Den für mich nicht nachvollziehbaren Luftwärmepumpenhype.
Hier im Forum gibt es ja Leute, die ihre Gastherme dagegen tauschen
ohne selbst eine große PV Anlage zu besitzen.
steht doch oben:
28 ct/kWh Strom, SCOP 4,5 --> 6,3 ct/kWh Wärme
Gasheizung: 10 ct/kWh, Wirkungsgrad 90% --> ca. 11 ct/kWh Wärme.
Wie oben schon geschrieben, laut Gesetz muß man momentan WPs (wenn man mal Pelletöfen und andere ignoriert) einbauen, wenn man eine neue Heizung anschafft. Mal von Übergangsfristen und Ausnahmen abgesehen.
Zumal absehbar ist, daß das Gasnetz abgeschaltet wird.
Und es ist nicht teurer mit Strom zu heizen als mit Gas, sogar häufig billiger. Recht einfach Entscheidung also.
Das ist alles.
Der Heizwert von Erdgas ist etwa 90% des Brennwerts. Wenn man mit dem Heizwert des Erdgases rechnet, kann man daher errechnete Wirkungsgrade von etwas über 100% erreichen, allerdings nicht 130%.
Zudem wird normalerweise nicht der Heizwert abgerechnet, auf meiner Rechnung zumindest zahle ich pro kWh Brennwert und auf der Basis ist auch eine Brennwert Gasheizung deutlich unter 100%.
Wenn die Gasheizung komplett raus soll und eine Wärmepumpe vom Fachbetrieb für 30000+ Euro rein, stimmen die 4,5 aber nur bei niedrigen Vorlauftemperaturen.
Leute sind nicht doof und können durchaus rechnen, die Wortwahl Hype verstehe ich zwar nicht so ganz . Aber, dass bei COP 3 und 10 Cent für Gas und 30 Cent für Strom eine Rieseninvestition sich kaum zurück zahlen lässt, ja, das ist natürlich in erster Näherung absolut wahr.
Ne muss man nicht, erstmal ist das für den Bestand sowieso ausgesetzt, bis es eine Wärmeplanung gibt außerdem reichen 65% erbeuerbar. Das ist zwar alles unnötig kompliziert im Detail und bürokratisch, aber im Prinzip kann man das so machen wie ich und bei mir kommen etwa 85% raus, wenigstens nach meiner vereinfachten Rechnung (Gasverbrauch vorher als Basis).
Ich gehe davon aus, dass die Gasnetze größtenteils 2040 noch in Nutzung sind. Gasheizungen kann man aber auch ohne Gasnetz sinnvoll weiter betreiben, da nimmt man dann Propan/ähnliches.
COP ist ein aktueller Wert, der für die Betrachtung vollkommen unerheblich ist.
Es zählt der über die Heizperiode ermittelte Wert.
Aber ja, bei 30.000€ an den Heizungsbauer lohnt es nicht.
daher schrieb ich "Mal von Übergangsfristen und Ausnahmen abgesehen".
Ansonsten bin ich ganz Deiner Meinung, und habe ebenfalls meine bestehende Heizung durch Luft-Luft-Wärmepumpen ergänzt, die mir viel sparen.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wäre bei mir prohibitiv teuer, da ich nicht nur keine Fußbodenheizung habe, sondern auch keine Heizkörper, oder Rohre für Heizungswasser.
Naja, ich habe im Haus Klimaanlagen einbauen lassen, als ich noch keine PV auf eigenem Dach hatte. Ist ein Hybrid-System: Das war in 2022.
Die Einsparung an Gas gegen den Mehraufwand an Strom hat sich so ausgedrückt:
Invest 7.000,- Ersparnis 700,-/Jahr. Ich konnte die hohen SCOP-werte der Klimaanlagen erst nicht glauben, dann habe ich etwas Thermodynamik betrieben und konnte die Zahlen dann nachvollziehen. Habe ich an anderer Stelle im Forum näher erläutert. Verbrauchsdaten Win - #4 von win
Die Ergebnisse sprechen sowohl finanziell als auch energetisch für sich.
Nach meinem Dafürhalten gibt es keine "Sektorenkopplung" zwischen PV und Wärmepumpenheizung. Im Sommer gibt es viel PV, aber keine Notwendigkeit der Heizung, im Winter schafft eine PV gerade mal, den Kühlschrank und die Gefriertruhe (bei Tage) in Gang zu halten. Da bleibt dann nichts für eine WP.
