PV Anlage 15kWp, Deye 20K & DIY 64kWh Speicher

Hallo zusammen,

ich bin Andreas (53) und neu hier. Ich habe hier im Forum schon sehr viel mitgelesen und Infos und Wissen aufgesaugt. :grinning_face:

Jetzt möchte ich euch meine PV Projekt Planung vorstellen und hoffe auf einen guten Austausch und wünsche mir auch unbedingt Vorschläge und Verbesserungsempfehlungen.

Los geht’s….

Wir leben in einem L-Bungalow von 1970, den wir vor 2 Jahren grundsaniert haben. Hier habe ich auch die komplette Elektrik inkl. KNX selbst geplant und umgesetzt. Geheizt wird mit einer Nibe Wärmepumpe und wir haben ein ca. Gesamtjahresverbrauch von 8.700 kWh.

Auf das Dach sollen in Ost/West Ausrichtung 30 Panels mit einer geplanten Leistung von ca. 15 kWp. Im Keller soll dann als Herz der Anlage ein Deye SUN-20K-SG05LP3-EU-SM2 werkeln. Als Energiespeicher sind 4 DIY-Akkuboxen mit 64 kWh geplant.
Im Winter möchte ich die vielleicht fehlende Solarenergie mit einem variablen Stromtarif (ich habe jetzt schon Tibber) nachts mit dem Speicher ausgleichen.

Die DIY-Akkuboxen möchte ich mit den EEL 48V 16S V6-JK umsetzen. Diese werde ich mit EVE MB31 Zellen bestücken. Die Boxen überzeugen mich mit ihrer Qualität, dem Leistungsschutzschalter und der separaten Sicherung. Ich plane die Boxen übereinander zu stapeln. So benötige ich weniger Platz im Keller.

Für die DC Unterverteilung habe ich zwei Victron Lynx PowerIn vorgesehen, welche ich dann auf „Sicherungshalter“ umgebaut habe. Hier möchte ich dann Adler EF3 Sicherungen einbauen.

Hier nun mal meine Detailplanung:

Meine Fragen die ich noch habe sind folgende:

  • Benötige ich noch eine Abschaltmöglichkeit zwischen Akkupacks und Busbar, oder ist der DC-Breaker der EEL Boxen ausreichend?

  • Benötige ich eine Abschaltmöglichkeit zwischen Busbar und WR?

  • In der Betriebsanleitung des Deye steht folgender Text:
    Vor dem Anschließen an das Netz installieren Sie unbedingt einen separaten AC-Schutzschalter zwischen Wechselrichter und Netz. Es wird auch empfohlen, einen AC-Schutzschalter zwischen Ersatzlast und Wechselrichter zu installieren. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wechselrichter bei Wartungsarbeiten sicher getrennt werden kann und vor Überstrom voll geschützt ist. Bei den Modellen 14/15/16/18/20kW beträgt der empfohlene AC-Schutzschalter für den Last-Anschluss 100A und für den Netz-Anschluss 100A.

    Warum eine so hohe Ampere Auslegung des AC-Schutzschalters? Hier bin ich mir nicht sicher, was ich in meine Unterverteilung einbauen soll? Die 100A LS sind ja nicht gerade billig.

Ich freue mich auf den Austausch und eure Unterstützung.

Natürlich werde ich über den Fortschritt meiner Planung und die Fertigstellung berichten.

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Herzliche Willkommen im Forum,

deine Planung hat schon eine ordentliche Größe

würde ich auf jeden Fall vorsehen, haben ist besser als brauchen

100A Richtung Netzanschluss macht keinen Sinn, da dein SLS (vor dem Zähler) mit Sicherheit einen deutlich kleineren Bemessungsstrom haben wird.

Auch Ausgangsseitig wirst du niemals diese Leistungsdaten ziehen, und deine Unterverteilung wird ja wahrscheinlich auch nur auf max. 63A ausgelegt sein.

Bei meiner Anlage habe ich vor den Wechselrichtern lediglich einen Hager 63A Schalter, ausgangsseitig habe ich aufgrund der Verkabelung mit 3x50A abgesichert.

Der SLS und auch ein 50A Automat haben kurzeitig einen so hohen Bemessungsstrom das diese auch beim Einschalten des WR nicht auslösen dürften.

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63A Unterverteilungen sind im Privatbereich selten. Selbst 50A SLS ist nicht häufig. Oft ist 35A SLS in der Unterverteilung vorzufinden. Auch ist die Verdrahtung nach dem Zähler meist 10mm². Wenn Bedenken wegen Einschaltspitzen dann LS Charakteristik “C” oder “D” verwenden.

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Vielen Dank für deinen ersten Input.

Also könnte ich z.B. zwei Heschen HSM3DC-250 in die Leitungen Busbar -> WR einbauen?

Und verstehe ich deine Antwort so richtig, dass die DC-Breaker für die Strecke Akku -> Busbar aureichend sind?

Es geht ja nur um einen zusätzliche Schaltmöglichkeit, Sicherungen sitzten ja schon in der Busbar

Das gleiche gilt auch für die Akkus, da hast du Schmelzsicherungen in der Busbar und im Akku, der DC-Breaker ist ja nur eine zusätzliche Trennmöglichkeit.

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Bei uns ist ein SLS mit 50A eingebaut. Und eine LS mit der Charakteristik "C" hatte ich auch so vorgesehen. Mir ist nur nicht klar, welche Dimensionierung ich wählen sollte. Eigentlich ist der LS ja zum Schutz der Leitungen da. Hier habe ich vom Zählerschrank zur neuen UV und zwischen neuer UV und WR 5x16qmm eingeplant.

