Kabelquerschnitte

Bei meiner Frage geht’s nicht darum, was wirtschaftlicher oder sinnvoller ist, sondern ausschließlich um das Geraffel hinter den Steckdosen und Verbrauchern.

Üblicherweise werden z. B. Steckdosen-Ringleitungen mit 3x1,5 mm2 verdrahtet.
Allerdings wird das in einem Einfamilienhaus wohl nur in seltenen Fällen mit Leitungslängen
unter 17 m (Spannungsabfall) bei einer 16 Amp. Absicherung gelingen.

Wie wird das üblicherweise gelöst?

  • ignoriert
  • Bis zur Verteilerdose im Zimmer mit 3x2,5 mm2
  • ganz anders

Es geht mir um das Geraffel bei der Verdrahtung, wenn z. B. ein Shelly o. Ä. in der Dose sitzt wird das ziemlich ungemütlich mit den 2,5 mm2.

Die Querschnittverjüngung wird im Internet kontrovers diskutiert und ich verstehe nicht warum. Solange der Spannungsabfall (gesamte Leitung) und die Absicherung (kleinster Querschnitt) den Vorgaben entspricht, was kann da passieren?

Ich denke, es wird überwiegend ignoriert. Ab Unterverteilung ist bei uns auch alles mit 1,5 m2 installiert, ob nun 10, 15 oder 20 m. Viel länger sollten die Strecken aber nicht sein, sonst wird der Spannungsabfall zu hoch. Klar jede (deutliche) Querschnittsverengung ist eine potentielle Problemstelle (Temperatur, Verluste bis hin zur Brandgefahr - hauptsächlich bei unsachgemässer Verklemmung).

Dort wo regelmässig hohe Leistusng verlangt wird (Küche, ggf. Warmwasserboiler etc.) sollten die Querschnitte höher sein, da wird ja meist auch 3phasig installiert mit 2,5mm2.

Ich habe alle Steckdosen und Verteiler mit 2,5mm² gemacht. Kannst ja da drin ne Wago Klemme machen und dann runter auf 1,5er Draht für nen Shelly. Normalerweise hast du an Steckdosen sowieso 2 Anschlüsse. Kannst auch dort runter gehen.

Ich denke klemmen, speziell wenn chinesischer bauart, sind gefährlicher als durchgehend 1.5mm

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Warum das? Eine dreifach-Wago z. B. ist ja für verschiedene Querschnitte zugelassen, was das Klemmen betrifft. Wieso sollte es da brennen, wenn eine Ader mit 2,5 und eine andere mit 1,5 aufgelegt wird?

Der VDE sagt wohl, bei jeder Verjüngung mit Absicherung. Aber das ist wohl obsolet, solange die gesamte Leitung betrachtet richtig abgesichert ist und der Spannungsabfall unter 3% liegt. Oder?

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Bei Neuanlagen wird das berücksichtigt, in dem dort 13A Sicherungen verbaut werden.

Bei Altanlagen stört es halt niemanden.

Oliver

Also ich handhabe das seit Jahren so, dass Steckdosen grundsätzlich min. 2,5mm² haben und Beleuchtung 1,5mm².
Steckdosen max. 6 pro Leitung, Beleuchtung 1 Zuleitung pro Raum, Verbraucher ab 2kW bekommen eine separate Leitung.
Ist viel Kabel am Verteiler und kostet sicher auch etwas mehr. Find ich persönlich aber besser als immer an der Belastungsgrenze zu fahren.

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Ist halt heftig überdimensioniert, aber kann man natürlich machen wie man möchte.

Also bis jetzt wäre 13 Amp. und damit die zul. Leitungslänge auf 22 m verlängern oder alles mit 2,5 mm2 und Finger verwurschteln im Rennen.

Die Alternativen, alles größer oder 3 statt 1 Strang usw. sind natürlich klar.

Theoretisch dürfte ich nicht mal mit 1,5 von einer 2,5er Steckdose zu einem Shelly abzweigen, oder zu einer Beleuchtung. Bloß warum?

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Das musst du in Relation sehen. Ich mache z.B. die gesamte Wohnung neu mit Elektrik. Es kostet mich nur ein wenig mehr Kabel und das kostet auf die gesamte Elektroinstallation gesehen nur ein Bruchteil mehr. Ich habe in so gut wie jedem Raum 3 Steckdosenkreise, also 3 x 2,5 und gehe damit auch später zum neuen Verteiler. Dort kann ich dann auch zusammen an einer Sicherung anschließen solange ich keine weiteren Verteiler habe. Aber WENN ich da irgendwo mal was veränder oder stromhungriges machen möchte liegt es schon dort. Einfach ne eigene Sicherung und fertig. Oder einzeln an einen FI. Einfach nachgucken wo der preisliche Unterschied von 500m 3x1,5 ist und 3x2,5.

