Multisplit Planung [abgetrennt]

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Hab mir gerade eine daikin perfera multi Split 4MXM68A mit 2x perfera 2.0 und 2x perfera 3.5 gekauft.

Beheizt werden soll eine Einliegerwohnung mit ca 50qm und zwei größeren und zwei kleinen Zimmern. Es soll ausschließlich mit Klimaanlage geheizt werden.

Die euroinvent Daten machen mir jetzt etwas Angst, da bei minus grad die Leistung scheinbar sehr stark zurück geht.

Denkt ihr die Anlage reicht aus oder sollte ich nochmal upgraden?

Sind die 50m² die Gesamtfläche oder kommen die vier Zimmer noch zusätzlich dazu? Falls Gesamtfläche (wobei ich mir dann die Aufteilung in "größere und kleinere" Zimmer überhaupt nicht vorstellen kann) ist die Anlage eher ziemlich überdimensioniert. Mit was wird denn bisher geheizt?
Grüße
Mathias

Sag mal genau, wie groß welches Zimmer ist, was beheizt werden soll und welches Innengerät du dafür vorgesehen hast. Und wie gut die Dämmung ist. Auch die niedrigste Außentemperatur, bis zu der alles als Alleinheizung funktionieren soll, wäre wichtig.

Die Einliegerwohnung wird vermietet oder nur selbst genutzt?

@win Vielen Dank schon mal. Hier noch die genauen Größen:

Wohnzimmer 20 qm - Daikin Perfera 3.5 kw

Schlafzimmer 12 qm - Daikin Perfera 3.5 kw

Bad / Flur 5 qm - Daikin perfera 2.0 kw

Küche 6 qm - Daikin perfera 2.0 kw

Außengerät wie gesagt 4MXM68A.

Ort: Frankfurt

Die Klimaanlage soll als alleinige Heizung genutzt werden, also auch an kalten Tagen funktionieren. Mir ist klar, dass die effizienz bei Minusgraden abnimmt. Hauptsache ist, dass es trotzdem warm genug bleibt.

Aktuell ist noch eine alte Gas Heizung verbaut. Die möchte ich aber auswerfen, da die nicht mehr lange macht. Ich müßte also entweder eine LWWP oder eine neue Gas Heizung verbauen, wenn es mit den Klimaanlagen nicht klappt.

Viele Grüße

@philsilb

Also, wenn Du nicht in einem Pappkarton wohnst, würde ich sage, völlig überdimensioniert.

Wir haben ein zum Wintergarten offenes Wohnzimmer mit insgesamt 42 qm. Raumsolltemperatur zwischen 18°C (Nachtabsenkung) und 21,5°C (Wohlfühltemperatur am Abend). Darin werkeln zwei Stylish (2,0 und 2,5), mit denen bislang bis -4°C AT keine Probleme aufgetreten sind.

Im Schlafzimmer (ebenfalls ca. 12 qm) ist eine Perfera 2,0 installiert, die so gut wie nie anspringt. Raumsolltemperatur 18°C. Im Sommer zur Kühlung super, zum Heizen könnte ich sie wahrscheinlich weglassen.

Im Büro (ca. 14 qm) ist eine Perfera 2,0. Zum Flur hin gibt es keine Tür, trotzdem schaltet die Perfera am späten Vormittag ab und springt auch nicht mehr an.

Bleibt noch ein verlassenes Kinderzimmer (ca. 12 qm), dass auf 18°C gehalten wird. Da bleibt die Perfera 2,0 auch dauerhaft aus.

Für die Grundlast läuft noch eine Gasheizung aus dem Jahr 2006, die nach aktuellen Erkenntnissen problemlos einer LWWP weichen könnte.

@win

Sollte man diesen Thread nicht aufspalten? So langsam hat das nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun.

Was noch fehlt: Wie gut ist dein Haus gedämmt? Ist es überhaupt gedämmt? Wie ist der Wandaufbau? Ohne diese Info kann man Null über die Dimensionierung einer Klimaanlage sagen.

