Hallo,
da ich ja jetzt ausschließlich mit Klimaanlagen + ergänzend einem Kaminofen heize, ergeben sich jetzt natürlich ganz neue Möglichkeiten der Heizungssteuerung. Ich heize jetzt viel zielgerichteter. Da ich 4 Tage die Woche relativ lange Abwesenheitszeiten habe, möchte ich in der Abwesenheitszeit die Temperatur nur so gering wie möglich halten.
Was sind eure Erfahrungen mit Schimmelbildung etc. im Altbau? Auf welcher Temperatur sollte man das Haus mindestens halten um die Bausubstanz nicht zu gefährden.
ich würde sagen:
schaue wie kalt deine (aussen-) wände werden und kalkuliere anhand der temperaturen, wie sich der taupunkt, und damit feuchtigkeitsniederschlag an den wänden verschiebt.
wenn du zb eine wand hast die dann 10°c kalt wird, kannst du dort mit feuchtigkeit und schimmel rechnen, wenn der restliche raum 20°c hat
man kann das aber nicht klar voraussagen 'wenn dann dann das' sondern muss den genauen fall berechnen.
hier zb gab es schimmelbildung in der küche, woraufhin ich auf die barrikaden ging, weil eine neue mieterin im haus meinte, ständig im 3. stock das fenster auf kipp stehen zu lassen -tag und nacht- und das auch im tiefsten winter, weil es nach rauch riecht......
dadurch war das treppenhaus eiskalt und somit auch die wand zur küche und es schimmelte.
erst nach deutlicher erklären per grossen zettel warum es schimmelt und das das seit 20 jahren wo ich hier wohne nie schimmel gab, den alle lesen konnten sowie beschwerde beim vermieter, konnte die dame umgestimmt werden, im winter doch bitte das fenster zu zu lassen.....
sie kann ja ihre wohnungstür abdichten das es nicht reinstinkt, hab ich seit ich da wohne so damit es nicht rausstinkt....
Das ist immer so eine Sache, ob das letztendlich wirklich stromsparender ist, als eine durchgehend relativ niedrige (aber nicht kalte) Temperatur zu fahren und bedarfsgerecht mit Holz und Klima auf Wohlfühltemperatur zu heizen.
Das Temperaturdelta muss ja erste einmal wieder reingeheizt werden.
Ich persönlich fahre z.B. durchgehend 18-19 Grad und wenn ich dann zu Hause bin, mach ich den Ofen an.
Musste noch kein einziges Mal wirklich frieren und habe einen extrem niedrigen Verbrauch damit.
Wenn du es trotzdem testen möchtest, würde ich nicht unter 15 Grad gehen.
Idealerweise dann die Räume mit Hygrometer überwachen um ein Gefühl zu bekommen, wie sich die Luftfeuchtigkeit verlagert.
Wichtig ist, das vor der Abwesenheit und Temperatursenkung regelmäßig und richtig gelüftet wird um die Luftfeuchtigkeit unten zu halten.
Das ist übrigens auch generell sehr zu empfehlen.
Gelüftet wird jeden Morgen bevor ich los fahre.
Das "wieder rein heizen" sollte aber nicht mehr Energie verbrauchen wie die Temperatur zu halten. Wenn ich die Temp sagen wir jetzt einfach mal auf 19 Grad halte, dann habe ich ja deutlich höhere Wärmeverluste den ganzen Tag über. Beim aufheizen gehen die Klimaanlagen bis jetzt noch nicht mal so richtig bis auf ihre Nennleistung und laufen damit ja noch effizient.
Es gibt mittlerweile Thermometer mit einer Schimmelwarnanzeige. Deine Werte kannst Du auch online in Taupunktrechner eingeben, z.B. hier: https://www.baumangel-schimmel.de/schimmelrechner
Da kommen ganz gern mal die schon genannten ca. 15° raus, z.B wenn man rund 65% rel. Luftfeuchte im Raum hat.
Wenn man wirklich auf Energieeinsparung fahren will, muss man die Grenzen ausloten und die Schwachstellen im Gebäude. Hygrometer sollte man haben. Der verlinkte Taupunktrechner ist auch gut. Und dann noch ein Infrarot-Thermometer, wo man im Gebäude mal überall messen kann, gerade dann, wenn das draußen knackig kalt ist.