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Hast du einen Vorschlag, welche Hardware ich für das "nur"-Schalten (also ohne Sicherungsschutz) dann nutzen könnte?

die du in beide Richtungen mit 50A absichern solltest.

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ich denke was viel "günstiger" als die Heschen MCCB wirst du nicht finden, evt. hat noch jemand einen Vorschlag für reine Trennschalter.

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Danke dir. Dann bin ich ja schon eine Schritt in meiner Planung weiter. :+1:

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@Smallframe Sieht alles gut aus, cooles Projekt. Ich würde mit MB56 Zellen bauen, siehe Andy Video bzgl worin er einer baut. Statt 4 packs sind es dann zwei.

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Es ist eine allgemeine Vorschrift zu Unterverteilung 5x16mm² zu verlegen. Klar, Sicherungen sollen die Leitung schützen, anderseits sollen Sicherungen selektiv angeordnet werden. Das heißt die Sicherung die am nächsten am Problem ist soll auslösen und nicht eine Andere irgendwo. Mit anderen Worten, wenn 50A SLS dann die Andern max. 40A (entspricht 27,5kW) bzẃ. 32A (entspricht 22kW). Einschaltströme würde ich über die Charakteristik abdecken (entweder “C” oder “D”).

Als Beispiel bei mir hängt ein 10kW 3Phasen Wechselrichter an einem 3Phasen 16A Charakteristik “C” Sicherungsautomaten.

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Das Video kenne ich und ich habe mir das auch schon überlegt. Einziges Argument dagegen ist, dass die dann natürlich auch super schwer pro Pack sind. Da ich nicht soviel Platz habe, müsste ich auch diese stapeln. Also in der Praxis nacheinander eins auf das andere bauen.
Preislich sind die Angebote aus China tatsächlich für die zwei kompletten Packs wesentlich günstiger.
Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen.

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Danke dir für deine Erklärung, die ich gut nachvollziehen kann und deine Empfehlung der ich folgen werde. :smiling_face_with_sunglasses:

Sooo.....

der Wechselrichter ist schon angekommen....

... und die 4 EEL 48V 16S V6-JK inkl. EVE MB31 Zellen sind bei EEL bestellt.

Für die ganze Ac / DC Elektrik im Keller kommt so langsam das Material an und ich werde bestimmt bald den weiteren Fortschritt zeigen können.

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Cool, es geht voran!

Vergiss nicht die Spannung bei den JK BMS zu justieren (Kalibrierung ist angeblich das falsche Wort). Also einigermaßen ordentliche Volt Meter (die von Baudi von 10€ können schon mal 0.3V abweichen auf 50V DC) und in der App dann die Werte schreiben wenn nicht geladen oder entladen wird.

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Danke für den Hinweis.

Hast du einen Vorschlag? Ich dachte für diese Messungen nimmt man üblicherweise einen YR1035. Oder muss es der YR1035+ sein. Oder ein namhaftes Multimeter?

Ich habe zB mal einen Aliexpress Aneng AN870 (29€) mal verglichen mit einem kalibrierten volt meter (PeakTech), und die Abweichung bei 50V DC war einige mV. (kleiner Fehler bei 3V DC heißt nicht dass er bei 50V auch so genau ist)

Ich meine die nutzen alle einen ähnlichen chipset, denke dass YR1035 genauso gut ist (kostet glaube ich auch ähnlich viel).

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Ich brauche nochmal fachliche Unterstützung. Ich bin gerade im Bestellmodus für die "Kleinteile". Da ist mir aufgefallen, dass ich mir an einer Stelle nicht ganz sicher bin.

Ich habe ja nach Empfehlung von Stefan die Heschen MCCBs als Trenneinrichtung zwischen Busbar und WR eingeplant.

Jetzt bin ich mir bei der Dimensionierung nicht sicher. Die Adler Sicherungen an der Busbar habe ich mit 250A eingebaut. Ich möchte mit den MCCBs eigentlich nur schalten. Sollten die dann größer dimensioniert sein, um nicht fälschlicherweise auszulösen? :face_with_monocle:
Und wenn ja, wie groß?

Mit wieviel Strom rechnest Du denn? Wenn Du aber nur schalten willst, dann darf der Nennstrom so hoch wie möglich sein - hat ja keine Sicherungsfunktion - und zu wenig führt nur zu mehr Abwärme und Verlusten.

Generell gilt: Je mehr Schalter und Elemente da verbaut werden, desto größer die Gefahr, das irgendwo etwas schief läuft. Schaltelemente, die eigentlich unnötig sind und vielleicht das Gefühl einer höheren Absicherung mitbringen, im Zweifel lieber weglassen. Jede Klemme, jeder Kontakt hat auch immer die Gefahr, dass irgendwo etwas schief läuft (weil evtl. bissl Isolierung mit eingeklemmt wurde, weil sich Kontakte über die Zeit lockern, weil das Kabel falsch eingesteckt wurde etc. etc.). Manchmal ist weniger auch mehr.

Mir kommen 64 kWh Akku auch sehr viel vor, das ist i.d.R. wirtschaftlicher Unfug. Die Hälfte dürfte hier durchaus ausreichen und wäre auch schon reichlich dimensioniert. Akkus werden immer besser und günstiger. Warum also jetzt gleich schon das Maximum ausnutzen?

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