Komplett explodiertes Reiheneckhaus in Memmingen - Erdgas? R290? LiFePO4?

Hallo zusammen,

es ist ja öfter die Diskussion zu hören, dass man sich im Zuge der Energiewende mitunter brand- und explosionsgefährliche Technik in sein Haus bzw. die Garage holt. Seien es Lithium-Ionen-Akkus mit NMC- oder LiFePO4-Zellchemie, oder seien es brennbare Kältemittel in Klimaanlagen und Wärmepumpen wie R32 oder vor allem R290. Unter anderem wurde hier darüber diskutiert, dass auch die an sich in Sachen Brandgefahr eher gutmütigen LiFePO4-Zellen offenbar bei Überhitzung Wasserstoff ausgasen können, der dann wiederum zündfähige Gemische bilden kann.

Nun ist vor ein paar Tagen in der bayerischen Stadt Memmingen genau das passiert, was für jeden Hausbesitzer die absolute Horrorvorstellung ist:

Da ist ein Reiheneckhaus aber auch wirklich komplett hochgegangen. Die Trümmerteile sind teilweise bis zu 400 Meter durch die Gegend geflogen. Am früheren Standort des Hauses gibt es nur noch eine riesen Schutthalde, eine benachbarte Garagenzeile wurde abgedeckt und die Garagentore herausgesprengt, diverse Autos in der Umgebung zerstört, und das benachbarte Reihenmittelhaus ist halb mit eingestürzt, was tragischerweise einen Todesfall mit sich gebracht hat. Aber lest selbst - hier ein paar Medienberichte:

https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/memmingen--kripo-sucht-weiter-ursache-fuer-hausexplosion-mit-einem-toten-34926940.html

Nun stellt sich die Frage nach der Ursache. Von PV-Anlagen oder Batteriespeichern liest man bislang nichts. Dafür ist sicher, dass das Haus eine Gasheizung hatte. Die gilt nach jüngsten Erkenntnissen wohl als die wahrscheinlichste Ursache:

Damit das so böse knallt, muss sich aber wohl schon von Keller bis Dachgeschoss eine nahezu stöchiometrische Gas-Luft-Mischung gebildet haben, als die fatale Zündquelle hinzukam. Ich habe meine Zweifel, ob man mit einer einzelnen 11kg Propanflasche überhaupt so eine Sprengkraft zustande bekäme - geschweige denn mit 400g Propan aus einer Klimaanlage.

Ob man über das finale Ermittlungsergebnis noch etwas erfahren wird, bleibt abzuwarten. Das Medieninteresse an solchen Vorfällen klingt meist relativ schnell ab, und nach 2 oder 3 Wochen ist es quasi "vergessen". Daher wird sich zeigen müssen, ob noch eine Pressemeldung erscheint, wenn das LKA seine Ergebnisse verkündet.

Ja, und was hat das jetzt mit dem Thema des Forums zu tun?
Das war mit an mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Gasexplosion, nix anderes.

Oliver

@oliverso hat nix mit dem Thema zutun. Man kann aber doch so schön Leute damit wuschig machen.

ist einfach so wie früher beim Wäsche waschen am Dorfbrunnen. "Ich weiß zwar nix genaues aber drüber reden kann man ja, und es hört mit ja dann auch jemand zu"

Ja, so sieht’s aus. Dann noch schnell ein paar Stichworte in die Überschrift gepackt, natürlich mit Fragezeichen, dazu etwas Verschwörungstheorie im Text, und schon sind wieder Fake News in die Welt gesetzt.

Oliver

Soweit ich das sehe, steht der Beitrag im Bereich "Off-Topic" :slight_smile:

Im Zusammenhang mit Split-Klimaanlagen und Wärmepumpen wird hier oft diskutiert, welche minimale Raumgröße man braucht, damit man beim Kältemittel R290 (=Propan) sicher unterhalb der Explosionsgrenze bleibt. Da wird also gefordert, dass auch im Falle eines Lecks nichts passieren kann. Also das, was man als 1-Fehler-Sicherheit bezeichnet. Ein Fehler alleine darf nicht zur Katastrophe führen.

Anscheinend wird bei Gasheizungen aber mit einem ganz anderen Maßstab gemessen. Da gibt es die eine, gelb lackierte Gasleitung, die ins Haus führt. Und bei der geht man einfach davon aus, dass die schon nicht undicht werden wird. Und falls doch, hofft man noch, dass ein Bewohner den Gasgeruch bemerken und schnell lüften wird. Oder dass einfach keine Zündquelle hinzukommt. Ansonsten gibt es da aber keine weitere Sicherheit. Wenn es Gasheizungen nicht seit Jahrzehnten gäbe, wäre so etwas heute bestimmt nicht mehr genehmigungsfähig, ohne zusätzliche Gassensoren, automatische Absperrvorrichtungen etc.

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Hast du eigene Erfahrung damit?

Ich habe sie. Bei mir wurde mittlerweile zum zweiten Mal der Gaszähler getauscht. Routine nach 10 Jahren. Dabei wurde jedesmal der Druckminderer überprüft oder getauscht, das Rückschlagventil und das Sperrventil. Die gesamten Leitungen wurden mit Sonde auf Undichtigkeit gecheckt, nicht nur die Zuleitung zur Heizung, sondern auch die stillgelegte Leitung zur Küche. Insgesamt über eine Stunde. Da ich mich für alles interessiere, habe ich gefragt: das ist Vorschrift, nicht Goodwill des Ausführenden.

Wenn du also anderslautende Infos und Vorschriften kennst, dann nenne und zitiere sie, ansonsten überdenke deine Aussagen nochmal und, am besten, ändere sie.

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Zumindest hat das PV Fieber diese Siedlung noch nicht erfasst... Was auch immer da passiert ist, das war ordentlich mächtig.

100% Sicherheit gibst nicht, aber es muß schon ganz schön blöd kommen.

Ich habe vor längerer Zeit in einiger Ferne einen „Rums“ mit anschließender Rauchsäule und Feuerwehreinsatz gehört. Da hat ein Bagger bei Bauarbeiten im Garten eines EFHs die Gasleitung erwischt, und die ist dann im Keller abgerissen. Zum Glück konnte der Baggerfahrer die Leute noch so gerade rechtzeitig aus dem Haus holen. Das Haus war danach ein ähnlicher Schutthaufen wie der im obigen Fall.

Oliver

@carolus Aha, wer ist denn Dein Versorger? Bei uns waren mal die Abdichtungen der Rohrleitungen hinüber und es "duftete" im Keller aufdringlich nach Gas. Dann kamen die Mannen, guckten empört als ich erwähnte, dass das seit dem Vorabend so sei und mit offenem Kellerfenster jedes Problem nach draußen verschwunden wäre. :roll_eyes: Die haben allerdings nur halb so grimmig geguckt, wie die beste aller Ehefrauen. Ich konnte gerade noch dem Nudelholz entkommen. Dabei gab es was mit Kartoffeln zu essen :scream:

Dann gab es vom Installateur neue Dichtungen, vom Versorger einen neuen Absperrhahn im Haus und auf der Straße ebenfalls ein neues Absperrventil. D. w. es in knapp 20 Jahren. :roll_eyes:

Um zur Eingangspost zurück zu kehren.

Es war einen Gasexplosion.

Gibt's noch irgendwas dazu zu diskutieren, sonst mache ich zu, bevor das hier wieder eskaliert.

Ich habe mal billige Gas Sensoren bestellt. MQ-6 usw.

Zu den Sensoren fehlt mir allerdings das Wissen was angeblich schnelle Alterung und lange Aufheizzeit betrifft.

Hat da jemand Erfahrung?

Ich habe einen batteriebetrieben C0 Detektor im Einsatz, sollte ja ähnliche Technik sein. Der läuft problemlos. Sowas in der Art wäre ja recht einfach zur Überwachung.

Es soll auch bessere? Gas Sensoren auf IR Basis geben.

Tritt ein Leck auf so geht das meist ja langsam bis ein Grenzwert erreicht wird und man hat Reaktionszeit.

nur ein toter? (ist auch schon schlimm genung)

habe auch gas

aber keine sorgen, lüftungsanlage.

die lüftet den keller und das haus, kein wasserstoff kein gas kann sich so ansammeln.

und da soll noch jemand sagen eine lüftungsanlage lohnt sich nicht....

Das geschulte Auge . . . . Auch ich achte auf solche Details, die mit der eigentlichen Sache nix zu tun haben. Das sind Reihenhäuser, da sollte jeder seine PV Anlage bauen können, es gibt kein veto von irgendwem.

Ich bin gespannt, ob der grund (begleitumstände) der massiven explosion heraus gefunden wird. Unglaublich heftig. Für die Eltern, die ihren 17 jährigen Sohn verloren haben, lässt sich das auch nicht mehr bereinigen. Viel schlimmer geht es nicht, ein kind dieses Alters zu verlieren ist unfassbar. Für uns ist die Meldung nächste woche vergessen, für die Familie ändert sich alles.

@carolus Die ganze Hausanschlußgeschichte für Gasleitungen ist beim DVGW wirklich in guten Händen. Die TRGI (Technische Regel Gasinstallation) ist ein Werk von 600 Seiten, und hat quasi Gesetzeskraft (in dem Sinne, dass wer nicht danach handelt, qualifiziert begründen muss, dass seine Lösung mindestens genau so gut ist). Man kann gegen den DVGW als Lobbyverband jede Menge Vorbehalte haben; dass sie die Sicherheit der Gasinstallationen verbessert haben, steht außer Frage.

Bei uns wurde turnusmäßig zwei mal in 10 Jahren der Gaszähler getauscht.

Trotz abgesperrten Gashahn hatten wir über den Sommer jedes mal einen Verbrauch zählen können.

Wir haben dann die Stadtwerke antanzen lassen mit einen Schnüffel Gerät. Es war einmal ein Prüfstopfen nicht ordnungsgemäß verschlossen und das andere mal der Zähler nicht korrekt installiert.

Dabei hatten wir glück, dass wir beim Einzug durch die Decken vom Keller bis zum Dach Kernbohrung gemacht haben, so konnte das ausströmende Gas vermutlich entweichen.

Und der Zähler ist selbstverständlich nur drei Meter von der offenen Flamme der alten Gasheizung entfernt. :expressionless:

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Ich habe mal billige Gas Sensoren bestellt. MQ-6 usw.

Zu den Sensoren fehlt mir allerdings das Wissen was angeblich schnelle Alterung und lange Aufheizzeit betrifft.

Hat da jemand Erfahrung?

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Meinst Du so was?

MQ-6 Gas Sensor Alarm Butangas Flüssiggas

In den Gasrohren ist kein Flüssiggas, sondern Erdgas, zu 99% +x Methan. Da bezweifle ich, dass Du mit diesem Sensor Erdgas detektieren kannst.

Und ja, IR-Sensoren sind zum Detektieren geeignet, nach meiner kenntnis müssen die aber regelmäßig geprüft werden.

Je näher, desto besser. Dann knallt es eher, dafür weniger heftig :wink:

Oliver

@mottes Ja diese Art Sensoren. MQ-2 bis MQ-x Module mit Verstärker.

Leitung. Nö, es geht mir um um Flaschengas Propan, Butan, R290, R600, R32 und Wasserstoff.

Welcher Sensor für was speziell geeignet ist ist erst mal noch nicht entscheidend. MQ-6 soll aber ansprechen. Habe verschiedene bestellt und einen uralten figaro 202, möglicherweise sind die damaligen verstrahlt? hier liegen. Er reagiert zwar, eher irgendwie. Daten zum 202 habe ich auch nicht gefunden. Nebensache da nicht mehr am Markt.

Also ist IR eher noch anfälliger für Alterung?

Es geht um die Anwendung dieser MQ-x Sensoren. Aufwärmzeit z. B. 48 Std? Wie lange braucht er etwa zur Erholung für neue Messung. Und Lebensdauer, Monate, Jahre, generell oder zählt nur die Heiz Phase in Stunden.

Meine Vorstellung war wenn das Heizelement kurzlebig ist. Kurz aufheizen - messen - schlafen usw. Etwa im MinutenTakt? Geht aber wohl nicht wenn der stundenlanges Aufwärmen benötigt.

Bild vom figaro 202 nur Sensor

Ich vermute eher nicht. Wahrscheinlich ist die IR-Diode als Newcomer noch die stabilste aller bisher bekannten mess-Verfahren (Achtung, gefährliches Halbwissen!)

Aber sie spielen mit in der Liga der Personen- und Anlagenschutz-Messungen in der Energiewirtschaft. Und da sind tägliche, monatliche und jährliche Prüfungen vorgeschrieben

Und zum Thema Eignung von Sensoren hab ich eine etwas andere Einstellung. Gerade die IR-Sensoren kann man ziemlich genau auf einen Stoff tunen. Übrigens: Flüssiggas fällt nach unten, Erdgas entweicht nach oben. Nur mal so zur Info

habt ihr das nicht gerochen? normalerweise riecht das ja sehr stark.

sind ja auch nur 20mbar an druck ist sogar weniger als bei den 50mbar propan installationen