Nein, so würde das für den Zweck keinen Sinn machen. Eurovent-Daten sollen zeigen, wie die Anlage in einem typischen Einsatzzweck performt. Und der typische Einsaztzweck ist eine korrekt dimensionierte Anlage für einen Raum. Man testet also keine 10kW Split-Klima in einem 5m² Raum, das würde überhaupt keinen Sinn machen und hier könnte es sogar sein, dass die Anlage völlig ineffizient funktioniert. Wenn man eine 10kW Anlage testet, dann simuliert man Leistungen, die der Anlage entsprechen.
Im Grunde hat man für den SCOP ein Leistungsprofil, was für alle Anlagen erstmal relativ gesehen gleich ist. Man sagt z.B. "In unserer Klimazone muss die Anlage insgesamt 5000 Stunden heizen. Davon muss sie 1000 Stunden bei CondA = -7 Grad mit 88% ihrer Nennleistung heizen, 2000 Stunden CondB= +2 Grad mit 54% ihrer Nennleistung heizen usw." Die genauen Zahlen hab ich nicht im Kopf, aber hier gehts mir nur um das Prinzip. Das bei CondB nur mit 54% der Nennleistung gerechnet wird, hängt mit der geringeren Heizleistung zusammen, die man ganz real ja auch bei dieser Temperatur hat, insofern die Anlage für den Raum korrekt dimensioniert ist.
Das Leistungsprofil zur Berechnung des SCOP ist für alle Anlagen gleich, aber es orientiert sich immer an der Nennleistung der Anlage. Nennleistung ist glaube ich pdesignh.
Wenn die Daikin gerade mal 4,5kW pdesignh hat und die Mitsubishi hat 7kW pdesignh, wird hier mit ganz anderen Leistungen gefahren. Was man mal machen kann: Umrechnen auf Jahresverbrauch pro kW Leistung. Dann wird das wieder vergleichbar.
Daikin: 1627 kWh / 4,5 kW = 362 kWh pro kW Leistung
MEL: 2406 kWh / 7,0 kW = 344 kWh pro kW Leistung
Damit siehst du, dass die MEL effizienter ist. Aber das muss man auch gar nicht berechnen, weil du das direkt über den SCOP ablesen kannst.
Die Frage ist dann noch: Wie verhält sich eine Anlage, die überdimensioniert ist? Die Eurovent-Daten geben nur Infos, wie die Anlage sich verhält, wenn man sie in einem typischen Lastbereich betreibt. Mitunter findet man Diagramme von den Herstellern, die zeigen, wie die COPs bei unterschiedlichen Leistungen sind. Ich häng dir mal ein Beispiel an, wo minimale Modulation, Nenn-Modulation und maximale Modulation aufgeführt sind. Generell kann man sagen, dass auch bei niedrigster Modulation die COPs noch sehr gut sind. Vermutlich liegt das Maximum des COPs zwischen Min und Nenn, aber das kann man über die Tabelle nicht erkennen.
Eine leistungsstärkere Maschine hat Vor- und Nachteile, wenn man sie von der Leistung nicht ausschöpft: Vorteil ist ein größerer Wärmetauscher, der die Effizienz steigert. Nachteil ist ein größerer Verdichter, wo die bewegte Masse deutlich größer ist und die Reibung auch größer. Bei den Innengeräten wirken sich größere Innengeräte oft positiv aus, weil sie einen größeren Wärmetauscher haben. Nachteilig kann hingegen hier wieder die Regelung sein, da weiß man nie so richtig, was der Hersteller so macht. Der könnte z.B. davon ausgehen, dass bei einem 3,5kW Innengerät auch ein großer Raum dahinterhängt und er bei Start erstmal mit 700 Watt Wärme reinknallt, wo er bei einem 2kW Gerät vielleicht mit 400 Watt starten würde. Da wird es aber sehr unklar, wie ein Hersteller da agiert.
Eigentlich hast du in deinem Vergleich Geräte ausgewählt, die gar nicht im gleichen Leistungsbereich sind. Du hast zwar ungefähr die gleiche angegebene Nennleistung, aber die ist ja für den Kühlbetrieb angegeben. Du müsstest eigentlich bei Daikin z.B. 1-2 Nummern höher auswählen, um mit der Mitsubishi zu vergleichen. Oder eine kleinere Mitsubishi wählen.