Dies soll ein Sammelthread für alle werden, die eine Mitsubishi Heavy SRC/SRK Split-Klimaanlage betreiben. Hier können wir uns über alle Erfahrungen, Eigenheiten und Tipps zu diesen Geräten austauschen.
Ich betreibe 2 Anlagen seit Mitte 2022, eine SRC/SRK20-ZS-W und eine SRC/SRK25-ZS-W. Es sind A++ Geräte mit SCOP 4,6-4,7. Die Geräte waren mit 850-1050 Euro noch relativ preisgünstig.
Betrieben werden die Anlagen in einem Altbau ungedämmt.
Bisher sind die Erfahrungen ganz gut. Ich nutze sie hauptsächlich zum Heizen. Trotzdem gabs ein paar Sachen, die mich genervt haben, wofür ich aber Lösungen gefunden habe:
- Häufiges Takten: Anlage schaltet typisch 3min ab, um dann wieder 5min zu heizen. Hat vermutlich einen simplen physikalischen Hintergrund: Im Altbau bei bedarfsweisem Heizen sind die Wände recht ausgekühlt. Sobald die Anlage abschaltet, wird damit die Luft wieder recht schnell kälter. Dann will die Anlage also recht zügig wieder nachheizen. Wenn es kalt genug ist, dass nicht mehr getaktet werden muss, ist das Thema vorbei. Eine Anlage hab ich umgebaut: Sensor aus der originalen Position nach unten rechts gelegt, was recht einfach geht. Diesen noch zusätzlich ein einen Styrodurklotz verbaut. Die braucht jetzt 20-40 min, bis sie wieder einschaltet. Optimal, aber natürlich sinkt so die Temperatur deutlich im Raum. Ich habs aber lieber etwas effizienter und brauche nicht so den Komfort.
- Schnelles Hochheizen finde ich unangenehm. Sobald die Differenz zwischen Soll und Ist einen Wert von etwa 4 Grad übersteigt, fährt der Regler gerne sehr aggressiv hoch. Hohe Leistung von 1000-1500 Watt ist auch eher ineffizient. Dagegen gibts aber ein Mittel. Zuerst einmal nutze ich grundsätzlich ECO. Das ist ein Programm, was versucht, die Anlage im effizienten Bereich zu halten. Dabei fährt sie häufig nicht so stark hoch, bleibt gerne bei 450-500 Watt stehen. Niedrigste Leistungsaufnahme liegt bei 190-200 Watt. Zweites Mittel ist zusätzlich der SILENT-Mode, der auch gut die Maximalleistung begrenzt.
- Lautstärke: Generell ist die Anlage sehr leise, sowohl innen wie außen. Da bin ich positiv überrascht. Auch bei hoher Leistung ist das Außengerät noch erstaunlich leise. Derzeit übertragen sich allerdings noch sehr tiefe Frequenzen bei höheren Leistungen in die Wände. Ist selten störend, geht aber sicherlich noch besser, wenn ich die Puffer mal gegen bessere austausche.
Messwerte Luft-Ausblastemperatur: Bei 200 Watt Aufnahmeleistung etwa 30 Grad. Bei 400-500 Watt etwa 35-37 Grad. Bei Maximalleistung bis etwa 52 Grad. Hängt natürlich von der Außentemperatur ab, die Werte waren bei 2-7 Grad.
Gesammelte Erkenntnisse aus dem Thread hier:
- ECO kann sehr hilfreich für die Effizienzoptimierung sein. Es begrenzt die Leistung und erhöht die Hysterese, was beim Takten günstig ist, damit sich die Taktzeiten verlängern. ECO hat den Nachteil, dass die Lüfterdrehzahl automatisch geregelt wird, man also keinen Einfluss mehr auf den Lüfter hat.
- SILENT ist ähnlich interessant, weil es auch die Leistungsaufnahme begrenzt, nach bisherigen Erkenntnissen sogar stärker, als Eco. Wenn nur SILENT genutzt wird, kann die Lüfterstufe eingestellt werden. SILENT und ECO kann auch zusammen genutzt werden, dann aber auch keine Lüfterstufe manuell einstellbar.
- SILENT + maximale Lüfterstufe führt in aller Regel dazu, dass der Lüfter hoch dreht (Stufe 3-4). Dies ist ein sehr effizienter Modus, weil hoher Luftdurchsatz bei Leistungslimitierung zu niedrigen Temperaturen der ausgeworfenen Luft führt. Genau das, was man für einen effizienten Betrieb will. Nachteil: Es wird relativ laut. Der Lüfter dreht übrigens genau genommen nicht genau auf Stufe 3 oder 4, sondern fährt je nach abgeforderter Leistung und Raumtemperatur einige Zwischenstufen, die sich im Bereich zwischen 3-4 bewegen.
- Die Anlagen neigen in der Übergangszeit zu einem schnellen Takten von 7-8 Takten pro Stunde, typisch 3min Pause und 5min Heizen. Dieses Takten macht die Anlage sehr ineffizient und sollte vermieden werden. Ein effektives Mittel ist der Umbau des Innentemperatursensors, in dem man diesen dämmt und man damit die Regelung deutlich träger macht. Siehe: https://www.akkudoktor.net/forum/heizungssysteme/split-klima-umbau-des-innentemperaturfuehlers/
- Mitunter entstehen im Außengerät Geräusche über Vibrationen und Resonanzen. Weil hier ein Großteil aus dünnem Blech gefertigt ist (wie alle Anlagen), kann es hier schnell dazu kommen, dass irgendwas vibriert und Krach verursacht. Eine gute Idee ist, den Deckel oben abzuschrauben und an ein paar Stellen zwischen Deckel und dem Rand etwas Knetdichtung aufzubringen, so dass in dem Bereich nichts aneinanderschlagen kann. Ebenso zwischen der oberen Strebe und dem Deckel. Als Knetdichtung z.B. Bostik Prestik oder ein Butylband oder Butyl-Rundschnur.
- Interessantes Projekt: https://github.com/absalom-muc/MHI-AC-Ctrl und einen Fork mit Weiterentwicklung https://gitlab.com/plusmore/MHI-AC-Ctrl-Plus
- Der NTC des Innensensors soll 5 KOhm sein. Wer die Anlage dazu bringen will, unter 18 Grad Soll zu heizen, könnte z.B. auf eine 4 KOhm NTC umbauen mit einem 1K Poti in Reihe zur Feinjustage.
- Zur Manipulation des NTC könnte man auch ein 50 K Poti parallel hängen, allerdings sollte der parallele Wert nicht zu klein eingestellt sein, weil er die Kennlinie des NTC verändert.
- Per HA-Lösungen soll die Temperatur wohl auch unter 18 Grad eingstellt werden können, angeblich bis 16 Grad runter.
- Zur Überwachung der Effizienz hat es sich bewährt, ein digitales Thermometer mit externem Fühler zu nutzen, um die Auswurftemperatur der Luft zu messen. So ein Sensor kann z.B. mit Alutape in den Auswurfkanal geklebt werden. Siehe hier...
- Richtwerte für effizienten Betrieb der Auswurftempratur: 25-35 Grad hohe Effizienz, 35-45 Grad mittlere Effizienz, 45-55 Grad schlechte Effizienz
- Fernbedienung: Mit jedem Tastendruck werden immer alle Einstellungen der Fernbedienung an das Innengerät geschickt. Idee dahinter: Das Display der Fernbedienung soll immer den Zustand der Anlage anzeigen. Falls der Fall auftaucht, dass diese aufgrund eines Übertragungsfehlers nicht synchron ist, soll beim nächsten Tastendruck und der darauffolgenden IR-Kommunikation wieder alles synchron sein. Beispiel: Man drückt Silent, was die Anlage aber nicht empfängt. Auf der Fernbedienung ist SILENT als aktiv angezeigt, real hat es die Anlage aber nicht empfangen. Stellt man jetzt die Temperatur 1 Grad höher, wird nicht nur diese höher gestellt, sondern jetzt empfängt die Anlage auch SILENT und stellt sich entsprechend ein. Dies bedeutet aber auch: Verstellt man die Anlage über die App oder eine Automatisierungslösung, wird mit einem Tastendruck der Fernbedienung alles überschrieben. Insofern klappt eine parallele Nutzung von App und Fernbedienung nicht sinnvoll. Das ist übrigens ein Thema, was alle Anlagen aller Hersteller betrifft. Fernbedienung ist durch die unidirektionale Kommunikation eine alte Technologie, die nicht kompatibel zu der App-Steuerung ist, die später hinzugekommen ist. Eigentlich müssten die Hersteller auf bidirektionale Funk-Kommunikation umstellen.
- Falls das Gehäuse der Inneneinheit (Wandgerät) leicht verzogen ist, kann es sein, dass die Lüfterwalze irgendwo antickt und tickende Geräusche entstehen, also pro Umdrehung ein tick. Kann man testen, in dem man unten rechts oder links das Gehäuse leicht anhebt und z.B. mal einen Bleistift dazwischenklemmt.
- 3D-Auto Modus aktiviert: Hier geht kein Eco und auch kein Hi
- Das Außengerät ist in der meisten Zeit des Jahres sehr leise (ca. 37 db(A)). Im Sommer hört man es fast nicht mehr, wenn man in 3 Meter Abstand steht. Im Winter wird es vor allem bei Temperaturen unter Null Grad deutlich lauter, weil hier dann der Lüfter so richtig aufdreht. Dann erreicht das Außengerät (2,5kW) die spezifizierten 46 db(A). Es hängt auch etwas von der abgeforderten Leistung ab. SILENT hat keinen Einfluss auf den Lüfter, es limitiert nur die Kompressorleistung. Was aber Krach macht, ist der Lüfter, den Kompressor hört man fast nicht.
- Das Innengerät ist gegenüber der Konkurenz relativ leise.
- Die Abtausteuerung funktioniert bei den Anlagen recht gut. Es dauert recht lange, bis mal abgetaut wird. Da ist oft schon gewaltig viel Reif auf dem Wärmetauscher, so dass man sich fragt, wie da noch Luft durchgehen kann. Abgetaut wird recht exakt so lange, bis alles weggetaut ist. Vermutlich wird die Temperatur ganz unten am Wärmetauscher gemessen. Sobald diese z.B. auf 4 Grad steigt, muss alles abgetaut sein und die Anlage beendet das Abtauen.
- Ablaufstutzen und Kondensatschläuche am Außengerät sind im Winter fast immer ein Problem, weil sie einfrieren. Wer sowas vor hat, muss den Kondensatschlauch dämmen und braucht eine Rohrbegleitheizung.
- Itesis Schnittstellen für die Homeautomatisierung: https://www.intesis.com/de/home
- Bis 2022 gab es gab es die SRK 25 ZS-W/SRC 25 ZS-W, die noch kein WLAN-Modul hatte. Ab 2023 gibt es die SRK 25 ZS-WF/SRC 25 ZS-W, die WLAN-Modul beinhaltet. Die bessere A+++ Anlage heißt jetzt mit WLAN SRK 25 ZSX-WF/SRC 25.
- SRK20 und SRK25 sind nahezu identisch. Baugröße und Gewicht IG/AG identisch. Bei der SRK20 sind lediglich die Drehzahlen des Innenlüfters etwas niedriger. Modulation ist identisch, maximale Leistungsaufnahme auch.
- Drehzahl SRK20 Stufe 1-4: 554 - 600 - 730 - 870. Drehzahl SRK25: 528 - 600 - 779 - 965 UPM.
- Lautstärke Stufe 4 vermessen in 1m Abstand: SRK20: 37 db(A), SRK25 38,5 db(A)
- SRK20/25 ZS: können im Heizbetrieb bis etwa 180-200 W herunter modulieren. Im Kühlbetrieb bis etwa 120 W. Die SRK25 ZSX soll bis 125 Watt runter modulieren.
- Eurovent-Link SRK25: https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/201425967
- Anleitung WLAN RAC-Modul: https://www.mhi-mth.co.jp/en/products/pdf/RKZ012A106_German.pdf
- Anleitung SRK25ZSX: https://stulz.cdn.celum.cloud/32226_55.pdf
- Lüfterstufen, die man manuell einstellen kann, werden nicht direkt angefahren. Man teilt der Anlage nur mit, dass sie z.B. bis Lüfterstufe 3 hochfahren darf. Ob sie dann in Lüfterstufe 1, 2 oder 3 läuft, regelt wieder die Automatik. Unschön, wenn man hohe Lüfterstufen will. Machen aber zahlreiche Anlagen so.
- In Taktpausen läuft der Lüfter am IG bei geringer Drehzahl weiter und die Klappe geht in horizontale Position. Hintergrund: Die Anlage will weiter Luft ansaugen, um die Lufttemperatur besser messen zu können.
- Über die App scheinen bestimmte Modis nicht auswählbar zu sein. Betrifft wohl ECO, STRONG und SILENT.
- Standby-Strom liegt bei Geräten ohne WLAN bei etwa 2,5 W. Es gibt keine Ölsumpfheizung, oder andere Heizelemente, die unter Null anschalten würden. Der Standby-Verbrauch steigt also nicht bei tieferen Temperaturen.
- Luft Auswurftemperatur bewegt sich bei 200-500 Watt Aufnahmeleistung typisch im Bereich von 26 - 40 Grad.
- Tuya Smart IR soll für automatisierte Steuerung der Anlage funktionieren.
- Heater Modus F2 - Wenn die Anlage nicht heizt, klappt sie normalerweise den Luftauswurf waagerecht und der Lüfter läuft noch mit geringer Drehzahl. Dies lässt sich über die Fernbedienung über ein Menü auch ausschalten. Steht irgendwo im Handbuch. Sollte man aber nur tun, wenn man den Sensor umgebaut hat. Normal sitzt er im Luftstrom, fehlt dieser, wird die Temperaturmessung noch ungenauer. Siehe: https://www.akkudoktor.net/forum/heizungssysteme/mitsubishi-heavy-src-srk-split-klima-sammelthread/paged/16/#post-165821
- Es gibt wohl 2 verschiedene WLAN-Module, das ältere von Intensis (als MHI noch keine Module selber gebaut hat) und neuere Geräte haben direkt eins von Mitsubishi Heavy, was irgendwas mit RAC im Namen hat.
- Projekt: https://github.com/jeatheak/Mitsubishi-WF-RAC-Integration
- Projekt: https://github.com/jnimmo/hass-intesishome
- Unterhalb einer bestimmten Temperatur dreht der Lüfter des AG stark auf und teils moduliert sie auch nicht mehr so weit runter. Bei der SRC/SRK25 hab ich öfters beobachtet, das sie unter Null Grad nicht mehr unter 480 Watt runter moduliert. Andere haben bei Multisplit dieses Verhalten bereits bei 5 Grad beobachtet. Das kann ungünstig sein, weil dann die Anlage wieder verstärkt mit dem Takten anfängt.
- Die Truhengeräte haben bei dieser Serie einen recht großen Wärmetauscher und sind damit ähnlich effizient, wie die Wandgeräte. Die Truhen sind allerdings etwas lauter vom Lüftergeräusch. Das gilt teils nur für die niedrigsten Lüfterstufen.
- Eco und Silent ist wohl per App nicht anwählbar, teils auch bei diversen HA-Lösungen. Weil diese so wichtig sind, ist das ziemlicher Murks. Mitunter ist über HA SILENT und ECO zwar nicht einstellbar, wird aber auch nicht überschrieben und ist so nutzbar, wenn man es vorher über Fernbedienung einmal passend eingestellt hat.
- Die SCM41 und SCM40 als Multisplit modulieren recht weit runter, so etwa 180-200 Watt wurden schon gesehen.
- Ab 2023 kamen Innengeräte mit integriertem Wifi. Diese haben in der Regel am Ende ein "WF" in der Bezeichnung. Es gibt derzeit immer noch die älteren Geräte ohne WLAN-Adapter.