Dezentrale statt zentraler Steuerung – Speicher, EMS und Smart Meter als Schlüssel?
Die Diskussion zur Digitalisierung des Stromsystems ist wichtig, aber eine rein zentrale Steuerung könnte überflüssig sein. Stattdessen könnte jede Verbrauchseinheit durch Speicher und ein Energiemanagementsystem (EMS) autonom arbeiten.
Das EMS ermittelt den eigenen Energiebedarf für die nächsten 24 Stunden anhand von Langzeitdaten und sorgt mit der Batterie dafür, dass kontinuierlich und gleichmäßig die notwendige Leistung aus dem Netz gezogen wird. Dadurch werden Lastspitzen vermieden, und das Netz bleibt stabil. So könnte auch die Erzeugungsleistung im Sommer besser reguliert werden.
Der Smart Meter spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er benötigt wird, damit das EMS den prognostizierten Verbrauch zuverlässig an den Netzbetreiber melden kann. So weiß der Netzbetreiber genau, welche Leistung für die nächsten 24 Stunden bereitgestellt werden muss.
Dieses Konzept könnte für alle, nicht nur für private Haushalte, sondern auch für Gewerbe und Industrie, eine sinnvolle Möglichkeit sein.
Ein entscheidender Punkt ist natürlich die Finanzierung. Es geht nicht darum, einzelne Verbraucher finanziell zu belasten, sondern eine Lösung zu finden, die wirtschaftlich tragfähig und fair verteilt ist. Folgende Maßnahmen könnten dabei helfen:
- Zinsfreie Kredite, damit Verbraucher und Unternehmen Speicher finanzieren können
- Fördermodelle aus Einsparungen, etwa durch geringere fossile Energieimporte, reduzierte Bürokratie usw.
- Reduktion der übergeordneten Kontrollmechanismen, da sich das System selbst reguliert
Statt darauf zu warten, dass einzelne Akteure den ersten Schritt machen, wäre es nicht sinnvoll, dass alle gemeinsam handeln. Die Energiewende sollte nicht durch gegenseitiges Abwälzen von Verantwortung erschwert werden, sondern durch koordiniertes Handeln aller Beteiligten. Nur so kann ein stabiles, bezahlbares und nachhaltiges Energiesystem entstehen.