SAE Ventil undicht. Schraderventil, Ersatzteil?

Hallo zusammen,

die Anlage hat den Druck- und Vakuumtest erfolgreich bestanden. Anschließend habe ich den Ventildrücker abgeschraubt und den Service-Port mit einem Zewa gereinigt, bevor ich die Schutzkappe zusammen mit etwas Nylog montieren wollte.

Nach dem Reinigen habe ich ein leichtes Zischen gehört, das jedoch sofort wieder verschwand. Ich habe mir die Stelle direkt angesehen bzw. genauer hingehört und vermutete, dass ich beim Reinigen versehentlich den SAE-Nippel (oder wie das Bauteil korrekt heißt, Schraderventil?) berührt habe.

Daraufhin habe ich den Ventildrücker wieder montiert, erneut ein Vakuum hergestellt, die Monteurhilfe geschlossen und den Ventildrücker geöffnet. Dabei habe ich etwa 0,1 bar verloren – das Zischen war also real.

Das Thema beschäftigt mich schon seit ein paar Tagen, da ich vor paar Tagen einen undichten Ventildrücker hatte (die Dichtung hat gefehlt) und ihn wahrscheinlich auch falsch benutzt habe: Ich habe ihn immer komplett bis zum Anschlag reingedreht (mind. 10-15mal), was eigentlich nicht nötig ist. Der Nippel muss ja nur leicht gedrückt werden.

Ich vermute, dass der SAE-Nippel durch die falsche Handhabung beschädigt wurde. Solange der Ventildrücker montiert ist, bleibt das Vakuum stabil, es scheint also wirklich am Nippel zu liegen.

Soweit ich weiß, lassen sich diese Nippel herausschrauben und ersetzen – ist das korrekt?
Falls ja: Hat jemand einen passenden Link, z. B. bei Amazon?

Vielen Dank im Voraus!

PS: Ich habe einen 2. Test gemacht, sprich ich habe noch einmal Vakuum hergestellt. Alle Ventile zu und dann den Ventrildrücker abgeschraubt. 5 Min gewartet (kein leises Zischen oder so!) und wieder angeschraubt, Vakuum usw. hergestellt, Monteurhilfe zu, Ventildrücker auf und abgelesen. ca. 0,2bar verloren oder habe ich mich verrannt und es ist normal, weil ich den Drücker abgeschraubt habe?

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat deine Anlage in gerade mal 5min eine Menge Luft gezogen. Das ist natürlich so nicht richtig. Da stimmt etwas nicht.

Wenn du den Schrader wechseln willst, schau mal, ob du eine Schraderwerkzeug bei deiner Monteurhilfe dabeiliegen hast. Falls nicht, dann brauchst du so ein Werkzeug und einen neuen Schrader-Ventileinsatz. Gibt übrigens auch Ventilkappen beim Auto, die eine Schraderwerkzeug dran haben.

Beim Schraderventileinsatz würde ich aber schauen, Qualität zu kaufen, also nicht den billigsten China-Kram.

Du hast doch auch meinen Pumpenadapter, da ist auch ein Schrader drin, den du testweise mal nutzen kannst. Ist zwar auch nur billiger Chinakram, aber für einen Test reicht es.

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Habe gerade nachgesehen. Da war nichts dabei...

Danke für die Links. Habe die gerade bestellt.

Super Idee, weil das Werkzeug kommt wohl vor dem Ventil an. Daher kann ich das schon mal gut testen.
Wie gesagt ich habe nur den Verlust, wenn ich das Drückerventil ab-u. wieder dranschraube. Lasse ich es dran, schließe das Ventil und öffne es nach 5Min oder sogar nach 1-2 Stunden bleibt bzw ist der Unterdruck absolut konstant.

...die Vorgehensweise war doch richtig. Drückerventil schließen und dieses abschrauben. ServicePort Kappe aufschrauben. Deckel der Kältemittelabsperrungen abschrauben und dann Kältemittel zuerst für 5s einfließen lassen. Schnüffler ran und wenn alles gut ist, die Leitung wieder öffnen und danach die Saugleitung.

Das ist dann der Teil, den der Kältetechniker macht. Aus technischem Interesse findest du Infos in diesem Artikel:

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Ja, genau. Die Vorarbeit sollte nur passen um Kosten zu sparen :slight_smile:

Ist das wirklich ein ganz normales Schraderventil, was man quasi in jedem Fahrradladen usw. bekommt?

Bin auch gerade ein wenig am schauen, ob die Anlage dicht ist und habe auch den Verdacht, dass ich evtl. mit meinem Billigventildrücker das Ventil evtl. kaputt gemacht habe.

Ich denke schon, dass Schrader = Schrader ist und es keine unterschiedlichen Ausführungen gibt.

Könnte aber sein, dass Ventile speziell für den Kältebereich nochmal präziser gefertigt sind.

Nachtrag: Die Länge der Schrader scheint teils auch unterschiedlich zu sein. Und die Druckbelastung. Hab welche gesehen, die nur bis 10bar können, andere bis 55 bar. Scheint wohl doch nicht ganz so einfach und universell zu sein.

Nachtrag: Hab nochmal genauer nachgeschaut und von einem Roller-Reifen einen Schrader rausgeschraubt und mit einem Schrader aus dem Kältebereich verglichen: Sehen komplett identisch aus und passen auch. Lediglich die Federkraft beim Ventil aus dem Kältebereich ist ein klein wenig stärker. Ob eher Streuung durch unterschiedliche Hersteller oder absichtlich, ist schwer zu sagen.

Die Ventile sahen etwa so aus:

Wenn man sich das hier mal durchliest:

Dann findet man doch einige Parameter, die vermutlich nicht jeder Reifen-Schrader erfüllen wird:

  • Temperaturbeständigkeit -> wird vermutlich jedes Reifenventil erfüllen
  • Beständigkeit gegenüber diversen Kältemitteln -> da könnte es kritisch werden
  • 53 bar -> könnte auch kritisch werden
  • Ölbeständigkeit -> könnte auch kritisch werden

Fazit: Für kurze Tests wirds wohl egal sein, aber für reale Installationen braucht es wohl einen Schrader, der für Kälteanlagen zugelassen/spezifiziert ist.

Ich habe diese mal bestellt Refco A-31999-R 9883488 Ventileinsatz rot. Sind für r32

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Ich habe das auch so gemacht, und kein Problem gehabt. Was soll da passieren? Der kritische Punkt an den Ventilen ist wohl die (Dauerhaftigkeit der) Dichtung, bzw. ein gewisser Teil ist einfach ab Werk leicht defekt. Ich hatte dazu auch mal einen mMn interessanten Artikel gepostet.

Den Ventildrücker immer nur sanft reindrehen. Wenn der Schrader schon voll offen ist und man dreht weiter, zermatscht man den evtl. Mit einem Gewinde kann man viel Kraft aufbauen.

Der Hub des Ventildrückers kann/wird grösser als der des Schraderventils sein.

Glaube in einer Installationsanleitung auch gelesen zu haben, dass man die Kappe am Serviceport und die anderen beiden Ventilkappen mit Teflonband abdichten soll.

Gibt es hier eine Meinung was besser ist bzw. was die Vor- und Nachteile gegenüber NylogBlue sind?

Bloß nicht mit Teflonband. Hier muss Metall auf Metall dichten. Im Kältebereich brauchst du einen Level an Dichtheit, den du nur über metallische Verbindungen erreichen kannst.

ja, ich habe immer sehr gefühlvoll und langsam gedreht, und auch vorher mal an einem Adapter mit SAE Schrader getestet, Bei mir war der Hub des Drückers kürzer als der vom Schrader.

Wenn bei einem Drücker tatsächlich der Hub länger wäre, würde man bestimmt einen deutlichen veränderten Widerstand spüren.

Das glaube ich nicht so direkt. Man hat eine ganz andere Hebelwirkung und wenn man es merkt, dann ist es defintiv zu spät. Am Sicherheitventil kann ich locker den Pin mind 0,5cm reindrücken und vom Gefühl ist das echt schon zu viel, weil man am ServicePort nur minimal (und ich meine ein sanftes Streifen reicht schon) berühren muss u das Vakuum direkt schon durchbrochen ist.

Der Schrader hat doch erstmal einen normalen Arbeitsbereich. Du darfst den bis zum Anschlag reindrücken. Das Ende des Pins ist etwas gestaucht oder platt gepresst worden, womit ein Anschlag entsteht.

Problematisch wird es erst, wenn man schon am Anschlag ist und dann weiter drückt. Dann macht man den Schrader irgendwann kaputt.

Ansonsten gilt auch: Für effiziente Evakuierung braucht es vor allem einen großen Querschnitt. Deshalb gibts in den USA z.B. auch die Praxis, den Schrader beim Evakuieren ganz zu entfernen. Jede Engstelle verlängert den Prozess stark. Deshalb sollte auch der Schrader weit geöffnet sein. Wobei es irgendwo auch keinen Vorteil mehr bringt. Ich schätze mal, so 1-2mm sollte es offen sein, mehr wird nichts bringen.

Ich hab bei meinem Ventildrücker schon klar ein Gefühl in den Fingern, wann der Schrader am Anschlag ist. Dort angekommen drehe ich immer ein kleines Stück wieder zurück, damit der Schrader nicht unter Spannung steht. Da reicht 1/8 Umdrehung zurück.

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Ah stimmt. Habe das erst heute im Video gesehen und dachte mir was macht der da...

Ich habe es nun so gelöst, dass ich ein Vakuum hergestellt habe. Den Schlauch vom Sicherheisventil geöffnet habe und ganz langsam das Ventil geöffnet. Beim ersten Zischen ein wenig weitergedreht und dann mit einem Edding markiert. Hätte ich das vorher gewusst. Wie gesagt vorher habe ich bis zum Anschlag reingedreht, also mind die 0,5cm...Hier hat es einfach an Erfahrung gefehlt...

Gemessen oder geschätzt/geraten? Die verlinkten Schraderventile oben sind mit 2,7mm max. Öffnung angegeben. 5..6mm wäre doppelt soviel.