Es geht bei diesem Thema um das netzdienliche Laden unserer PV-Akkus, um Einspiesespitzen zur Mittagszeit zu vermeiden bzw. abzuschwächen.
Es ist ja so:
An einem sonnigen Tag wird ein PV-Akku gleich morgens geladen. Bis ca. 10 Uhr ist er voll und die PV Leistung geht dann direkt ins Netz als Einspeisung. Das bedeutet, dass zur Mittagszeit alle PV Anlagen die größte Einspeiseleistung haben - mit Akku und ohne Akku sowieso.
Es wäre also für das Netz sehr hilfreich, wenn die Akkuladung erst später einsetzt, so dass während der Mittagszeit die PV Leistung in den Akku geht anstatt ins Netz.
Ich besitze einen Hybridwechselrichter von Solax (SK-SU5000E), der die Ladung des Akkus steuert. Das Problem ist, dass es keine Möglichkeit gibt, dem Solax mitzuteilen, dass er jetzt nicht laden soll, sondern erst später. Es gibt keinen Eingang "Ladung sperren" oder so. Auch die nicht API kennt so einen Parameter nicht.
Wie sieht das bei Euch aus? Kennt Euer Wechselrichter diese Funktion?
Wäre bei meinem Multiplus sicherlich realisierbar, notfalls per node red. Mein experimenteller Ansatz als es jetzt so konstant sonnig war, war die max. Ladeleistung zu reduzieren. Schont neben dem Netz auch etwas den Akku. Effekt ist, daß morgens schon eingespeist wird und sich der Akku langsamer füllt. Da ich bislang noch mit einem schlichten Heizkabel um den Speicher das WW mache (alternativ mit Gas) hätte ich den Speicher gegen Abend schon gerne voll, wenn ich dafür nachts so 300 Watt rausziehe. Ist irgendwo ne Form von "Reichenweitenangst" für Leute ohne eigenes Auto
google einfach mal "node red" ...
es gibt säckeweise Tutorials und Videos dazu...
bei VICTRON-Anlagen kann man die Standardsoftware um diesen Part erweitern und dann in Abläufe "eingreifen"
Beim Growatt kann mman einstellen dass die Verbraucher Priorität haben, dann erst geladen wird. Ausserdem kann man programmieren wann die Batterie geladen wird über Grid. Allerdings nicht über PV.
Die Ladeleistung kann ich auch so reduzieren und dürfte wohl auch bei "normalen" hybrid WR einstellbar sein? Ggf. kann man ja auch anderweitig mit Home Assistant oder whatever Einfluß nehmen und dort dann den zeitlichen Aspekt einbringen, wenn gewünscht.
Bei meinem Solax kann man auch Prioritäten einstellen: self use oder force time. Aber das ist eine Konfiguration, die nur über Einloggen mit Paßwort möglich ist und nicht dynamisch nach dem Motto "Heute scheint die Sonne bis Abends, dann warte mit dem Laden"
Ich hab nicht so den Überblick, was wo geht und mich auch mangels Bedarf diesbezüglich noch nicht mal mit meinem Fronius Symo beschäftigt (kein Hybrid WR), aber gibts bei Dir keine Möglichkeit von außen irgendwelche Vorgaben zu machen?
Mein Solax WR ist Baujahr 2014, da hat damals noch keiner drüber nachgedacht. Der hat nicht mal eine API, über die ich etwas steuern könnte. Die Daten, die ich in meiner selbst gebauten Homeautomation sehen kann, habe ich mir mühsam aus der Handy-App rausgesniffert.
Der Wechselrichter (WR) erhält die Information, wieviel Leistung gerade über die Hauszuleitung geht, über Modbus RTU aus dem EM24. Diese Information wird genutzt, um die Ladung des Akkus zu steuern.
Logik:
PNet > 0 -> Netzbezug -> Entladeleistung, Akku wird entladen
PNet < 0 -> Netzeinspeisung -> WR erhöht Ladeleistung, Akku wird geladen
Man könnte PNet so manipulieren, dass der WR eine Netzbezug "sieht", der gar nicht existiert. Dann würde der Akku nicht geladen werden. Stattdessen würde die PV-Leistung eingespeist.
Man müsste also ein Gerät in die Modbus-Leitung einschleifen (PNetFaker), dass die Telegramme abfängt, verändert und weiterschickt. Dieses Gerät müsste eine API haben, über die aus der Hausautomation heraus der Wert "PFake" vorgegeben werden könnte. PFake würde auf PNet zu PNetFake aufaddiert und an den Wechselrichter weitergeschickt.
Damit ließe sich dann das Laden des Akkus steuern.
Ich habe einen Fronius Gen24, da kann man die Batterie in gewissen Grenzen mit Regeln steuern.
So fängt er mit der Batterieladung erst um 12Uhr mit max. 2000W an die Batterie zu laden.
So was habe ich mir auch schon überlegt. Da die Kommunikation zwischen WR und EM24 über Modbus RTU auf RS485 läuft, müsste man noch die seriellen Schnittstellen des ESP32 von TTL auf RS485 wandeln.
Eine andere Möglichkeit wäre es, im BMS die Ladung zu sperren oder die Ladeleistung auf 0 zu reduzieren. Daran muss sich der Wechselrichter ebenso orientieren.
Das hatte ich anfangs bei mir auch so gelöst, bis ich herausgefunden habe, wie ich das bei Victron im System erreiche.
Was für ein BMS hast Du im Einsatz?