Hallo zusammen,
Ich wollte mal fragen ob das evakuieren einer Klimaanlage im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, oder gar im Minusbereich, überhaupt mit einer "günstigen" Vakuumpumpe möglich ist?
Oder sollte hier lieber gewartet werden bis die Temperaturen wieder in den zweistelligen Bereich klettern?
Gruß Steffen
In der Fachliteratur steht, unter 10 Grad wird es schwierig mit dem vernünftigen Evakuieren. Da dauert es dann wohl ewig, bis das Wasser verdampft. Und nahe Null wohl noch viel länger.
In den nächsten Tagen könnte es um die Mittagszeit vielleicht noch um 8-10 Grad werden. Du kannst es ja auch prüfen, wenn du z.B. ein Testo 552 hast. Wenn du ein Vakuum von z.B. 1mbar erreichst, was nach ausgeschalteter Pumpe auch mindestens 10min unter 2mbar bleibt, hast du recht sicher fast alles Wasser raus.
Wie empfindlich die Anlagen bei etwas Restwasser sind, ist schwer zu sagen. Die haben wohl noch irgendeinen kleinen Trockner eingebaut, aber das einzuschätzen, ist schwierig.
Danke für die Info, das hab ich fast befürchtet :roll:
Bin gerade erst dabei mich in die Materie einzuarbeiten.
Der ganze Aufbau und Inbetriebnahme wäre eben erst in einigen Wochen gestartet.
Aber so muss ich wohl noch bis ins Frühjahr warten
Naja, dann kann man zumindest alles in Ruhe aufbauen und die Inbetriebnahme wird dann erst an den ersten warmen Tagen gemacht.
Ist jetzt die Überlegung die Geräte jetzt schon kaufen oder damit auch bis ins Frühjahr warten :think:
Wenn irgendwas dran ist, bekommst du es erst nächstes Jahr mit, dann ist es mit Gewährleistung schwieriger. Sehe im Moment keinen Grund, schon jetzt zu kaufen. Weiß aber auch nicht, wie die saisonalen Preisschwankungen sind.
Jetzt die Geräte zu kaufen wäre wahrscheinlich nicht sinnvoll, die Verfügbarkeit ist geringer geworden und die Preise deutlich höher. Scheinbar sind jetzt doch mehr Leute wie gedacht auf das Thema heizen mit der Klima gekommen. Man weis es natürlich nie, aber ich denke tendenziell werden die Preise gegen Frühjahr wieder fallen.
Mit dem evakuieren ist das so eine Sache. Ich habe auch schon öfter 10 Grad als Gerenztemperatur gelesen. Allerdings denke ich, dass es doch stark abhängig von der baulichen Situation ist. Bei mir ist zum Beispiel 99% der Leitungslänge drinnen. Da kann ich ja ordentlich einheizen, dass Innengerät hängt normalerweise ja auch drinnen im warmen. So sehe ich irgendwie keinen Grund warum ich das so stark von den Außentemperaturen abhängig machen sollte?
Wenn deine Kältemittelleitungen natürlich draußen quer über die Fassade gehen, sieht es anders aus.
Meine Pumpe, eine zweistufige Alcatel macht wohl unter 1mBar und ich wollte eigentlich heute vakuumieren. Macht das noch Sinn oder soll ich doch lieber warten?
Ich habe die gleiche Situation wie Du und werde es machen.
Allerdings mit Testo Vakuummeter und 1h anliegendem Vakuum das wirklich tief runter geht.
Partialdruck vom Wasserdampf ist halt sehr niedrig, aber ich würde sagen es geht.
Da Du eine gute Vakuumpumpe hast, kann man es m.M.n. wagen und dann einen wärmeren Tag in der Nachmittagssonne abwarten.
Vielleicht wäre auch ein erwärmen der zu evakuierden Bereiche eine Option, dann müsste ja viel schneller/tiefer ein Vaakum entstehen. Klar sind dann veränderungen am Vaakum nach abschalten der Pumpe zu erwarten durch den Druckwechsel der Luft.
Gebt mal Rückinfo, wie gut es funktioniert derzeit. Würde mich interessieren. Gerade, wenn man ein Absolutwert-Vakuummeter hat, kann man ja klare Aussagen machen, ob ein stabiles Vakuum unter 1mbar derzeit erreichbar ist und mit welchem Aufwand.
Die wirklichen Probleme fangen wahrscheinlich erst unterhalb des Gefrierpunktes an. Dann friert die Restfeuchte an den Rohrwandungen aus, zumindest in dem Teil der Leitungen, die im Außenbereich liegen. Und auch mit wirklich gutem Vakuum dürften sich Eisablagerungen nicht in absehbarer Zeit zum Sublimieren bewegen lassen. Da muss man wohl ggf. mit elektr. Haartrockner oder Heißluftpistole nachhelfen.
[quote data-userid="8143" data-postid="82261"]
Und auch mit wirklich gutem Vakuum dürften sich Eisablagerungen nicht in absehbarer Zeit zum Sublimieren bewegen lassen. Da muss man wohl ggf. mit elektr. Haartrockner oder Heißluftpistole nachhelfen.[/quote]
Das mit dem Fön mach mal jemand vor. Bei mir liegt die Leitung an der Fassade von 2m hoch auf ca 6m und im Kabelkanal. Die Isolierung würde ein Erwärmen zusätzlich erschweren...
So wie ich das sehe, ist das erzeugbare Vakuum sicher nicht das Problem. Ein kleiner Testaufbau mit nur minimalem Volumen in der Garage ist praktisch sofort auf unter 1mBar. Demnach ist es der Pumpe und dem darin befindlichen Öl egal.
PS
Da wird's dann natürlich schwierig mit dem Erwärmen. Mir fiele da jetzt nur die Brutalo-Methode ein, die aber auch nur funktioniert, wenn Zugang zum inneren Ende des Rohres besteht: Man schicke, z.B. mit einem Schweißtrafo, einen sehr hohen Strom durch das Kupferrohr, um es auf Ohm'schem Wege zu erwärmen. Wenn die Isolierung zu rauchen beginnt, war's zu warm
Dieses Verfahren wird teilweise tatsächlich angewendet, um im Winter eingefrorene Wasserrohre aufzutauen.
Ich würde einfach bis zum nächsten Frühjahr warten und dann die Anlage aufbauen. Die Gefahr, dass die Anlage vorzeitig den Geist aufgibt, wäre mir einfach zu groß.
Hmmm....
Das 1/4" Rohr hat etwa 14mm² und das 3/8" Rohr etwa 21mm² wirksame Kupferfläche. Da müsste es mit 150A mindestens beim kleinen Rohr mollig warm werden...
Nur wo einspeisen? Beides direkt am Außengerät geht schlecht weil ich dann auch über das Außengerät einen Stromfluss hätte welcher aufgrund der kürzeren Leitung den Großteil des Stromes übernehmen würde.
Sonst hätte ich das mal eben probiert.
So müsste ich die Leitungen oben und unten einspeisen und einzeln ausheizen.
PS
Evakuieren ging wie erwartet ohne Probleme.
Teilt jemand den Wunschgedanke, dass die Feuchtigkeit bei längerem Vakuum sich in gasförmigen Zustand zurückwandelt und durch mehrfaches Absaugen so größtenteils entfernt werden kann?
PS
Bei welcher Temperatur hast du denn evakuiert? Bei 0 °C braucht es ca. 6 mbar damit das Wasser verdampft.
Ja sicher, ist doch ein wichtiger Sinn vom evakuieren. Und wenn noch nicht vollständig, steigt das Vakuum ganz zügig wieder an, wenn die Pumpe aus ist.
Das ist genau das Problem, man müsste hinter dem Innengerät einen elektrischen Anschluss an das Rohr vornehmen. Dort hat man aber meistens schon dick Isolierung darum herumgewickelt.
Im Grunde genommen sind die beiden Kupferleitungen elektrisch parallel geschaltet, weil sowohl Innen- als auch Außengerät eine elektrische Verbindung machen. Damit schickt man unvermeidbar auch immer einen Strom durch die Bördelverschraubungen, bei denen nicht so ganz klar ist, ob die das so toll finden. Wer weiß, vielleicht werden die auch genau dann ultimativ dicht, wenn man da mal 150 A durchballert und sie richtig ordentlich zusammenschweißt...?
Auf jeden Fall gut, dass Deine Evakuierung knapp über dem Gefrierpunkt sauber über die Bühne gegangen ist.
Es waren gestern Mittag schon 2 - 3°C über 0.
Danke, das ist eine Aussage die ich mir beim Thema "Wunschdenken"gewünscht habe.
Die Pumpe hat jedenfalls das Vakuum zügig runtergezogen und mein Absolutdruckmesser ist mit Anzeige 0,0mBar an sein unteres Limit gekommen.
Nach Schließen des zwischengeschalteten Ventiles ging die Anzeige wieder auf 1,3mBar hoch und verharrte dort.
Ich denke, ich mache heute Moittag noch einmal einen 2 - 3-stündigen Lauf...
PS
0,0 mbar muss ja schonmal verkehrt sein bzw. da wäre ich skeptisch. Da ist die Frage, wie genau und aussagekräftig dein Absolutwertmessgerät überhaupt ist. Die 6mbar kann man auch vergessen, weil durch das Verdampfen von Wasser die Rohre sofort weiter runtergekühlt werden. Dann friert das Wasser und dann geht es nur noch sehr langsam.
Wenn man dem Absolutwertmessgerät vertrauen kann und die 1,3mbar über mehrere Stunden nicht weiter angestiegen sind, ist das schon ein brauchbarer Wert. Alles unter 2mbar ist akzeptabel. Würde aber trotzdem nochmal die Pumpe eine Stunde laufen lassen, wenn du es nicht gerade eilig hast.