Ich hab jetzt nochmal Vergleichsmessungen Gas-Kessel vs. Split-Klima gemacht. Die letzten 5 Tage haben wir ausschließlich mit Gas geheizt, und zwar so sparsam, wie möglich. Dafür hab ich die Heizkurve so niedrig gelegt, dass die Heizungen gerade noch so die 18 Grad erreicht haben. Das klappt bei uns bei den 6-10 Grad Außentemperatur der letzten Tage bei etwa 45 Grad Vorlauf.
Was erstmal auffiel: Bedarfsweises Heizen ist so deutlich schlechter möglich. Es dauert, bis die Räume aufgeheizt sind. Die Wärme im Raum fühlt sich auch anders an, die warme Luft der Split-Klima sorgt schneller für angenehme Wärme. Aber egal, es war gerade noch annehmbar für unser Wärmebedürfnis.
Nachts haben wir den Gaskessel komplett abgeschaltet, also täglich etwa 10 Stunden Null Gasverbrauch. Auch im Sinne, mal so sparsam wie möglich mit Gas umzugehen.
Heraus kam jetzt, dass wir täglich 3-4 m³ Gas bei so sparsamen Heizen verbrauchen. Außentemperatur Durchschnitt über die Zeit war so etwa 7 Grad (2-12 Grad). Das macht ungefähr 33,3 - 44,4 kWh (Umrechnungsfaktor 11,1).
Aus vielen Tests wissen wir, dass wir mit den Split-Klimas bei dieser Außentemperatur etwa 3-4 kWh gesamt brauchen. Dieser Zusammenhang, also etwa Faktor 1:10 hatten wir früher bei Messungen auch schon. Bei einem COP von ungefähr 5 ist das schon erstaunlich viel, was wir da durch Split-Klima einsparen.
Dann hab ich mal einen weiteren Test gemacht: Was verbraucht der Gas-Kessel, wenn alle Heizungen zugedreht sind? Also sozusagen der Energieverbrauch, der hauptsächlich über die Rohrverluste entsteht. Und dieser lag bei 1,7 m³ pro Tag, also 1,7 * 11,1 = 18,9 kWh. Das ist zwar Wärme, die im Haus landet, aber die nützt uns nur wenig. Die macht den Keller und den Flur vielleicht 0,5 Grad wärmer, den Verbrauch in den beheizten Zimmern wird sie kaum senken. Die meiste dieser Wärme geht durch die ungedämmten Wände direkt nach draußen.
Damit ist zumindest klar, wo die zusätzlichen Verluste zu finden sind. Natürlich gibts auch Verluste beim 27 Jahre alten Gaskessel, der vielleicht einen Wirkungsgrad von 80% hat (Vaillant Niedertemperatur mit 2 Heizstufen 8kW/16kW). Durch die Absenkung der Vorlauftemperatur auf 45 Grad statt sonst etwa 60 Grad wurde diese Verlustwärme schon maximal reduziert. Klar könnten wir die Rohre im Keller noch etwas besser dämmen, aber die Rohre im Haus liegen unter Putz, da kann man nichts machen.
Kostenvergleich:
- Split-Klima: 4kW * 0,3 Euro/kWh = 1,20 Euro pro Tag
- Gas: 4m³ * 11,1 = 44,4 kWh * 0,107 Euro/kWh = 4,75 Euro pro Tag
Bis etwa 2 Grad läuft die Split-Klima noch sehr effizient mit etwa COP 5. Erst wenn der Wärmetauscher vereist, geht der COP deutlich runter. Aber selbst bei -10 Grad haben wir es letztes Jahr gegengetestet, Gas war deutlich teurer und der Abstand blieb in etwa auch. Bei -10 Grad waren wir bei etwa 15kWh Stromverbrauch = 4,50 Euro, bei Gas waren es etwa 15m³ * 11,1 = 166,5 kWh * 0,107 Euro/kWh = 17,81 Euro.
Allerdings würden wir mittlerweile bei -10 Grad noch deutlich mehr heizen, damit einige Räume nicht so stark auskühlen, also eher so 20-25 kWh. Trotzdem bleibt das wesentlich kostengünstiger, als mit Gas zu heizen.