ich installiere gerade meine 13kwp PV Anlage. Das Dach ist schön voll, nun geht es an die Nutzung der Energie…
Wir verbrauchen ca. 5.500kwh Strom im Jahr. Mein Speicher hat 10kwh Kapazität- Da ist immer noch reichlich Energie über, um sie in die Heizung zu drücken. Wir haben eine 5 Jahre alte Weishaupt Gastherme mit Durchlauferhitzer, also ohne WW Speicher. Bisher dachte ich , wir bauen zwei Multisplit Geräte ins Haus und fertig. Meine Liebste ist davon nicht begeistert, weil der Komfort leiden würde…
Jetzt kam mein Internet-Fachhändler auf die Idee, einen 8kw Klimablock zu installieren. Leicht selber zu montieren, keine Leitungsprobleme mir R32, nur Weiche dazwischen und Kupferrohr verbinden.
Klaro, dann kann ich nur heizen, kühlen brauch ich auf Fehmarn auch nicht
Ein Anruf bei Weishaupt bestätigte, dass das alles klappt, da wird die Elektronik der Gastherme stillgelegt und die WP übernimmt die Führung. Das erscheint mir zu profan nach einigen Überlegungen. Wenn es zu kalt wird, möchte ich je nach Sinnhaftigkeit entscheiden können, ob WP oder Gasheizung laufen soll. Evtl. beide gleichzeitig? Und was passiert,wenn die WP bei 10Grad minus nicht mehr läuft? Die friert doch ein bei Nichtbenutzung .
Wenn diese Probleme gelöst werden können, wäre es doch eine super sinnvolle Stromnutzung und Heizungserweiterung, oder bin ich da auf dem Holzweg und übersehe etwas?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare und technische Hinweise.
Du kannst Wärmepumpe und Gasheizung schon parallel betreiben - aber Du musst Dich mit der ganzen Thematik weiter auseinander setzen, so was kannst nicht kurz nebenher machen
Läuft denn deine Gasheizungsanlage schon auf niedrigen Vorlauftemperaturen, wie das bei Wärmepumpen nötig wäre? Also im Bereich von 30-40 Grad?
Ständig automatisiert umschalten oder gar Parallelbetrieb würde ich nicht machen. Wenn überhaupt, dann nur wenn sehr kalte Tage bevorstehen, manuell umschalten. Oder je nachdem, wie die Energiepreise sich entwickeln, dann die eine oder andere Lösung durchweg nutzen.
Auch dran denken, dass es in vielen Teilen von Deutschland nur an wenigen Tagen wirklich kalt ist. Wegen dieser wenigen Tage viel Aufwand zu betreiben, rechnet sich nicht.
Du beschreibst eine ganz normale bivalente Betriebsweise mit einigen Vorteilen und gleichzeitig Nachteilen vor allen auf dem Gebiet Kosten, Ausfallwahrscheinlichkeit des Gesamtsystems, Komplexität. Ab dem Bivalenzpunkt, z.B. -5 Grad C oder so würde dann die Gasheizung übernehmen können. Vor ein paar Jahren hatte ich beispielsweise genau andersherum zu einer bestehenden Daikin Split WP eine kleine WTC installiert. Aus verschiedenen Gründen war es eine gute Entscheidung und funktionierte super.
Die beiden vorigen Post treffen wichtige Punkte. Ich würde mich mal einarbeiten, prüfen und dann vor allem rechnen.
Ja, so ganz einfach erscheint mir das auch nicht. Momentan läuft meine Gastherme mit ca. 45 Grad Vorlauf . Sie taktet so alle 10 Minuten und haut nen Schuss heiß Wasser rein. Irgendwie scheint das zu reichen. Ich hoffe, dass mit WP nicht mehr so viel getaktet wird, sondern dass da gleichmäßig eine Umwälzung mit z.B. 36 Grad völlig ausreichend wären. Die Frage ist nur, kann die Elektronik sowas kontrollieren und dann die Pumpendrehzahl der Therme regeln? Das Thema Steuerung wird ja von jedem WP Hersteller anders angefasst. Habt ihr da Empfehlungen?
Die Idee finde ich spannend, damit sollte doch theoretisch sogar eine SOC geregelte Auswahl des Heizsystems möglich sein.
Sprich bin ich mit dem SOC über 3,33 heizt nur die WP, unter 3,33 die Gasheizung.
Die 3,33 SOC habe ich jetzt einfach mal stumpf mit kw Preis Strom (40Cent) und Gas (12Cent) berrechnet. Das, das eigentlich nur ökonomisch und nicht ökologisch gedacht ist mir durchaus bewusst.
Der SOC der WP sollte sich ja theoretisch über die Temperaturspreizung (Rücklauf, Vorlauf und den dafür benötigtem Strom) berrechnen lassen. Ok bin im Thema Hausautomatisierung nicht wirklich fit, aber die meisten haben doch eh schon nen Respi oder ähnliches in Gebrauch ;).
@win ich würde wohl auch nur eine 4-5kw WP nehmen, die sich nur bis Außentemperatur so ca. bis 0 Grad zuschaltet. Danach kann die Gasheizung doch arbeiten. Wenn es richtig kalt ist, kommt aus der PV Anlage eh nix. Bei höheren VL Temperaturen rechnet sich die WP sehr leicht auch gar nicht...
Ich mache das aktuell von Hand - hier ist der Strom so billig und das Gas so teuer - da brauchts keine großen Überlegungen
Aber es geht auch automatisch hier - habe Hausautomation, Raspi, FHEM usw, das Meiste wird über einfache Bash-Scripts gesteuert
Umschaltkriterium ist hier eher - irgendwann ist die 7 kWh-Jeisha zu klein, ausserdem ist es ein anderes Gefühl wenn bei draussen minus 10 Grad die Heizkörper schön heiss sind
Bei der Gasheizung ist - manche mögen jetzt aufschreien - die VL-Temperatur rel egal, das gibt sich wenig beim Wirkungsgrad - bei der Wärmepumpe sieht es anders aus
Aber auch hier braucht man nicht aufs letzte 10tel optimieren - 1° weniger sind ca. 3% besserer COP
Ich habe hier nur Heizkörper, das funktioniert sehr gut
Du kannst das Ganze auch ohne externe Steuerung rel. einfach regeln, da werden halt die Kurven und Einschalttemperaturen der beiden Systeme entsprechend eingestellt, dann machen sie das jeder für sich wie gewünscht, großartige Kommunikation bedarf es da nicht
Können dann zwei Regelungen einfach nebeneinander laufen?
Wenn ja, brauche ich doch nur ne kleine WP, die ich ab 1 Grad ausschalte per Zigbee. Wenn dann die Gastherme übernimmt, wäre doch alles gut. Kein WW, kein Speicher. Einfach nur Zuarbeiten…
@zottel1 wenn man den wirklichen Scop dann am Objekt per WMZ ermittelt, kann ja auch nach einmalig erarbeiteten Vorgaben per Temperaturfühler geschaltet werden. So könnte ich mir das Programmieren ersparen…
COP, nicht SCOP. SCOP ist der Jahreswert, COP der Momentanwert.
Wenn die Gastherme eine deutlich höhere Vorlauftemperatur fährt, dürfte die Wärmepumpe ja weiterlaufen können. Die sieht dann immer recht hohe Temperaturen und schaltet so gar nicht ein.
Ja ich habe SOC geschrieben meinte aber COP ein freudscher verschreiber hehe.
Versuche gerade mal zu evaluieren wie weit ich bei mir die Vorlauftemperatur (Gaskessel) runterdrehen kann und mein Häuschen bj 1900 noch Warm bleibt. Gestaltet sich bei mir nur ein bisschen schwierig weil mein Uraltkessel nur eine grobe Einstellung zulässt (weniger als 45°C geht bei mir nicht), ok dafür das ich vorher 60°C gefahren habe und jetzt ganz runter gedreht habe friere ich noch nicht.