Ladestrategie zur Netzentlastung?

Ich besitze eine 10kWp-Anlage und einen 12k Deye-Wechselrichter mit 30kWh Akku. Ich würde die Ladestrategie des Akkus gerne ändern um zur Netzentlastung etwas beitragen zu können, denn aktuell wird der nachts teils entladene Akku mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen bereits wieder geladen und ist meist um 10 oder 11 wieder voll. Dann, wenn die Sonne richtig runterknallt ist er bereits voll und alles wird verkauft. Besser wäre es sicherlich bereits am Morgen den Strom zu verkaufen und mit dem Laden erst zum Mittagspeak anzufangen. Aber wie stelle ich das am Deye am geschicktesten ein? Das sollte aber nicht stur an einer Uhrzeit festgemacht werden, denn an weniger sonnigen Tagen soll mein Akku natürlich über den Tag dann doch möglichst wieder voll werden. Danke für jeden Tipp!

Du verbindest einfach deine Glaskugel mit dem Deye, dann hast du die 100%-Lösung. Deine Glaskugel müsste dafür aber natürlich so etwas wie einen Modbus-Anschluss haben. Das gibt's nur bei den "PV"-Modellen.

Wenns pragmatisch werden soll, ist der Ansatz über die Uhrzeit gar nicht so verkehrt.

Oliver

Die Glaskugel könnte in diesem Fall Home Assistant heißen.

Ich finde das Thema als solches sehr interessant, weil es sehr gut zu dem Versuch einer Gesamtbetrachtung passt, welches ich vor einiger Zeit vergeblich versucht habe.

Gesamtbetrachtung in Bezug auf "alles, was den Netzbetreiber an "unseren" Ablagen unter technisch/ sachlichen Betrachtungen stört"

Zum Beispiel:

Dazu gehört keine Einspeisung von (PV) Energie um die Mittagszeit, wenn der NB wegen Überschuss von PV Energie seine liebe Not hat, genug Regelenergie zu kriegen.

Dazu gehört, dass nach Netzausfall wegen irgendeiner Störung sich nicht alle notstromakkus, die brav ihre Besitzer versorgt haben, zusammen mit allen Kühlschränken und netzteilen an den Anlaufstrom der ersten wiederkehrenden Halbwelle hängen, sondern erst nach ein paar Sekunden oder Minuten.

Dazu gehört, dass existierende Abschaltkriterien nicht Stump nach Limit erfolgen, sonder mit eine Zufälligkeit früher oder später, oder mit Zeitverzögerung, oder linearer Rampe Stat schaltung. ( Das jetzt ist bei der ersten 51,4 Hz Abschaltung beinahe schiefgegangen, weil der Großteil der PV Leistung mit einem Schlag wegschaltete....)

Und dazu gehören bestimmt weitere Effekte, die in einer Verordnung über notstromanlagen zu finden sein müssten, die hier schon erwähnt wurde.

Ja, wäre sicherlich interessant.

Könnte mir vorstellen, dass bei weitere Verbreitung der Solaranlagen, unzureichendem Netzausbau und der damit immer häufigeren Abschaltungen dazu Lösungen der Hersteller und Open-Source entwickelt werden

Erste Lösungen der Vorhersage des Ertrages über den Tag gibt es bereits von diversen Herstellern. Noch nicht ganz so gut wie man sich diese vorstellt, aber diese werden besser.

Akkus kann bereits jetzt ohne Probleme mit normalen MPPT-DC-Reglern die z.B. Victron MPPT auch dann noch laden, wenn der Wechselrichter durch Überspannung oder außerhalb des zulässigen Frequenzbereiches abschaltet. Die sind unabhängig vom Wechselrichter.

Warum sollte eigentlich ein Hybridwechselrichter mit DC-Anbindung an den Akku und DC-Anbindung an Solarpanels nicht weiter den laden, wenn beim VNB die Spannung zu hoch ist oder die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereiches. Es reicht doch, dass er Hybridwechselrichter nicht weiter eine höhere Spannung generiert, um Strom loszuwerden.

