicht nur am Ende der Batteriekabel, sondern im gesamten Stromkreis.

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Hallo

Das normale HV Batterien meist unter 1000V bleiben, liegt an der verfügbaren Spannungsfestigkeit von Widerständen, Kondensatoren und Optokopplern.

Mosfet Schalter mit geringerer Spannungsfestigkeit gibt es in solchen BMS nicht.

Die Idee, das jedes BMS nur 48 V sieht, funktioniert nur, wenn sich die Ströme gleichmäßig aufteilen. Das muss aber irgendwer sicher Stellen.

Alle meine Konstruktionen, in denen ich Funktionseinheiten spannungsmäßig in Serie geschaltet habe, haben nur funktioniert, wenn sie die Spannungsfestigkeit der maximalen Betriebsspannung hatten.

Nur passive Bauelemente geringer Spannungsfestigkeit habe ich bisher erfolgreich kaskadiert. Das geht aber auf Kosten des Wirkungsgrades durch den notwendigen parallelen Spannungsteiler. Das geht technich nur bis zu wenigen A Strom.

mit freundlichen Grüßen

Thomas