Je weniger man irgendwo sinnlos reinheizt, um so besser. Auch wenn Räume auf 10 Grad abfallen, wenn das gut geht, spart man eine Menge Heizenergie. Jedes Grad weniger in der Bude spart. Immer und überall.
Was auch noch hilfreich sein kann: Ein Feuchtemessgerät für Wände. Sowas in der Art:
https://de.trotec.com/shop/feuchtemessgeraet-feuchteindikator-bm31.html
So kann man feuchte Wände aufspüren, noch weit bevor Schimmel entsteht.
Ein großes Problem, was wir noch haben: Recht alte Velux Dachfenster. Durch den schlechten U-Wert werden die Scheiben feucht. Das Wasser tropft dann auf den Holzrahmen und macht das Holz und die Lackierung kaputt.
hinweis: wenn man wirklich eine wand hat, die wegenkaltem raum und feuchtigkeit schimmeln KÖNNTE (nicht dann auch schimmeln muss, das sollte man auch bedenken, es kann, muss aber nicht), man kann diese wände auch mit kalkfarbe streichen statt dispersionsfarben und dazu eventuell vorhandene tapeten(schimmelfutter) vorher entfernen.
hat man früher ganz normal so gemacht, das man wände gekalkt hat, wenn der raum auch mal kalt/kaltfeucht wurde, weil kalkfarbe dem schimmel keine grundlage boietet in form von 'kein futter' und alkalische/basisch umgebung wo sich schimmel auch nicht niederlassen mag.
kuhställe die gerne feuchtkalt sind, hat man auch nicht umsonst früher immer gekalkt
wenn die wand nicht schimmelt dann schimmeln eben die möbel
ich würde auch nie unter 15°C gehen
Hab letztens ein paar kältekritische Fensterlaibungen genau so behandelt: Zuerst Tapete ab, dann ordentlich mit Wasser abgewaschen und dann mit Auro Profi-Kalkfarbe 344 gestrichen. Die Farbe verarbeitet sich sehr gut, bleibt diffusionsoffen und sollte Schimmel keine Grundlage bieten.
Nach dem Winter werde ich wissen, wie gut es funktioniert hat.
Danke für eure Tipps. Ich habe dazu jetzt auch schon einiges gelesen und da ich ja nicht dauerhaft diese niesrigen Temperaturen habe, sondern es jeden Tag auch mal wärmer wird, macht es das noch komplizierter die unteren Grenzen auszuloten. Da hilft wohl nur probieren und genau beobachten.
wenn die wand nicht schimmelt dann schimmeln eben die möbelauf den ersten blick ja, auf den zweiten betrifft das eher nur möbel wie schränke die direkt an der kalten wand stehen.
ich würde auch nie unter 15°C gehen
ursache ist dann immernoch die kalte wand :-)
im raum dürften möbel kaum schimmeln weil sie nicht den taupunkt unterschreiten, ausser es ist wirklich äusserst kalt im raum, aber dann ist der raum eher nicht bewohnbar :-)
Noch ein Tipp: Wir haben seit einiger Zeit eine CO2-Ampel. Die ist ein super Hinweisgeber, wann man mal wieder lüften sollte. Und das ist viel häufiger, als man so glaubt. Wir lüften jetzt deutlich öfter. Am Besten stoßflüften mit Durchzug. Das geht am schnellsten und kühlt am wenigsten die Räume aus.
Wir haben das Caru Air, was ich empfehlen kann. Wer die genauen CO2-Werte ablesen will, kann ein TFA AIRCO2NTROL 5000 nehmen. Das läuft bei uns auch noch in einem anderen Raum seit 2 Jahren.
Weil viel Luftfeuchte durch das Atmen entsteht, geht die beim Lüften raus. Gleichzeitig kommt kalte Luft rein, die recht wenig Feuchtigkeit enthält.
nur mal so als gedanke: normale kühlschränke brauchen offiziell auch 16 grad außentemperatur
nur mal so als gedanke: normale kühlschränke brauchen offiziell auch 16 grad außentemperaturDas ist in der Tat in interessanter Fakt. :) Habe ich noch nie gehört. Das ist in der Praxis aber scheinbar nicht so relevant. Meine Eltern hatten mal in der Garage einen Kühlschrank, wo durchaus auch mal nur noch knapp über 0 Grad waren.
Angeblich soll das Öl bei zu niedrigen Temperaturen zu zäh sein, so dass es zu erhöhtem Verschleiß kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Normwerte vor 50 Jahren sind. Kann mir nicht vorstellen, dass moderne Öle da noch Probleme machen. Wir hatten über 20 Jahre einen Tiefkühler, der im Winter immer nur bei 8 Grad Außentemperatur gelaufen ist, gab nie Probleme. Der neue Tiefkühler läuft so auch seit Jahren problemlos. Man muss ja auch bedenken: Der Kompressor ist nach kurzer Zeit warm gelaufen.
wenn die wand nicht schimmelt dann schimmeln eben die möbel
ich würde auch nie unter 15°C gehen
Stimme den 15 Grad zu! Bei Steinwänden wird es schimmeln, wenn die Raumtemperatur dauerhaft unter 15 Grad bleibt.
Wichtig ist die Raumfeuchte und dann weiß man anhand der Kurven, bei welcher Temperatur das Wasser auskondensiert.
Stimme den 15 Grad zu! Bei Steinwänden wird es schimmeln, wenn die Raumtemperatur dauerhaft unter 15 Grad bleibt.So pauschal kann man das nicht sagen, weil die Physik dahinter komplex ist und garantiert nicht nur an der Temperatur hängt. Wer hier vereinfacht, nutzt die Möglichkeiten nicht. Dann könnte man gleich sagen: "Unbedingt auf 23 Grad heizen, dann schimmelt nichts!"
Wichtig ist die Raumfeuchte und dann weiß man anhand der Kurven, bei welcher Temperatur das Wasser auskondensiert.
Um wirklich sicher zu gehen, dass es ohne Heizung nicht schimmelt, sollte man einen Raumentfeuchter zb Trotec aufstellen, der das Volumen der gesamten Wohnung umfasst. Die kann man einstellen.Stimme den 15 Grad zu! Bei Steinwänden wird es schimmeln, wenn die Raumtemperatur dauerhaft unter 15 Grad bleibt.So pauschal kann man das nicht sagen, weil die Physik dahinter komplex ist und garantiert nicht nur an der Temperatur hängt. Wer hier vereinfacht, nutzt die Möglichkeiten nicht. Dann könnte man gleich sagen: "Unbedingt auf 23 Grad heizen, dann schimmelt nichts!"
Wichtig ist die Raumfeuchte und dann weiß man anhand der Kurven, bei welcher Temperatur das Wasser auskondensiert.
Schließlich lebt der Schimmel von der Feuchtigkeit.
In meinen Wohnmobil schimmelt es selbst ohne Heizung nicht, allerdings sind die Wände aus Pappelholz und nicht aus Stein!
Anonsten kann man auf dieser Webseite https://www.tis-gdv.de/tis/misc/klima-htm/ nachsehen wo der Taupunkt liegt anhand der Raumtemperatur.
"Da die relative Luftfeuchtigkeit von der Lufttemperatur abhängt, variiert der Taupunkt situationsabhängig. So liegt bspw. der Taupunkt bei einer Zimmertemperatur von 20 ºC mit 50 % relativer Luftfeuchtigkeit bei 9,3 ºC. Heute weiß man, dass Schimmel schon ab einer Raumluftfeuchte von 80 % entstehen kann" Zitat von https://www.deceuninck.de/de/luftfeuchtigkeit-schimmelbildung/
Ich hab mir jetzt mal das oben erwähnte Trotec Feuchtemessgerät besorgt. Wir haben nämlich eine Wand, die im letzten Winter anfing, Flecken auf der Tapete zu machen. Dem wollte ich mal nachgehen.
Und in der Tat ist die Ursache erhöhte Feuchtigkeit. Eine Innenwand liegt hier ungefähr beim Wert 23. Außenwände im Bereich 23-27. Nur diese eine Wand liegt in einem bestimmten Bereich bei Werten von 38-42. Genau dort, wo auch die Flecken sind.
Der Grund liegt wohl am überdachten Eingang. Da scheint von diesem kleinen Vordach irgendwie Wasser in die Wand zu laufen. Und schon haben wir da einen Schwachpunkt. Es ist ja nicht nur die Feuchte, es ist auch die deutlich schlechtere Dämmung feuchter Wände.
Ich hatte den Abfluss des Vordaches vor einem Jahr deshalb schonmal gereinigt. Das scheint aber das Problem noch nicht gelöst zu haben. Da werde ich wohl im nächsten Sommer mal etwas mehr auseinanderbauen müssen.
Jetzt überlege ich, im Winter 4 PC-Lüfter dort irgendwie anzubringen und laufen zu lassen. Luftbewegung bringt da erfahrungsgemäß schon viel. Alternativ Tapete ab und Kalkfarbe drauf.
Der Wert von 38-42 ist noch nicht wirklich hoch. Die Wände der Garage haben teilweise 60-70. Maximalwert, die das Gerät anzeigt ist 100.
Hast du das Gerät auf Stein eingestellt? Einmal genaue Gerätebeschreibung posten!
"Auch wenn sich die konkrete Baustofffeuchte aufgrund äußerer Einflüsse häufig verändert, lassen sich die unterschiedlichen Materialien dennoch miteinander vergleichen – und zwar mithilfe einer genormten Kennzahl: dem sogenannten praktischen Feuchtegehalt. Technisch spricht man neben dem praktischen Feuchtegehalt allgemein oft auch von Gleichgewichtsfeuchte, Ausgleichsfeuchte oder Bilanzfeuchte. Diese so bezeichnete Feuchte ist der Wassergehalt, der sich in einem Baustoff nach längerer Lagerung in einem Raum mit konstanter relativer Feuchte (meist 60 %) und konstanter Temperatur (meist 20 °C) ergibt.
Die DIN 4108 (Wärmeschutz im Hochbau) versteht unter dem „praktischen Feuchtegehalt den Feuchtegehalt, der bei der Untersuchung genügend ausgetrockneter Bauten, die zum dauernden Aufenthalt von Menschen dienen, in 90 % aller Fälle nicht überschritten wird.“ Das bedeutet, dass Baustoffe in normaler Wohnumgebung einen gewissen Wert an Feuchte haben, die weder für die Bewohner noch für die Baumaterialien ein Problem darstellen!" Zitat https://www.getifix.de/bauwerksabdichtung/feuchtigkeitsschaeden/normalwerte-tabelle/#feuchtegehalt
Es kommt wirklich auf euer Raumklima an... kenne dein Haus nicht, weiß nicht wie es aussieht und gedämmt ist und leider auch nicht aus welchen Baumaterial dies besteht.
Was helfen kann wäre ein Lehmputz, welcher mehr Feuchtigkeit im Raum aufnehmen kann. Der klassische Steinputz ist nicht wirklich aufnahmefähig!
Übrigens habe ich von einen Raumentfeuchter gesprochen und nicht vom Feuchtemessgerät! Ein Raumentfeuchter zieht sich die Feuchtigkeit aus der Luft weg!
Ich hab mir jetzt mal das oben erwähnte Trotec Feuchtemessgerät besorgt. Wir haben nämlich eine Wand, die im letzten Winter anfing, Flecken auf der Tapete zu machen. Dem wollte ich mal nachgehen.
Und in der Tat ist die Ursache erhöhte Feuchtigkeit. Eine Innenwand liegt hier ungefähr beim Wert 23. Außenwände im Bereich 23-27. Nur diese eine Wand liegt in einem bestimmten Bereich bei Werten von 38-42. Genau dort, wo auch die Flecken sind.
Der Grund liegt wohl am überdachten Eingang. Da scheint von diesem kleinen Vordach irgendwie Wasser in die Wand zu laufen. Und schon haben wir da einen Schwachpunkt. Es ist ja nicht nur die Feuchte, es ist auch die deutlich schlechtere Dämmung feuchter Wände.
Ich hatte den Abfluss des Vordaches vor einem Jahr deshalb schonmal gereinigt. Das scheint aber das Problem noch nicht gelöst zu haben. Da werde ich wohl im nächsten Sommer mal etwas mehr auseinanderbauen müssen.
Jetzt überlege ich, im Winter 4 PC-Lüfter dort irgendwie anzubringen und laufen zu lassen. Luftbewegung bringt da erfahrungsgemäß schon viel. Alternativ Tapete ab und Kalkfarbe drauf.
Der Wert von 38-42 ist noch nicht wirklich hoch. Die Wände der Garage haben teilweise 60-70. Maximalwert, die das Gerät anzeigt ist 100.