Modulmontage - geniale Handwerker - Sicherheitsrisiko?

Unsere Dachdecker kamen auf die Idee, die PV-Schienen an einem Ende bündig mit den Endklemmen abzuflexen! Die Klemmen liegen mit den beiden Kanten ca. 1mm auf der Schiene auf. Dehnt sich das Modul im Sommer aus (60-70 Grad sollen da ja ohne weiteres erreicht werden), dann ist es fast sicher, dass die Klemme auf einer Seite von der Schiene rutscht! Die Module sind an dieser Dachseite ohnehin schon kritisch bis an die Dachaußenkante verlegt - und nun auch noch das.

Wie schätzt ihr das Risiko ein und wie könnte man das Problem beheben?

Verschieben der Module ist kaum möglich, da sie oben an das Dach der Gaube stoßen. Verlängern der Schienen ist wohl auch nicht möglich. Irgendeinen Sicherungsabschluß mit Aluwinkel, Edelstahlwinkel dagegen schrauben?

Meine Bewertung - kann so nicht bleiben.

  1. zur Gaube sollten die Panels mindestens einen Fingerbreiten Spalt haben.
  2. Das Gleiche gilt für den Überstand der Schiene zu Endklemme gelten.

Ich würde schauen ob du für deine Schienensystem bzw. für deine Panels Montagevorgaben findest. Wenn darin Abstände / Überhänge etc. beschrieben sind kannst du dem Handwerker zeigen er hat sich nicht an Vorgaben gehalten und darf nachbessern.

1 „Gefällt mir“

In der Montageanleitung steht sogar ein Abstand von 50mm - was ich für leicht übertrieben halte. Aber 2cm sollten es mind. sein m.E.

Mit wieviel Ausdehnung der Module (seitlich) muß man denn etwa rechnen? 1-2mm sind da sicher möglich - also hochkritisch!

Wenn in der Montageanleitung 50mm steht als Min, dann sind 48mm IO. 20mm ein klarer Verstoß.

Wenn du, für dich, 20mm machst ist das deine Sache. Der Handwerker hat sich an die Vorgaben des Materials zu halten anderenfalls ist die Arbeit nicht sachgerecht.

1 „Gefällt mir“

ich habe bei Reparaturen/Repowering schon mal erlebt, daß 1mm ein paar Jahre gehalten haben. Verlassen würde ich mich darauf aber nicht!!!

Ich würde beide Punkte (Gaube, Schienenüberstand) schriftlich monieren und mit Fristsetzung Nachbesserung verlangen. Bitte um vorherige schriftliche Ausführung, wie das gelöst wird. Bei eigener Anlage habe ich da auch schonmal einfach einen Längsverbinder gesetzt mit einem Stück Montageprofil. Als montierender Sub würde ich das baer nie machen.

m.E. müssen da die Module aufgenommen werden und ein neues Stück Schiene unter den Modulen in ausreichender Länge angebaut werden, nachdem die Schienen zurück geschnitten wurden. So mache ich das bei Repowering, da die Module mittlerweile ja größer sind. Ich schneide immer soweit zurück, daß zwei Dachhaken untem Reststück sind. Das ist aber wahrscheinlich nur mein persönliches Problem, immer alles möglichst vernünftig machen zu wollen :wink:

Mach mal Bilder von der Gaubensitustion.

@berny : 50mm sind aber schon ordentlich und sieht seltsam aus. Was soll bei 20mm passieren?

@paddy72 Was für eine UK hast Du? Und hast Du einen Auszug/Bild zu den 50mm? Steht da min dran? Als starke Argumentationshilfe hillft es auf jeden Fall.

Falls es zum Gespräch kommt und die Montagefirma versucht, sich rauszureden, frage, ob das wirklich notwendig werden muss, sich vor Gericht zu treffen und teuer Gutachter zu Lasten des Unterlegen zu aktivieren…

Vielleicht auch mal einen Blick unter die Module werfen, on Dachhaken Luft zum Ziegel unten haben und die Anzahl/Verteilung der Systemstatik entspricht. Wenn Du keine bekommen hast, lass sie Dir aushändigen.

Gruß

Jan

3 „Gefällt mir“

Danke Euch!

Das ist die Montageanleitung von SH24 - Solarhandel24, kann sich jeder herunterladen. Es steht dort wörtlich:

Abstand zu Modulrahmen: Zwischen Schiene und dem Beginn des Solarmoduls müssen mindestens 50 mm (5 cm) Platz bleiben.

