JK BMS zeigt falsche Zellspannungen

Hallo,

habe ein JK-BMS an 16 280er EVE Zellen.

Wenn ein etwas höherer Strom fließt (ca. 50A) zeigt das BMS bis zu 0,1V Spannungsunterschiede an.

Was aber nicht stimmt, denn direkt an den Polen gemessen, mit einem guten Messgerät, liegen die Spannungsunterschiede nur im zweiten Nachkommerbereich.

Jemand ne Idee wie man das beheben kann?

Hallo

Hast du auch an den Anschlüssen der BMS Leitungen gemessen?

Von den Polen bis dahin kann es bei hohen Strömen schon mal einen Spannungsabfall geben.

Aus welchem Material sind deine Polverbinder?

Liegen die alle perfekt plan auf?

mit freundlichen Grüßen

Thomas

Erstmal muss man wissen, welche Spannung welche Abweichungen hat. Etwas genauer bitte.

Polverbinder sind die Standart 3x20 Kupfer vernickelt.

Gemessen habe ich eher oberflächlich, eine Messspitze auf ein Polverbinder und auf der anderen Seite dann zwei Zellen nacheinder gmessen ohne umzupolen.

Ich schätze aber auch, dass die Polverbinder in Ordnung sind. Es gibt bei noch höheren Strömen kein Gesammtspannungsabfall und es wird kein Verbinder oder Anschluss warm.

Und welche Spannung ist falsch?

geht um die einzelnen Zellspannungen unter Last.

so eben z.b. bei 56A 15 Zellen bei 3,25V 1 Zelle bei 3,12V.

Ist aber nicht immer die gleiche Zelle. Das BMS zeigt ja größte und kleinste Spannung in verschiedenen Farben an und dort liegt die Differenz immer bei +/- 0,15V

Dann sind deine Verbinder bzw die Verschraubung der Verbinder nicht in Ordnung. Oder die Anschlüsse des BMS sitzen falsch, wobei dann die Fehler gleich bleiben müssen.

Also, wie sind die Verbinder, Paste benutzt, Kontaktfläche angerauht, mit Drehmoment Kontrolle festgezogen, Übergangswiderstand gemessen? Reihenfolge der Verschraubung, Scheiben benutzt? Welche und wo?

Spannungsabfall an der Kontaktstellen von Verbinder zu Verbinder unter Strom gemessen?

Wenn das nicht die Zellen selber sind, hast du irgendwelche mechanischen Fehler gemacht, und ohne Fakten kann niemand raten, was es ist.

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Keine Paste, nicht angeraut,keine Drehmomentkontrolle, Scheiben sind zw. Schraubenkopf und Verbinder. Edelstahl Karosseriescheibe.

Die BMS Käbelchen haben Kabelschuhe gelötet, sind verschraubt mit M3 mittig vom Bussbar im eigenen Gewindeloch.

Spannungsabfall unter Last werd ich morgen messen.

Nur um sicherzugehen, dass ich richtig verstehe: poloberfläche - Verbinder - Scheibe - mutter. Richtig?

Das hört sich halb gut an, ich würde aber die Oberfläche der Pole bearbeiten.

Zu allererst kannst du gerne messen, sowohl mit einem mOhm Meter, oder aber auch die Spannungsabfälle unter Strom. Pol zu Verbinder, Verbinder zu Pol pol seitlich antasten, Verbinder Nähe der Scheibe ist okay.

Dann von pol zu Pol, das schließt immer beide Übergangswiderstände plus Verbinder ein.

Wenn du zu 20 A fließen hast, dann wären 20 mV ein Milli Ohm. Das wäre schon ziemlich hoch.

Mich würde bei all dem Enthusiasmus und Aufwand hinsichtlich Busbarbefestigung, Polbearbeitung etc. mal interessieren, ob die eingesetzte Messtechnik sowohl im BMS als auch in Form der/des verwendeten Multimeters in der Lage ist derart geringe Spannungen mit einer ausreichenden Genauigkeit zu messen.

@hf_spsler Bei der Genaugkeit des BMS weiß ich es eben nicht ob diese Werte stimmen, und sich nicht negativ auf Ladung und Balancing auswirken. Mein Multimeter ist ist hingegen ein recht Gutes von Benning.

D Ein BMS kann hardwaremäßig 5 mV oder besser, bisher habe ich in mehr als 10 BMS nur richtige Kalibrierung gesehen.

Die 20 mV für den Strom bzw den Übergangswiderstand kann jedes Multimeter, die Genauigkeit ist dabei ziemlich egal, weil man solch kleine widerstände eh nicht so genau messen kann.

Genau da könnte ja der Knackpunkt liegen wenn man die BMS Werte, die ich persönlich eher als Schätzeisen einstufe, mit den Messwerten des Multimeters vergleicht. Zudem ist es sicher nicht ganz unwichtig, dass der Laststrom z.B. eines Multiplus2 meist kein reiner DC Laststrom ist, sondern allerhand Oberwellen und Rippel auf dem DC Strom verursacht. Der Rippel und die Oberwellen verursachen dadurch wiederum unsaubere Spannungswerte im Bezug auf die Spannungsabfälle an den jeweiligen Übergangswiderständen die mit unserer Feld-Wald-Und-Wiesen-Messtechnik warscheinlich kaum auf drei Stellen nach dem Komma ermittelt werden können.

Dennoch bin ich natürlich auch voll bei euch was die Sauberkeit der Anschlüsse sowie die fachgerechte Montage der Zellverbinder/Balanceranschlüsse usw. angeht. So sauber wie nur irgendmöglich ausführen und am Ende die Übergangswiderstände per Vierdrahtmessung messen und dann ggfs. mal unter Last die Spannungsfälle messen und rechnerisch mit den gemessenen Übergangswiderständen vergleichen. Aber ob die absoluten Werte dann tatsächlich verwertbar sind bleibt m.E. aus o.g. Gründen fraglich.

Ich habe heute die Spannungsabfälle an den einzelnen Zellverbinder gemessen.

Bei einer Last von 14A habe ich Abfälle zw. 2mV und 12mV. Also alle Verbinder ausgebaut, mit feinem Schleifpapier sauber gemacht..... Spannungsabfall 0 Volt!

Kann halt sein, das das wieder oxydiert. Welche Paste macht man denn da drauf?

Mein BMS zeigt jetzt auch nur noch minimale Unterschiede, war also die richtige Richtung, danke euch für die Hilfe.

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Paste:

@carolus OK, also auch so eine Glaubenssache mit der Paste. Dann werde ich erstmal nichts machen und die Messung einfach nach gewisser Zeit wiederholen.

Ne, Glaubenssache ist das nicht.

Der Weg ist unter Fachleuten ziemlich klar. Das ganze wird leider vernebelt von viel zuviel Amateuren, die sich an Spekulationen halten, dies weitergeben und nicht erkennen können.

Da muss ich noch eben was erklären, hätte ich oben machen sollen. die 20 mV, die man mit dem DMM misst, werden in der Regel in einem 200mV Bereich des DMM gemessen. Damit geht einiges der Genauigkeit verloren, nicht weil das DMM schlecht ist, sondern weil man den Bereich nicht ausnutzt. Die verbleibende Genauigkeit reicht aber bei weitem aus, um den übergangswiderstand zu bestimmen.

BMS Schätzeisen ? Also, solche Spekulationen hättest du vor 20 Jahren noch machen dürfen, heute ist das ziemlich überholt.

Ich kann dir von den digitalen Stromzählern berichten - was dich vielleicht nicht so sehr überraschen wird - dass da nicht nur ein Embedded controller drin ist, sondern dass die eigentliche Messung der CTs und die Auswertung der Strom/Spannungswerte von einem igenen Spezial IC gemacht wird - einem ziemlich hoch aufgerüsteten 3 kanaligen Signalprozessor, dessen Spezifikation bis weit in den hundert Kilohertz Bereich per Spezifikation festlegt, wie mit Spitzen, Störungen und Welligkeiten umgegangen wird. Das dürfte auch schon etwa 10 Jahre so sein, dass das nicht neu, sondern eingeführte Technik ist.

Genauso ist das bei BMS : selbst die billigen 30 Euro Pedelec BMS, die ich verwende, haben nicht etwa einen Prozessor mit AD wandler drin. Die haben auch ein Extra IC, welches für Spannungsmessung ( und Balancierung) zuständig ist. Und welche Genauigkeiten die Hersteller machen können, wenn sie gezielt analoge IC herstellen, dürfte dir eitel heisse Freudentränen ins Gesicht schicken, wenn du es wüsstest. Jedenfalls , die Ungenauigkeiten, wegen derer man die BMS überhaupt kalibrierbar macht, liegen nicht in der Genauigkeit der Spannungsmessung des IC, sondern in den Widerständen , die davor liegen. Einfache SMD, selbst in 1 % Ausführung, sind weder temperaturstabil noch in der lage, die Genauigkeit des Wandlers nach aussen zu replizieren.

Keine Einwände. Die Frage ist - welche (Rippel-) Spannung entstehen dadurch ? Die Akkus selber sind ja richtig niederohmig.

Muss man doch auch garnicht. Warum denn ? Erstmal ist die richtige Abbildung der Welligkeit schon in den IC auch berücksichtigt, aber warum muss das auf drei Stellen sein ? Ich verstehe die Argumentation nicht. Stellst du die Spannungsdifferenz, ab der ein balancer arbeitet, auf 3 Stelln hinter dem Komma ein ? also 25,435 mV?

Natürlich nicht, und es ist auch garnicht notwendig.

Und die Übergangswiderstände machen die einen Spannungsabfall in Abhängigkeit vom Strom. Dessen Wert ist auch von der Veränderung der Übergangswiderstaände abhängig, die bestimmt nicht auf drei Stellen genau sind.

Aber mal im Ernst - was machst du denn mit dem Spannungsabfall, der durch den Strom erzeigt wird ? ich sage: Nichts. Warum also auf drei Stellen bestimmen ?

Den meisten ist ja nichtmal klar, dass der Spannungsabfall durch den Strom ( bzw. dessen Unterschiede bei den Zellen) den Balancer starten können, wenn man dessen Differenz zu klein einstellt.... (Was dann dazu führt, dass man einen "stärkeren Balancer braucht"..... )

Ding Dong! Freut mich.

Ich glaube, ich sollte meine Glaskugel langsam mal in Kleinserie herstellen, könnte ein echter Verkaufsschlager werden. :slight_smile:

Bezüglich der drei Stellen nach dem Komma, hier ging es doch um die letzten 10-20mV Spannungsdifferenz. Möglicherweise hab ich mich da etwas unklar ausgedrückt. Wenn wir über 3,250 oder 3,225V sprechen dann sind das die von mir gemeinten drei Stellen nach dem Komma die man meiner Meinung nach im Betrag nicht überbewerten sollte an denen jedoch durchaus eine Tendenz zu erkennen sein kann. Wie der aktuelle Fall zeigt hängt es dann meist von der Größenordnung ab.
Warum ich den CN BMS Schätzeisenmentalität unterstelle sind meine Erfahrungen mit chinesischer Hardware in beruflicher Natur. Und bei den Geräten bei denen ich eine gewisse Schätzeisenmentalität erfahre handelt es sich um sehr sensible Halbleiter-Hochfrequenzgeneratoren die in einem ganz anderen Preissegment unterwegs sind als so ein vergleichsweise "billiges" Massenprodukt genannt BMS.
Ich bin voll bei dir, dass heute äußerst sensible und präzise Messungen in digitaler Form möglich sind und auch praktiziert werden. Aber setzt das die BMS Bude auch um?
Beispiel: Wenn der Smart-Shunt 1000A von Victron in der Lage ist einen Strom von 1mA bis hin zu 1kA zu messen (jetzt bitte nicht auf die Absoluten Werte festnageln es geht nur ums Prinzip), und dabei im Prinzip über die gesamte Bandbreite eine relativ hohe Genauigkeit bietet, warum kann dann das JK BMS das nicht auch in seiner doch deutlich kleinen Bandbreite von z.B. 1mA bis 0,15kA? Nun, der Shunt kostet nur als Shunt so viel wie das komplette BMS welches inkl. App für den gleichen Preis einen wesentlich größeren Funktionsumfang bietet. Folglich müssen gewisse Dinge auf der Strecke bleiben. Wie z.B. Genauigkeit. Zudem gibt es irgendwo im Netz auch ein Schriftstück in dem JK bestätigt dass die Strommessung in gewissen Fällen (eben Belastung durch Wechselrichter) aufgrund der Welligkeit, vorhandensein von Oberwellen usw. ungenau/abweichend sein kann. Sie geben di, provokannt ausgedrückt, minderwertige Qualität ihreres internen Mess- und Auswerteaufbaus sogar zu.
Möglichweise unterstelle ich den BMS´en hier etwas, aber die Erfahrung mit deutlich teurerer Hardware aus Fernost hat mich das eben so gelehrt. Am Ende wollte ich eigentlich auch nur zum Ausdruck bringen das ggfs. nicht ganz so viel Wert auf absolute Zahlenwerte zu legen ist.