Klimaanlage vs. Gasheizung (Quick & Dirty)

Hallo,

bei mir ist das passiert, was eigentlich nicht passieren sollte. Meine 10 Jahre alte Gasbrennwertterme hat seine flügel gestreckt, und es wurde sehr schnell, sehr kalt in unserem Altbau.

Die Lieferzeit für Ersazteile war bei 15 Tagen angesetzt, es musste also irgendwie eine temporäre Ersatzlösung her. Klassische Wärmepumpen waren nicht zu bekommen, also ein Daikin Set (4xFTXJ25AS+ 4xMXM90A)vom Klimaanlagenbauer gemietet und via Luftverkabelung durch den Keller bis in die Räume gelegt.

Lange Rede kurzer sinn, es ist wirklich seine sehr "andere" Wärme. Als wenn man mit einem Föhn einen Raum heizen würde, alle Gegenstände sind weiterhin kalt (auch die Wände, Sitze ,Sofas), und man hört die ganze Zeit das Rauschen der Anlage. Ab und zu setzt Sie aus, um das Eis draußen an den Wandgeräten ab zu tauen.

Also das muss man wirklich wollen. Ein Bekannter der zu Besuch war, beschrieb es wie seinen Tinitus, der die ganze Zeit pfeift. Sicher könnte man das besser an die Wand anbringen und bessere Wandgeräte würden hier sicher auch etwas bringen. Trotzdem bin ich von dem Thema "Klimaanlage" als Ersatz für die Heizung geheilt.

Ist das nur mein Eindruck?

Wir haben eine Mitsubishi Anlage im Wohn-Essraum mit 55m², es dauert schon seine Zeit (30 min.) um die Räume von 18° auf 20° auf zu wärmen. Klar hört man den Ventilator, so wie Blätter rauschen ab Stufe 4 von 5. Aber nicht störend. Im Nachtmodus kannste sogar direkt daneben schlafen.

Meine Sohn unterm Dach mit 16m² hat eine LG-Anlage, die ist ebenfalls sehr leise. Der schläft direkt neben dem Gerät.

Ich habe die beiden Gerät gekauft, um im Sommer die Räume zu kühlen. Klasse Investition, bin hellauf begeistert. Im Winter unterstütze ich damit die Ölheizung.

Wenn die Bude erstmal ausgekühlt ist, Wände und Gegenstände kalt, kann eine Klimaanlage auch nicht zaubern. Oder doch kann sie. Die Raumtemperatur steigt ruckzuck an. Die Wände und Gegenstände erwärmen sich aber nur langsam. Ist die Klimaanlage 24std. an und auf 20 Grad gestellt, werden die sich mit der Zeit auch erwärmen. Ich gebe dir aber recht was das Rauschen angeht. Habe 4 Panasonic Innengeräte. Wenn sie auf Auto stehen, sind sie gut hörbar. Auf silence dann nicht mehr. Günstig heizen geht damit auch nur wenn die Sonne scheint und die PV Strom liefert. Bei den aktuellen Preisen, mit der Bremse, habe ich meine Gastherme mit Fußbodenheizung lieber wieder an. Ist schöner. Naja habe ich im Sommer nen schönes Kühles Haus.

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Lange Rede kurzer sinn, es ist wirklich seine sehr "andere" Wärme. Als wenn man mit einem Föhn einen Raum heizen würde, alle Gegenstände sind weiterhin kalt (auch die Wände, Sitze ,Sofas), und man hört die ganze Zeit das Rauschen der Anlage.

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Also das muss man wirklich wollen. ...Trotzdem bin ich von dem Thema "Klimaanlage" als Ersatz für die Heizung geheilt.

Ist das nur mein Eindruck?[/quote]

Naja, mir wär's auch lieber, ich könnte nochmal für 75ct Heizöl kaufen und dann verbrennen... {green}:sweaty: Zentralheizung ist schon komfortabler.

Aber glaub mir, man gewöhnt sich auch ein bisschen an den Lüfter. Ich war ganz früher schon mal Nachtspeicherheizer, da mußte auch immer ein leichtes Geräusch in Kauf genommen werden.

Andere Frage: Wie geht das denn mit den Kältemittelleitungen, sind die flexibel? Und die Innengeräte einfach so in die Räume gestellt?

@spilles Die Kältemittelleitung gibt es mittlerweile als Quick Connect. Da ist das Kältemittel bereits in der Leitung. Du musst nur zusammenstecken und die Mutter anziehen, very easy! Die Geräte hängen bei mir an der Wand. Bei meinem Sohn wegen den Schrägen in 80cm höhe, klappt super gut.

Kältemittel ist im Außengerät, die Leitungen sind evakuiert, also kein Kältemittel, nur Vakuum.

@latenight Wie du einen fliegenden Aufbau mit den Daikins gemacht hast, würde mich auch genauer interessieren.

Bei uns klappt es mit den Split-Klima derzeit ganz gut. Ich sehe es aber auch so, es ist nicht das Gleiche, es hängt auch an vielen konkreten Umständen, wie man es empfindet. Ich komme gut damit klar, aber ich bin mir sicher, es gibt viele, die sind in solchen Sachen sehr unflexibel. Wobei Flexibilität sicherlich angeregt wird, wenn sich herausstellt, dass man damit ordentlich Heizkosten sparen kann. Oder wenn man sich dadurch eine Wärmepumpe für 30.000 Euro spart. Vieles ist auch nur Gewohnheit, hat man sich erstmal dran gewöhnt, erlebt man es nicht als nachteilig. Der Mensch ist doch unglaublich anpassungsfähig.

Kann auch sein, das Mischkonzepte günstig sind: In der Übergangszeit schön sparsam mit Split-Klima und im wirklich kalten Winter dann mit Gas. Falls wird denn welches haben. :wink:

nein, ich empfinde das auch als störend.

ist aber akzeptabel wenn man wie bei mir nix fürn strom zahlt und die bude für lau heizt oder wenn man selbst pv hat

wenn ich strom bezahlen müsste würde ich das nie einbauen weils fast genauso teuer wie ne gasheizung ist.

sogar teurer wenn man eine zentrale wp hat und die mit dem e heizstab das ww macht ?

bei pv siet das aber schon anders aus wenn man den strom selbst machen kann zumindest an 10monaten im jahr

bei stufe 4 brauche ich schon einen gehörschutz an meiner mitsu

Ich meine auf den Leitungen stand "Flex Tube", fühlte sich an wie ein Gummidruckluftschlauch. Ich habe alles fertig Montiert bekommen (Kühlmittel schon im Schlauch) und musste nur mit den Anlagen durch die Bude laufen (Leitungen lagen dann durch den Flur). 2 Std. warten wie beim Kühlschrank, und dann ging es los.

Die Innengeräte habe ich einfach auf Wasserkisten gelegt, nicht schön, hat aber funktioniert.

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jo, der leidensdruck muss nur hoch genug sein dann wird man flexibel.

leider steigt der leidensdruck auch bei denen die keine anderen heizmöglichkeiten haben...

das habe ich auch schon mal irgendwo gesehen

wollte bei mir auf kupferleitungen verzichten, habe aber keine erfahrungsberichte zu dem flexi zeug gefunden.

[quote data-userid="400" data-postid="81791"]Trotzdem bin ich von dem Thema "Klimaanlage" als Ersatz für die Heizung geheilt.

Ist das nur mein Eindruck?
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Nein, ist es nicht. Eine klassische Zentralheizung ist tatsächlich angenehmer und leiser.
Die Kehrseite der Medaille sind (z.T. deutlich) höhere Heizkosten oder hohe Investitionen (WP als Ersatz für Zentralheizung).
Ich persönlich bin schon immer durch und durch ein Sparbrötchen gewesen und durchaus zu Kompromissen bereit.
Insofern bin ich mit meiner 250 EUR Ebay Klimaanlage zufrieden und bin gespannt, wie sich das den Winter über entwickelt, wenn die Temperaturen weiter bergab gehen.

Meine erste Split-Klima war mit Kupferleitung und Quick-Connect. Das war mir alles deutlich zu starr und unflexibel. Auch die Quick-Connect-Kuplungen hinter dem Innengerät zu verstauen war nicht ganz so einfach. Gut, habe es wahrscheinlich auch mit dem isolieren übertrieben.

Für die zweite Split-Klima habe ich dann eine flexible Kältemittelleitung von Fast-Pipe verwendet, diese hier:

https://www.ebay.de/itm/174949018170?var=474095163746

Erfahrungen zur Haltbarkeit habe ich natürlich nicht. Beim Verlegen der Leitung muss man sich bewusst sein dass diese Art der Leitung das Bestreben hat immer wieder in die Ausgangsform zurück zu wollen....

Für die dritte Split-Klima, die nächstes Jahr noch dazu kommt, werde ich ganz normale Kupferleitungen (vorgefertigt) ohne Quick-Connect verwenden, das scheint mir am praktikabelsten.

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Von diesen flexiblen Leitungen höre ich bisher zum ersten Mal. Kann da jemand was zur Haltbarkeit und den Anschlüssen sagen??

Für schnelle Notaufbauten ist so Flexrohr sehr interessant. Ebenso für Experimentieraufbauten. Hatte ich auch noch nicht gesehen.

Es gibt aber mobile Split-Klimageräte, die müssen das auch so machen.

zum Thema kalte Oberflächen möchte etwas beitragen.

In meinem Haus war die Heizung bei Aussentemperaturen um 0 Grad aus. Beim Einschalten der Therme waren in allen Räumen Innentemperaturen von 6 bis 8 Grad. Die Heizung brauchte ca. 3 Tage um alle Oberflächen und Wände aufzuheizen. Die gleiche Prozedur hab ich auch schon mit Klimaanlagen durch und es ist im Prinzip ähnlich verlaufen.

Zu der Lautstärke: Mein Mitsubishi AP35 Innengeräte sind sehr leise und die Luftverteilung ist O.K.

Kamin ist auch Mist, da knackt ständig das Holz und im Umkreis von 2 Metern hält man es vor Hitze kaum aus. ?

Und dann noch die Asche und das Holzhacken...

Hier ist die Homepage des Herstellers: http://fast-pipe.net/de/

Die Leitungen haben auch ein TÜV-Zertifikat: http://media.tecnogas.net/Pub/FastPipe/Cert/TUVCert.pdf

Irgendwo hatte ich auch mal ein Zertifikat zum zulässigen Überdruck gehabt, das finde ich aktuell aber nicht. Habe das aber mit dem Maximaldruck meiner Klima abgeglichen und hat gepasst.

Haltbar werden die Leitungen schon sein, wie gesagt, dazu kann ich natürlich nichts sagen. Anschlüsse sind die ganz normalen Überwurfmutter in 3/8" und 1/4"

Edith: Hier noch ein paar Testergebnisse, daher rührt auch die Angabe von max. 80 bar Überdruck : http://media.tecnogas.net/Pub/FastPipe/Cert/cert_eng.pdf

mich würde interessieren ob da mit der zeit das kältemittel durch difundiert

bei kupfer ist der effekt ja recht gering

Laut Datenblatt ist der Kältemittelverlust unter 20 gr pro m² (dürfte die Innenoberfläche der Leitung gemeint sein) pro Jahr.

Grob überschlagen dürfte eine 3 mtr Leitung mit Innendurchmesser 6 mm ca. 0,057 m² haben, das wären dann 1,13 gr Gas pro Jahr Verlust.

So richtig verstehe ich das Argument der kalten Oberflächen nicht...

Zumindest nicht für Leute, die Heizkörper haben. Die Strahlungswärme eines modernen Flachheizkörpers ist zwar da, aber auf Grund der eher niedrigen Vorlauftemperaturen (würde man bei einer Luftwärmepumpe erst recht versuchen, so weit wie möglich herunterzukommen) sollte der Effekt nicht dominieren. Diese Heizkörper erwärmen auch hauptsächlich die Luft. Die Luft wird also dann alle Oberflächen langsam erwärmen.

Liegt das Empfinden vielleicht daran, dass man sich mit einer Split-Klima ein extrem schnelles Aufheizen erhofft, weil die Luft so schnell warm wird? Ich meine, mit meinen jetzigen Heizkörpern und Dämmstandard Bj. 1983 lasse ich die Räume auch nicht lange bei kalter Witterung auskühlen.

Mein Fazit: Bei gleichmäßigem Heizen sollte kein Unterschied da sein, nur bei schnellem Aufheizen (das Heizkörper gar nicht schaffen) fühlt es sich anders an.

Oder übersehe ich etwas?

(BTW: Mein Hintergrund: Gaszentralheizung, Doppelhaushälfte 165 qm, 22000 kWh Verbrauch, interessiere mich für die erste Multisplit für anfangs 2, dann 4 Räume. Bisher theoretisiere ich also nur, keine praktischen Erfahrungen ? ).