Schluss daraus: Einsatz von Klimaanlagen und Wärmepumpen kann völlig losgelöst von PV-Anlagen entschieden werden. Der Einfluß von PV auf die Wirtschaftlichkeit ist verschwindend gering.
Du verbrauchst fiktiv 10 000kWh Gas.
Eine PV-Anlage kommt für den Sommer dazu. Du stellst fest, dass du im Sommer genug Strom für Warmwasser hast und tauschst Gas gegen Strom, weil Strom günstiger ist. Nur noch 9000kWh Gas.
Im Sommer wird es warm. Du kaufst dir eine Klimaanlage die du ebenfalls mit der PV betreibst. Stellst fest, dass man damit auch heizen kann. Heizt damit und merkst: Wenn ich jetzt noch doppelt soviel PV auf dem Dach gehabt hätte, würde ich jetzt weniger verbrauchen. Gas nur noch 8000kWh.
Kaufst eine weitere PV dazu mit einem Speicher, damit kommst du jetzt den ganzen Sommer aus und im Übergang. Im Winter schaffst du es damit das Warmwasser zu erwärmen. Jetzt brauchst du noch 5000kWh Gas. Sparst 1500kWh Strom.
Das Gas kostet 9ct und fürs Jahr Grundgebühren, die man mit Strom sowieso schon hätte.
Also kauft man noch zwei Split mit schlechterem Wirkungsgrad von JAZ3. Nun braucht man statt 5000kWh Gas und die Grundgebühr ca. (wenn ich von deinen 130% ausgehe sind das 6500kWh Wärme) 2170kWh Strom mehr. Grundgebühr zahlt man nicht MEHR, weil man Strom sowieso schon bezahlt.
Hätte man das Ganze direkt richtig geplant und gebaut, tja dann wäre es um Längen günstiger gewesen.
Ich fand ja erschreckend daß große Wärmepumpen zur Versorgung , Flußwasser gespeist einen cop von bescheidenen 3 haben.
Ok, die pusten 110 Grad ins Netz.
Vielleicht sind da auch die Leitungsverluste enthalten?
Gab vor kurzem eine Nachricht einer neuen Fernwärme Anlage darüber.
Da lobe ich mir die Daikin Klima mit cop 4 bei minus 10 Grad.
Außerdem kommt bei mir im tiefen Winter etwa 20% PV Strom dazu.
Nicht jeder braucht so viel Gaskraftwerke, wir in Ö haben etwa Wasser, Wind , PV, Bio, und Atome von außen, Außerdem dürften die puren Gaskraftwerke inzwischen wohl überholt sein und auch in ein Fernwärmenetz einspeisen.
Damit steigt der "cop" Kostenorientierter Parameter, sogar noch etwas.
Der Hype ist auch Luft-Luft WP vs. Luft-Wasser Wärmepumpe.
letztere hat den gewaltigen Nachteil wenn KEINE Niedertemperatur Heizkreise vorhanden sind (wie die Gasheizung die als atmosphärische Heizwert-Möhre einen Wirkungsgrad von keine 85% hat (wenn die Kondens-Therme an der FBH einen von 98% hat))
Also wer eine FBH hat und keine Klimatisierung im Sommer braucht kommt mit einer Luft-Wasser WP (gut installiert) gut zurecht, wer keine FBH hat sollte sich die Luft-Luft WP mal genauer anschauen. Wer eine Kondens Therme mit FBH, mit LAS Abgassystem hat soll sich eher einen Flussiggastank besorgen als diese rauszureissen.
Und dann ersetzt Du den Gasherd durch Induktion und kaufst Dir einen Wärmepumpenwäschetrockner. Nein danke. Kurzlebige Pflegefälle.
…können wir das Thema schließen? Es geht doch wohl eher um persönliche Befindlichkeiten als um eine zielführende Diskussion.
Kaufst ein Haus 1946, Zentraler Kachelofen mit Dauerbetriebserlaubnis. Der kann aber nur den Ursprünglichen Teil des Hauses beheizen. Rest wird mit Nachtspeicheröfen, ohne Asbest aber trotzdem schlechtes Konzept, beheizt.
Keine Gasleitung.
Keine Wasserführenden Heizungskreise.
Da setzt man auf den Hype Luft-Luft-WP und großer PV.
