Hey Leute,
ich wollte mal fragen, ob jemand von euch Verwendung für den folgenden Nulleinspeise-Regler hätte, oder vielleicht sogar Lust hätte, etwas Entwicklungsarbeit mit hineinzustecken. Also Folgendes:
Bei einem Balkonkraftwerk ist es ja so, dass man eingespeisten Strom herschenkt. Eine Einspeisevergütung bekommt man nicht, bzw. die Inanspruchnahme einer solchen wäre wegen der Kosten für den Zweirichtungszähler ein Minusgeschäft. Dieses Verschenken ist ärgerlich, deswegen die Idee: Den überschüssigen Strom lieber im eigenen Haushalt für die Wärmeerzeugung nutzen, als ihn zu verschenken. Wärmebedarf hat man das ganze Jahr über. Im Winter und in der Übergangszeit kann man jede überschüssige Kilowattstunde Strom prima zum Heizen von Wohnräumen verwenden und spart so anderweitige Heizenergie, z.B. Gas, Öl oder Holz. Aber auch im Sommer hat man immer noch Wärmebedarf, nämlich zur Warmwasserbereitung. Egal ob mit einer Heizpatrone im Brauchwasserspeicher oder einem Untertischboiler - auch im Sommer kann man überschüssigen Strom in vielen Fällen verwerten und dadurch andere Energieträger einsparen.
Ziel daher: Einen Regler bauen, der idealerweise wattgenau die Heizleistung einstellt und immer genau auf Nulleinspeisung regelt, so dass man immer genau den PV-Ertrag nutzt, aber keinen Strom aus dem Netz zieht. Und das möglichst plu&play, für jeden einfach anwendbar, kompatibel mit allen nur denkbaren Wechselrichtern, kompatibel mit fast allen Heizgeräten mit Schuko-Stecker und vor allem: kostengünstig. Und das soll so aussehen:
- Der Regler hat einen Lesekopf am Stromzähler und liest über dessen IR-Schnittstelle die Momentanleistung aus. Ferrariszähler hat man in Verbindung mit Balkonkraftwerken allenfalls vorübergehend, deswegen ist paraktisch immer ein digitaler Zähler vorhanden, und der hat üblicherweise eine IR-Schnittstelle.
- Der Regler hat einen Stecker, mit dem er in die Steckdose gesteckt wird.
- Der Regler hat am Ausgang eine Schuko-Kupplung, an die man das Heizgerät seiner Wahl ansteckt. Der Regler funktioniert wie ein Dimmer und gibt immer genau so viel Leistung hinten raus, wie gerade übrig ist. Ist keine Leistung übrig, schaltet er das Heizgerät aus.
Ich habe das hier mal bildlich dargestellt (Balkonkraftwerk nicht gezeigt - es hängt einfach irgendwo im Hausnetz):
Wichtig ist, dass das alles plug&play ohne feste Installation funktionieren soll und ohne Programmierkentnisse anzustöpseln sein soll. Eine Kommunikation mit dem Wechselrichter ist nicht nötig - der Stromzähler reicht als Informationsquelle.
Und natürlich soll das Ganze billig sein, auf jeden Fall unter 100 Euro, zumindest die Lösung mit Phasenanschnittsteuerung. Im einfachsten Fall nimmt man ein Modellbau-Servo, das das Rädchen eines Dimmers dreht, eine IR-Photodiode als Lesekopf und einen Mikrocontroller. Viel mehr braucht man gar nicht. Die Phasenanschnitt-Lösung ist evtl. nicht ganz TAB-konform (bei Heizgeräten darf man das möglicherweise nur bis 200 W), aber ich habe auch eine Idee, wie man es mit strikt sinusförmiger Stromaufnahme auch halbwegs billig hinbekommen kann.
Daher nun die Frage in die Runde: Würde von euch jemand so etwas haben wollen, wenn es das als fertige Lösung oder zumindest als Bausatz gäbe? Ich habe noch nicht angefangen, es zu bauen, und für mich alleine lohnt es sich vom Aufwand her eigentlich auch nicht. Aber wenn mehr Leute Interesse haben, würde ich mich mal ans Werk machen. Bzw. wenn jemand mitmachen würde, wäre es umso einfacher.
Bin gespannt auf euer Feedback!