Gerade wird schon länger heiss diskutiert, kleine(re) Zyklen zu fahren, und jetzt neuerdings auch nicht im oberen, sondern im unteren SOC Bereich. Leider klappt dabei die Balancierung nicht - die muss man beim Volladen machen, was man ab und zu wiederholt.
Ist natürlich ärgerlich, weil man die Volladerei , Top balancing, jeweils von Hand auslösen muss. Schöner wäre , wenn das ganze automatisch im normalen Betrieb passiere würde. Keine Kontrolle, kein Service.
Also gut, schauen wir uns doch mal eine Kennlinie genauer an.
Quelle: Supervolt - Im Bild Ladekurve und Entladekurve
Ich zitiere mich mal selber:
Neues findet man, indem man Dinge hinterfragt, die vorher als gegeben angenommen wurden.
Schaut euch mal die Kurve an. Wenn man weiss, wonach man sucht, springt es einem direkt ins Auge.
Rechts sehen wir den kleinen steilen Anstieg, auf dem wir ab SOC 98 zum Top-balancieren herumreiten. Es gibt ja genug Ärger deswegen.
Und links sehen wir den Abfall der Kurve, wie sie aus dem flachen Kennlinienteil bei 50 %SOC herauskommt und immer steiler wird.
Seht ihr es ? lest nochmal:
Und links sehen wir den Abfall der Kurve, wie sie aus dem flachen Kenlinienteil bei 50 %SOC herauskommt und immer steiler wird.
Das bedeutet BOTTOM Balancing geht auch. Genau das, was man nie macht, weil der Akku nie leer ist. Und es geht viel besser als Top Balancing, weil......
die Kurve über 20 % SOC (von 10 bis 30) geschlagene 100 mV heruntergeht. 5 mV pro Prozent. 10 mV für 2% SOC.
Unterhalb von 10 % SOC wird es noch steiler und besser: 100 mV für 5% SOC . 20 mV pro Prozent.
AAAABER :
Erste Frage: kann man denn einen normalen Balancer überhaupt für Bottom Balancing benutzen ?
Man kann ja nur die Startspannung , nach Oben, und eine Differenz einstellen.
Um es Kurz zu machen: Ja.
Zwangsweise muss man die Startspannung auf..... 2,5 V einstellen. (Was sonst? )
(Aber da arbeitet der Balancer doch IMMER !) ------->> NEIN.
Denn wir haben noch die Differenzeinstellung. Und da wir hier so eine schöne langestreckte steile Kennlinie haben, stellen wir die Differenz so hoch, das alle Spannungsfehler durch STROM zu klein sind, um den Balancer zu starten. Sagen wir mal..... 25 mV?
und Voila ! Der Balancer arbeite nicht wegen Strom. Aber knapp 2,5 % SOC Differenz starten den Balancer unter 40 % SOC, und unter 10% SOC genügen sogar 1,25 % SOC Differenz.
Was heisst, man muss gar nicht so hart gegen die untere SOC Grenze fahren wie oben. Im Gegenteil !!
Betrachtet man den Bereich 0 bis 50 % SOC, dann arbeitet der Balancer in der grösten Teil dieses (50%)-Bereiches. Nämlich untrr 40 % Dauernd. Ein Paradies!
OK, nicht so präzise wie Top Balancing auf 0,x % SOC. sondern auf 2,5 % SOC genau, im ungünstigsten Bereich. Je tiefer man entlädt, umso geringer wird diese Ungenauigkeit.
Zweite Frage : geht das denn obwohl es ungenauer ist ?
Ja.
Ist das wichtig, wenn wir eh nur 50 % der Kapazität nutzen wollen ?