Und dies hier:

Was heißt für dich "warm genug"? Das ist sehr individuell.

NAT ist bei dir etwa -10 Grad. Siehe auch hier: Klimakarte | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.

Hier mal die Eurovent-Daten:

https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/202060572

Bei -7 Grad hat die noch 4,25 kW Heizleistung. Damit würde ich einfach mal rechnen. Diese Heizleistung muss dann die gesamte Wohnung auf Temperatur halten.

Vielen Dank schon mal. Die Eurovent Daten kommen mir eigenartig vor. Wieso ist die Heizleistung bei -7 grad höher wie bei plus 7 Grad beispielsweise?

Wohnung ist nicht gedämmt. Mauer ist aus Poroton.

Warm genug wäre 21.5 Grad.

Ich lasse gerade mal zum Testen zwei Heizlüfter mit 4kw Leistung laufen. Wenn ich damit auf die entsprechenden Temperaturen komme, sollte ja alles passen.

Die Betriebspunkte werden so ausgewählt, dass sie in etwa einen echten Raum als thermische Last darstellen. Der Wärmebedarf eines Raum sinkt mit steigender Außentemperatur. Dem wird mit niedriger Wärmeleistung Ph rechnung getragen. Steigt Ph mit der Außentemperatur, dann meistens weil der COP unweigerlich mit höherer Außentemperatur steigt und die minimale elektrische Leistung des Kompressors erreicht wird (Gerade bei Geräten mit hohen SCOP gut beobachtbar).

Errechnet werden die therm. Leistungen Ph für die jeweiligen Temperaturen aus der Pdesignh, das ist die therm. Leistung für Tdesignh = -10°C (ist meistens so vorgegeben vom Testverfahren, bei Herstellerprospekten darauf achten, ob das auch wirklich für -10°C gilt, wenn angegeben).

Die therm. Leistungen Ph(T) (aus denen später der SCOP berechnet wird) werden dann aus folgender Formel berechnet:

Ph(T) = Pdesignh * (T - 16 ) / ( Tdesignh - 16 )

Für die 4MXM68A9 gilt also:

Pdesignh = 4,8 kW @ Tdesign = -10°C

und mal nachgerechnet für die in Eurovent aufgeführten Betriebszustände (Heating PL Cond)

Ph(-7°C) = 4,8 kW * (-7°C - 16°C) / ( -10°C -16°C) = 4,25 kW

Ph(+2°C) = 4,8 kW * (2°C - 16°C) / ( -10°C -16°C) = 2,58 kW usw...

Ist die Klimaanlage deine alleinige Heizung, immer auf die Pdesignh achten! Die ist maßgeblich, ob bei tiefen Temperaturen die Räume ausreichend warm werden. Oftmals geben die Hersteller die Heizleistung bei +7°C an, welche dann gerade im Minus Bereich deutlich einbrechen kann.

Zum Beispiel gibt Panasonic bei der CU-Z25XKE, die ich hier habe, eine Nennheizleistung, laut Prospekt, von 3,4 kW an. Weiter unten ist aber auch Pdesignh angegeben mit 2,4 kW. Das sind 1 kW Unterschied, die dann entscheiden, ob es warm wird oder nicht.

Als letzte Anmerkung, die Pdesignh / Ph usw. beziehen sich immer auf eine Innentemperatur von 20°C. Passt Pdesign also zur Heizlast des Raumes, welche aber mit 23°C berechnet wurde, so ist es empfehlenswert ein etwas stärkes gerät auszuwählen.

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Das klingt sehr interessant. Hast du da eine Quelle für?

Was mich dabei wundert: bei Eurovent ist für meine Kombination (3MXM52 mit nähester IG-Kombination) für -7° (was auch biv. Punkt ist) eine niedrigere Leistung und ein deutlich schlechterer COP angegeben, als für Pdesignh (s.u.). Wie ist das möglich, wenn Tdesignh = -10° ist? Hab mit einer ersten google Recherche zu Tdesignh und Pdesignh bei Daikin Multisplit-Kombinationen irgendwie außer Eurovent nichts gefunden...

Das Dokument kann ich leider nicht mehr im Internet finden, es wurde anscheinend offline genommen. Ich bin mir auch unsicher, ob ich es jetzt einfach wieder hochladen darf.

SCOP ≠ COP @Ph(T). Neben dem Pdesignh steht der Seasonal coefficient of Performance, dieser ist ungleich des COP im jeweiligen Betriebszustand.

Edit: Hab's doch noch finden können https://mdv-ukraine.com.ua/files/WD_transitional_methods_ISC.pdf

Oh Mann, da hab ich bei Eurovent nur schnell drüber gelesen...mein Fehler! Hatte das S vor dem COP übersehen, bzw bin irgendwie bei dem Thema "designh" von dem COP in diesem T ausgegangen. Aber mich macht das trotzdem stutzig: Bei Tdesignh (-10°?) hab ich 4.8kW Leistung und bei -7° "nur" 4.25kW?!?

Evtl gibt Seite 31 in dem von dir verlinkten Dokument Aufschluss: Dort ist die Teillastquote im Bivalenzpunkt mit u.g. Formel angegeben.

image.png

Das wären bei Tdesignh = -10 und Tbiv = -7 genau 88,5%, was wiederum genau das Verhältnis von 4.8kW bei -10° zu 4.25kW bei -7° ist. Dann stimmt 4.8kW bei -10° vllt wirklich und die Leistung bei -7° ist nur errechnet?

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Bei so vielen Abkürzungen komme ich auch gerne schnell durcheinander ?

Aus den verschiedenen Betriebszuständen wird der SCOP berechnet, daher macht es Sinn, dass man die größte Heizleistung bei der tiefsten Temperatur braucht. Für höhere Temperaturen wird die therm. Leistung durch die obige Formel festgelegt (quasi dem Verhalten eines Raumes rechnung getragen), aber wenn das Gerät bei -10°C mehr leisten kann, wird es das bei -7°C mindestens ebenso können. Hier kann das Kennfeld der Hersteller Aufschluss liefern, Toshiba hat das in ihren Handbüchern wirklich gut dargestellt. Bei den meisten anderen kenne ich nur diese elendigen Tabellen.

Der Bivalenzpunkt hat damit erstmal nichts zu tun. Der sagt nur aus, ab welcher Temperatur der Kältekreislauf nicht mehr genug leisten kann und die restliche Leistung elektrisch zugeführt werden muss (Fläche eingeschlossen von partload und capacity links von Tbiv bis zu Tdesignh in dem Diagramm S. 31)

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Immerhin Poroton. Da dürftest du mit den 4,8 kW so über den Daumen vermutlich wohl hinkommen. Du könntest über Ubakus nochmal den U-Wert der Wände ausrechnen. Und dann ist auch noch die Frage, wie viele Außenwände und wie viel Glasflächen. Und bei den Glasflächen, wie gut da der U-Wert ist.

Für das 12 m² Schlafzimmer braucht es kein 3,5kW Innengerät, da reicht auch ein 2kW oder 2,5 kW. Macht aber in der Praxis kaum einen Unterschied, dürfte aber preislich günstiger sein. Für die 5 und 6m² reicht auch ein 1,5kW Gerät. Bad sollte man nur mit Split-Klima machen, wenn man die Luftfeuchte niedrig halten kann durch Lüftung oder Luftentfeuchter.

Ja, genau so sollte es richtig sein.

Vielen vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten. Dann habe ich es jetzt wesentlich besser verstanden. Ich war vor ein paar Tagen noch nicht so tief im Thema drin und dachte einfach: Wenn der hersteller sagt die Anlage geht bis minus 15 grad und hat eine heizleistung von 8.6 kw, dass die Anlage das auch bei minus 15 entsprechend noch schafft. Aber das war natürlich etwas naiv gedacht. Jetzt weiß ich es besser dank dem Forum. Schon krass, dass die Leistung dann nur noch etwa bei der Hälfte der angegebenen Leistung von 8.6 kw liegt.

