Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe das ich die Frage an der richtigen Stelle stelle.
Ich plane eine Anlage mit den Modulen JA Solar JAM54S30-415/MR und dem Wechselrichter Hoymiles HMS 1600.
Aus diesem Link : Link entfernt
geht hervor, das man auf gar keinen Fall MC4 Stecker verschiedener Hersteller mischen darf.
Die JaModule haben QC4 Stecker, der Wechselrichter Betteri BC03A/B Stecker.
Darf man diese mit Stäubli MC4 Stecker verbinden, oder nimmt man besser die original JA / Hoymiles Stecker?
Laut VDI fängt bei herstellerübergreifender Kombination "verschiedener" MC4 Stecker, SOFORT alles an zu brennen (Fertigungstoleranzen, Übergangswiderstand, Hitze, Feuer).
Stimmt die VDI Aussage, oder kann ich JaModule und Hoymiles Wechselrichter mit Stäubli MC4 verbinden?
"MC4" ist nach meiner Recherche nicht patentiert und darf daher imitiert werden. Bei der Imitation kann es dann zu Abweichungen kommen. Diese Abweichungen können zu erhöhten Übertragungsverlusten -> Widerstand -> Hitze -> Feuer führen.
Die wenigsten Eigentümer machen wohl eine Thermografie von ihren Steckern. Nur so könnte man schlechte Verbindungen erkennen.
@ ufo
Wenn der Kontakt passt und der Stecker nicht richtig abdichtet verbessert sich die Leitfähigkeit sogar. Durch eindringende Feuchtigkeit.
@ sebbil
Danke für das Posten der Jinko Info, damit ist eigentlich alles gesagt.
Ein Bekannter (42 Jahre und Elektroingenieur), als auch die Fa. Weidmüller haben beide bestätigt, dass es gem. irgendeiner Installationsvorschrift definitiv unzulässig ist, Stecker versch. Hersteller zu kombinieren.
Laut Fa.Weidmüller sind von allen PV Anlagen die defekte haben 90% auf falsche Stecker und 10% auf schlechte Crimpung zurückzuführen.
Das heißt, Hersteller-Mischung kann gut gehen, muss aber nicht. Wenn man zb ein Balkonkraftwerk hat, kann man ja an einem Hochertragstag einfach mal fühlen, ob die Stecker warm werden.
Bei einer Anlage auf dem Dach würde ich persönlich keine Kompromisse eingehen.
Der Aufwand für nachträglichen Steckertauch wäre mir zu hoch.
Übrigens ist Steckermischung ein K.O. Kriterium für eine gutachterliche Abnahme der Anlage. Das wird schon seine Richtigkeit haben.
Doof ist halt, wenn man bestehende Stecker durch einheitliche ersetzt (Abknipsen!) erlischt halt auch die Gewährleistung...
[quote data-userid="22860" data-postid="153424"]Wenn der Kontakt passt und der Stecker nicht richtig abdichtet verbessert sich die Leitfähigkeit sogar. Durch eindringende Feuchtigkeit.[/quote]Genau! Oxidierte Kontakte sind schon lange für ihre Supraleitfähigkeit bekannt.
Ich verstehe diesen Thread nicht. Ob ich MC-4-Stecker verschiedener Hersteller mische, ist doch ziemlich egal. Egal ob Sträubli oder chinesischer Produktion. Hauptsache ist, dass die Qualität stimmt.
Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass chinesische Produkte wie Panels von JA-Solar oder Wechselrichter von Hoymiles Stäubli-MC4-Stecker (beides Produkte made in China) verwenden.
Die Aussage "kompatibel" ist nur eine chinesische Behauptung. Wieviel Kompatibilität wird erreicht: 90%? Und wieviel Volt hält die Verbindung?
Zwei Elektrofachkräfte sagten unabhängig zu mir: Es ist keine Aussage möglich. Auf der sicheren Seite ist man nur bei herstellergleicher Verbindung (Dichtigkeit, Widerstand, usw.)
Aus deiner Aussage "die Chinesen nehmen kein Stäubli" muss man somit ableiten: Alle Stecker abknipsen und die Verbindung herstellergleich (Stäubli, Weidmüller, Phoenix, egal) neu machen.
Nur das ist sicher und hat Gewährleistung.
Herstellermischung (Hoymiles zu JaSolar) ist Glücksspiel.
Soweit die Aussage der Profis. Die Realität sieht wahrscheinlich anders aus.
Was einen sicheren Kontakt angeht, so ist die Situation recht unkritisch, weil die Durchmesser von Stift und Buchse bei diversen Herstellern nahezu identisch sein sollten, so zumindest meine Erfahrung. Weiterhin hat die Buchse noch deutlich Federweg, so dass kleine Differenzen ausgeglichen werden können. Wenn man beide Innenteile man zusammensteckt, spürt man sofort, ob das ein sicherer Kontakt ist oder nicht.
Zweites Thema ist, ob die Oberflächen zueinander passen, also keine Kontaktkorrosion durch unterschiedliche Metalle entsteht. Das kann man über Datenblätter evtl. herausfinden. Ich denke aber auch, dass die großen Qualitätshersteller da alle das gleiche Oberflächenmaterial haben.
Und das dritte Thema ist, ob die Hülle so gefertigt ist, dass beide Plastikteile durch die Dichtung hinreichend dicht sind. Auch das lässt sich recht gut prüfen über den mechanischen Widerstand.
Bei zahlreichen Modulen wird man überhaupt keine Chance haben, einen gleichen Stecker zu bekommen. Ich denke, wenn man einen Qualitätshersteller nimmt wie Stäubli, wird man in fast allen Fällen keine Probleme bekommen. Wer aber noch sicherer gehen will, muss die Stecker abschneiden und neu machen.
So richtig verstehe ich deine Frage auch nicht... erst fragst du ob man die Steckersysteme mischen darf und anschließend weißt du es aber besser das es 0815 ist.
Keine Frage auf dem Dach und bei mehr Verbindungen ganz klar immer ein und das selber Steckersystem... bei einem Hoymiles ja mein Gott hab ich einfach gesunde Augen und Technisches Verständnis ob es passt oder nicht. Sowohl die Betteri als auch die Stäubli haben O-Ringe zum Abdichten und eine "Buchse" in der das ganze sitzen tut. Sieht identisch aus und den Rest macht die Schieblehre. Ansonsten halt alle Stecker/Buchsen vom Hoymiles abknipsen und umrüsten...
Als Elektrolaie geht es mir darum dieses Thema zu diskutieren, um durch Bewertung der Informationen die ich herausgefunden habe, eine Handlung für mich abzuleiten.
Konkret: Ich habe 4 JaModule und den 4in1 Wechselrichter Hoymiles HMS 1600.
Der Pragmatiker würde sagen, stöpsel die halt mit Marken-MC4 Steckern zusammen.
Der Theoretiker würde sagen, auf gar keinen Fall, alle Stecker neu. Bei meinem Setup sind das 32 Stück (4 Module, 4 Wechselrichtereingänge, 4 Verlängerungskabel).
Jetzt versuche ich Kosten versus Sicherheit versus Gerätegewährleistung abzuwägen. In keinem der beiden Lösungsmöglichkeiten hat man alle diese 3 Kriterien gleich gut...
Ich würde Stäubli MC4 kaufen und damit die Verlängerungskabel bestücken. Die werden dann also mit WR und Modul verbunden. Ich hab hier Hoymiles und Stäubli in Kombination und auch Stäubli und Trina-Solar. Funktioniert alles ohne Auffälligkeiten. Ich würde auch mal vor dem Zusammenbau der Stecker nur die Metallteile von Stecker und Buchse mit den Gegenstücken zusammenstecken und prüfen, ob das einen guten Eindruck macht. Muss genug Steckkraft nötig sein.
Und dann würde ich nochmal bei Volllast prüfen, ob irgendwas bei den Steckverbindern warm wird.
[quote data-userid="8074" data-postid="153543"]Ich würde auch mal vor dem Zusammenbau der Stecker nur die Metallteile von Stecker und Buchse mit den Gegenstücken zusammenstecken und prüfen, ob das einen guten Eindruck macht.[/quote]Würde ich ebenfalls, aber die Frage ist halt auch, ob die Verbindung hinterher auch wirklich wasser- und feuchtigkeitsdicht ist. Nicht, daß man das zusammenstöpselt und im Laufe der nächsten Monate gammelt da etwas ob der Luftfeuchtigkeit vor sich hin. Ich weiß halt auch nicht, ob bei den MC4-Chinaplagiaten immer alles artig verzinnt, verzinkt, versilbert oder vergoldet ist. (Grüße gehen an dieser Stelle an @carolus raus.)
Das ist der Unterschied zwischen billiger Chinaware und Markenartikel: Beim Chinesen weiß man nie, wie die nächste Lieferung aussieht, weil es keine langfristigen Qualitätsstandards gibt, die sicher eingehalten werden. Bei Stäubli kann ich auch in 10 Jahren Stecker kaufen, die die gleiche Qualität haben werden, wie heute.
Die Chinesen täten gut daran, Marken zu etablieren, auf die man sich langfristig verlassen kann.
[quote data-userid="8074" data-postid="153651"]Die Chinesen täten gut daran, Marken zu etablieren, auf die man sich langfristig verlassen kann.[/quote]Die Chinesen haben sehr wohl Marken und auf die kann man sich auch verlassen. Es gibt aus China aber eben auch Plagiate und die drucken halt keinen Hinweis wie "Dies ist ein Plagiat" auf den Artikel drauf. Daher werden chinesische Marken und Plagiate verwechselt und den chinesischen Marken dann Qualitätsschwund unterstellt. Den gibt es sicherlich punktuell auch, aber im Schnitt arbeiten die Chinesen (Markenhersteller) nicht schlechter unsere.
Ich vermute mal, aber kann es natürlich nicht beweisen, daß Du mal Originale gekauft hast und mal Plagiate. Plagiate aus irgendwelchen Hinterhöfen in China sind eine wahre Seuche für den ganzen Globus geworden. ?
Gut möglich. Ich halte aber auch die ersten für Kopien.
Noch ein paar Hinweise, schlechte crimpung bei denn dünnen gibt's nicht, weil ich löte. Der Strom ist nur 6 A. Und alles parallel bzw keine Strings, da her weniger Lichtbogen Problem.