Overpaneling und was zu beachten ist

Ich bin ja immer noch bei der Planung und das Stichwort "Overpaneling" habe ich schon mehrfach aufgeschnappt. Ich habe leider noch keine Quelle gefunden die alle Variablen zusammenfasst die man beachten muss.

Zusammengereimt habe ich mir folgendes:

  • Die Leerlaufspannung des Stranges darf nicht die maximale Leerlaufspannung des Wechselrichters überschreiten
  • Der Nennstrom des Stranges darf die maximale (Eingangs-)Leistung des Wechselrichters überschreiten
  • Meine Annahmen waren:
  • Der Wechselrichter steuert die Leistung über die Spannung (Spannung hoch, Leistung runter), also wenn die Spannung die Leerlaufspannung erreicht, keine Leistung mehr abgegriffen werden kann. Somit könnte der Strang zwar mehr Leistung bringen, wird es aber nie, da der Wechselrichter die ja abregeln kann.
  • Wenn die Spannung der Module zu hoch ist, kann es zu einem MSEE (Magic Smoke Emitting Event) beim Wechselrichter kommen.
  • Unbekannt ist mir:
  • Ob Wechselrichter initial bei der Leerlaufspannung anfangen (wäre ja logisch, aber machen die das auch so?) um Schäden zu vermeiden?
  • Kann das jemand verifizieren oder mich berichtigen?

    ciao, C.

    einfach gesprochen: wenn die WR 'anfangen' sind sie immer im Leerlauf, wie ein Auto
    daher bekommen sie auch sofort die Leerlaufspannung ab

    die passiert bei Sonnenschein sogar schon, wenn der WR ausgeschalten ist, weil die Spannung wie eine Art Druck wirkt und Solarmodule von der Sonne angeschalten werden

    Meine Annahmen waren:
  • Der Wechselrichter steuert die Leistung über die Spannung (Spannung hoch, Leistung runter), also wenn die Spannung die Leerlaufspannung erreicht, keine Leistung mehr abgegriffen werden kann. Somit könnte der Strang zwar mehr Leistung bringen, wird es aber nie, da der Wechselrichter die ja abregeln kann.
  • Im Ergebnis richtig, aber die Kausalität ist anders.

    Der Wechselrichter bestimmt und ändert den Strom. Er beginnt mit 0 A und steigert ihn, misst dabei auch die Spannung und errechnet die Leistung. Der Strom wird geändert, bis die Leistung maximal ist. Ab und zu, oder getriggert durch Leistungsänderung der Module, wodurch sich die Spannung ändert, probiert der Wandler mit senden des Stroms wieder aus, bei welchem Strom er wieder bei maximaler Leistung ist.

    Damit ergibt sich auch deine unbekanntd Frage, es beginnt bei maximaler Spannung.

    Und die kann bei minus 10 oder 15 Grad um ca 20 % höher sein als bei #5 Grad plus.

    was mir nicht so klar ist.
    ist der angeschlossene maximal mögliche strom schädlich für den mppt?
    manche wr hersteller geben ja eine maximalleistung am tracker an also so dass man nicht beliebig viele module paralel hängen kann

    was mir nicht so klar ist.
    ist der angeschlossene maximal mögliche strom schädlich für den mppt?
    manche wr hersteller geben ja eine maximalleistung am tracker an also so dass man nicht beliebig viele module paralel hängen kann
    Jetzt erschreckst du mich.

    Den Strom bestimmt doch der WR.

    bei sma oder victron zb stehts dran maximal X Wp
    steht auch bei vielen chinesen dran bei 5kw wr 5000Wp max

    bei sma oder victron zb stehts dran maximal X Wp
    steht auch bei vielen chinesen dran bei 5kw wr 5000Wp max
    Und bei beiden ist sicher auch ein Imax und ein Umax angegeben. Und deren Produkt überschreitet 5000 Wp.

    Sogar das sich aus Imax und dem entsprechenden Umppt überschreitet auch 5000 Wp.

    Ahnst du warum?

    PS: sag dochmal die max Werte der 5000er.
    bei sma oder victron zb stehts dran maximal X Wp
    steht auch bei vielen chinesen dran bei 5kw wr 5000Wp max
    Und bei beiden ist sicher auch ein Imax und ein Umax angegeben. Und deren Produkt überschreitet 5000 Wp.

    Sogar das sich aus Imax und dem entsprechenden Umppt überschreitet auch 5000 Wp.

    Ahnst du warum?
    Hi Carolus,

    Meistens findet man ja 2 Angaben zum Strom beim Wechselrichter.
    Maximaler MPP Strom. Das verstehe ich so das dieser Strom maximal vom WR entgegengenommen wird. Kann der String mehr, wird der auf diesen Strom begrenzt.

    Dann gibt es noch den Maximalen Kurzschlussstrom. Bisher habe ich immer darauf geachtet das der grösser wie der MPP Strom der PV Module ist.
    Wobei mir nicht klar ist wann der fliessen könnte.
    Hat der Wert Relevanz oder kann man den vernachlässigen?

    Ich stelle mir den MPP Scan wie folgt vor:
    Der WR beginnt bei der minimalen MPP Spannung und ermittelt den Strom.
    Dann wird die Spannung in Schritten bis zur maximalen MPP Spannung erhöht.
    Der Punkt wo die Leistung am höchsten ist wird eingestellt.
    Überschreitet der Strom den maximalen MPP Strom stoppt der Scan und die Spannung aus dem Schritt vorher wir genommen.


    Hi Carolus,

    Meistens findet man ja 2 Angaben zum Strom beim Wechselrichter.
    Maximaler MPP Strom. Das verstehe ich so das dieser Strom maximal vom WR entgegengenommen wird. Kann der String mehr, wird der auf diesen Strom begrenzt.
    Du meinst das richtig, aber mich stört die technische Ausdrucksweise.
    Die Regel ist: die Quelle bestimmt die Spannung, die Last bestimmt den Strom.
    (Das gilt auch dann, wenn der Strom Rückwirkung auf die Spannung der Quelle hat)

    Meine Ausdrucksweise ist z.B. :
    Der Wechselrichter bestimmt den Strom, und er "zieht" nur soviel, wie der Programmierer im Controller als maximalen Strom hinterlegt hat. Das hat selbstverständlich mit den Möglichkeiten und Daten der Leistungs Halbleiter zu tun.

    Dann gibt es noch den Maximalen Kurzschlussstrom.
    DS ist aber doch ein Wert des Panels??

    Bisher habe ich immer darauf geachtet das der grösser wie der MPP Strom der PV Module ist.
    Maximaler Strom und mppt Strom des Panels unterscheiden sich immer um ca 15 %. Das liegt an der Physik, den DiodenEigenschaften der Solarzelle.
    Es ist technisch kaum notwendig, beide anzugeben. Aber die Genauigkeit der Bürokraten....
    Wobei mir nicht klar ist wann der fliessen könnte.
    Wenn du den der Panels meinst... Am einfachsten dann, wenn du sie kurzschliesst.
    Sowas passiert bei Fehlern in grossen Panelfeldern, und dann muss man den Kurzschlussstrom kennen, den die Panels bringen können.
    Hat der Wert Relevanz oder kann man den vernachlässigen?
    Es gibt schon seltene Fälle, bei parallelen Strings, wo der Stringstrom über dem mppt Strom, aber unter dem Kurzschluss Strom liegt. Hat aber eigentlich keine besondere Bedeutung.
    Außer natürlich, dass der geringe Unterschied zwischen mppT und Kurzschlussstrom jede Sicherung unsinnig macht.

    Ich stelle mir den MPP Scan wie folgt vor:
    Der WR beginnt bei der minimalen MPP Spannung und ermittelt den Strom.
    Dann wird die Spannung in Schritten bis zur maximalen MPP Spannung erhöht.
    Das ist nicht richtig, und das kann man logisch begründen.

    Woher soll den der WR zu Beginn den Strom kennen, der der aktuelle Kopf Punkt ist? Den den müsste er ziehen DAMIT Grad Panel die mppt Spannung hat.
    Geht also nicht.

    Viel einfacher, der WR bekommt eine Spannung. Der weiss auch garnicht, ob das Panel oder Akku ist......

    Mein Sohn macht das hübsch vor. Erst schaut er sich ein paar Sekunden die Spannung an, dann beginnt er Strom zu ziehen... In messbaren 0,8 A Stufen, im Knappensekunden Abstand erhöhend.
    Dabei fällt steuerlich die Spannung, und irgendwann bei 80 % wird der Mppt Punkt durchlaufen, danach fällt die Leistung trotz immer höheren Strom.
    Er regelte noch ein, zweimal hin und her und bleibt da....

    Anmerkung, wir reden hier von Funktionen, die in Software gegossen sind. Natürlich kann es da Varianten geben.
    Der Punkt wo die Leistung am höchsten ist wird eingestellt.
    Überschreitet der Strom den maximalen MPP Strom stoppt der Scan und die Spannung aus dem Schritt vorher wir genommen.
    Also, der probiert tatsacich, hin und her,bis er sich fest beisst.
    Wenn sich jetzt die Spannung ändert ( Warum wohl?) Beginnt er mit der Suche von erneut. Aber vom aktuell Punkt aus.

    Dann gibt es noch den Maximalen Kurzschlussstrom.
    DS ist aber doch ein Wert des Panels??
    Danke für die Antwort Carolus.

    Ich meinte schon den Kurzschlussstrom im WR.
    Ich hab mal ein Datenblatt angehangen.

    Ich kann mir den Wechselrichter also wie einen regelbaren Widerstand vorstellen.
    Es liegt die Leerlaufspannung (des PV Moduls) an wenn der WR hochohmig ist.
    Bei MPP Tracking spielt der WR mit dem Widerstand bis die optimale Leistung gefunden wurde.
    MPP Spannung wird durch den Spannungsabfall am Widerstand definiert.

    Die Beschreibung ist technisch bestimmt nicht korrekt aber als mentales Modell wohl brauchbar :smiley:

    Das PV Module ist eine Konstantstromquelle (solange die Einstrahlung nicht geändert wird).

    Das PV Modul liefert z.B konstant 11,2 A bei 800W/m2. Irgendwann ist die maximale Leistung erreicht und der Strom bricht ein. Etwas dahinter, im Knick, liegt dann der MPP.
    So bei 30V.
    54449=8892-SMA_SB30-60-DS-de-52.pdf|attachment (528 KB)


    Das PV Module ist eine Konstantstromquelle (solange die Einstrahlung nicht geändert wird).
    theoretisch
    aber da sich die einstrahlung immer ändert ist das pv modul eigentlich eine konstantspannungsquelle

    bleiben wir bei dem beispiel sunny boy 5 der hat ja 15A pro tracker ich habe zb 2 strings je 10 module (330Wp) je string 10A und 300V mpp gibt 6kw auf 2 strings

    mache ich die am sunnyboy auf einen tracker paralel dann würde ich unter der maximal empfohlenen Wp liegen aber würde den tracker überlasten
    denn der sb 5 gibt 5kw bei mir aus das wären bei 300V mpp ca 17A pro tracker

    mache ich jetzt das doppelte drauf also 4x 10 module an beide tracker dann überschreite ich die freigegebenen Wp aber der strom pro tracker halbiert sich auf ca 8A
    also in meinen augen muss man schauen das der strom am tracker nicht höher steigen kann

    kann er auch in dem fall nicht weil der sb5 nur maximal 5kw abgeben kann deswegen hatte ich zeitweise auch meine komplette pv an dem angeschlossen hat der einwandfrei verkraftet
    es kommt auch auf die mpp spannung an hat man weniger Volt aber mehr paralel dann steigt der strom

    Das Thema Kurzschlussstrom WR sehe ich zum erstenmal.
    Muss ich mehr drüber erfahren.

    Regelbarer Lastwiderstand ist die beste Beschreibung der WR zur Funktionsweise des mppt Eingänge, die ich bisher gesehen habe.

    Deine Betrachtung des Moduls ist gut.


    Das PV Module ist eine Konstantstromquelle (solange die Einstrahlung nicht geändert wird).
    theoretisch
    aber da sich die einstrahlung immer ändert ist das pv modul eigentlich eine konstantspannungsquelle
    Muss ich widersprechen.
    Auch eine veränderliche Stromquelle bleibt eine Stromquelle, wie auch eine veränderliche Spannungsquelle eine Spannungsquelle bleibt.

    Zur Erläuterung, ein Labornetzteil kann beides: der CV Teil unterhalb des Kurzschlussstrom ist Spannungsquelle, der CC Teil im Überstromfall ist Stromquelle. Das ändert sich auch nicht dadurch, dass du den Strom regeln/ändern kannst.
    bleiben wir bei dem beispiel sunny boy 5 der hat ja 15A pro tracker ich habe zb 2 strings je 10 module (330Wp) je string 10A und 300V mpp gibt 6kw auf 2 strings

    mache ich die am sunnyboy auf einen tracker paralel dann würde ich unter der maximal empfohlenen Wp liegen aber würde den tracker überlasten
    denn der sb 5 gibt 5kw bei mir aus das wären bei 300V mpp ca 17A pro tracker

    mache ich jetzt das doppelte drauf also 4x 10 module an beide tracker dann überschreite ich die freigegebenen Wp aber der strom pro tracker halbiert sich auf ca 8A
    also in meinen augen muss man schauen das der strom am tracker nicht höher steigen kann

    kann er auch in dem fall nicht weil der sb5 nur maximal 5kw abgeben kann deswegen hatte ich zeitweise auch meine komplette pv an dem angeschlossen hat der einwandfrei verkraftet
    es kommt auch auf die mpp spannung an hat man weniger Volt aber mehr paralel dann steigt der strom
    Das Durcheinander liegt einfach daran, dass max Spannung und max Strom am WR die max Wp Angabe des WR weit überschreitet.
    Das muss auch so sein, sonst wäre man auf eine Spannung und einen Strom festgelegt und könnte nicht verschiedene Panels benutzen.
    Muss ich's genauer erklären?

    Sorry, wenn ich etwas langsam im Kopf bin, aber kannst du es noch einfacher machen für mich?

    Ich hab in einem anderen Thread genau das gleiche Problem.

    Wenn ich einen Wr mit short circuit current 15A habe und PV open circuit 33-60V, kann ich dann zwei 450W panels mit 40Vdc dranschließen?

    Mit der Spannung bleibe ich ja unter 15A. Den Einfluss des Trackings, wo abgeregelt wird und wo die Energie bleibt, die abgeregelt wird habe ich noch nicht verstanden.

    [quote data-userid="5385" data-postid="120756"]

    Mit der Spannung bleibe ich ja unter 15A. [/quote]

    Hmmm...?

    {green}:crazy:

    Strom = Amper, Spannung = Volt, Leistung = Watt

    Das Wichtigste ist, dass die Spannung zu deinem WR passt. Wenn du 100% in der Spezifikation bleiben willst, dann musst der WR-Strom >= dem maximalen Zellenstrom sein. Gemeint ist nicht der Kurzschlussstrom des WR, sondern der maximale Eingangsstrom.

    Sorry, war anscheind grade umnachtet gewesen. Meine Frage geht dahin, was passiert, wenn ich einen Wechselrichter aggressiv overpanele. Raucht das Ding dann ab? Oder regelt er Strom/Spannung von den Panels? Schaltet er sich einfach ab?

    Folgendes Szenario/praktisches Beispiel:

    Mein Panel ist folgendes:

    Das Panel produziert 40.8Vdc, 430-450Wp.

    Der Wechselrichter ist der folgende:

    Der Wechselrichter hat ein recommended Panel Size 375Wp, Voltage range is 22-60V, short-circuit current: 215A, max working current: 212A.

    Jetzt ballert die Sonne auf die beiden angeschlossenen Panels am Wechselrichter und produziert eine Spannung (eigene Rechnung):

    Die beiden Panels laufen parallel: 450 Watt bei 40V: 11 A liegen am Wechselrichter an.

    Der Wechselrichter hat eine PV Open Circuit-voltage von 22-60V => mehr als 40V funktioniert anscheind

    Der Wechselrichter hat eine Short-Circuit-current von 2*15A => weniger als 11A, funktioniert anscheind

    Trotzdem sagt der Wechselrichter selber er kann nur 2*375Watt.

    Den Einfluss vom MPPT auf die ganze Kalkulation habe ich noch nicht verstanden. Was passiert, wenn der Wechselrichter seinen Widerstand wechselt? Wo geht die Energie hin, die nicht abgeführt werden kann? Muss ich irgendwie für bessere Wärmeabfuhr sorgen und es passt alles wieder?

    cheers,

    Same

    Die Regel ist, dass der WR nicht über seinen maximalen Strom geht, diesen als regelt. Insofern führt Overpaneling zu keinen Problemen. Die Spannung hingegen muss eingehalten werden und zwar auch im Winter, wo sie vielleicht 10% höher liegt. Das passt in deinem Fall.

    Die Leistungsangaben der Wechselrichter sind oft nur als Anhaltspunkt gedacht und nicht als Maximalwert. Es gibt zumindest keinen Grund, hier ein Limit festzulegen.

    Dies gilt typisch für die meisten WR. Es könnte natürlich immer auch sein, dass man irgendeinen Billig-WR hat, der schlecht programmiert ist und seinen Strom nicht selbst begrenzt. Erscheint mir aber eher unwahrscheinlich. Es gab vor Jahren mal einen, der dafür bekannt war, bei Overpaneling kaputt zu gehen. Vielleicht findest du Infos zu deinem WR.