Ich denke damit ist die Anlage gerade bei kalten Temperaturen nicht überdimensioniert, wenn sie die Wohnung alleine über den Winter bringen soll. Für die meisten Tage im Jahr hat sie natürlich etwas zu viel Leistung aber preislich gab es keinen allzu großen Unterschied bei den Innengeräten.

4MXM68A

2.339,95 Euro

FTXM20R (Einzelpreis)

483,95 Euro

FTXM35R (Einzelpreis)

548,95 Euro

Ich hoffe ich störe hier mit meiner Frage nicht - sie passt aber thematisch ganz gut rein:

Wie verteilt sich eigentlich bei Multisplitgeräten die Leistung auf ungleiche Innengeräte? Es gibt ja ganz oft Kombinationen wo z.B. ein 2.0er und ein 2.5kW Innengerät an einem Aussengerät angeschlossen werden. Kann man sich das dann ganz simpel so vorstellen, dass sich die Leistung zu 2/4,5 bzw. 2,5/4,5 verteilt?

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Wo kommen die 4,5 her? Verstehe ich nicht.

Grundsätzlich: Alle Innengeräte hängen ja am gleichen Kältekreislauf, das Heißgas vom Kompressor ist also für alle IGs genauso warm. Oder anders ausgedrückt, wenn der Kompressor nur auf geringer Leistung läuft, kann jedes Innengerät nur geringe Leistung bringen. Man kann aber über die separaten Expansionsventile die Leistungsverteilung zwischen allen Innengeräten steuern. Ebenso über die Lüfterdrehzahl.

@michibro wenn man die Tabellen in folgendem Dokument anschaut, sollte es genau so sein : http://www.daikintech.co.uk/Data/Multi-Split/2017/MXM/3MXM-N2V1B/3MXM-N2V1B_Databook_EEDEN17.pdf
Wie die Aufteilung der Leistung technisch genau realisiert werden soll, weiß ich allerdings nicht...

2,0 + 2,5 = 4,5 (= die Summe der Leistung der beiden Innengeräte)

Der TE hat daraus abgeleitet, dass sich die Leistung auf die Innengeräte "2 geteilt durch 4,5 = 44%" und "2,5 geteilt durch 4,5 = 56%" aufteilt :wink:

Habe gestern die 4mxm68a mit einem Kältetechniker in Betrieb genommen. Habe alles vorher selbst vorbereitet und nur Gas nachfüllen und die Inbetriebnahme offiziell machen lassen. War sehr erfreut, dass alles auf Anhieb funktionierte.

Als nächstes muss ich den Energieverbrauch optimieren. Ich habe dazu hier im Forum schon viel gelesen. Ich denke die Anlage wird zunächst mal zwei bis drei Tage die Wände erwärmen müssen. Ich habe bereits Bedarfssteuerung auf 40 Prozent gestellt und bei allen vier inneneinheiten auf econo und Geräuscharm gestellt.

Tagsüber war die Soll Temperatur bei 20-21 Grad eingestellt. Jetzt heute Nacht lasse ich mal auf 18 Grad laufen um zu gucken, ob das von der Temperatur reichen würde und wie dann der Verbrauch ist.

Ich habe auch gelesen, dass die daikin Verbrauchsmessung sehr ungenau ist und werde daher die Tage dann auch mit einer Shelly nachrüsten...

Soweit passt also erst mal alles. Die Wärme ist angenehm. Ich denke nur, dass die Inneneinheit im Schlafzimmer nachts etwas stört, wenn diese durchläuft - gerade bei empfindlichen Ohren. Außerdem hört man die Leitungen etwas. Da muß ich mal schauen, ob ich das etwas besser gedämmt bekomme.

Viele Grüße

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