meine Freundin und ich haben vor kurzem ein EFH gekauft und ziehen im Januar ein. Das Haus ist von 2011, es gibt Fußbodenheizung überall (EG+OG), Fassade und oberste Geschossdecke sind gedämmt. Die Heizung ist aktuell noch eine Gastherme, eine Lüftungsanlage o.ä. gibt es nicht.
Unser Plan ist, irgendwann in ein paar Jahren mal einen Energieberater kommen zu lassen und dann einen Rundumschlag zu machen: Wärmepumpe, Klimaanlage, Lüftung, ggf. weitere Dämmung, PV, Fenstertausch, etc.
Bis dahin wollen wir uns aber noch richtig einleben. Wenn alles gut geht werden wir im März auch zum ersten mal Eltern und haben dann sicher erst mal andere Dinge zu tun. Außerdem ist die Gasheizung noch lange nicht am Ende ihrer Lebenserwartung und wir haben die Hoffnung, dass sich die Preise für Wärmepumpe und andere Technik noch etwas entspannen.
Jetzt überlege ich aber ob ich eine Sache doch schon vorziehe: eine Lüftungsanlage für das "Hauptbad" im Obergeschoss. Es gibt auch noch ein "Gästebad" mit Dusche im EG, aber ich denke das wird eher weniger genutzt.
Im Hauptbad werden wir duschen/baden, alle möglichen Geschäfte verrichten und den Nachwuchs wickeln, d.h. da werden wir immer wieder lüften müssen. Gleichzeitig soll der Raum natürlich möglichst warm sein. Und da habe ich Sorge, ob die Fußbodenheizung so ohne weiteres hinterherkommt. Wir wollen natürlich auch schon mal testen, wie weit wir die Vorlauftemperatur im Winter reduzieren können, um die Wärmepumpe später richtig aussuchen zu können.
Meine Gedanken dazu sind:
Wenn wir nachträglich eine Lüftung einbauen, wird sie sowieso dezentral, weil es ein riesen Aufwand ist, die ganzen Rohre für eine zentrale Anlage durchs Haus zu verlegen. Dann kann ich genau so gut in einem Zimmer schon mal anfangen.
Die Lüftungsanlage wird zuverlässig Feuchtigkeit und Gestank aus dem Zimmer rausbefördern ohne dass es allzu sehr auskühlt.
Eine Gegenstrom-Lüftungsanlage wie der Bayernlüfter kann mehr Wärme rückgewinnen als ein Pendellüfter und ist deswegen zu empfehlen.
Sind meine Annahmen so richtig? Ist der Bayernlüfter zu empfehlen oder gibt es noch andere Modelle, die ich mir angucken sollte?
Ja, so in die Richtung würde ich auch schauen. Neben Bayernlüfter gibt es auch von Misubishi was. Nennt sich Mitsubishi Lossnay. Was schlussendlich besser ist, weiß ich nicht. Ist bei so Dingern ja auch die Frage, wie die langfristig funktionieren, soll ja nach Möglichkeit 20 Jahre oder länger durchhalten. Auch Ersatzteilversorgung und Preise wären da interessant.
Denkt dabei an die Menge an Kondenswasser die dabei nach draußen abgeleitet werden muss.
Das tropft da afair ganz schön.
Auch schafft der Wärmetauscher bei "energiereicher", feuchter Luft nicht, die komplette Energie an die trockene, kalte Zuluft abzugeben.
Das wird trotzdem schön Warm.
Die Effizienz nur nicht mehr so hoch.
Nachtrag:
Ich überlege irgendwann eine Brauchwasserwärmepumpe genau deswegen im Bad zu installieren, damit sie mehr Energie aus der Badluft aufnimmt und ins Wasser steckt.
Die Zuluft wird dabei aber nicht erwärmt, die muß von woander herkommen, meißt von den "Frischlufträumen" (Nicht Bad oder Küche) und dort erwärmt werden/erwärmt ankommen.
Braucht aber Platz und noch sind die mir zu teuer.
Im Bad sehe ich Pendellüfter eher als ungeeignet an. Feuchtigkeit und "Gestank" werden bei Zuluft weiter gedrückt, durch die Tür i.d.R.
Was es im Bad braucht ist schnelle Abluft, die Feuchtigkeit muss raus. 15min Abluft wenn nötig halte ich für sinnvoll. Für Zuluft muss man sorgen. Energetisch halt suboptimal.
Ich habe einen teuren Pendellüfter im Bad, der läuft aber nur mit Abluft. Luftfeuchtigkeitsgesteuert geht er bei einstellbaren % temporär in eine höhere Stufe.
Ich stehe vor dem gleichen Problem, ich werde die Luftfeuchtigkeit nicht los und bin schon länger am schauen.
Am Ende bin ich bei RL Abluft-Set Premium (Badlüfter) dem Lüfter hängen geblieben.
Ich warte drauf, das ich eine günstige Möglichkeit für ein 100er Loch ergibt und dann kommt der Lüfter ins Bad.
Ich hoffe das die Abluftklappe dicht genug ist um im ausgeschalteten Zustand die Wärme im Raum zu halten.
Gegen Gerüche hilft natürlich nur Lüften. Gibt es ein Fenster? Damit kann man einen schnellen Luftaustausch hinbekommen, indem man das ständig geschlossene Fenster für einige wenige Minuten ganz weit öffnet. Um die Feuchtigkeit beim Duschen wegzubekommen hat sich bei mir ein Luftentfeuchter mit 50l pro 24h bewährt. Man macht ihn vor dem Duschen an. Er erzeugt auf Grund der Stromaufnahme (500W) Wärme. Dazu liefert er die Kondensationswärme aus der feuchten Luft. Zuetzt wird sogar noch die Wärme des Haartrockners im Raum gehalten, weil nicht auf Grund von Feuchtigkeit gelüftet werden muss.
Wenn ich das richtig verstehe, tropft das Kondenswasser aber nach außen ab? Dann ist das für uns nicht so ein Problem, das würde dann auf das Dach des Carports tropfen und in die Regenrinne laufen.
Ja, es gibt ein Fenster, bis jetzt war auch keine Lüftung installiert. Stoßlüften kann man, aber wenn man das 10 mal am Tag macht, wird es irgendwann doch kalt im Zimmer. Wir haben das Problem jetzt schon in unserer Mietwohnung, dass wir im Bad so oft lüften müssen, dass die kleine Heizung nicht mehr wirklich hinterher kommt. Mit einem mal Lüften bekommen wir die Feuchtigkeit gar nicht raus, sodass wir nach 30-60 Minuten noch mal lüften müssen und dann noch mal... am Ende ist es kalt aber immer noch feucht und die Handtücher trocknen ewig nicht.
Deswegen war meine Hoffnung dass wir mit so einer Lüftungsanlage einen Großteil der Wärme drin behalten können.
Ja, Kondenswasser muss nach außen abgeleitet werden. Ich weiß nicht mehr wie die Bohrungen (groß, zwei?) dafür genau waren. Schräg nach unten, nach draußen, sollte man bei der Anleitung der Wärmetauscher sehen.
Handtücher
Hört sich komisch an und gehört nicht ganz zum Thema, aber habt ihr eine Möglichkeit die feuchten Handtücher außerhalb der Wohnräume zu trocknen? Ich weiß nicht wieviel Wasser in den Handtüchern ist, aber das muß man ja zusätzlich rauslüften.
Oft hat man ja die Möglichkeit nicht.
Wir haben einen WP-Wäschetrockner, der wäre wohl die beste Lösung, wird aber im Erdgeschoss stehen und den jedes mal für 1-2 Handtücher anzuwerfen ist wahrscheinlich auch nicht sinnvoll.
Im neuen Bad gibt es zusätzlich zur Fußbodenheizung noch einen Heizkörper, an dem man Handtücher aufhängen kann, d.h. da bekommen wir die schon trocken, aber die Feuchtigkeit geben sie so natürlich trotzdem ab.
Wenn der Raum dauerhaft warm ist, dann würde ich auch die Lösung von @r-l favorisieren. Günstig in der Anschaffung, bei ausreichender Raumtemperatur und hoher Luftfeuchte auch sehr wirtschaftlich zu betreiben und als netter Nebeneffekt bringt er sogar noch etwas mehr Wärme in den Raum als er Strom verbraucht.
Ich finde alles Andere wäre das übliche mit "Kanonen auf Spatzen schiessen"
Ob es allerdings ein 50l/24h Gerät sein muss? Ich nutze im Trockenraum einen mit 12l/24 und selbst damit sind 2 Waschladungen über Nacht trocken.
@Sparfuchs
Ich habe neubauten gesehen, in denen sie Infrarot-Flächen Heizungen ins Bad an die Wand gebaut haben um nach dem Duschen im Warmen zu stehen.
Dazu dann einfache dezentrale Abluftanlagen.
Das wäre eine Sparversion, wenn man die Flächenheizung nur an macht wenn benötigt. Muss man rechnen ob das für den eigenen Bedarf nützlich ist.
Wenn ihr aber sowieso irgendwann dämmt braucht ihr immer weniger Energie, auch im Bad...
Klingt kompliziert. Nur so als Tipp: Daikin hat die Ururu Sarara Klimaanlage, die den Traum befeuchten oder trocknen kann. Damit hätte man WP, Klima und Feuchteregelung. Ich benutze die im Wohnzimmer und befeuchte im Winter, bzw trockne im Sommer. Das Kondenswasser lässt sich über einen Schlauch am Außengerät ableiten. Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit
Noch nie gemessen, ich schätze mal so um die 15°C. Wird Mittags gewaschen, so leere ich den 3l Behälter vorm zu Bett gehen und da ist es dann auch schon fühlbar wärmer im Raum. Danach wird sich nicht mehr um den Entfeuchter gekümmert, denn er genehmigt sich dann immer so 200-300wh am Tag und Behälter wird bis zur nächsten Wäsche nicht mehr voll.
Die bringt die Energie beim Entfeuchten doch raus aus der Wohnung, da sie entfeuchtet in dem die Innere Anlage kalt wird, oder?
Luftentfeuchter (Oder unter bestimmten Bedingungen auch Monoblockanlagen) können die Energie in der Wohnung halten und es kommt die Verlustleistung zum heizen noch dazu. Monoblock sind beim Heizen und Kühlen ineffizient gegenüber Splitklimaanlagen.
Ich brauche mehr, meiner hat 300W und braucht (taktend) mindestens 1,5 kWh um die Wäsche in 24Std zu trocknen. Und das auch nur wenn der Raum warm ist. (>15 Grad)
Wieviel kg Angabe hat eure Waschmaschine?
Vielleicht hab ich viel mehr Wäsche?
Nachtrag
Ich hab früher auch das Bad mit dem Luftentfeuchter vorgetrocknet. Geht bei kalten Wänden im Winter aber schlecht da dort dann gleich die Feuchtigkeit kondensiert. Aber das Lüften ging danach dann besser. Fands aber kompliziert.
Inzwischen ist das Bad die meißte Zeit kalt (16 Grad) und ein alter Infrarotstrahler fürs umziehen aktiv.
(Und auf die Toilette gerichtet )
Vor dem Duschen wird aufgeheizt auf ca 18 Grad, damit die Wände warm werden und man besser lüften kann.
Danach wieder 16 Grad falls die Luft draußen trocken genug war zum lüften. Sonst nochmal höher...
Wickeln wird wohl oft auch im Kinderzimmer gemacht, auch mit Infrarotstrahler hab ich gesehen.
Aber ihr werdet eure Gründe haben das so zu machen.
Unser Bayernlüfter ist (mit Bewegungsmelder) immer 60 min aktiv
im sehr gut isolierten (dichten) Badezimmer seit 1,5 J .
Keine Probleme mit Schimmel, Feuchtigkeit oder sonstwas.
Nachdem Duschen machen wir aber trotzdem schon mal 3 min das
Fenster RICHTIG auf ... Aber auch wenns mal jemand nicht macht, bisher problemlos.
)