Beleuchtung ist an einem der Stromkreise angeschlossen und geht mit 5x1,5mm² raus. Falls doch mal ne IR-Heizung dran soll, oder Ventilator. Oder später 3 Lampengruppen einzeln schalten. Auch dort, 5x1,5 gegenüber 3x1,5, das frisst jetzt kein Brot. Aber nachher ändern? Aufkloppen oder ähnliches? Will man weder machen, noch jemanden bezahlen der es macht. Daher auch meine Decken mit 5cm Installationsebene. Machste nen Loch in die Gipsplatte, verlegst das Kabel von der nächsten Deckenlampe, Löcher wieder zu, nimmst nun Braun statt schwarz und grau und kannst beim Schalter in die Wand bohren und dort Braun anschließen. Schon kann man 2 Dinge schalten. Nachträglich Kabel nachziehen? Alles Käse.

Du kannst von der 2,5 zum shelly. Aber wenn du zum Shelly mit 1,5 gehst müsstest du das eben absichern. Kannst aber auch diese 2,5er mit 13A absichern....

Hast du gut gemacht, aber darauf zielte meine Frage trotzdem nicht ab. :wink:

Du kannst dir auch 16 Steckdosen ins Schlafzimmer pflanzen mit einem 1,5er Kabel und daran eine 2 kW Infratotheizung, ein TV, 2 Nachttischlampen usw. hinstellen und alles gleichzeitig einschalten. Die Leitung ist trotzdem ausreichend.

Aber eben nur bis zu einer bestimmten Leitungslänge.

Es geht mir nur und ausschließlich um das gefriemel mit dem dicken Kabel an den Steckdosen usw. Ich weiß das das geht. Nur der eine mag‘s halt, der andere nicht.

Mir fällt auch keine logische Erklärung ein, warum es nun einen Kabelbrand o. ä. geben sollte wenn man in einer Abzweigdose den Querschnitt reduziert. Scheint keine zu geben.

Es gibt doch gar kein Gefriemel bei Steckdosen. Es gibt nur ein Gefriemel, wenn du da noch was reinmachen willst, z.B. einen Shelly und daher ggf. noch ne Klemme. Eine Hohlbohrkrone nehmen, neben die Steckdose ein Loch bohren (nicht ins Stromkabel!) und dort ne Dose setzen für den Shelly. Deckel drauf, zuspachteln, fertig.

Ein Brand kann entstehen wenn der Übergang von größerem zum kleineren Durchmesser unsauber ist und es dann heiß wird. Sollte nicht sein, kann aber sein. Desweiteren muss dann halt die gesamte Leitung kleiner abgesichert werden, weil der Durchmesser am Ende kleiner ist und die Leitung ansonsten überlastet werden könnte. Du machst 20m mit 2,5; dann 30cm mit 1,5; darfst eben nur mit 13A absichern. Wegen 1,5.

Was du aber machst, das ist ja dein Bier. Mit der dazugehörigen Haftung.

Im Neubau werden oft alle Steckdosenkreise grundsätzlich mit 2,5mm² gelegt. Wenn man also gerade neu verkabelt, würde ich zumindest drüber nachdenken. Bei 1,5mm² kommt man auch schnell ans Limit, was den maximalen Spannungsfall angeht. Früher wurde das sehr oft ignoriert, Spannungsfall ist dann deutlich höher als Norm. Das war so eine Norm, wo die Elektriker sich gesagt haben: "Schafft man eh fast nie, also achten wir auch nicht mehr so drauf."

Eine Verringerung des Querschnittes wird wohl deshalb kritisch gesehen, weil das zu Missverständnissen führen kann. Elektriker schaut in der Verteilung und sieht 2,5mm². Dann geht er davon aus, dass überall 2,5mm² liegen und sichert entsprechend ab. Er kann nicht ahnen, dass die Leitung irgendwo auf 1,5mm² reduziert wurde. Gilt vor allem im Fall, dass später mal irgendwas geändert werden muss und keiner mehr weiß, wie was verlegt wurde. Es ist sozusagen eine Absprache, dass ein Elektriker von 2,5mm² durchweg ausgehen können muss, wenn er im Verteiler die 2,5mm² sieht.

So rein elektrisch gesehen sehe ich keine Probleme, irgendwo von 2,5 auf 1,5 zu reduzieren, wenn man passende Klemmen nutzt und für die schwächere Leistung passend absichert.

@mahoni, du sagtest oben das es dir nicht um die wirtschaftlichen Fragen geht. Du solltest das nicht trennen vom rein technischen.

