Ist die Phase der Leitungen wichtig?

Ich habe einen grundsätzliche Frage: Bekanntermaßen haben wir in der Steckdose eine Phase (braun) und den Nullleiter (blau) und die Erde (gelbgrün). Diese Aufteilung gibt es ja auch in jedem Stecker. Nun das Problem: Man weiß ja nicht bei dem Stecker des Wechselrichters des Balkonkraftwerks z.B. von der Anker Solarbank auf welcher Seite sich die Phase des Steckers befindet. Man kann den Stecker ja auch um 180 Grad drehen. Wie wird denn gelöst, das nicht über den Nullleiter eingespeist wird. Gelesen / gehört, dass das ein Problem sein könnte habe ich nirgends. Löst diese die Solarbank??? Wer weiß was dazu? Danke!

Danke für die Antworten. Sehr nett - habe es verstanden.

Phase und Null sind nur Relativ.

Die beiden sind so lange gleichwertig, bis einer davon in den Boden gesteckt wird.

Der ist dann die Null.

Da beim WR nix im Boden steckt, ist nur wichtig, dass die Spannungsverläufe sich synchronisieren.

Man könnte auch sagen: Der WR weiß nichts von Phase und Null, der erzeugt einfach zwischen 2 Leitungen eine Wechselspannung, bei der einmal der eine Leiter eine höhere Spannung gegenüber dem anderen hat und einmal der andere. Natürlich nicht sprunghaft wechselnd, sondern sinusförmig an- und absteigend. Insofern sind beide Leiter gleichwertig und tauschbar.

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Bei einer Installation / festen Verkabelung ist strikt auf die jeweilige Adernfarbe zu achten, da es nur einen "Nullleiter", aber 3 unterschiedliche Phasen gibt.

Bei einphasigen, Steckerbetriebenen Geräten - die genau deswegen auch nicht verpolungssicher sein müssen - ist es in der Tat unwichtig, da die Wechselspannung zwischen Phase und Null wechselt, wie @Win schon richtig bemerkt hat. Die Solarbank (oder Powerbank, falls Du das meinst) hat damit gar nichts zu tun.

Bei Steckern für Drehstrom (3 Phasen, Null, PE) sind die Stecker daher auch verpolungssicher, da sowohl der Null und PE eine feste Position haben müsen als auch die 3 Phasen untereinander (Drehrichtung).

Was WR angeht richtig, aber ich würde warnen dass zwischen N und L ein grosser unterschied herrscht, nämlich N hat zur erde fast null spannung während L 240V drauf hat. Den N kann man anfassen, den L nicht.

In CH sind auch die 240v stecker je nach gerät verpolungssicher. Der mittig versetzte erde anschluss verhindert das verpolen. Ist das in DE nicht so?

Nein, in DE sind sie Stecker nicht verpolungssicher sondern haben einen beidseitigen Schutzkontakt.

Man könnte auch sagen, sie sind beidseitig einsteckbar als ein Feature. Genau, wie das jetzt bei USB-C der Fall ist, was sehr praktisch ist.

Dennoch sind "alle" SK Stecker für zusätzlichen Stiftkontakt mit PE in der Steckdose versehen.

Das bedeutet, die Eindeutigkeit in der Zuordnung ist technisch leicht möglich, es seien nur die Steckdosen anzupassen.

Da sind wir in "D" weit hinten und technisch rückständig.

Außer zB im Camping Bereich - da sind die blauen Steckdosen in verpolungssicher Vorschrift.......

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Naja, rückständig, ab 2025 sollen ja die neuen 50% Energiesparstecker kommen:

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Das ist total egal. Nennt sich ja Wechselstrom AC und Gleichstrom DC. Die Namen kommen nicht von ungefähr. Bei Gleichstrom gibt es einen Plus und einen Minus. Bei AC ist es relativ.
Die Stecker kann man verpolen weil ein sogenanntes verpolen nicht wirklich möglich ist. Du kannst ja alles, auch Klimas, Kühlschrank, Föhn, Lichter usw..... alles theoretisch verpolen und trotzdem läuft alles so wie es soll. Eben weil es den Geräten egal ist.
Genau so ist es dem Mikrowechselrichter egal.
Man kann es auch einfach sagen: Wäre es nicht egal, dann dürfte man diese Geräte nicht an eine normale Steckdose anschließen und erst recht dürften die so nicht verkauft werden.
Ein Problem könnte aber sein wenn du einen Energiemesser für die Steckdose dazwischen steckst. Der könnte möglicherweise nichts messen. Ich hatte den Fall, da habe ich den einfach anders rum gepolt und dann hat auch der gemessen.

Warum ist das so, wenn es 'total egal' ist? Ich würde eher sagen, es ist nicht egal, hat aber überwiegend keine Auswirkungen.

Dazu eine Frage: wo wäre das in einem 230V-Endstromkreis wichtig zu wissen? Gut, welchen Leitung ich auf keinen Fall anfassen darf. Hhm. Selbst bei Steckdosen scheint es keine Zwangsregel zu geben, ob Phase links oder rechts ist, nur eine Übereinkunft.

Einen Schalter soll man ja an die Phase anschließen, aber bei einer steckerfertigen Lampe ist das ja auch nicht gegeben.

Für Wechselstromgeräte ist es egal, wo Phase und N hängt, für manche Praxisanwendungen oder Handhabungen aber nicht. Wenn ein Lichtschalter z.B. eine Glühbirne nur einpolig trennt, spielt es eine Rolle wo N und L angeschlossen sind und es kann u.U. sein, dass auf der Fassung 230V anliegen, obwohl die Lampe nicht brennt, da ausgeschaltet (N abgetrennt). Besser ist es daher immer L zu schalten, dann ist auch die Fassung nicht stromführend.

So gibt es etliche andere Beispiele, wo es schon sinnvoll wäre, eindeutige Stecker und Steckdosen zu haben. So macht es i.d.R. mehr Sinn Gerätesicherungen auch im L-Kreis zu platzieren anstatt bei N uvm. Ich habe mich darüber auch schon oft geärgert und in meinem E-Bastelkeller die Steckdosen mit L und P gekennzeichnet, ebenso die Stecker meiner Labornetzgeräte. Z.B. macht es bei einem Variac Sinn, diesen von Null (N) bis 230V (L) zu steuern, anstatt von 230 auf 0 - für Experimentierzwecke etc. Da ein Variac keine Netztrennung hat (kein Trenntrafo), hätte man bei nur 10V am Ausgang auf die Idee kommen können, oh - das kann ich ja noch anfassen. Wenn man dann aber 220V gegenüber Erde hat, ist das ungünstig :astonished:

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In CH ist das sehr wohl verbindlich geregelt. Das wird vom elektriker auch geprüft.

Was Verpolungssicherheit angeht, sind wir in DE hinten, da es tatsächlich Einzelfälle gibt, wo die Belegung eine Rolle spielt.

Aber dafür ist der Berührungsschutz in DE besser. Wenn man in UK oder CH den Stecker nicht ganz drin stecken hat, könnte man unter unglücklichen Umständen noch einen spannungsführenden Stift berühren.

Daher heißen die deutschen Stecker auch Schuko oder Schutzkontaktstecker.

Das war früher mal. Heute nicht mehr.

@paddy72 Bei Steckergeräten ist es deshalb unwichtig, wo Phase und N anliegen, weil man die einfach aus der Steckdose ziehen kann, wenn man daran arbeiten muss. Wenn ich an einer Deckenlampe das Leuchtmittel wechseln muss, werde ich kaum die Lampe demontieren. Daher schaltet man in der Installation die Phase und schließt die obendrein am Fußkontakt einer Leuchte an. Dann muss man schon doppelt dämlich sein, um noch eine geschossen zu bekommen.

  1. bei eingeschaltetem Strom dran herum fummeln und

  2. mit irgendeinem leitfähigen Werkzeug in der Fassung herum popeln.

Naja, 'unwichtig' ist relativ - ich habe ja einige Beispiele genannt und es gibt etliche mehr. Bei BKW ist der VDE überpingelig und geht vom DAU-User aus und von einer DAU-Hausinstallation. Bei deutschen Steckdosen wird die Problematik aber einfach nicht gesehen, weil das ja schon immer so war - ist eben 'egal' bei Wechselstrom. Und natürlich will ich mit meinen Labornetzteilen mit Variac mit Strom und Spannung experimentieren. Wenn mir das Voltmeter am Ausgang dann 10VAC vorgaukelt, kann ich bei ungünstiger L/N-Belegung am Variac - weil Stecker gerade mal so steckt - eben 220V gegen Erde haben - dumm gelaufen. Der durchschnittliche deutsche Michel denkt eben oft nicht an solche Besonderheiten.

@paddy72 Was immer Du mit dem Labornetzteil machst, das übersteigt das Vermögen des Durchschnittsdeutschen bei weitem. Daher versteige ich mich mal zu der Behauptung: Du weißt schon was Du tust, deswegen ist es doch wieder egal. {green}:wink:

Die haben ja auch einen verpolsicheren Stecker. Davon war nicht die Rede.

Mit Schukostecker wäre das egal, weil man ja auch die Stecker gedreht verwenden kann. Trotzdem prüfe ich meine Steckdosen mit einem Steckdosentester, so daß die Schrift des Testers lesbar ist. Ich gehe mal davon aus, das zumindest die Tester verschiedener Hersteller alle gleich gepolt sind.

Labornetzteile, wo es nicht egal ist, wei man steckt? Kenne ich nicht. Bei Labornetzteilen ist doch saubere Netztrennung wichtig und üblich.

Völlig undenkbar, dass es Labornetzteile mit Schukostecker gibt, von denen Gefahr ausgeht, wenn man den Stecker anders herum reinsteckt. Sowas wäre nicht verkehrsfähig, dürfte nicht verkauft werden.

Bei allen Geräten mit Netzstecker muss die Polung egal sein, alles andere wäre nicht zulässige Bastelei.