Ranking Split-Klimaanlagen bzgl. Regelung beim Heizen

Hallo zusammen,

nachdem ich hier nun schon einiges gelesen habe, würde mich mal interessieren, was eurer Meinung nach die besten Split-Klimaanlagen zum Heizen sind. Es gibt denke ich mehrere Optimierungskriterien: Effizienz, Regler, Lautstärke, Preis.

Effizienz, Lautstärke und Preis lassen sich relativ gut aus den Datenblättern und Datenbanken ermitteln. Allerdings finde ich sehr wenig zum Thema Regler.

Daher würde ich hier gerne ein Ranking starten, das nur nach diesem Kriterium rankt. Also die regelungstechnische Eignung fürs Heizen. Ich würde die Geräte klassifizieren in sehr gut, gut, mittel, schlecht und sehr schlecht.

Von den Anlagen, zu denen ich bisher etwas gelesen habe ergibt sich dann:

  • Daikin Perfera/Stylish -> sehr gut
  • Mitsubishi Heavy SRK/SRC -> mittel?
  • ...

Ja, das ist ein zentrales Thema, wie gut die Regler sind. Leider ist das alles oft sehr individuell und es gibt nur wenig Infos, die nach objektiven Kriterien getestet haben.

Fazit hier im Forum: Daikin sticht schon positiv hervor, auch durch die Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, z.B. durch die Bedarfssteuerung. Bei anderen Anlagen wie Dimstal und Hantech ist das Ergebnis wieder recht widersprüchlich, manche kommen super mit zurecht, andere haben Schwierigkeiten, die Anlage in den Griff zu bekommen.

Mitsubishi Heavy fällt auf duch häufiges Takten und sie fährt unter 0 Grad die Mindestmodulation stark hoch.

Mitsubishi Electric scheint bei vielen gut zu funktionieren, fällt aber durch viele Abtauzyklen auf, die unnütz sind. Und man hat nicht mal eine Eco-Taste, um Einfluss auf den Regler zu nehmen.

Panasonic fällt häufig mit schlechter Regelung auf, die übersteuert gerne, so dass zu viel Wärme nach einer Taktpause ins Zimmer kommt und sie dann gleich wieder abschaltet.

Zu Toshiba, Samsung, LG gibts hier im Forum nur wenig Erfahrungen.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte mal schlechte Regelung liegt an nicht kalibriertem Raumregler bei Inbetriebnahme. Ich weiss aber auch nicht ob alle Anlagen die Möglichkeit bieten.
Temperaturverteilung unter der Decke zu Fussboden und Einbauhöhe sind nun mal sehr verschieden. Und perfekt regeln kann so eine Anlage ja nur, wenn Messung und Wunschtemperatur zusammenpassen.

Einschätzung meiner Vivax R-Design. "gut"
Raumtemperatur wird mit internem und externem Sensor exakt gehalten und läuft schön gleichmässig durch.
Sie könnte ein "sehr gut" erreichen, aber dafür müsste sie nach dem Abtauen schneller wieder auf Leistung kommen. Dauert teils bis zu 20min ehe sie nach Abtauvorgang wieder über 1000W Leistungsaufnahme erreicht. Zusammen mit der eigentlichen Abtauzeit 30min die deutlich zu spüren sind. Wenn dann noch 1°C und 100%Luftfeuchte draussen sind, wirds schnell ungemüthlich, da aller Stunde abgetaut wird und somit effektiv nur eine halbe Stunde Heizen überbleibt.
Zur Ehrenrettung, Anlage musste auch 120m² versorgen, wofür sie ja auch eigentlich unterdimensioniert ist.

Das ist nicht das Problem. Mit einer Kalibrierung kannst du lediglich den Offset wegbekommen. Also wenn du 20 Grad einstellst und die Anlage regelt auf 23 Grad, dann wäre so ein Offset durch Kalibrierung wegzubekommen.

Aber dieses ist überhaupt kein Problem. Dann weiß man eben, man muss 18 Grad einstellen, um 21 Grad zu bekommen. Und der Regler würde ansonsten gut funktionieren.

Das Hauptproblem liegt woanders: Regler die überschwingen und viel zu stark den Raum aufheizen, um dann wieder in die Vollbremsung zu gehen. Oder Regler, die eine viel zu kleine Hysterese haben und so die Anlage ständig taktet, 3min an, 5min aus usw. Oder Regler, die gar nicht bis auf niedrigste Modulation runterfahren, sondern z.B. nur bis 500 W runterregeln und dann abschalten, obwohl sie bis 150 W runter modulieren könnten.

Ich würd die Liste aus dem Eingangsbeitrag mal fortführen.

FRAGE;
Sollte man so eine Übersicht vielleicht splitten?
Mit "out of the box"
Und "nach Eingriff"

Könnte Sinn machen, macht bei Daikin nen großen Unterschied.

Daikin Sarara 2,5kw -> Gut bis Sehr Gut
Out of the box ohne Eingriff.
Im Winter gar kein Takten. In den Übergangszeiträumen kann das gelegentlich mal passieren. Oft regelt die dann aber auf bis unter 100W runter.
32m2 Büro/Wohnzimmer gut isoliert (kann in kleineren Räumen natürlich anders sein)

Daikin Perfera 2er Multisplit -> katastrophal schlecht
Das funktioniert out of the box GAR NICHT (bzw taktet durchgehend die ganze Zeit)
2x16m2, AUCH wenn der Heizbedarf weit über jeglicher unterer Regelgrenze liegt regelt sie einfach nicht.

Das Regelverhalten lässt sich bei Daikin aber mit Faikin und/ODER der Bedarfssteuerung verbessern.
Ich finde es ein fauler Kompromiss und ehrlich gesagt n Armutszeugnis warum das out of the box nicht funktioniert.

Aber ich würde es mit manuellen Eingriffen trotzdem noch als "gut" bezeichnen.

Einfach aus dem Grund, dass man bei anderen Herstellern quasi fast gar keine Möglichkeit hat einzugreifen. Das muss man Daikin zu Gute halten.
Ich hab dadurch vielleicht 3-5 Taktvorgänge pro Tag statt 50 am Tag und damit kann ich gut leben.

Aber anbauen und das funktioniert dann einfach effizient ist halt nicht. Das sollte man halt wissen. Man muss oder besser gesagt sollte sich da etwas mit beschäftigen

Da fängst es dann auch wieder mit dieser individuellen Bewertung an, was es so schwer macht, das Thema zu fassen. Es gibt andere, bei denen diese Anlage super gut regelt und nicht zum Takten neigt.

Es scheint also so, dass die Regler in einem Raum optimal funktionieren und in einem anderen Raum sehr schlecht.

Bei meiner MHI kann ich mir das auch gut vorstellen. Bei uns läuft die out-of-the-box grauenhaft, weil sie extrem viel taktet. Aber das liegt am Altbau und daran, dass wir nur auf Bedarf heizen. Wenn das Gerät dann abschaltet, geht die Temperatur sehr schnell wieder runter. Ganz anders wäre es, wenn man ein sehr gut gedämmtes Haus hat und 24/7 durchheizt. Dann schaltet die Anlage ab und die Temperatur im Zimmer sinkt nur seh langsam, also dauert es viel länger, bis sie wieder nachheizt.

Interessanter Punkt, das hat natürlich einen großen Einfluss.

Mein Anwendungsfall wird ja eine Küche mit 20 m² im ersten Stock in einem Haus von 1970 mit 30 cm Ziegelwänden. Ich schätze den Heizbedarf für den Raum auf ca. 7000 kWh und will die Anlage auf jeden Fall durchlaufen lassen, wobei ich am Tag 21 Grad und in der Nacht 18 Grad anpeile.

Wie ist denn das Ranking bzgl. des Reglers beim Heizen zwischen den Daikin-Geräten, erstmal nur Single-Split? Sind hier Perfera, Stylish, Comfora etc. alle sehr gut?

Ansonsten, welche Anlage (Hersteller egal), hat das beste Preis-Leistungsverhältnis bezogen auf eine super Regelung beim Heizen? Generell sind ja billige Geräte eher schlechter fürs Heizen geeignet. Die Frage ist, ob es gleich ein Daikin-Gerät für 1000-2000 Euro sein muss.

Die Regelalgorithmen werden wohl bei allen Daikins ähnlich sein. Warum sollten die für jede Anlage nochmal bei Null anfangen, einen Regler zu entwickeln und den dann auch permanent weiter zu entwickeln.

Selbst meine billige Daikin ATXF hat mich überrascht mit ihrem sehr gutmütigen Regler. Ich gehe also davon aus, da stecken in allen Anlagen nahezu die gleichen Algorithmen.

Worin die sich stärker unterscheiden, ist der Temperatursensor. Die Stylish hat da einen Infrarotsensor, der den ganzen Raum abtasten kann. Die einfacheren Anlagen haben nur einen simplen NTC-Widerstand und da hängt es auch noch davon ab, wie günstig die im Innengerät positioniert sind. Das macht dann einige Unterschiede.

Uraltbau und schnelles Auskühlen habe ich hier auch. Meistert meine Vivax aber mit Bravour. Sie startet mit hoher Leistung, je näher sie der Zieltemperatur kommt, nimmt sie Leistung zurück. Merkt sie dass Temperatur nicht weiter steigt legt sie wieder ein paar Watt zu. Das geht solang bis Zieltemperatur erreicht, dann fährt sie langsam die Leistung zurück, schaut ob Temperatur beginnt zu fallen uswusf. Am Ende läuft sie dann immer ohne zu takten gleichmässig durch, vorausgesetzt ihre 240Watt Mindestleistung lassen es zu.

Genau das ist ein weiteres wichtiges Thema beim Vergleich: Unsere MHI moduliert bis 180W runter und das ist bei dem 16m² Zimmer selbst bei 7 Grad Außentemperatur noch zu viel, Anlage muss takten. Liegt auch am noch recht hohen COP bei 7 Grad.

Der nächste hat die gleiche Anlage in einem 30m² Raum und sagt: "Die läuft selbst bei 12 Grad wunderbar durch."

Die unterschiedlichen Bedingungen führen immer zu unterschiedlichen Erfahrungswerten. So fällt es schwer, überhaupt irgendwelche objektiven Aussagen zu Anlagen zu machen.

Wenn allerdings 100 Leute Anlage XY betreiben und fast alle zurückmelden, dass die gut läuft, dann hätte das schon eine gewisse Aussagekraft. Das die Anlage also bei unterschiedlichsten Bedingungen gut läuft und damit die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie auch in meinem Raum gut laufen wird.

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Alle Klimas, bei denen man recht unmittelbar Einfluss auf die Kompressorfrequenz nehmen kann (zB über die daikin Bedarfssteuerung) können "Außentemperatur geführt" betrieben werden, wie jede andere normale Heizung. Ich setze das bei meiner perfera Triple Split (aber auch meiner single perfera) so um:
Zieltemperatur deutlich zu hoch (zB 26 Grad), Lüfterstufe so hoch es geht/annehmbar ist, alle 10 min Anpassung der Bedarfssteuerung des AG über den führenden Raum (bei mir der wohn-ess-bereich) per lokaler API und Homeassistant und zwar abhängig von der Außentemperatur. Die AT erhöht ja nicht nur den Wärmebedarf innen, sondern senkt auch die Leistung des AG. Bei mir sieht das (für meinen individuellen Fall) in etwa so aus, dass ich ab 10 Grad AT 40% und dann für jedes Grad weniger 5% mehr in der Bedarfssteuerung einstelle (allerdings ist zwischen 95 und 100% fast ein Leistungsunterschied von 50%, also nicht optimal einstellbar). Im besten Fall laufen dann alle IG durchgängig, dann erzielt man die beste Effizienz und das AG taktet nicht.

Ist nur ein Beispiel dafür, dass dieser Einfluss auf die Kompressorfrequenz (egal wie genau umgesetzt) und nachrangig auf die Lüfterstufe der IG, das wichtigste Feature beim Thema Steuern ist...

Auch schwer. Setzt voraus dass die auch alle gleich heizen. Was nicht passiert. Sieht man ja. Einige 24/7, Andere so wie du nur nach Bedarf. Dem Einen ist der Lüfter zu laut, schaltet auf Quiet und wundert sich dass der COP runter geht. Wieder andere schalten generell bei -5°C im Wohnzimmer ihren Holzkamin an.... usw. usf.

Das ist dasselbe Problem bei Wärmepumpe und jede Heizung generell. Nämlich wie sie betrieben wird und wie das Befinden. Leute die vorher 60°C durch die Heizkörper gejagd haben und nachher nur 45°C und "es ist der Raum doch genauso warm wenn 24/7 durchgeheizt wird". Und frieren dann weil sie immer abends im Schlafsofa neben der Heizung die Strahlungswärme bekommen haben. Nun haben sie konstante 21° in der Wohnung und ihnen ist dennoch kalt....

