Macht doch nicht so ein Geschiss (mache seit über 20 Jahren Kältetechnik). Obs dicht ist könnt ihr im Endeffekt eh nicht sicher sagen. Die wenigsten kaufen sich ein gutes Lecksuchgerät für 500 Euro um mal nachzuschauen ob es wirklich dicht ist. Sind die Bördel sauber, nicht zu groß und fest angezogen ist es zu 95% dicht.
Bei jemanden wie dir, der eine Ausbildung in Kältetechnik hat und viel praktische Erfahrung. Ich bilde öfters mal Neulinge in handwerklichen Dingen aus und du kannst dir gar nicht vorstellen, was man alles falsch machen kann, selbst bei ganz einfachen handwerklichen Dingen. Was man selber so völlig selbstverständlich macht, ist für Anfänger gar nicht selbstverständlich.
Auch bei einem Bördel mit billigem Werkzeug kann man so viel verkehrt machen, dass vielleicht 70% nicht dicht sind. Deshalb erscheint es mir wichtig, hier genauer hinzuschauen. Zumal das Bördeln die kritischste Sache ist, wenn es um Dichtheit geht.
Lecksuchgerät: Es gibt billige ab 30 Euro, die tatsächlich funktionieren, z.B. Elitech CLD-100.
Danke für eure Antworten. Ich habe bis auf die Videos zu den SAE Fittings auch nicht wirklich viele Infos gefunden und fand es ganz attraktiv. Bei Wasser- Heizungsinstallation nutze ich seit einiger Zeit Klemmfittings und die funktionieren richtig gut. Da dachte ich mir evtl. gibt es so eine einfache Lösung auch für Kältemittelleitungen. Ich habe zwar Mal Löten und Schweißen gelernt aber das liegt etwas zurück, da sind solche Fittings schnelle und einfache Lösungen.
Dann werde ich mir ein Börtelset besorgen und das Mal in Angriff nehmen.Kleiner Tipp: Schaut euch beim Bördeln auch die Rückseite an. Manche Bördelgeräte erzeugen dort 2 unschöne Grate, weil die Backen nicht wirklich bündig aufeinander liegen. Bei den Taumelbördelgeräten wie das oben genannte ST-806a sehr kräftig zudrehen, damit die Backen wirklich gut geschlossen werden. Und dann auch mal prüfen, ob der Bördel wirklich symmetrisch ist. Bei meinem Taumelbördelgerät war es so, dass der Kegel nicht genau mittig ins Rohr ging und so der Bördel leicht schief war. Konnte ich aber durch eine Blechunterlage zwischen Bördelkopf und Backe beheben. In meinem Fall brauchte ich dafür 0,15mm Fühlerlehrenband.
Wenn man auf der Rückseite ausgeprägte Grate hat, können die die Dichtheit beeinträchtigen, weil dann nur Druck dort drauf geht und andere Bereiche des Bördels nicht richtig angepresst werden. Ich hatte da mal Versuche gemacht. Wenn man einen Bördel testweise mit optimalen Drehoment veschraubt und dann wieder löst und sich den unter einer Lupe anschaut, sieht man genau, wo der Stutzen seinen Abdruck hinterlassen hat. Und da sieht man mitunter auch "Inseln", wo nicht richtig Druck drauf war.
Und noch ein Tipp: Nylog Blue als Dichtmittel zusätzlich nutzen. In USA ein absolutes Standardmittel, was jeder nutzt. In Deutschland noch wenig verbreitet, aber immerhin bekommt man es hier schon.
Hi,
bin gerade bei der Dichtheitsprüfung. Allerdings bekomme ich nicht mehr als 20 bar drauf. Woran könnte das liegen?
Aufgedreht ist alles soweit wie möglich. Ich vermute der der Druckminderer geht nur bis 20 bar? (roter Strich bei 20 bar)
Lecksuchspray wirft jedenfalls busher keine Blasen.
Grüße, Mathias
Ja, das ist vermutlich ein 20 bar Druckminderer, da geht dann nicht mehr. Reicht aber.
Die Dämpferfüße wirst du recht wahrscheinlich tauschen müssen, die sehen mir nicht danach aus, dass die die Vibrationen von deiner Fassade fernhalten werden.
@win Ja, das denke ich auch. Sind ja dann aber auch schnell getauscht.
Katastrophenfall ist eingetreten: Augenscheinlich alles dicht, heute nochmal mit dem CLD-100 im Betrieb geschnüffelt und er signalisiert reproduzierbar eine Leckage an der Verbindung vom Innengerät. Eventuell ausgelöst durch das nachträgliche Isolieren im Kabelkanal, war ziemlich enge Fummelei. Ist ein Pumpdown und alles von vorne noch möglich?
Grüße
Ich würde erstmal keinen Pumpdown machen, sondern die Verbindung nochmal vorsichtig ein klein wenig nachziehen. Die Chance steht gut, dass es dann dicht ist.
Gut, dass du alles abgeschnüffelt hast.
@win Das habe ich schon versucht, aber irgendwie springt der Drehmomentschlüssel nicht an und bei gefüllten Leitungen habe ich irgendwie Hemmungen das jetzt zu überdrehen. Was denn etwas gegen den Pumpdown, eventuell Luft die durch Das leck hinzukam?
Bei einem kleinen Leck ist das mit der Luft kein so großes Problem. Im Moment kann ja keine Luft rein, weil Druck drauf ist. Etwas Luft kann nur reingekommen sein, als du evakuiert hast. Und wenn du jetzt einen Pumpdown machst, ziehst du etwas Luft, wenn du unter Normaldruck kommst. Aber das sind dann ja auch nur wenige Sekunden.
Ich würde über den Ventildrücker die Monteureinheit anschließen. Ventildrückerhahn ist noch zu. Dann erstmal die Monteurhilfe inkl. Schlauch zum AG evakuieren, damit du dir von dieser Seite keine Luft reinziehst. Wenn evakuiert, dann Monteurhilfe zudrehen und Ventildrückerhahn öffnen. Jetzt siehst du den normalen Anlagendruck an der Monteurhilfe. Nun den Pumpdown starten, also bei Kühlung die Flüssigseite schließen. Wenn der Druck unter Normaldruck sinkt, würde ich schonmal langsam die Saugseite zudrehen. Sobald du unter Normaldruck bist, ist es ja nur ein ganz kleiner Rest Kältemittel, der noch im System ist. Besser so, als weit auf max. Unterdruck runter zu pumpen und dir über das Leck zusätzlich Luft reinzuholen.
Was das Nachziehen angeht: Wenn vorher richtiges Drehmoment angezogen war, würde ich maximal 1/8 Umdrehung weiter drehen. Wenn das nichts bringt, dann Pumpdown und neu machen.
Hast du Nylog verwendet? Würde ich immer empfehlen.
Würde den alten Bördel auch mal inspizieren mit Lupe. Und auch den Stutzen. Ich hatte schon fabrikneue Stutzen, die einen satten Kratzer drüber hatten. Das kann zu Undichtheiten führen.
Nylog habe ich verwendet. Ich vermute tatsächlich, dass ich beim Isolieren den Bördel verdrückt habe.
Was versteht man unter Normaldruck?
Laut Installationsanleitung:
- Zwangs-Kühlbetrieb durchführen.
- Nach 5 bis 10 Minuten (bei sehr niedrigen Außentemperaturen (<−10°C) höchstens nach 1 oder 2 Minuten) das Flüssigkeits-Absperrventil mit einem Sechskantschlüssel schließen.
- Prüfen Sie, ob der Ansaugdruck erreicht ist.
- 5 Nach 2 bis 3 Minuten das Gas-Absperrventil schließen und den ZwangsKühlbetrieb beenden.
Ich ärgere mich gerade total über mich selbst.
Vor allem das hier verunsichert ich doch etwas:
Der normale Luftdruck, also Manometer 0. Die Manometer der Monteureinheit können dann ja noch bis -1 bar gehen, um auch Unterdruck anzuzeigen.
Was mir noch eingefallen ist: Das CLD-100 ist fehleranfällig, man muss wissen, wie man damit umgeht. Zuerst irgendwo mitten im Raum in die Luft halten, am Besten in einem anderen Raum, wo definitiv kein Kältemittel in der Luft ist. Dann einschalten. In den ersten 10 s kalbriert das Gerät darauf. Ich drehe immer gleich auf maximale Empfindlichkeit. Und wenn du dann misst, darfst du mit dem Kopf nicht das Metall der Kälteleitungen berühren, immer ein wenig Abstand zu Metall mit dem Kopf. Sonst gibt es Fehlalarm. Ebenso gibts gerne Fehlalarm, wenn du mit dem Kopf in Isoliermaterial reingehst. Es hat irgendwas mit Elektrostatik oder Ableitung von Elektrostatik zu tun.
Isolierung innen: Die Rohre brauchst innen nicht zusätzlich zu isolieren. Die Standard-Isolierung reicht da völlig aus. Es hat auch null Effekt auf die Effizienz. Nur alles was außen ist, hätte Einfluss auf die Effizienz.
