Panasonic Klima untere Modulationsgrenze wird nicht erreicht

Hi Leute,

ich habe die letzten Tagen vermehrt feststellen müssen, dass meine Klimaanlagen nicht ihre unteren Modulationsgrenzen erreichen und somit vermehrt zum Takten neigen. Gibt es hier einen "heißen Tipp"? Habe ich in irgendeiner Art Einfluss auf den Betrieb? Im Prinzip kann ich ja nur die Lüfterstufe einstellen ...

Ich betreibe in meinem Haus zwei Panasonic Klimaanlagen mit je 3,5 kW (KIT-BZ35ZKE). Die Geräte haben laut Datenblatt eine minimale Leistungsaufnahme von 0,24 kW im Kühl-und 0,20 im Heizbetrieb.
Im Kühlbetrieb scheint die Modulation auch wirklich gut zu funktionieren ... da hab ich im Sommer oft Verbrauchswerte um die 200 Watt ablesen können und habe auch recht lange Laufzeiten bei relativ wenig Kühlbedarf festgestellt.
Jetzt im Heizbetrieb (Übergangszeit) sieht es aber plötzlich ganz anders aus: Die Anlage taktet bei Außentemperaturen über 10 Grad sehr häufig (etwa 10 Minuten-Intervalle). Auffällig ist halt, dass die Leistungsaufnahme quasi nie unter 350 Watt fällt. Es wäre also, gemäß den Angaben im Datenblatt, noch sehr viel Regelungspotential nach unten vorhanden.

Scheint das bekannte Panasonic-Problem zu sein. Der Regler hat da eine ungünstige Programmierung. Nach einem Takt-Start heizt die Anlage grundsätzlich einige Zeit auf höherer Leistung. Dann merkt sie, dass zu viel Wärme im Raum und schaltet ab. Sie reguliert also nicht mehr schrittweise runter. Je kleiner der Raum, um so stärker ist der Effekt spürbar.

Da gibts Hacks, wo der Temperatursensor des IGs umgebaut wird. Im Haustechnikdialog-Forum gibts einen ellenlangen Thread dazu.

Win hat es schon auf den Punkt gebracht.

Der Temperaturfühler muss aus dem Gehäuse raus, am Besten mit ein paar Metern Kabel in den Bereich des Raumes setzen, wo die Temperatur gemessen werden soll.
Dann noch eine 5 Kiloohm Widerstand oder Besser 10 Kiloohm Poti davor, dann kannst Du den Arbeitspunkt der Anlage verschieben und die hohen Anlaufströme vermeiden.

Dann laufen auch die Panasonics sehr gut, aber ohne Bastelei wird das leider nichts.

Grüße Jochen

Lies auch mal den Sammelthread:

1 „Gefällt mir“

Ich zitiere mich mal aus einem anderen Thread:

Du könntest über die Fernbedienung in den Serviceeinstellungen Nummer 58 — Heat mode thermo shift adjustment — auf »3« stellen, dann werden beispielsweise bei einer Einstellung von 17 °C tatsächlich etwa 20 °C erreicht. Dadurch wird das Takten deutlich reduziert oder sogar komplett eingestellt. Die Anlage regelt dann auch problemlos auf unter 200 Watt herunter.
3 „Gefällt mir“

Interessant. Wo finde ich mehr dazu? Im Handbuch steht dazu nichts und durch Googeln bin ich nicht schlau geworden. Den Offset anzugleichen könnte Sinn ergeben, da die "Heizkurve" wohl mit den Solltemperaturen gekoppelt ist.

Das steht auch nicht im Handbuch, aber bei Haustechnik Dialog findet man dazu einiges.

Bei den Heatcharge Modellen gibt es diese Funktion aber nicht, da muss man sie mit einem Vorwiderstand oder Poti "simulieren" :slight_smile:

Grüße Jochen

Google mal »Modellnummer service manual«, dann findest du schnell das Servicedokument. Die Vorgehensweise wird im Abschnitt »Customization mode« behandelt.

Meine Klima aus der TZ-Serie konnte damit bei dem derzeitigen Wetter rund um die Uhr ohne zu takten durchlaufen. Ich bin gespannt, wie sie sich im Winter verhalten wird.

Vielen Dank schonmal für die ganzen Hinweise. Ich wusste tatsächlich nicht, dass das Problem so präsent ist und soviel Lesestoff bietet. :scream:

Im Nachgang hätte ich mich wohl für einen anderen Hersteller entschieden ... aber wer kann das im Vorfeld schon erahnen.

Stell die Temperatur einfach mal höher. Ich habe eine Multisplit. Ich muß daher beide innengeräte anschalten um die Leistung aufnehmen zu können. Temperatur habe ich auf 24Grad gestellt. So läuft sie nach ner Anlaufzeit von 15min dann bei 200Watt. Keine Angst so warm wird es nicht. Dauert dann schon etwas bis 23Grad Raumtemperatur erreicht werden. Wärmer wird es dann nicht.

Wobei 3,5 KW als Singlegerät auch nicht wenig ist.

Ich nicht :slight_smile:

Grüße Jochen

Hab mich gestern recht umfänglich zu dem Thema eingelesen. Es gibt bei Panasonic entscheidende Unterschiede zwischen Single- und Multisplit. Letztere sollen vom beschriebenen Problem nicht so stark betroffen sein.

Das 3,5 kW Single-Gerät halte ich nicht für überdimensioniert: Es darf schließlich ein 50 qm Wohnzimmer eines sanierten 60er Jahre Hauses beheizen. Problem ist schlichtweg die untere Modulationsebene die nie erreicht wird. Unter 350 Watt Leistungsaufnahme kommt das Gerät einfach nicht, was schlussendlich - in Verbindung mit der unsäglich schlechten Software - in dem bekannten 10 Minuten Taktrhythmus endet. Nebenbei bemerkt haben die kleineren Geräte laut Datenblatt auch keine niedrigere Leistungsabgabe.

Würde die Leistung auf 200 Watt runterregeln und wäre die Software etwas klüger programmiert, gäbe es keinerlei Beanstandungen an dem Gerät.

Ok, bist du zufrieden? Ich bin ehrlich gesagt schon etwas neidisch auf die Daikin-Besitzer, die von dauerlaufenden Klimaanlagen im Heizbetrieb berichten. Okay, preisich i. d. R. eine Stufe darüber ... das wär mir die Sache jetzt Rückblickend aber wert gewesen ...

Die Aufheizphase auf den Tag legen. Am Tag die Türe vom Raum aufmachen. So wird der Überschuss an Wärme durch die Tür geschoben und wenn die Anlage dann auf niedrigster Modulation läuft die Türe langsam immer weiter schließen bis du weisst, wann sie abschaltet. Da es nachts draußen kälter ist sollte es dann funktionieren. Wenn nicht liegt es vielleicht generell daran, dass der Raum gut gedämmt ist. Minimale Leistungsaufnahme von 200W elektrisch sind bei gutem COP5 1000W Wärme. Wenn also der eine Raum keine 1000W Wärme benötigt, taktet die Anlage. Und wenn die Anlage dann mit mehr Leistung anfährt, sind es 350W elektrisch, also COP4,5 und 1575W. Was dann zu noch schnellerem aufheizen führt und dann sind wir bei den kurzen Taktphasen. 10 Minuten Taktphase mit 1575W sind auch 262W. Also unter 265W an den Raum abgeben geht gar nicht. Wenn nun nur 100W gebraucht werden geht sie 10 Min an, 20 Min aus. Bei 100W kann man aber wirklich überlegen sie aus zu lassen bis zum nächsten Tag und dann den Raum den ganzen Tag überheizen zum Wärme speichern und wenn man zu hause ist wieder abschalten.... Usw. usf.

Wenn wir bei Wünsch-dir-was wären würde ich mir das hier wünschen:

Dass sowas wie eine Heatcharge das zum abtauen nutzen kann und in Übergangszeiten Wärme einlagern für nen kurzen Zeitraum.

Ja, bin ich.
Ich halte die Panasonic Anlagen für die besten am Markt :slight_smile:

Aber ja, ich musste auch intensiv recherchieren und basteln, direkt von der Stange läuft es nicht so gut, auch wenn es Leute gibt, die damit zufrieden sein.

Ich habe aber auch die VZ9, der SCOP von 6,2 ist schon grandios, manchmal glaube ich es selbst nicht, wie wenig Strom ich benötige um die ungedämmte Bude schnell warm zu bekommen und warm zu halten.
Dann Heatcharge, Abtauen ohne dass die Wärmelieferung innen pausiert wird ist auch sehr genial.
Und leise ist das Ding auch, innen wie aussen.

Grüße Jochen

Mal eine erneute Frage: Wie oft tauen euere Single-Split Panasonics derzeit ab?

Ich hab die Feststellung gemacht, dass das Teil bei Minusgraden ziemlich stur im 60 Minuten Rhythmus einen Abtauvorgang startet. Ist das so sinnvoll?

Das hängt ja sehr stark vom Wetter ab. Aber wenn es bei dir derzeit um 60min sind, schau dir doch nach 50min mal den Wärmetauscher an. Am Vereisungsgrad kann man gut Aussagen machen. Der sollte wirklich schon komplett gut zugefroren sein, wo man schon denkt, dass da kaum noch Luft durchgeht. Also komplett weiß von oben bis unten, wo man durch die Lamellen auch nicht mehr wirklich durchgucken kann.

Kannst ja auch mal ein Foto machen.

Also haben die Modelle einen entsprechenden Sensor?

Ich habe nämlich schonmal gelesen, dass die Pana Single-Split diesen nicht haben und das pauschal nach einem fixen Zeitintervall machen - was mit meiner Feststellung korrespondiert.

Bin mir auch relativ sicher, dass das im Nachbarforum ausführlich diskutiert worden ist, mit dem Ergebnis das die Single-Splits leider mit festem Intervall pauschal abtauen.

Wenn die wirklich pauschal abtauen, wäre das übel und würde stark gegen Panasonic zum heizen sprechen. Bin mal gespannt, was da an Erfahrung bei rauskommt.

Sensor: Eigentlich muss auch für die Regelung des Kältekreislaufes ein Temperatursensor am Wärmetauscher es AGs sitzen und der wird auch genutzt, um die Notwendigkeit der Abtauung zu erkennen. Einfach dann, wenn bei einer bestimmten Leistung die Temperatur des Wärmetauscher zu stark gegenüber der Außentemperatur nach unten geht. Das ist so simpel, dass es merkwürdig wäre, wenn das nicht berücksichtigt würde.

Also bei unserer Heatcharge kann ich das Takten bestätigen (siehe Screenshot). Das mit dem Abtauen allerdings nicht, das ist gesteuert.
Wobei wir bei uns trotz der Takte eine erheblich bessere COP Kurve erreichen, als mit der vorherigen Mitsubishi.
Minimal erreichen wir 300W konstant. Das Takten entspricht ca. 200W im Mittelwert. Bin unsicher, ob da nicht etwas über dramatisiert wird.
Wie gesagt, die Faktor Leistungszahl mitsubi / Heatcharge ist erheblich besser - zugunsten der Panasonic.
Hin und wieder gibt es auch Ölrücjführungstskte, das ist auch leicht zu verwechseln mit deicing.