Neubau als Effizienzhaus. LLWP Fragen zum „Gefühl“ an Bewohner solcher Häuser

Hallo,

Wir werden bald einen Neubau realisieren. Meine Frau hasst kalte Böden/Füsse und hat die Sorge, dass bei Heizung über LLWP in einem hoch gedämmten Neubau dennoch der Boden kalt sein könnte. Wir möchten gerne Holzböden oder Linoleumböden haben.
Ich würde gerne die ökonomischste Art der Heizung realisieren.
Meine Frau denkt, dass man nur mit einer FBH ein angenehmes „Barfußfeeling“ erreichen kann. Hat sie da recht?
Mir geht es im Schwerpunkt wirklich um eigene Erfahrungen von Bewohnern von Häusern, die diese Lösung realisiert haben. Warme Füße, ja oder nein?
Cheers!

Die Fußbodenheizung ist eine Fußbodenheizung und keine Fußheizung. Da der Körper immer wärmer ist als der Boden wird es immer als kühl empfunden werden. Wenn man sich nun im Badezimmer eine elektrische Fußbodenheizung gönnt, die direkt oben liegt und daher wärmer als die Füße ist, dann ist das was Anderes. Aber im gesamten Haus? Eher nicht.

Wichtig ist, dass es keine Konvektion gibt und kein Wärmeverlust über den Boden. Daher den Boden so gut es geht abkoppeln und von den Wänden.

Am besten ist natürlich eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Klimatisierung (Heizung,Kühlung). Holzböden ist eine Idee, aber auch evtl. Kork? Kork wäre sehr gut, wenn man barfuß geht da der ein Isolator ist und daher die Fußwärme nicht abgeführt wird. Müsste sogar besser als ein Holzfußboden sein.

Dasselbe gilt im übrigen auch für Wände. Eine minimale Innendämmung aus Kork hielte ich pers. für genial. Weil dann wenn man nun mit Lüftung heizt diese Schicht sehr schlecht die Kälte von außen durchlässt und bei "handauflegen" sich warm anfühlt.

Die Fußbodenheizung hat noch einen weiteren "Nachteil". Sie hat ein wasserführendes System. Es kann also eher was kaputt gehen und dann wirds ggf. teuer/kompliziert. Split-Klimas haben eine der besten Effizienzen. Da kämen sonst nur Sole oder Grundwasserwärmepumpen dran und dafür braucht man wieder das gesamte Klimbim. Also teuer.

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Mit den warmen nackten Füßen wird es schwierig, weil Du in einem neuen Haus mit zeitgemäßer Dämmung nicht soviel Wärme brauchst, daß die ganze Bodenfläche Körpertemperatur haben kann. Wie RoterFuchs geschrieben hat, auf einen wenig wärmeleitfähigen Bodenbelag gehen. Holz oder Linoleum ist da sicherlich schon gut (haben selber Roteiche im WZ von den Vorbesitzern und Bambus in den sonstigen Wohnräumen, ohne FBH). Aus Interesse mal eben geschaut nach den Wärmeleitfähigkeiten: Linoleum 0.17, Holz 0.13 und Kork 0.04 bis 0.05 W/mK. Fliesen wären bei 1.0 bis 1.3! In unserer ETW in Leipzig hatten wir seinerzeit Kork in der Küche selber verlegt/verklebt, ein wunderbares Material!

Wir haben in unserem Haus durchgehend Parkett. Darunter (Altbau entweder Kork-Bitumen oder Glasschaum, dort wo mal ein Kriechkeller war). Keine Fußbodenheizung.

Ergebnis: Meine 89 jährige Schwiegermutter rennt immer barfuß rum. Aber das mit der Fußkälte/wärme ist immer eine individuelle Sache. Ich selbst habe zwar immer warme Füsse, aber laufe in Schlappen rum, ist mir persönlich einfach angenehmer.

Wichtig scheint mir bei LLWP nur, die Innengeräte als Truhengeräte zu wählen (sieht aus wie breite Heizkörper) und das der Fußboden gut gedämmt ist. Das Raumklima an sich wird von allen Besuchern und Gästen immer als angenehm empfunden. Im Gegensatz zu Kaminen wird keine Frischluft nachgezogen, daher auch kein Luftzug über dem Boden.

Aber wie gesagt, alles individuelle Befindlichkeit.

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Man sollte aber die Kerntemperatur von 35-37° nicht mit der Oberflächentemperatur der Fußsohlen gleichsetzen.
Man kann den wärmeren Fußboden merken, auch wenn der keine >39°C hat.
Hier gerade gemessen mit nicht eiskalten Füssen: 28°.

Danke für die vielen Antworten.
Vielleicht sind wir auch etwas überempfindlich derzeit. Wir wohnen im Moment in einer Wohnung in der in der Küche und dem Essbereich Fliesen liegen. Die Decke zur darunterliegenden Außentemperatur-Garage ist ungedämmte Betondecke. Also haben wir bei 0°C Außentemperatur und 22°C Lufttemperatur 11°C Bodentemperatur mit Fliese. Katastrophe sag ich euch. Das war in unserem Haus davor deutlich besser.

Kork ist ein super guter Tipp, zumindest in Bereichen geringer mechanischer Belastung werde ich das ins Auge fassen. (3Kinder im Haushalt)
Socken haben wir eigentlich immer an, Barfuß war vielleicht etwas überzogen kommuniziert.
Habe eben Linoleumboden mit Korkbeimischung gehört. Auch interessant!

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Die Garagendecke von unten dämmen kann merklich helfen.
Haben wir bei einer Terrasse unter dem Schlafzimmer gemacht. Vorher war der Fußboden eiskalt im Winter, jetzt nur noch deutlich kühl.
Das Haus hatten wir so übernommen.

Hallo Tobias,

Ich würde im Neubau auf eine LWWP setzen:

  • Ich kann mir nicht vorstellen das eine LWWP viel unökonomischer als ein Haufen LLWP ist.
  • Der Komfort einer FBH ist durch die Strahlungswärme meiner Erfahrung nach besser.
  • Wie willst Du denn das Trinkwasser erwärmen?

Vielleicht stellst Du mal einen Grundriss und die berechnete Heizlast pro Raum ein, oder aber zumindest die gesamte Heizlast, dann kann man konkreter Tipps geben.

Hi, ist eine Mietwohnung. Da werde ich jetzt mit einem Ende in Sicht nichts mehr machen, zumal die Garage nicht zum Mietobjekt gehört

Den Grundriss gibt es noch nicht, wir sind ganz zu Beginn der Planungsphase. Dieser Post sollte auch nicht bedeuten, dass ich LLWP favorisiere, ich bin absolut technologieoffen und versuche mir derzeit einen Überblick zu verschaffen. Es kann ja auch sein, dass die im Ausgangspost beschriebene ökonomischste Art der Heizung eine LWWP oder sogar irgendwas mit Erdkollektor wird. Da muss ich aber einiges vorher eroiert haben.
Im Februar/März werden wir vermutlich den Notartermin für das Grundstück haben, dann Gründungsgutachten etc.
Wir sind ganz am Anfang, ich will nur vermeiden mich zu verennen :slight_smile:

Neubau mit gering(st)em Wärmebedarf wird kaum einen Erdkollektor rechtfertigen.
Überall FBH und bei Bedarf ne (kleine) Split zum Kühlen.

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Ich denke auch: Den größten Wohlfühl-Komfort wirst du mit FBH und LWWP haben. Wärme vom Fußboden ist für viele das Angenehmste und die Wärmeverteilung im Haus ist dann auch erstklassig.

Bei LLWP ist hingegen reizvoll, dass man sich eine Menge Geld sparen kann. Und im Sommer kann man damit ordentlich kühlen. Das geht mit LWWP zwar auch ein wenig, für viele aber nicht hinreichend. In der Übergangszeit könnte eine LLWP auch effizienter sein. Nachteil ist, dass du überall die Lüfter hast, die mitunter stören können. Auch Abtaugeräusche im Winter.

Hauptargument ist für mich der Preis. Ein komplett neu gebautes wasserführendes Heizsystem kann schon 50.000 Euro teurer werden. Wenn du das Haus mal verkaufen willst, wäre das aber eine gute Investition. Ein Haus in Deutschland ohne klassisches Heizungssystem könnte schwer verkaufbar werden.

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Ja, da ist was Wahres dran. Nächste oder übernächste Woche sind die ersten Gespräche mit Hausbauern dran. Bin gespannt. Der Wiederverkauf ist definitiv ein Punkt, da sowohl meine Frau, als auch ich nicht davon ausgehen, dass wir das Haus bis zum Lebensende bewohnen werden. Das wird ja ein Familienhaus für 5-6 Personen und nichts für ein Rentnerehepaar

Puhh, wenn ich lese FB mit (Zwangs) Lüftung und Wärmerückgewinnung oder LLWP etc, dann möchte ich darin nicht leben. Anständig dick dämmen auf jeden Fall. Als Fussboden würde ich Naturstoffe wie Kork, Parkett oder Dielen empfehlen, nur in Aussnahmen Fliesen. Ist einfach wohnlicher, finde ich. Alles mit Teppichen zulegen ist halt auch keine Lösung. Vielfach wird behauptet, dass man unter Parkett auch FB verlegen kann, vielleicht, aber glaube ich nicht so recht dran. Fliesen zwingen einfach zum Einsatz einer FB, weil sie sich immer kalt anfühlen (selbst bei Cotto).
Kork bleicht bei Sonnenschein aus, ist aber sehr angenehm. Laminat empfinde ich als Billigkram.
Holz empfehle ich nicht als Bodenbelag in Nutzräumen, wird schnell unansehlich, egal was der Bodenleger sagt. Alternative ist noch Vinyl, ist robust, enthält u.U. Weichmacher, geht wohl auch mit FB, aber bleicht halt auch aus.
Das sind so meine Erfahrungen und ich schlafe und lüfte gern mit offenen Fenstern, auch im Winter -- eine reine LLWP niemals.
Wenn ich's heute neu machen würde dann, LWWP mit 33er Heizkörpern und teilweiser FB, sowie Holzofen. Wohnen / Schlafen in Parkett oder Dielen und HK, Küche Vinyl und HK sowie Bäder / Arbeitsräume Fliesen mit FB. Ist aber nicht die preiswerteste Lösung.

Danke für deinen Beitrag!
Fliesen fallen aus für uns. Wir mögen Linoleum vom Gefühl und der Robustheit gerne, Holz sowieso. Kork habe ich mir notiert. Zu ner Belüftungsanlage habe ich differenzierte Meinungen. In unserem letzten (Miets-)Haus hatten wir eine und waren zufrieden, jedoch bin ich auch ein Freund von Suffizienz, also nur einzubauen, was wir auch brauchen. Das zu ermitteln ist gerade mein Ziel

Kannst dir ein CO2-Messgerät hinstellen und beobachten, wie oft man für ein gesundes Wohnraumklima lüften muss. Seit wir das Teil haben, lüften wir deutlich mehr. Sehen aber auch, wie praktisch eine automatisierte Lösung wäre, noch dazu würde man damit einiges an Energie sparen.

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ich habe beides und mag eine llwp nicht, wegen dem ständigen warmen luftstrom und der weniger optimalen wärmeverteilung.

dann baut euch doch eine luft wasser wp ein das ist doch standard im neubau
damit lässt sich effezient der boden heizen und eine enorme speichermasse nutzen.

verzichte beim neubau niemals auf eine zentrale lüftungsanalge, schon aus komfort gründen.
ich habe seit 3 jahren meine fenster nie zum lüften aufgemacht.

du wirst dich wundern welcher dreck im filter hängen bleibt den du sonst einatmen würdest.
auch wenn man später eine alergie gegen pollen entwickelt hilft so eine lüftungsanlage enorm.

dazu macht ihr am besten die decke 25-30cm höher und hängt die dann ab anstelle die lüftungsrohre in der betondecke zu verlegen

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Fußwärme hängt wohl echt vom Material ab.

Übertrieben geschrieben: Wie fühlt sich Styrodur an wenn man darüber läuft.

Wenn es Neubau und Verkaufen ist, guck doch ob die Dämmung ausreicht per zentralem Lpftungssytem zu heizen.

Das ist Standard und Luft Qualität imo Verkaufsargument.

Fussbodenheizung ist afair totalaschaden wenn da was drann ist. Das reißt man nicht wieder raus afair.
Das bleibt dann kaputt. Kostet halt nochmal das gleiche. Hab ich aber nur gelesen.

Nachtrag:
Es gibt auch Passivhaus "Hotels" zum testen.
Falls ihr sowas macht, berichte mal.

wenn ein meteor aufs haus knallt gibts auch einen totalschaden

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1.Wie lang hält ein Haus,wie lange eine fussbodenheizung?

2.Und warum Meteor?
Was sind den typische Defekte bei Fußbodenheizungen?

Nachtrag
Angeblich 50 jahre plus (sagt der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen :wink: )
(Sanierung der Fußbodenheizung: Wie lange halten die Rohre? - ENERGIE-FACHBERATER
Wahrscheinlich, wenn man nicht vergisst die Operanode zu tauschen...

Gut, die Kosten sind nicht so hoch wie von mir vermutet.
Im Beispiel 6.500Eu für 80qm

(Fußbodenheizung nachrüsten » Diese Kosten entstehen

Nachtrag:

Ich habe mir aber sagen lassen das Deckenheizung viel besser ist.

Stehen keine Möbel drauf.