Hallo,
gerade habe ich eine Meldung zu einem neuen Effizienzrekord bei Solarmodulen gefunden. Longi soll einen Wirkungsgrad von 27,81% erreicht haben mit HIBC. Dann soll es noch eine Tandem-Technologie geben, bei der Silizium und Perowskit-Schichten auf einen Wirkungsgrad von 34,85% kommen (alles erst mal wohl nur im Labor?).
Habe dann mal geschaut, was Longi tatsächlich auf dem Markt hat. Da gibt es die Hi-MO X10 Module mit bis zu 490Wp bei 180cm Breite. Effizienz 24% und Degradation 88,85% nach 30 Jahren. Das ist schon etwas besser, als das, was ich von N-Type Modulen kenne, die ja vor nicht allzu langer Zeit recht schnell die P-Type Module abgelöst haben.
Sind andere Hersteller inzwischen auch besser geworden und was ist schon in der Masse am Markt angekommen?
Aus meiner Sicht sind das überwiegend Marketing-Werte, vor allem die aus dem Labor. Wie oft hören wir von neuen Durchbrüchen in der Batterietechnik mit immer tolleren Energiedichten, Ladezyklen, km-Reichweiten etc. etc. Kaum etwas davon kommt je auf den Markt, weil man uns die vielen Nachteile nicht mitgeteilt hat, die sie noch von der Serienreife abhalten.
Perowskit-Zellen geistern auch schon mind. 10 Jahre durch YT & Co. - immer noch nichts praxistaugliches bei rausgekommen.
Ja, es geht sicher weiter, aber die Sprünge werden eher kleiner und bescheidener, aber die Stückzahlen und optimierte Fertigung drücken die Preise auch immer weiter.
Korrekt. Und die neuen Technologien die gerade mal +2% bis +5% effizienter sind müssen ökonomisch konkurrieren gegen veraltete Modelle die dafür aber nur ein Bruchteil kosten. Dadurch wird es immer schwieriger die eigentlich bessere Technologie im Markt verkaufen zu können.
In Bereichen wie Raumfahrt sieht die Geschichte ganz anders aus. Und das ist der Grund warum man an effizienteren Technologien noch forscht.
Ich denke, wenn die Perowskit-Technik serienreif ist (Volumenausstoß, Haltbarkeit, Produktionskosten, ...), wird das schon ein massiver, disruptiver Sprung werden. Das erfordert einen langen Atem, der uns in Europa immer mehr fehlt. Wer das dann kann, übernimmt den Markt, der Rest kann wie sonst auch zumachen. Bei Akkus das gleiche. Wer da heute nicht bereit und in der Lage ist, entsprechend massiv zu investieren und verschiedenste Optionen zu verfolgen, hat das Nachsehen. Im Pharmabereich ist das auch nicht anders. Für z.B. eine neue Krebstherapie/Medikament müssen eine Vielzahl an möglichen Substanzen synthetisiert und gescreent werden und die allermeisten sind wertlos, aber dennoch schafft es immer wieder ein neues Medikament durch die finale klinische Phase 3 Studie. Ansonsten gebe ich Dir auch aus meinem eigenen Arbeitsalltag heraus recht, daß es zwischen solchen Schritten halt eine mühsame Optimierung an vielen kleinen Rädchen ist ...
Na ja. Kurz nachdem ich angefangen habe, mich mit dem Thema Solar und Balkonkraftwerke zu beschäftigen, kamen die N-Type Module auf den Markt. Nach meiner Wahrnehmung wurden die P-Type Module sehr schnell verdrängt (und ich hätte auch kein P-Type mehr gekauft).
Für mich waren die Trina TSM-NEG9R.28 bisher die Referenz, aber das Longi Hi-MO X10 setzt da schon noch einmal einen oben drauf. Zudem hat Longi das Hi-MO S10 (EcoLife Pro) (oder auch mit der Bezeichnung LR7-54HJD?!) angekündigt: bis 510Wp bei 180cm Breite, Effizienz 25% und Degradation 88,85% nach 30 Jahren. Am Markt habe ich das noch nicht gefunden, aber das wird wohl nicht lange dauern.
Haben andere Hersteller ähnliches im Angebot / in der Pipeline?
(Alles mal ohne die Perowskit-Technik hinterm Horizont...)
Das geht weiter in kleinen Schritten voran. Vor 3-4 Jahren hat man sich bei einem Standardmodul über 380 W gefreut, jetzt sind es schon 450W. Die Technologie ist wohl aber schon sehr ausgereift, weshalb das Tempo wohl abnimmt. Perowskit jetzt mal ausgenommen.
Man muss aber erwähnen, dass die 380W Module um einiges kleiner waren. In den letzten Jahren wird die "Mehrleistung" hauptsächlich durch die Größe erreicht.
Verbessert hat sich ein den letzten Jahren die Flächen Nutzung und Strom Führung.
Vergleichbar sind nur die %, von etwa 21% bis lange Zeit um 22%.
Neuerungen waren bifacial wo einsetzbar.
Die 24,x % deuten aber doch auf eine grundlegende Verbessung direkt an der Zelle hin.
Sind ja fast sprunghaft etwa 10 % Leistungssteigerung.
Eigentlich nicht. Trina.28 mit 455 Wp hat 22,8% und die o.g. Aico Serie startet mit 460 WP und 23%. Mit dem, für mich großen Nachteil, bei Aiko von geringer Spannung und hohem Strom. Würde bei mir deutlichen Übertragungsverlust gegenüber den Trinas ergeben. Also halb so teure Trinas 455 hätten effektiv eine höhere Leistung am Akku wie die 460 Aiko.
Glas-Glas (wohl geringfügig verbesserte Wärmeableitung, ggf. "Erne" auf der Rückseite)
Perowskit wird noch Jahre dauern, wenn es überhaupt kommt, da derzeit nicht Langzeit-stabil und kostenmäßig far beyond.
Die Frage ist, ob derzeit der Aufwand lohnt, da die Stückkosten eh im Keller sind und niemand mit anderer Technik rankommt - auch nicht Dünnschicht-Role-to-Role - Im Moment spielt die Musik bei der Speicherung... da werden definitiv noch Sprünge kommen - vor allem bei anderen (günstigeren und verfügbaren) Elektrolyten (Natrium, Magnesium...)
Interessant. Aiko. Die 24,7% habe ich zwar nicht mehr gefunden.
Aber Teil schattenresistent 22,8%
Die Zellen der Beschreibung nach sind ziemlich sicher mit aktiven Bypass gebrückt. Eine verschattete Zelle verliert 1/54
.......
Die spezielle Technologie hält den Widerstand in verschatteten Zellen so gering, dass der Strom weiter durch den Zellstring fließen kann. Das reduziert den Leistungsverlust von 1/6 auf 1/54: Ein Verlust von nur 1,85 % pro verschatteter Zelle, sodass das Modul mit 98,15 %
Hi, woraus schließt Du das - finde bis auf den ominösen Punkt "Partial Shading Optimisation" keinerlei Hinweise darauf - auch nicht auf deren Website...
Wäre prinzipiell wenn Teilverschattung schon reizvoll...
Ich erwähnte vor vor kurzem die Module von AeSolar, die mal mit Schottky gebrückt waren.
Eigentlich ein thermisches Unding da die aktiverten Dioden ordentlich heizen. Je nach Diode 0,4 V x Strom. Nach spätens 15 verschatteten Zellen steigen die Verluste über die von 3 Bypass Dioden
Da kam mir der Gedanke mit den Aktiv Dioden. Ich habe welche als Zweipoler die wiederholend für mSek auf Diodenspannung gehen. Damit wird eine Spannungs Hochsetzung für die MOSFET Ansteuerung gemacht und der schaltet danach durch bis auf ein paar mV.
Genau diese Technik muß dem Ergebnis nach hier angewendet werden.
Die Aktiv Diode fürt zu kaum merkbarer Erwärmung.
Man muß nur Platz dafür (54 oder 108 stk) finden, oder man integrierts gleich, führt wohl zu weit.
1,8% entsprechen der kurzgeschlossenen Zelle.
Ist das eine These oder hast du das irgendwo gelesen?
Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, das Thema hatten wir letztens hier erst diskutiert und ein aktuelles Aiko Modul hat bei Veschattung mit einem A4-Blatt gleich mal die Hälfte der Leistung verloren.
Außer diese Module von AESolar kenne ich keine, die das machen. Und die werden glaube ich auch nicht mehr produziert, hat sich nicht durchgesetzt.
Das ist kein thermisches Unding, sondern der gleiche verlust als wenn die zelle voll beleuchtet und ohne last wäre. Also vollkommen normal.
Da die verschattete Zelle nicht beleuchtet ist, fällt die Einstrahlung weg, bekommt dafür grob 20 bis 25 % (umgerechnet) der vollen Einstrahlungsleistung durch den Strom.
Insgesamt ist die Zelle kühler als die vollbeleuchtet und belasteten.
Kein vergleich mit dem fall einer verschatteten Zelle bei bypassdioden, da kriegt die verschattete mehr als das 10fache ab. Das wird wirklich heiss.
Nicht die Zelle glüht sondern die kleine Bypass Diode oder eben viele.
Bei der hohen Anzahl halte ich lt. MTBF das als eine thermisch unglückliche Lösung.
Die AIKO haben das bei ABC vermutlich elegant und kostengünstig ohne Nachteile gelöst.
Da bräuchte man mal so ein Modul, ich habe nur eine Vermutung wie die auf 1,8% Verlust pro verschattete Zelle kommen.mund trotzdem die volle Fläche nutzen. Wäre der reine Produktionsausfall der Zelle. Machbar ist sowas. Sonst lass ichs mir patentieren
Für eine normale Bypassdiode, 3 pro;feld:
Sorry, eine bypassdiode vernichtet nur einen kleinen Teil der Leistung. Die schuldige schwache Zelle , wenn sie alleine ist, bekommt deutlich mehr als das 10fache ab.
Eine bypass pro zelle: ja, sie nimmt etwa die Leistung, die sonst die zelle erzeugt. Wenn die garnichts erzeugt. Wenn sie noch was erzeugt, isses abzüglich.
Ich denke die hatten damals auch nur kleine Module, also weit von 10A oder 14 A entfernt. Damit ging das mit der SMD Schottky gerade noch.
Geheizt wird natürlich nur solange ein eher kleiner Schatten auf eine oder mehrere Zellen fällt. Ist das Modul stärker verschattet bricht die Spannung und damit meist auch der Strom, außer im String, ein.
Der Teilschatten zieht vorüber und sucht sich in ein paar Minuten das nächste Opfer und die Diode wird wieder entlastet.
Nachteilig war, daß die Diode merkbare Nutzfläche verbrauchte da sie soweit ichs im Kopf habe, vorne bei größerem Zellen Abstand angebracht war.