Hat schon mal jemand untersucht wie sich die einzelnen Hybrid-Wechselrichter verhalten, wenn die Spannung zu hoch ist oder die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereiches ist? Klar, was ein normaler PV-Wechselrichter macht, wissen wir. Der schaut stumpf auf die Netzanbindung.

Natürlich wäre eine KI-Lösung optimal. Aber bis dahin könnte ich mir auch eine einfachere Regel vorstellen: Mein Akku ist morgens meist noch zwischen 50 und 70% voll. Im Deye-Menü gibt es unter "System Work Mode" eine Tabelle, in der für 6 Zeitspannen am Tag die minimale Akkuladung angegeben werden kann. Leider finde ich nichts analoges für die maximale Akkuladung. Gäbe es so was, so könnte man doch definieren, dass der Akku bis 10:00 nur bis max. 60% SOC geladen werden soll. Das würde die Stromeinspeisung ins Netz zur Peak-Mittagszeit reduzieren, da dann der Solarstrom hauptsächlich in den Akku geleitet würde. Ich hab den Deye noch nicht so lange in Betrieb, also sollte jemand sich besser mit den Einstellmöglichkeiten auskennen, so würde mich eine Lösung für mein skizziertes Szenario interessieren. Danke. Danke auch für die Zürückhaltung so mancher, die auf alles eine superschlaue Antwort wie z.B. "Glaskugeln" haben :slight_smile:

Nein, das gibt es nicht. Der maximale SOC kann nicht eingestellt werden, aber du kannst der Ladestrom für die Batterie vormittags reduzieren

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Natürlich wäre eine KI-Lösung optimal. [/quote]

Wieso KI-Lösung? Was ist an einer Wettervorhersage, wann wie lange die Sonne scheint ,künstliche Intelligenz?

Wettervorhersagen werden weiterhin wie vor dem KI-Hype klassisch anhand von Wettermodellen mit viel viel Rechnerleistung berechnet. Klar pappen einige jetzt auf Ihre 10 Jahre alten ML-Lösungen (ML = Machine Learning) das Label KI darauf und experimentieren damit weiter. Ohne die Wettermodelle geht es aber nicht.

Netzentlastung?

NULLEINSPEISUNG :wink:

@Carolus

wenn sich ein Deye nach einem Netzausfall wieder an das Grid ankoppeln will muss er sich erst mit den Grid synchronisieren, auch ist in den Grid-Settings bei den VDE4105 Einstellungen eine Reconnect Time von IMHO 120s drin, dieser Anlauf nach Netzausfall ist problematisch eine richtige USV Anlage sollte diese Probleme reduzieren.

Wenn man dann, wenn mehr Strom gebraucht wird(morgens und abends), die Zähler in den Ferrarisbetrieb schaltet, werden immer mehr um diese Zeit netzdienlich einspeisen und so wenig wie möglich verbrauchen.
Wenn man immer dann, wenn zuviel Strom da ist, Ferrarisbetrieb mit negativem Preis macht, werden Viele negative Regelenergie netzdienlich verbrauchen und einspeichern.
Ein intelligenter Zähler muss das nur mitteilen. Im einfachsten Fall geht das mit 2 potentialfreien Kontakten. Es wird ganz schnell Wechselrichter geben, die das auswerten können.

Wenn die Versorger abregeln und gleichzeitig Strom verkaufen, dann muss dafür der negative Preis vorgeschrieben werden, denn das ist (dann immernoch sehr preiswerte) negative Regelenergie. Dann haben die Versorger auch eine Motivation sich klimafreundlicher zu verhalten.

Ich habe fast dasselbe Setup und löse das mit unseren EOS. Aktuell sind noch gewisse Code Kenntnisse nötig, aber damit geht exakt das.
Kann dir gerne Details verraten, wenn's dich interessiert: