Möchte meine PV-Module auf dem Gartenhaus über 4x6mm2 NYY-Kabel ins Haus führen. Um nicht zu viele Übergangswiderstände zu haben überlege ich, ob ich die MC4-Connectoren direkt auf die starren 6mm2 Cu-Adern crimpen kann? Normalerweise nimmt man ja 4 oder 6mm2 feindrähtiges Cu-Kabel (PV-Kabel), da macht das Crimpen Sinn. Bin mir nicht sicher, ob der Kontakt auf starren Cu-Leitungen dauerhaft gut ist oder ich besser (auch) Löten sollte? Gut verlötet sollte der Kontakt ja dauerhaft gut bleiben. Hat hier schon mal jemand die MC4-Kontakte auf starre Adern gecrimpt und kann von Erfahrungen berichten?
Crimpen als mechanische Sicherung und löten.
Ich würde bei sowas das NYY in einer Abzweigdose enden lassen und von dort aus mit PV Kabel zu den Modulen. Dann hast du auch kein Problem mit den MC4 Steckern. Das NYY und das PV Kabel werden einfach mit 6mm² Wago Klemmen verbunden, z.B. sowas https://www.hornbach.de/p/wago-221-613-compact-verbindungsklemme-0-5-6mm-3-leiter-hebelklemme-8-stueck/10593119/
Crimpen würde ich bei starrer Leitung nur bei schwachen Strömen und Leistungen. Ebenfalls ist Löten was für Audio und Elektronik aber nichts für Leistungsübertragung. Wenn es, warum auch immer zu Ünergangskontaktproblemen kommt, schmilzt das Lot sehr schnell und kann noch mehr Probleme verursachen.
Durch die leicht unterschiedlichen Legierungen von Leiter und Klemme und das beim Crimpen es keinen guten Formschluss gibt, kann es durch die Warm kalt Wechsel auch zum lockern der Verbindung kommen. Auch verlötet keine Garantie.
Die Wagoklemmen machen da wirklich Sinn.
Moin,
oder einen kleinen Aufputz Verteiler und 2-4 NEOZED Elemente rein, saubere Klemmstelle und gleich noch eine Trennstelle...
Danke Euch! Dachte mir doch das nur Crimpen hier keine gute Lösung bringt. Hätte aber keinerlei Sorge dass eine zusätzlich gelötete Crimpung später Probleme machen könnte. Wenn die Steckverbindung tatsächlich so heiß werden sollte, dass das Lot schmilzt, dann schmilzt sicherlich auch der Kunststoff und mehr drumherum. Ich könnte auch Hartlöten (habe Silberlot da), aber das scheint mir hier reichlich übertrieben. Früher hätte ich solche Verbindungen einfach mit Lüsterklemmen gemacht, funktioniert in 99% aller Fälle auch. Aber Kupfer hat ja gewisse Fließeigenschaften und die Verbindung kann sich über die Zeit lockern. Mechanische Belastungen sehe ich hier keine, aber eben Temperaturschwankungen und ggf. Feuchtigkeit/Nebel etc. Auf dem Dach dann die Verbindungen zu Löten ist aber auch keine dankbare Aufgabe...
Wago-Klemme mag gut sein, kenne ich aber nicht und ich möchte so wenig wie möglich Übergangsstellen - das sind immer auch Schwach- und Fehlerstellen.
Ich bin ja selber sehr erfinderisch bei Lösungen, aber da wunderts mich nicht wenn der DIY Bereich in Verruf gerät. Ich spare auch gerne mal, aber Solarkabel kostet nicht viel und jedes 4mm² Solar ist besser als deine Lösung mit Starrer Litze.
ich nehme mal an das starre Kabel liegt schon weil du es verwenden willst. Wär es nicht eine Option kurze normale Solarkabel (50cm z.B.) zu nehmen, den MC4 dran anzucrimpen und das Solarkabel dann in einer kleinen Verteilerdose mit dem starren Kabel ordentlich (z.B. verlöten) zu verbinden ?
Andere haben mir das starre NYY Kabel mit 4 x 6mm2 vorgeschlagen. Es sind immerhin fast 30m zu überbrücken, mit allen Ecken und Kanten! Ich habe auch PV-Kabel da, aber nur in 4mm2 und nicht ausreichend lang. Außerdem muß ich in der Erde verlegen, da ist PV-Kabel nicht geeignet! Ich brauche 4 Adern, da ich 2S2P die 4 Module verbinden möchte um bei der Spannung am Ende etwas flexibel zu sein. Es geht nicht (vorrangig) um Sparen, sondern um eine vernünftige und ordentliche Lösung und auf diese Strecke sind starre Adern durchaus von Vorteil. Ich sehe auch nicht, warum eine ordentlich gecrimpte und zusätzlich verlötete Verbindung hier schlecht sein soll. Jede Zwischenverbindung macht die Sache nur schlechter und fehleranfälliger. Die Sache mit der Verteilerdose hatte ich auch in Erwägung gezogen und man kann auch 6mm starr mit 6mm feindrähtig miteinander vercrimpen oder über Klemmverbindungen verbinden - und natürlich hält das auch - aber es gibt eben wieder Übergangswiderstände und mögl. Fehlerquellen. Aber ich werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen ....
Grundsätzlich kann man auch starre Leitungen crimpen, wird auch oft gemacht. ABER: MC4 ist überhaupt nicht dafür designt. Crimpverbinder für starre Leitungen sind viel massiver und brauchen auch spezielle Crimpzangen.
Verlöten wäre überhaupt keine Problem. Allerdings ist es so eigentlich Pfusch. Normal wird immer und überall starres Kabel fest verlegt und dann gibt es einen Übergabepunkt, wo starre Verlegung endet und auf flexible Anschlussleitung beginnt. So schützt man die starre Verkabelung sicher mechanisch, weil so nie wieder was herumgebogen wird. Starre Leiter sollen ja immer nur für feste Verlegung eingesetzt werden.
Vielleicht ist dein Misstrauen gegenüber Klemmstellen nicht ganz realistisch. Sauber ausgeführt ist das keine Schwachstelle und es geht nur um wenige Millivolt Verlusten dort, die man vernachlässigen kann. Allerdings würde ich nicht diese Wagoklemmen verwenden, die haben bei 10A schon deutliche Verluste. Ist mir mal mit Wärmebildkamera aufgefallen. Würde ich zumindest mal genauer nachmessen.
Danke @Win, das bestärkt mit ja in meiner Skepsis gegenüber den Wago-Klemmen. Ich denke sie sind nicht grundsätzlich schlecht, aber mir fehlt einfach die Erfahrung damit. Habe mein Leben lang mit Lüsterklemmen gearbeitet - auch wenn die jetzt offiziell verteufelt werden - aber richtig dimensioniert und eingesetzt tun sie ihren Dienst. Bei starren Adern können sie aber auch problematisch sein, selbst bei fest verlegten Leitungen. Etwas merkwürdig finde ich die Aussage 'verlötete Crimpverbindungen von MC4 auf starren Leitungen sind kein Problem - aber eigentlich Pfusch' - ja, was denn nun? Aber ich denke, ich verstehe was Du meinst und genau deswegen frage ich ja hier nach Es bleibt ein komisches Gefühl, nicht nach den Regeln der Handwerkskunst zu arbeiten, obwohl es technisch, mechanisch in Ordnung wäre - oder so ähnlich.
Welche Verbindung von starr zu flexibel würdest Du denn empfehlen? Wago - fällt dann eher weg. Bleiben noch ordentlich dimensionierte Lüsterklemme oder feste Crimpverbindung (mache sowas gerne mit Cu-Rohr - 6mm dürfte hier gut passen und habe auch eine geeignete Crimpzange dafür), Ringösen-schraubverbindung auf Schiene - scheint mir aber zu aufwändig für 4 Adern und passt in keine Abzweigdose). Tendiere da eigentlich zur guten alten Lüsterklemme. Die flexiblen Adern vorher ordentlich mit Kabelendhülsen vercrimpen. Klemme der starren Seite müßte man aber von Zeit zu Zeit auf festen Sitz kontrollieren - scheint mir.
Ich würden den Gedanken von Rasti ohne Verteilerdose modifizieren und bei crimpen plus verlöten bleiben. Darüber den klebenden dicken Schrumpfschlauch, eher zwei bis dreifach um die Lötstelle mechanisch vor Knick zu schützen. Ja, man kann starre Leiter unter besonderen Umständen crimpen. Ich war etwa 10 Jahre im industriellen crimp Bereich tätig, um solche Verbindungen machten wir jedoch einen großen Bogen. Vermutlich klappt hier sogar reines crimpen starr - flexibel in einer geeigneten Crimphülse plus richtiges Werkzeug. Das hat nur kaum jemand. Ich würde mich allerdings auf keine Experimente einlassen, also zusätzlich verlöten. Die klebenden Schrumpfschläuche sind zwar nicht 100% Wassedicht, hier gehts um Kleinspannung, also keine Gefahr.
Habe mir vor kurzem für einen ähnlichen Fall aus einer Rohrzange ein Crimpwerkzeug geschliffen, bin zufrieden mit dem Test. Gelötet wird dann trotzdem da die Hülse ein gewöhnliches Klima Kupferrohr ist.
Ich meinte das so: Verlötet ist eine sichere Verbindung, die elektrisch alles erfüllt. Aber mechanisch gesehen ist es Pfusch, weil man immer einen Übergabepunkt von der festen Verkabelung hat, von wo man dann flexibel weitergeht. Von diesem Aspekt her ist es Pfusch.
Ich mache viel mit schraubbaren Reihenklemmen, die normal auf Hutschiene gehören, die man aber auch mal lose in eine Verteilerdose tun kann.
Hersteller sind Phönix oder Weidmüller.
Deckel nicht vergessen, damit die auf beiden Seiten zu ist.
@hopfen: es geht ja um MC4-Stecker - wenn ich da viel Schrumpfschlauch um die Crimpverbindung mache, passen die Dinger ja nicht mehr in die Kunststoffhülsen - die gehen ohnehin stramm rein. Sehe auch nicht was das an der Stelle bringt, die sind ja durch die Hülsen ohnehin vor Knick geschützt.
@Win: ja das scheint mir eine sinnvolle Lösung. Allerdings ist mein Platz an der Stelle wo eine Dose hinkönnte recht begrenzt, glaube nicht das 4 von diesen größeren Klemmen dort reinpassen + Kabel. Das Ganze müßte unter einen kleinen Dachüberstand im Außenbereich am Gartenhäuschen und von dort müßte ich dann nach oben über das Dach an die PV-Module. Kabel von Außen um die Dachhaut (Bitumenbahnen) herumführen ist schwer unglücklich (zum Befestigen und vor allem optisch), werde also im Außenbereich durch das Holzdach bohren (ist von oben dann durch die Module vor Regen geschützt). Die Verteilerdose im Außenbereich ist auch etwas unglücklich, deshalb ja auch die Überlegung direkt mit den starren Adern an die PV-Buchsen der Module zu gehen - da gibt es dann keine wettergefährdeten Verbindungs-/Klemmbereiche.
Ein klarer Pluspunkt für die Verteilerdose ist die spätere Erweiterungsmöglichkeit. Da macht es so eine Anschlußmöglichkeit im zugänglichen Bereich deutlich einfacher.
@paddy72 Hast mich nicht verstanden. An den starren Leiter ohne Dose ein kurzes Stück, 0.5m , flexiblen bzw. PV Kabel anhängen.
Ja, und beides verlöten könnte man durchaus machen. Dann den starren Teil mechanisch noch festsetzen. Ist zwar nicht die "reine Lehre", aber technisch ok, wenn man noch dafür sorgt, dass kein Wasser in die Verbindung eindringen kann.
Löten ist im DIY-Bereich schön universell machbar. Im Profibereich hat man für jede Situation eine eigene teure Crimpzange und passende Verbinder. Sowas auf Vorrat zu halten, lohnt im DIY-Bereich nicht.
Also ihr meint 6mm2 starr mit 6mm2 flexibel einfach verlöten und dann einen Schrumpfschlauch drüber, oder wie? Da brutzelt auch ein Stückchen von der PVC-Isolierung weg müßte man an der Stelle also schon ordentlich 'verarzten' und das dann freihängend im Außenbereich? Wäre natürlich unter den Modulen aber dennoch wetterzugänglich. Dann vielleicht doch eher Klemmblock und in der Dose? Es gibt so Verbindungsdoppelklemmen mit je 2 Doppelschrauben, allerdings auch relativ teuer.
Gibt einige Möglichkeiten aber alle sind nicht so 100%ig perfekt aus meiner Sicht. Mal gucken, wo ich ende...
Bitte nicht. Ich weiß nicht wieso Win und andere hier löten als Lösung ansehen. Mal davon ab dass in der VDE 0100-520 die Direktive, verlötete Litzenverbindungen zu vermeiden aufgeführt ist, hat Verlöten bei Kabelverbindungen mehrere Nachteile.
Erstens ändert es den Leiterquerschnitt bei Litzenkabeln und verändert die Leitung über das Kabel.
Zweitens ist das meist verwendete Lot nicht hoch hitzebeständig und damit besteht die Gefahr, dass sich schleichend die Verbindung veschlechtert und der Kontakt immer schlechter wird.
Drittens stehen häufiger einzelne Adern etwas ab und können zu Kurzschlüssen führen. Das lässt sich allerdings durch sorgsames Arbeiten vermeiden.
Die Klemmtechnik die heute verwendet wird ist das beste was man an Verbindungstechnik verwenden kann. Und die Wago Klemmen können starre und litzenleiter verbinden. Das wäre die Verbindung der Wahl
Ich habe früher oft wieland Klemmen verwendet und habe mich lange geweigert die Steckklemmen zu verwenden. Aber sie sind einfach besser und sicherer.
Es ist nicht verboten zu löten. Und es macht in der Platinentechnik absolut Sinn, da es da keine bessere Lösung gibt. Aber beim Kabel verbinden ist es die schlechteste der möglichen Lösungen und ich würde es vermeiden.
Stefan
Interessant, da bin ich völlig anderer Meinung. Löte schon mein Leben lang und ich sehe das als eine absolut erstklassige Lösung in fast allen Bereichen. Schau mal z.B. in ein PC-Netzteil, da sind sämtliche Stromkabel auf der Niederspannungsseite angelötet. Da gibt es nie Probleme, es sei denn, es gibt echte Lötfehler, wie kalte Lötstellen.
Verstehe ich nicht, kannst du das erklären?
Welche Hitze? Bei Temperaturen bis 150 Grad wird sich da nie irgendwas ändern. Da sehe ich überhaupt keine Probleme. Eher schmilzt die komplette Isolierung, bis eine Lötstelle Probleme macht.
Es gibt Situationen, wo im Fehlerfall eine Leitung so heiß werden kann, dass es Entlöteffekte gibt. Da darf dann nicht gelötet werden. Das ist aber recht selten der Fall und hier sehe ich überhaupt kein Problem. Die Solarmodule limitieren doch den maximalen Strom.
Du brauchst erstmal einen leistungsfähigen Lötkolben. Optimal wären so 100-200 Watt. Man darf nicht zu lange dran herumbrutzeln. Tipp: Bleihaltiges Lot, wie es früher Standard war, lötet sich in solchen Fällen viel besser. Ich nehme für solche schwierigen Situationen immer Bleilot (60%Zinn/40%Blei). Ich bevorzuge welches von Stannol oder Felder.
Wenn diese Lötstellen im Außenbereich sind, musst du das Kabel gut vor eindringender Feuchtigkeit an dieser Stelle schützen. Dafür gibt es z.B. Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber innen. Und dann wie du schreibst, unters Modul legen, mit Abstand zum Dach, damit keine direkte Feuchtigkeit drankommt. Außen könnte man auch noch einen MS-Polymerkleber dick aufstreichen. Nur farbige Sorten verwenden, transparente Sorten halten nicht lange UV aus. Zum Beispiel Soudal Fixall oder Otto M360 oder Pattex All Materials.
Profis nutzen Gießharzmuffen, aber das ist im DIY-Bereich nur schlecht zu bekommen und zu teuer.
Gerade noch entdeckt, sowas in der Art könnte man auch nehmen:
Sowas könntest du auch als Schutzgehäuse für eine Lötung nehmen: