Meine Infrarot-Heizung - Die Abrechnung

Die Rechnung kann man so sowieso nicht machen. Ganz einfach deswegen, weil schon an der Gasheizung optimiert wurde. Um wirklich vergleichen zu können hätte man mit der optimierten Gasheizung ein Jahr heizen müssen.

Aber genauso intransparent muss man dazusagen sind auch jene, die sich eine Split-Klima einbauen und dann ihr Heizverhalten ändern! Wie oft hört man, vorher 15 000kWh Gas, jetzt mit Split-Klima nur noch 2000kWh Strom. Dass die dann die Räume unterkühlen, vorher die Heizung nicht optimal die Räume auf konstante Temperaturen gehalten haben.... aber genau das ist nur eine Vergleichsmöglichkeit. Selbe Voraussetzungen, selbe Heizleistung und DANN der Verbrauch.

Desweiteren wird jetzt beim Verbrauch die PV abgezogen. Also "negative Verbräuche". Lächerlich. Im Sommer wird später meine Anlage 15 000kWh Überschuss erzeugen, dennoch werde ich wohl im Winter beziehen müssen. Das ergibt zwar ein kWh Plus, aber evtl. eine bilanzielle Null. Investitionssumme wird auch nicht eingepreist - und deswegen fehlt die Vergleichbarkeit.

Ich geb 50 000 aus, ich spare im Jahr 1000€, damit kann man rechnen.

Die Heizung ist tatsächlich hybrid geworden und wurde nicht nur "optimiert".

Würde ein Heizungsbauer die Kurven sehen, müsste er sagen sie ist defekt. Die Betriebsweise hat sich geändert.

Darstellung der Vorlauftemperatur (grüne Kurve) vom März; es gibt nur noch 2 Zyklen am Morgen und 2 am Abend. Bei diesen alten Heizungen sind 60 Zyklen/Tag in Normbereich. Während der Aufheizphase, werden sämtliche Thermostate geöffnet und die Ventilatoren werden aktiv. Die erzeugte Wärme soll möglichst schnell in die Räume gelangen. Der Verlauf hat große Ähnlichkeit mit den Kurven der Bajorath-Regelung, nur dass in meinem Fall weitaus weniger Takte nötig sind und die Heizkreistemperatur auf Raumtemperatur absinkt.

Man kann also die "optimierte" Gasheizung nicht unabhängig vermessen. Die Gasheizung übernimmt die Spitzenlast über den Tag, den Rest macht die IR-Heizung.

Dies reduziert die Anfahr-, Strahlungs und Umlaufverluste ganz erheblich.

Mein Frau musste sich zum Wäschetrocknen einen anderen Platz im Haus suchen. Der Heizungskeller eignet sich nicht mehr dazu.
Es gibt massiv mehr Kondensatz über den Kamin (3l /14 Tage), da die Luftsäule mehrmals am Tag komplett abkühlt.

Jeder kann selber entscheiden welchem Teil der Infrastruktur er den Ertrag aus PV zuordnet. Ich habe mich hier eingangs klar festgelegt.

Am Ende des Abrechnungsjahres entscheidet der Resourcen-Verbrauch ohnehin über die Gesamtbilanz. (Gas-Verbrauch, Strom Lieferung/Bezug/Eigenverbrauch)

Hiermit hast du einen Saison-PV-Speicher erfunden. Solltest über ein Patent nachdenken, PV Betreiber werden dir die Lösung aus der Hand reißen ;-)!!

Nochmal im Ernst: Strom muss genutzt oder gespeichert werden, sobald er erzeugt wird. Was du hier machst, ist eine Bilanz zu bilden, was nicht zulässig ist. Alternativ kannst du dir auch eine Batterie >1000kwh in den Keller stellen, dann dürftest du so rechnen...

Das ist aber nur ein Aspekt, der an deinen Ausführungen zu bemängeln ist. Und als kurzes Feedback zu deinem Post oben: die beste Variante ist zu messen, nicht zu schätzen. Sowohl für den Verbrauch der IR Heizungen, als auch die erzeugte PV Energie (die selbstverständlich NICHT zu deinem Heizsystem gehört)...

Lass doch mal das ganze Geschwurbel weg, was du warum und wie wozu rechnest, schätzt, abziehst, und glaubst. Nenn einfach nur drei Werte:

  • Gasverbrauch pro Jahr
  • Stromverbrauch pro Jahr
  • Stromeinspeisung pro Jahr
Alle Werte abgelesen am jeweiligen Zähler.

Das für das vergangene Jahr als Ausgangszustand und das aktuelle Jahr nach deinen Optimierungen.

Oliver

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Sie wurde "nicht nur" optimiert. Eben. Aber eben AUCH.

Was eine Vergleichbarkeit aber unmöglich macht. Wenn sich die Betriebsweise ändert, ändert sich der Verbrauch. Und wenn der sich verändert gibt es keine Möglichkeit, außer du hättest dementsprechend Wärmemengenzähler, um herauszufinden wieviel du nun stattdessen an Wärme in die Räume bringt.Selbst mit diesen würde man nur feststellen können, dass du weniger verbrauchst. Das liegt aber m.u. gar nicht am Hybrid-System mit IR, sondern an der anderen Betriebsweise.

Und all das findet aber bei einer Bilanzierung nur des Verbrauchs keinen Platz. Das sind dann die Auswirkungen des anderen Heizens und lässt sich daher nicht vergleichen. Das ist generell die Kritik hier im Thema. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Daher kann auch kein Rückschluss gezogen werden, ob IR eine gute Sache ist oder nicht, es fehlt ganz einfach die Vergleichsmöglichkeit.

Natürlich kannst du das so zuordnen. Du kannst auch schreiben: Ich habe seit einem Jahr eine 10 kwp Anlage und keinen Cent gespart weil ich Warmwasser und Heizung über Gas betreibe. Nur ist das nicht vergleichbar. :wink:

Mir zeigen Deine Daten einfach, dass Du erfolgreich Deine Gasheizung in den Griff bekommen hast, nicht mehr. Wenn ihr mit den IR Teilen ne geringere Durchschnittstemperatur fahren könnt, ist das auch ein Erfolg, wäre mit Splitklima aber ggf auch drin.

Kommt darauf an wo. Ich halte es für möglich wenn die Raumtemperatur abgesenkt wird und zusätzlich ein IR an bestimmten Stellen den Rücken wärmen oder suggerieren, dass die Wand warm ist anstatt kühl, dass das was bringen kann. Gerade ich im Dachgeschoss kann von warmen und kalten Schrägen sprechen. Da wären kleine IR sicher zielführender punktuell als ein Heizlüfter, der heizt mir nur den Raum auf aber gibt nicht das "Gefühl".

Deswegen hatte ich auch schon an anderer Stelle mal geschrieben, wer vorher an einem Holzofen gesessen hat und dann meint er könne einfach eine Split-Klima einbauen, der Raum wäre doch dann auch mit 22°C zu beheizen, es ist eine vollkommen andere Wärme weil Konvektion und nicht Strahlung. Man müsste also einen Teil mit der effizienten Split-Klima erwärmen, vielleicht nur 20°C und dann dort am Küchentisch/Essecke/Fernseheckbank nen IR-Strahler dort wo immer der Ofen stand. Und dann einschalten wenn man da sitzt.

Aber auch das wäre dann ein anderes Heizszenario und daher kaum vergleichbar.

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@oliverso

Na dann hör ich also jetzt mit dem Gewschwurbsel auf:

Aktuelles Abrechnungsjahr beginnt am 01.09.23 und ist mit 89% bezüglich Heizjahres-Energie abgeschlossen.

Bis zum Jahr 2021 gab es keine Änderung an der Heizung, auch das WW wurde nur von dieser aufbereitet.

Beim Optimieren gibt es immer Luft nach oben, bzw nach unten.

Ich finde es super, wenn sich Leute mit dem Thema beschäftigen und es etwas Positives dabei raus kommt.

:+1:

Hast du einen Wert, wieviel kWh deine IR-Heizungen bis jetzt verbraucht haben? Also wirklich verbraucht und nicht wieder verrechnet mit irgendwas.

Generell erscheint mir das sehr viel, von 30.000 kWh Gas auf 11600 kWh runter zu kommen.

Generell sind 30.000kWh Gas sehr viel. Was ist das denn für ein Palast? Die Einsparung an sich ist natürlich prima.

Kurze Frage zum Stromverbrauch: Verstehe ich das richtig, daß in 23/24 insgesamt 4607+2172=6779kWh Strom verbraucht wurden?

Oliver

@oliverso

das siehst du richtig

Also 2338 kWh bei Strom mehr, die in die IR-Heizung geflossen sind?

Dann bist du insgesamt sehr weit runter gekommen. Kannst du noch was zu den Effekten der IR-Heizung schreiben? Haltet ihr dadurch die Zimmertemperatur niedriger als sonst? Benutzt ihr die nur, wenn ihr auch im Raum seid? Wie ist dann die Grundtemperatur, die ihr durch Gas haltet?

Bei 200 Heiztagen sind das bei Strom etwa 11,7 kWh pro Tag für IR-Heizung im Durchschnitt.

Und bei ca. 4,4kWh installierte IR-Leistung wären das ungefähr 3 Stunden täglich. Selbst bei zwei Geräten mit je 800W sind das nur 7 Stunden am Tag. Also sind die IR nicht permanent an. Wenn sie aber nicht an sind, wird auch nichts warm. Das bedeutet, die jetzige Grundtemperierung muss weit unter dem liegen, wie vorher geheizt wurde. Und das wiederum bedeutet, dass jetzt unterheizt wird. Genau hier macht dann aber ein Vergleich keinen Sinn. Wie soll man bei geänderter Nutzlast feststellen, was man verbraucht?

Und ja, es ist gut, dass weniger verbraucht wird, aber das liegt nur sekundär an den IR-Geräten. Genausogut könnte man vorher das Haus auf 24°C erwärmen und später nur noch auf 20°C, dann aber nen Pelzmantel anziehen oder Nachtabsenkung machen bei welcher nur 2 Räume weiter geheizt werden. Klar braucht man dann weniger, aber vergleichbar ist das nicht.

Also zwischen 1960 und 2010 habe ich gemittelt pro Jahr 500 Euro für Öl ausgeben müssen, um mein Haus zu heizen.
Das sind stabile und belastbare Zahlen.

Jetzt habe ich im letzten Jahr eine Luft Luft Wärmepumpe eingebaut und brauche für über 1000 Euro Strom im Jahr um zu heizen.
Ich hätte doch beim Öl bleiben sollen.

{green}:idontknow:

Grüße Jochen

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Ich habe den Raum-Sollwert vom Wohnzimmer um 0.5 Grad reduziert. Der kann aber jederzeit mit dem Wandthermostat angepasst werden.

Benutzt ihr die nur, wenn ihr auch im Raum seid?
Nein, es gibt für jeden Tag über die Heizkörperthermostate ein Raum-Profil, welches den Sollwert festlegt und natürlich unser Lebensweise spiegelt. Der Sollwert der IR-Heizung ist synchronisiert mit den Heizkörperthermostaten.

Im Sonderfall wird einfach der Heizkörper-Thermostat hochgedreht auf die Wunschtemperatur, auch wenn der Heizkörper selbst kalt bleibt.

Wie ist dann die Grundtemperatur, die ihr durch Gas haltet?
Die gibt es nicht. Gas wird zur Spitzenlast-Abdeckung eingesetzt. Es wird ein "Eimer" mit Wärme produziert und über die Räume mit maximaler Geschwindigkeit verteilt.

Gesteuert wird dies über die Ventilöffnung der Wohnzimmerthermostate. Wenn die IR nicht mehr nachkommt öffnen die Ventile. Bei > 20% wird die Gasheizung aktiviert.

Das ist immer nach der Nachtabsenkung der Fall (also morgens) , da der Sollwertsprung diese Ventilöffnung provoziert. An sehr kalten Tagen läuft der Kessel dann 90 Minuten am Stück mit einer sehr langen Pause danach. Die Räume werden etwas über den Sollwert erwärmt.

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Natürlich nicht. Es ist ein 2-Punkt-Regler implementiert. Sobald der Ausschaltpunkt erreicht ist schaltet die Heizung ab. Genauso wie beim Heizlüfter.

Wenn sie aber nicht an sind, wird auch nichts warm. Das bedeutet, die jetzige Grundtemperierung muss weit unter dem liegen, wie vorher geheizt wurde.

Und das wiederum bedeutet, dass jetzt unterheizt wird

Leider kann ich als erfahrener Anwender davon nichts bestätigen.

Du hast eine ungeregelte Gasheizung gegen eine geregelte Gas-/IR-Hybridlösung getauscht.

Die Ventile komplett aufzumachen und sogar noch mit Lüftern nachzuhelfen, wo sie ggf. zu klein sind, ist natürlich sehr sinnvoll und hat sicherlich einen guten Anteil an der Einsparung. Ich betreibe unsere Gasbrennwerttherme auch so, daß sie in der Heizperiode (die jetzt wohl entgültig um ist) früh und abends paar Stunden läuft und die Ventile sind alle auf 5 oder zu, hydraulisch abgeglichen. Damit bekomme ich das für unseren Bedarf (5500 kWh Gas, 1- max 2 kW Heizlast) überdimensionierte 15 kW Teil mit minimal 4.x kW mit entsprechender Hystherese auch in den Griff. Ist schade, daß Du das nicht separat nen Winter vermessen hast ohne IR Panele, aber ist halt so. Kann man halt keine seriösen Schlußfolgerungen über die Effizienz der IR Platten wegen besser Temperaturgefühle etc. treffen.

Die IR-Heizung kommt als dynamische Last bei PV_Überschuss zum Einsatz.

Das spielt in den harten Wintermonaten Dezember und Januar kaum ein Rolle, aber sehr wohl in der restlichen Heizzeit.

Die Räume werden bei Überschuss leicht überhitzt ( max. 22 Grad), so daß die Anforderung zum Nachheizen zeitlich verzögert wird.

Wann immer es möglich ist, versuche ich Überschüsse zu verwerten und somit Bezugs-Strom zu minimieren.

Daher lag hier auch mein Fokus beim Daten-Tracking. Je besser das gelingt um so besser wird die Gesamt-Performance.

Einige der IR-Heizungen und der Heizstab sind mit Wellenpaket-Steuerung ausgerüstet, so dass auch kleine Überschüsse bis 40 W abegtragen werden können.