Die ersten 2 Punkte sind eindeutig. Der dritte Punkt erscheint mir eine schlechte Übersetzung. Man muss irgendwo zwischen Normaldruck und maximal möglichen Unterdruck der Anlage das Ventil der Ansaugseite schließen. Also wie oben geschrieben: Beobachten, wie der Druck auf der Monteurhilfe nach unten geht und sobald du 0 erreicht hast (=Umgebgungsdruck, so wie die Ruhestellung des Zeigers), kannst du dich bereit machen. Ich würde vielleicht noch 30s warten und dann zudrehen. Dann hast du schon einen gewissen Unterdruck auf dem Kältekreislauf und etwas Restkältemittel, was aber nur noch rein gasförmig ist und damit nur noch eine ganz kleine Restmenge.
Warnhinweis: Wenn es wirklich nur ein minimales Leck ist, sehe ich keine Probleme. Ich würde nach dem Absaugen die Kälteleitungen mal mit Stickstoff spülen und dann nochmal Tests machen, wie groß das Leck wirklich ist. Das kannst du auch mit Stickstoff machen oder/und mit Vakuum. Wenn sich da ein größeres Leck herausstellt, hast du ein Problem, dann ist das Kältemittel verunreinigt und müsste abgesaugt und neu befüllt werden.
Danke! Es ist jetzt dicht - zum Glück ohne Pumpdown!
Beherztes Nachziehen mit erhöhtem Drehmoment und Überwindung hat letztendlich geholfen.
Mit 44 Nm für 3/8" ist schon ein seltsames, ungewohntes Gefühl bei "schwebenden" Leitungen. Eventuell ist der Rothenberger-Drehmomentschlüssel ja nicht so genau...
Die Ungenauigkeit und Empfindlichkeit des CLD-100 bei Berührung war mir bekannt. Es war definitiv undicht!
Ohne Drehmomentschlüssel und ohne CLD-100 hätte ich wahrscheinlich nicht lange Spaß an der Anlage gehabt.
Isolierung innen ist die originale des Innengerätes, dachte das muss einigermaßen dicht sein um Kondensation im Kabelkanal zu verhindern.
Aber ich klebe an die blanken Stellen jetzt das Armaflex-Klebeband, das sollte ausreichen.
Herzlichen Dank und viele Grüße
Mathias
Glückwunsch! Bei dem 3/8 ist erhöhtes Drehmoment nicht ganz so kritisch. 44 Nm halte ich da für unproblematisch. Finde ich aber auch nicht einfach, so ein Drehmoment draufzuhauen, auch wenn die Anlage schon verbaut ist. Braucht auch einen Gegenschlüssel, der lang genug ist, z.B. 12 Zoll Rollgabelschlüssel.
Und ja, Isolierung muss wg. Kondensat beim Kühlen möglichst dicht sein. Ist nicht ganz einfach, das hinzubekommen. Hab hier auch noch eine Anlage, wo ich das fertig machen muss. Ich werde wohl die originale Isolierung gut drumlegen und dann auch irgendwie mit Armacellklebeband abdichten. Ich schaue es mir im Sommer aber erstmal an, wie viel Kondensat da wirklich entsteht.
Moin,
kann mir jemand sagen was die LED bedeuten auf der Serviceplatine 3 un4 leuchten dauerhaft rot. In der Installationsanleitung ist dieser nicht aufgeführt.
Gruß
Hallo Zusammen,
Ich mache gerade meine ersten Evakuierungsversuche. Hatte die Pumpe 30 Minuten mal laufen gelassen. Am Ende zeigte das Testo 0,54mBar.
Habe dann die Wartungseinheit geschlossen und die Pumpe ausgeschalten. Der Druck ging dann relativ schnell hoch auf ca 2mBar. Jetzt nach einer knappen Stunde liegt er bei 8mBar.
Lässt das evtl schon auf eine Undichtigkeit schließen? Temperatur war relativ konstant 18-19 Grad.
Drucktest mit Stickstoff wird noch gemacht, hab allerdings nur eine kleine Flasche. Weiß nicht wie oft mir die zum testen reicht. Daher möchte ich wenn möglich vorher schon mögliche Undichtigkeiten ausschließen.
Gruß Steffen
Ja, sind Undichtheiten, aber leider sind Füllschläuche durch die Bank undicht. 8mbar nach einer Stunde ist allerdings sehr viel.
Was du versuchen kannst: An die Anlage einen Ventildrückerhahn anschließen. Dann evakuieren. Dann zuerst den Ventildrückerhahn schließen, womit das Ventil dann an der Anlage geschlossen ist. Dann Monteureinheit schließen und dann Pumpe aus. Ein paar Stunden warten und dann zuerst wieder Pumpe an und die Monteureinheit auf. Wieder auf komplett evakuieren der Schläuche vielleicht 10 min. Dann Monteureinheit zu, Pumpe aus und den Ventildrücker öffnen. Dann zügig ablesen.
Durch diese Aktion hast du während der mehreren Stunden Standzeit die Verluste an den Schläuchen eleminiert. Kann natürlich immer noch sein, dass das Ventil leichte Undichtheiten hat.