Wie gesagt, aus meiner Sicht reichen 20-30mm.

Wir haben uns schon mit den Handwerkern geeinigt: sie machen jetzt aus den U-Profilverbindern und 50mm Schienenstücken eine Verlängerung. Die U-Profile sitzen mit den Hammerkopfschrauben eigentlich sehr fest auf den Schienen - sollte funktionieren.

Die andere Alternative wäre tatsächlich gewesen insges. 9 Module wieder herunterzunehmen, Kabelbinder und Stecker wieder aufzutrennen und neue Schienen zu bestellen. Hätte uns einige Wochen und mögliche neue Fehler gekostet.

Habe jetzt noch gesehen, dass an 2 Stellen die Endklemmen schon gar nicht mehr auf beiden Seiten auflagen, sondern die eine Kante schon im leeren Luftraum hin und die ganze Klemme schief aufgesetzt war! Hat offensichtlich niemanden bei der Montage gestört. Das ist schon etwas erschreckend! Man muß ja den Leuten, die die Module anbringen schon einigermassen vertrauen können. Aber bevor da ein Fehler zugegeben wird, wird lieber gepfuscht! Trifft wahrscheinlich auf 90% der Handwerker zu…

Das mag auf viele Montagetrupps aus ungelernten Bauern zutreffen. Auf echte gelernte Handwerker definitiv nicht!

Ganz allgemein: Ich werde mich noch von diesem Forum abmelden, wenn das Handwerker bashing hier in diesem Maße weiter geht.

Es wird immer der aller billigste ausgesucht und der soll dann was können und top Leistung bringen. Das ist doch lächerlich.

Ich und meine Berufskollegen suchen uns unsere Kunden aus und nicht umgekehrt. Und das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass niemand mehr etwas selber kann oder gar ein Handwerk lernt. Die Schuld der Handwerker ist es nicht.

Wenn irgendjemand zu Dumpingpreisen Leistungen anbietet, die handwerksähnlich sind, dann macht ihn das noch lange nicht zum Handwerker. Wir sind hier zum Glück nicht in den USA.

Also bitte etwas differenzieren…

Sorry Asathor, will hier niemanden pauschal beschimpfen oder beleidigen.

Ich muß auch unsere Handwerker etwas in Schutz nehmen: Es war an der Stelle auf dem Dach wg. der Gauben recht eng und 2 Module nebeneinander passten gerade so mit Mühe dorthin. Dadurch dass das Gaubendach nach neuer Dämmung etwas weiter vorkam, wurde die Situation noch verschlimmert. Wir wußten also, dass wir bis an die Dachkante mit den Modulen kommen (der Außenziegel steht etwa noch 3-4 cm vor) - aber die Schienen würden bei korrekter Montage sogar noch über die Dachkante stehen.

Und wir haben den teuersten Anbieter genommen, nicht den billigsten! Wir haben ihn deshalb genommen, weil er aus der unmittelbaren Nachbarschaft kommt und unser Vertrauen genießt (genoss?). Aber auch er hat das Problem, ganz schlecht gute Leute zu finden und so hat er auch 2-3 ungelernte Leute - teils mit Migrationshintergrund - dabei. Mit denen habe ich aber auch schon gut zusammengearbeitet - es ist nicht alles schlecht.

Aber die Erfahrung ist leider, das Probleme, selbst wenn sie erkannt werden, von den Mitarbeitern gerne verschwiegen werden. Evtl. weiß auch der Chef nichts davon, in dem Fall wußte er es aber wohl. Ich hoffe, das war jetzt differenziert genug?

Ist doch umgekehrt genauso. Du suchst dir die Kunden raus, die am besten bezahlen. Und der Kunde sucht sich den raus, der am billigsten ist.

Angebot und Nachfrage. Nachfrage nach Handwerkern, also kannst du dir die Kunden und den Preis aussuchen.

Und dann gibt es einen großen Haufen an Leuten, die sich das bei dir schlichtweg aus diesem Grund nicht mehr leisten können. Ferner wird dann zum großen Teil auf Qualität gepfiffen und es irgendwie mit irgendwem zusammengeschustert.

Das wird die nächsten Jahre nur noch schlimmer werden. Alle drei Dinge:

Kein Geld, zu hohe Kosten, kann nichts mehr selber.

Ich gebe dir zum oberen Teil Recht. Wobei ich mir meine Kunden danach aussuche, ob sie eine klare Vorstellung und eine realistische Erwartung haben. Da kann man auch durchaus mal was für einen kleinen Preis haben.

Auch möchte ich nicht abstreiten, dass es Schwarze Schafe gibt. Jedoch die meisten achten penibel darauf gute Arbeit abzuliefern. Der Kunde hat schließlich 5 Jahre jedes Recht auf Reklamation.

Funfact: In Frankreich, wo man es traditionell nicht so genau nimmt, muss jeder der ein Handwerk anmeldet, eine Pflichtversicherung gegen Baupfusch abschließen. Möglich und vielleicht sinnvoll, dass es hier auch so kommt.

Also ich für meinen Teil schiebe, allein der Optik wegen, üblicherweise auf jedes PV-Schienenende noch eine Abdeckkappe aus schwarzem EPDM. Allein deswegen brauche ich nach dem Auflagepunkt der Endklemme mindestens 2 cm Überstand der Schiene, sonst würde die Kappe gar nicht halten. Das definiert bei mir das Mindestmaß.

Und wenn du in den 5 Jahren pleite gegangen bist nützt das dem Kunden einen Kehrricht. Dann bleibt er auf dem Schaden sitzen. Davon ab eine Reklamation bedient zu bekommen. Du gehst doch sicher auch lieber zu einem neuen Kunden von dem du dir Geld versprichst als eine Reklamation zu bedienen die dich letztlich nur kostet. Wenn wir da von einer PV-Anlage sprechen, wie oft gehst du da nach Installation hin? Wartungsvertrag? Anlage säubern? Das heißt normalerweise kommt so ein Kunde sowieso nicht mehr wieder zu dir, oder erst in 20 Jahren. Was in 20 Jahren ist, da kann doch heute niemand mehr mit kalkulieren.

Ich mache dir auch da keinen Vorwurf. So ist es momentan einfach. Das aber nur auf den geizigen Kunden zu schieben der deswegen keine vernünftige Leistung mehr bezahlt. Ich weiss nicht, das ist mir zu kurz gedacht.

@janne ich bin bei dir, wenn ich es für mich mache reichen 20mm. Wenn ich es als Handwerker machen müsste halte ich Vorgaben ein (nebenbei ich bin nicht als Handwerker tätig aber ich habe gelernt Vorgaben haben meist einen Sinn). Das vermeidet Angriffsfläche und Ärger.

1 „Gefällt mir“

Ich spreche nicht von einer PV Anlage sondern von Handwerk allgemein. Auch nicht alleine wegen der Aussage von @paddy72 , der diese ja auch differenziert hat, sondern weil das Meckern über Handwerk hier um Forum Überhand nimmt.

Eigentlich hat @paddy72 alkes richtig gemacht. Er hat einen Dachdecker beauftragt und nicht einen dieser Montagetrupps, die aufs schnelle Geld aus sind. Schade dass es in diesem Fall nicht gepasst hat. Ich bin mir aber auch hier sicher, dass der Dachdecker nicht bewusst und geplant schlecht gearbeitet hat, sondern keine Ahnung hatte. Darf natürlich auch nicht sein. Wenn ich etwas anbiete überlege ich mir vorher ob ich geschultes Personal dafür habe.

@roterfuchs

Ich bin Tischlermeister+Innenarchitekt.

Meine Kunden bleiben mir im Regfall erhalten, ich sehe sie oft wieder. Selten für Reklamationen, die vermeide ich durch gute Beratung und Qualität.

Ein paar wenigen habe ich bei Neubauten auch die PV aufs Dach installiert. Zusammen mit meinem Dachdecker Kollegen, der zugegeben überhaupt keine Ahnung hat und nur tut was man ihm sagt. Ansonsten top Mann aber PV ist oft keine Kernkompetenz.

@asathor Ich meckere nicht gegen Handwerker. Aber für “sondern keine Ahnung hatte” gibt es nur zwei korrekte Handlungsweisen “ich lasse die Finger davon” oder “mache mich schlau bevor ich anfange”.

Ich würde mal die These aufstellen: Ordentlich festgezogene Klemmen bewegen sich keinen Zehntel Millimeter. Insofern sehe ich da erstmal keine Gefahr. Es ist eher der Fehlerfall, den man mit dem Überstand absichern will, falls sich die Klemmen mal lösen, warum auch immer. Aber wenn die sich lösen, dauert es eh nicht lange, dann hält die auch mit Überstand nichts mehr.

Die Schienen und auch die Modulrahmen sind Alu, dehnen sich also ähnlich aus. Und die Module hätten nicht die Kraft, die Klemmen zu verschieben. Die Klemmen sind doch auch gar nicht so konstruiiert, dass die sich ständig verschieben sollen.

Praktisch kann ich das auch bestätigen. Die Klemmen sind genau dort, wo sie angeschraubt wurden.

Das nur mal aus technischer Sicht, ohne da jetzt eine Bewertung vorzunehmen, was man nun in der Situation tun sollte.

2 „Gefällt mir“

Hmm - mit dem kleinen Unterschied, dass die Schienen unter den Modulen im Schatten liegen und die dunklen Module in der prallen Sonne. Letztere erreichen dann gerne mal 70 Grad und mehr, während die Schienen vermutlich kaum über 30-35 Grad kommen im Sommer.

Wie schon gesagt: bei uns war nicht ‘billig’ das Auswahlkriterium, sondern Verlässlichkeit und örtliche Nähe. Und es ist leider bei vielen Gewerken heute nicht mehr so, dass der Kunde sich die Handwerker aussuchen kann - er muß froh sein, wenn er jemand findet, der die Arbeit zeitnah machen kann. Wir kennen den Chef schon seit Jahren (wohnte uns gegenüber) und er hatte schon einige Aufträge zuverlässig erfüllt. Wir kannten schon seinen Vater und den Bruder, die hatten eine Schreinerei uns gegenüber und haben hier viel Innenausbau gemacht bei uns. Vermutlich stammt auch das Dach von denen.

Ich unterstelle auch keine Absicht, sondern nur (bei den MA) Unverständnis und offenbar die Angst vor Schelte etwas falsch gemacht zu haben. Beim Chef (wenn er ehrenhaft ist) mag das fast immer anders sein, aber die meisten MA wollen nicht gerne (offensichtliche) Fehler zugeben. Selbst wenn ich als Dachdecker PV eher selten mache (hatten sie aber schon), dann muß man doch erkennen, dass es nicht o.k. ist wenn die Klemme schon seitlich abrutscht!?

Habs mal nachgerechnet, bei einem Temperaturunterschied von 30 Grad kann man bei Alu mit 0,7mm Ausdehnungsunterschied rechnen. Das bisschen geht in der Weichheit der ganzen Konstruktion unter. Es wird sich sehr sicher rein gar nichts irgendwie an Klemmen verschieben.

Ich wollte diesen Aspekt nur erwähnen, dass man das technisch auch richtig einschätzt. Klar sollte ein ordentliche Umsetzung des Auftrages auch einen gewissen Überstand mit vorsehen. Und du kannst natürlich als zahlender Kunde auch darauf bestehen, dass nach Vorgaben der Hersteller gebaut wird bzw. Änderungen zuvor mit dir besprochen und freigegeben werden.

2 Klemmen hängen schon schief, d.h. eine Kante liegt nicht mehr auf, die anderen auf halb Acht. 1mm reicht und sie rutschen ebenfalls runter.

Naja, wir haben ja hoffentlich eine machbare Lösung gefunden, auch wenn wir jetzt Teile nachbestellen müssen und wir eine Zeitverzögerung haben. Das Gerüst steht nun seit fast 5 Monaten - die Dachdecker haben immer mal wieder andere Aufträge zwischengeschoben. Soll inzwischen auch ‘normal’ sein, wie ich von einigen höre. Bei einem Freund war der Bauleiter 3 Monate auf einer anderen Baustelle. Die nehmen mit was sie kriegen können, wenn ihnen der Kunde sicher ist. Man hat ja kaum die Möglichkeit im laufenden Projekt die Handwerker oder Projektleiter zu wechseln. Man kann nur über die Bezahlung Druck machen. Bei uns haben ein paar deutliche ‘Machtworte’ geholfen. Eine Ende ist jetzt langsam absehbar.:slightly_smiling_face:

Aber leider zu kurz abgeschnitten - das Ende... :smile:

1 „Gefällt mir“