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Sehe ich das richtig, dass bei den Daikin Perferas folgende Mindestleistungen gelten (via Euroevent Daten für die Varianten mit 2.0 kW und 2.5 kW):

  • RXM20A/FTXM20A: P_min = 0.97 kW / 7.95 * 2.0 kW = 244 W
  • RXM25A/FTXM25A: P_min = 0.97 kW / 7.95 * 2.5 kW = 305 W

Das ist für die Übergangszeit ganz schön viel. Aber die Anlage taktet trotzdem weniger, weil der Regler besser ist?

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Nein, du musst das nicht mehr mit 2,5 multiplizieren, die 0,97kw ist schon die gesamte Wärmeleistung. Bedeutet, dass 122 Watt elektrisch das theoretische Minimum sind, in der Praxis habe ich aber auch schon niedrigere Leistungen gesehen bei meiner perfera 25 single Split.

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Ich habe mal in meiner Erinnerung gekramt und würde Daikin in drei Kategorien einteilen:

  1. Ohne Bedarfssteuerung
    Hier finde ich die Multisplits mäßig. Die Taktpausen führen zu (subjektiv) zu stark pendelnden Raumtemperaturen. War für uns unangenehm. Trotzdem wurde die Raumtemperatur in einem Fenster von ca. 2K gehalten.

  2. Bedarfssteuerung "AUTO"
    Gegenüber 1. deutlich weniger takten. Leistungsaufnahme modulierte gut und die Anlagen laufen recht effizient. Durch die geringeren Taktpausen bewegte sich die Raumtemperatur ca. 1K um den Sollwert. Fazit: gut

  3. Manueller Eingriff
    Die Anlagen laufen (bis auf "Ausnahmewetter") im Heizfenster ohne Takten durch. Die externe Regelung ist schon sehr komplex, aber es zahlt sich aus. Raumtemperatur wird auf Basis eines externen Thermostats auf 0,1K genau gehalten. Fazit: sehr gut

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Ich meide Strombezug wie der Teufel das Weihwasser. Daher ist es für mich wichtig die Splitklimas so laufen zulassen, dass der PV-Überschuss den Strom-Verbrauch abdeckt. Habe keine Batterie, die etwaige peaks abfangen könnte.

Heizen also in der Übergangszeit "angebotsorientiert", also was die PV anbietet, wird weggeheizt.

Ich habe eine Splitklima von Daikin als Hauptanlage, die vom Eingangsflur aus das ganze Hause heizt. Die Anlage ist die Bank. Kann ich mit der Bedarfsteuerung genau einstellen, Stromaufnahme ist vorhersehbar. Die graphische Auswertung zeigt im wesentlichen eine Gerade.

Habe drei Toshibas, die in je 3 Zimmern für die Komfortwärme sorgen. Davon läuft aber zumeist nur die eine in der Wohnküche. Die Toshibas sind sehr einfache Anlagen, SCOP 5,1 2kW nominal. Die starten mit erhöhter Stromaufnahme, nach ca 20min hat sich dieser auf den eigentlichen Verbrauch abgesenkt. Habe diese mit der Funktion "power select" auf 50% der Kompressorleistung begrenzt. Auch diese Anlagen sind wie die Daikin sehr vorhersehbar, die graphische Darstellung der Stromaufnahme eine Gerade. (ab ca Minute 20)

In einem 45m2 Zimmer haben wir eine Panasonic Hz25xke. Mich verbindet mit dieser Anlage eine Hassliebe. Wobei die Liebe überwiegt. Die Pana ist auch eine einfache Anlage, die dann aber mit leistungsstarken Komponten ausgestattet wurde. Die Steuerung ist aber nicht "mitgewachsen". Daher übersteuert die Anlage, sobald die Wärme vom Raum, bzw. Gebäude nicht abgenommen wird. Gleichzeitig ist die Anlage extrem leise. Wir benutzen den Raum derzeit als Schlafzimmer für die ganze Familie (4 Personen). Wenn wir mal krank sind und nur der Komfort zählt, stelle ich die Anlage auf die Wunschtemperatur (offset -3) und es ist schön angenehm warm und leise.

Das wilde auf und ab der Pana bei der Stromaufnahme macht aber das Heizen nach PV-Überschuss sehr schwer, eigentlich unmöglich.

In Schweden wurde vielerorts bereits eine Effektabgabe eingeführt (ich glaube EU sieht das ab 1.1.2027 vor). D.h. man bezahlt eine Gebühr, die auf den Stromspitzen, bzw kw basiert. Da ist die Pana hz25xke völlig unberechenbar.

Wenn man eine Batterie hat, spielt vieles von dem oben beschriebenen keine Rolle.