Ich mache alles in 2,5mm², alles was 3-adrig ist in jedem Fall. Für Licht/Schalter alles 5-adrig vom Verteiler zu den Schaltern. Dort dann also 1,5mm² 5-adrig, brauche dann aber weniger Meter. Die Verlegung ist einfacher, bzw. gleich schwierig wie 3-adrig 2.5mm².
Die 5-polige Anbindung der Lichtschalter ist für mich sinnvoll da ich so den Ausbau als Smarthome einfacher mache. In den Schaltern liegt also Phase/Neutralleiter/Schutzleiter und zwei Rückleiter an. Dort später Smarthome Schalter nachzurüsten ist einfacher.

Nach der Recherche bin ich auf 500m Trommel a 3-adrig 2.5mm² gekommen. Hätte ich stattdessen dort auch noch einen Anteil 3-adrig 1.5mm² genommen so wäre das teurer geworden.

Sachen wie Herd/Backofen usw. das 5-adrig ist mit 4mm² oder sogar 6mm². Das sind diejenigen Verkabelungen die oft kurz sind und wirtschaftlich nicht so sehr ins Gewicht fallen, aber technisch notwendig sind.

Das sehe ich etwas anders. Wenn ein Elektriker, unabhängig vom Kabel einfach einen 16 Amp. LS gegen einen größeren austauscht, ohne zu messen, dann hat er aus meiner Sicht den Beruf verfehlt. Es haben längst nicht alle Häuser Neubaustandard. Die Normen haben sich geändert, es wurde umgebaut, Menschen machen Fehler, da kann doch alles mögliche dranhängen und die geringere Absicherung kann immer einen Grund haben.

Ihr dimensioniert das einfach über. Nach dem Motto viel hilft viel. Spricht auch nichts dagegen. Da dein Herd ganz sicher wegen der Schieflast nicht an einer Phase hängt, dann kann man schon mal fragen was
du mit 5x6 mm2 da eigentlich braten willst. :wink:

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nö. Die Trommel 2.5mm² war günstiger als eine halbe Trommel 2.5mm² + halbe Trommel 1.5mm². Das meinte ich wenn du das wirtschaftliche außen vor lässt. Ist sinnfrei so vorzugehen.

Er kann ja machen was er will. Ich habe hier im Zuge des Umbaus eben 3x2,5 genommen und ich glaube da haben die 500m 100€ mehr gekostet, kann aber auch nur 50€ gewesen sein. Insgesamt hatte ich 1,5km gekauft für 1000€ (je 1 Rolle 3x1,5; 3x2,5 und 5x1,5). Ganz ehrlich, das scheißt sich weg wenn man es selber macht. Und ob der Elektriker, wenn er es macht, 1,5 oder 2,5 einzieht ist auch Wumpe. Es geht da gar nicht um viel hilft viel sondern um einen Spielraum nach oben FALLS man dort was anschließen möchte, was mehr Leistung benötigt. Denn nachträgliche Änderungen sind immer teuer.

Nur wenn es darum geht ein "Gewirr" zu verhindern durch Shellys und evtl. Klemmen weil die Steckdose dann voll wäre hilft am Besten ne weitere Dose.

2,5mm² sicher nicht verkehrt, aber braucht man das wirklich jemals? An einer Steckdoce, wo ich ein Auto laden will oder einen 4kW Durchlauferhitzer haben will, mag das alles toll sein. Aber mal ehrlich, selbst wenn ich in der Stube 100 Steckdosen verbaue um überall mal was einstecken zu können, wenn ich mal umräumen will, wie viel Last habt ihr denn da dran?
Küche würde ich schon etwas mehr vorsehen an Kabeln... aber wie lange läuft denn da ein Toaster oder der Wasserkocher??? Die ganzen Sachen haben vorher bei meinen Großeltern an 1mm² Alu auch funktioniert... Heute mit LED und Stromsparzeug, wo braucht es noch so eine hohe Dauerleistung im Haus.
Alleine das gefrimele mit 2,5mm² in einer Unterputzdose eine Teckdose anklemmen zu wollen hätte ich keinen Bock, zumal ja nie wirklich gebracht.

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In AT baust idR alle Steckdosenkreise mit 2,5 und sicherst mim B13 oder C13 ab. Dafür gibts tiefe Dosen, dann geht das leicht. Und wenn da noch shellys drunterbasteln willst nimmst tiefe Dose plus Putzausgleichring.

Theoretisch reicht manchmal auch 1,5 aber warum willst den Strom in der Wand verheizen? Das am Kabel gesparte Geld hast am Strom nach paar Jahren wieder drin.

Es geht doch überhaupt nicht ums Geld.
Habt ihr überhaupt mal die Frage durchgelesen? :wink: