Im Winter ist der Ertrag bei flacher Verlegung nicht besonders gut. Da wäre es schön den möglichst günstig zu steigern. Nach etwas Überlegung bin ich auf die Mylar Folie gestoßen, die eigentlich für den Gartenbau gedacht ist, damit Pflanzen mehr Licht bekommen.
Meine Gedanken zur Vorgehensweise: Ich nehme zwei Holz oder Metallstäbe und mache sie an der Nordseite des Carports fest, so dass sie 1,2 Meter Überstehen. Dann wird die Rolle auf einen Stab gesteckt, ich ziehe die 8,5 Länge und klemme auf der andere Seite fest. Bei viel Wind zur Sicherheit wieder aufrollen.
Kommentare zur Idee?
Bei 36 Euro einschließlich Versand kann man nicht viel falsch machen, schlimmstenfalls ein Spielzeug für 36 Euro gekauft. Ich bericht dann demnächst mal, in wie es beim Ertrag hilft.
@foelix Deine Berechnung ist für ein Modul, welches genau auf die Sonne ausgerichtet ist. Im Winter schafft die Sonne noch keine 20 Grad über den Horizont und meine Module liegen flach auf dem Carport.
Bei senkrecht stehender Mylarfolie habe ich einfach mal die Schattenlänge genommen:
für 20 Grad und 1,25 Meter Mylarhöhe sind das 3,43 Meter, die Breite des Carports ist 6 Meter, also erste grobe Schätzung 50%.
Ist natürlich komplizierter, weil die Sonne ja wandert und nur mittags nahe 20 Grad ist und wenn sie nicht genau gegenüber der Mylarfolie ist, wird ein Teil nicht auf den Carport reflektiert und wegen der Musterung gibt es wahrscheinlich noch etwas Streuung, die man bei einem perfekten Spiegel so nicht hätte.
@hger Ich habe es nur für den dargestellten Fall einmal durchkalkuliert. Das Prinzip ist aber ganz einfach. Für den Spiegel gilt für die Sonnenstrahlung Eintrittswinkel gleich Austrittswinkel. Man kann das einfach mit ein paar Pfeilen für beliebige Fälle konstruieren, wenn man nicht rechnen will. An den Pfeilen sieht man dann, welcher Anteil der Sonnenstrahlung auf den Spiegel das Panel für die entsprechende Anordnung trifft. Die Sonnenstrahlen müssen immer alle parallel verlaufen. Spiegel und Panel kann man im beliebigen Winkel platzieren. Bei der dargestellten Anordnung nützt es z.B. nichts, wenn man den Spiegel noch länger macht, weil die dadurch mehr eingefangene Strahlung am Panel vorbei gehen würde. Und wenn ich die Solarzelle schräg zur Sonne stelle (Winkel zum Spiegel verkleinere), dann verkleinere ich die wirksame Fläche von dem Solarpanel für die Direkteinstrahlung. Lustigerweise wird die Einstrahlungsfläche über den Spiegel aber leicht vergrößert.
@foelix Wenn ich aufständere, verbessere ich den Winkel für die PV. Nur kostet die Aufständerung und ich habe gegenseitige Verschattung, muss also Abstände einhalten.
Gegen die Aufständerung habe ich mich neben den Kosten vor allem entschieden, weil ich Angst vor Windlast habe.
Ich habe beruflich auch ein klein wenig mit CSP (concentrating solar power) zu tun. Von daher: wenn man wirklich möglichst viel Licht konzentrieren wollte, könnte man den Spiegel biegen, gebogen und 20 Meter hoch, würde man richtig viel Licht einsammeln. Ist aber etwas unpraktisch, könnte Ärger mit den Nachbarn geben, man hat schnell hohe Windlasten, und vielleicht wird die Solaranlage sogar im Winter gebraten
"Wäscheleine" ist gespannt und die Mylarfolie hängt mit Wäscheklammern befestigt. Ob es irgendeinen Unterschied macht, ist bei dem heutigen wolkenverhangenem Tag noch schwer zu sagen. Zumindest sieht es relativ unauffällig aus von der Straße. Beschwerden durch geblendet werden gibt es bei dem Wetter eher keine
Leider immer noch nur dunkle Wolken. Bei 1,5 kWh Ertrag kann ich ganz schlecht sagen, ob es besser ist wegen der Folie, wenn es am Vortag sogar nur 0,9 kWh waren. Die letzten Tage waren hier aber auch wirklich extremst bewölkt.
Das Bild habe ich aus Richtung Süden gemacht. Jetzt im Winter kriege ich bei den Nordwest und Nordost ausgerichteten Folien keine Verschattung morgens oder abends.
Bei mir werde ich das einmal an einen Solartisch ausprobieren. Der ist klein genug um definierte Verhältnisse zu schaffen. Geht aber erst im Frühjahr, weil ich derzeit nirgends Sonne in Tischhöhe habe. Ich denke auch das ist eher etwas für kleine Lösungen.
Ich kann da nichts zur Diamond-Mylar-Folie finden. Aber ich denke einmal der Reflektionsgrad wird in etwa dem von einer Aluminium beschichteten Rettungsdeckeentsprechen. Das wären etwa 99%. Allerdings ist in der Diamond-Mylar-Folie eine Pyramidenstruktur eingeprägt. Da wird das Licht in alle möglichen Richtungen gestreut. Die Preisfrage ist dann, welcher Anteil des Lichtes, der auf die Folie trifft, kommt auf den Panels an und welcher geht dran vorbei. Das kann man wahrscheinlich nur über nachmessen rauskriegen.
@akkudoktor Die Wand hat schon mal den Vorteil, dass Windlast kein Problem ist. Die "Wäscheleinen" Lösung ist da echt empfindlich.
Und: wenn das diffuse Licht wirklich aus allen Himmelsrichtungen gleich stark kommt, blockiere ich mit der Folie das diffuse Licht aus Richtung Nordosten und reflektiere diffuses Licht aus Richtung Südwesten auf die Module. Da sagt ja schon die Theorie, dass komplett gar nichts bei rumkommt (die Praxis dürfte etwas komplizierter sein, schließlich steht im Nordosten bei mir immerhin ein Baum und andererseits reflektiert die Folie nicht perfekt).
Da bei Dir aber schon eine Wand steht, kannst Du kein diffuses Licht blockieren durch die Folie, von daher müsste das auch in der Hinsicht besser klappen. Ich lass die noch bis 15 Uhr hängen und dann nehme ich sie ab und hänge sie wieder auf, wenn endlich wieder mindestens eine Sonnenstunde in der Wettervorhersage ist.
achso ja wenn die Folie als Spiegel verwendet wird ist natürlich was drinnen.
Habe sogar selbst spiegelfolie gekauft vor 2 Jahren und damit rum experimentiert. Ja es bringt mehr aber braucht halt auch Fläche.
Es ist besser statt der Folie gleich Module aufzuhängen.
Braucht auch Platz und produziert direkt Strom.
@hger Ich denke schon dass das physikalisch ne leichte Erhöhung der Erträge bringen kann. Ich denke nur dass es dir irgendwann zu blöd is bei jedem Windstoß das Ding auf und abzuhängen. Ich habe mal versuche Alu-Papier sozusagen als ESmog Schutz anzubringen. Das hat bei jedem Windstoß ziemlich Wellen geschlagen. Wenn du ein Material hast das schwer, steif, hell reflektierend is kanns gehen
Heute habe ich festgestellt, dass der Effekt auch sehr groß sein kann, also mindestens ein Faktor 2,5.
Der Carport ist parallel zum Hausdach ausgericht und das Hausdach ist Richtung Südost ausgerichtet. Es ist zwar 30 Meter weg vom Carport, aber jetzt im Winter schafft die Sonne es einen 30 Meter langen Schatten zu schlagen.
Der Schatten geht also genau parallel zum Ende des Carports und es gibt einen Zeitpunkt, da ist die Folie komplett in der Sonne und das Carportdach noch komplett verschattet. Ich hatte zwar heute morgen etwas Schleierbewölkung, aber zu dem Zeitpunkt war die Sonne schon gut am strahlen und die Anlage hat etwa 1050 Watt geliefert.
Im früheren Herbst kommt es nie zur Verschattung durch unser Haus, die Sonne geht dann eher im Osten als im Südosten auf und sobald sie beim Dachfirst angekommen ist, wirft sie schon keinen 30 Meter Schatten mehr. Im November hat sie das aber getan und da sehe ich einen ganz klaren Knick in der Ertragskurve bei sonnigem Wetter, kurz bevor die Kurve hochzieht, weil das Dach nicht mehr beschattet ist, ist der Ertrag nicht höher als etwa 400 Watt.
Jetzt haben wir wieder bewölkten Himmel und bei wirklich nur diffusem, komplett ausrichtungslosem Licht, dürfte (so gut wie) gar kein Effekt zu sehen sein, und das deckt sich mit meinen bisherigen Beobachtungen (wobei das natürlich schwer abzuschätzen ist, bei der diffusen Einstrahlung gibt es schließlich auch Gradierungen in der Dunkelheit, aber bei gefühlt ähnlich dunklem Himmel kommt nicht mehr bei rum mit Folie als ohne).
Interessant ist natürlich, wie sich das über einen längeren Zeitraum aufaddiert, wenn alles zwischen Null Effekt und größer gleich Faktor 2,5 dabei ist.
@pizzamanne Die Folie ist viel reißfester als Alufolie. Bei dem, was ich bisher an Wind erlebt habe, wäre eine Alufolie komplett zerrissen worden. So ist nicht mehr passiert, als dass die Wäscheklammern an der unteren Wäscheleine als Sollbruchstelle nachgegeben haben (die untere Wäscheleine sorgt bei leichtem Wind dafür, dass die Folie eben nicht vom Wind angehoben wird).
Ich bin noch am überlegen, wie man das nutzerfreundlicher machen kann und orientiere mich da an Seitenmarkisen, also sowas hier:
Oder Rollläden, ausziehbaren Projektorleinwänden und Markisen.
Am praktichsten wäre das natürlich mit Motor und automatischer Steuerung.
Außerdem überlege ich auch, in weit man die Folie mit Fassaden/zaunanlagen kombinieren kann, so als eine Art Schneeersatz zum Sonne reflektieren, wenn gerade kein Schnee im Winter liegt.