Wir haben aktuell 4x 9.000BTU TLC Anlagen, wovon bei Nachts -3°C/ tags 5°C die Anlagen wie folgt/ mit folgenden Aufgaben betraut waren (Temperaturen am Gerät eingestellt, Raumtemperatur ca. 2°C niedriger):
- Schlafzimmer 22:30Uhr bis Aufstehen ca. 7:30Uhr 18°C
- Wohnzimmer Dauerlauf 26°C ca.35qm zu beheizen
- Bad Dauerlauf 24°C ca. 10qm zu beheizen
- Anbaubereich/Dachschrägenwohnung von 14°C auf 22°C mit voller Leistung (vergessen den Tag vorher anzuschmeißen) für ca.70qm und weite Wege
- Gästezimmer (im Anbaubereich) Dauerlauf Infrarotheizung auf 26°C über Bett
Holzofen Tagesverbrauch ca.10Kg Heizwert ca. 42,5kW/h Ofen ist mit Nachheizkasten, also genutzte Wärmeenergie ca. 38,5kW/h
Elektrischer Verbrauch war 55kW/h, wovon grob 10kW/h auf Kochen Licht etc entfallen. Wärme ca.45kW/h Strom. Alleine dabei entfallen 10kW/h auf die Infrarotheizung.
Bleiben noch 35kW/h für die 4 Splitklima. Wärmebedarf nach Ausweis ist hier mit 235kW/h(m²a) angegeben. Gehe ich jetzt von schlechteren 3 aus wäre ich bei 105kW/h Wärmeenergie + 10kW/h (ineffiziente Infrarot) + 38,5kW/h Kachelofen, Gesamt 153,5kW/h Wärmeenergie.
Bei aktuellen Kosten sind das für mich 33€ mit Nachtspeicher wäre ich bei 55€ gelandet.
Wir haben vorher bei einem Haus 1980, zur Miete mit 200qm und Brennwert aus 2018 ca. 30.000kW/h Gasverbrauch gehabt. Bei grob 150 Heiztagen im Jahr, mal mehr mal weniger, einen Verbrauch von 200kW/h je Tag. Normale Heiztage sind dann ca. 20€ bei aktuellen Kosten.
Der obrige Verbrauch aktuell für das alte Haus ist aber jetzt erstens dem Besuch geschuldet und eine extreme Anforderung von Wärme für einen sonst nur auf 12-16°C geheizten Hausbereich. Leider hatte ich vergessen vorher langsam aufzuheizen. die Infrarotheizung ist nur für die Schlafzeit der Gäste gedacht wenns dann doch kälteempfindlichere Personen sind.
Des weiteren haben wir aktuell 15kWp und in ein bis zwei Wochen (Wetterabhängig) 20kWp PV für Eigenverbrauch mit aktuell 30kW/h Akkusystem, bald 45kW/h udn wird am Ende 80-100kW/h sein.
Nach dem Herbst kann ich von grob durchschnittlich der Hälft an Strom aktuell durch die PV rechnen.
Damit schaffe ich also die Kosten auf 16,5€ zu senken.
Somit folge ich nicht mehr einem Hype, sondern habe die für uns praktischste Kosten Nutzen Lösung gefunden.
Wenn WP über deren Lebenszeit gerechnet nur Vorteile haben, bräuchte es kein Gesetz (Zwang), vorerst keinen Rückbau von Gasnetzen, keine künstliche Verteuerung von fossilen Brennstoffen und keine Angstkampagne. Nur Aufklärung.
Dann würde der Markt bzw. die Menschen frei entscheiden können. Und tendenziell bevorzugen diejenigen, die rechnen können, die ökonomisch beste Technik.
Genau da ist der Knackpunkt im Denken. Die Wärmepumpe ist keine universal Nachrüstlösung.
Aber Bestandsgebäude müssen immer einzeln betrachtet werden. Wer Fußbodenheizung im Haus hat, kommt mit LWWP schon sehr gut zurecht, aber ohne ist oft bescheiden.
LLWP siehe an meinem Beispiel, was hätte hiersonst rein gesollt?
Kein Vermieter baut deswegen irgendwas um. Der legt die Kosten auf den Mieter um und ist raus aus der Sache
Das andere Thema sind die langen Laufzeiten und das die meisten Menschen nicht überreißen was da auf die zu kommt.
Auch in diesem Thread wird die CO2 Kostensteigerung nicht berücksichtigt.
Bei den Netzen werden sich irgendwann die Wartungskosten auf wenige Leute verteilen das wird teuerer werden
Aber genau dann könnte man statt der Luft-Wasser-Wärmepumpe ne Luft-Luft-Wärmepumpe einbauen. Mit den Außengeräten muss man sich arrangieren. Aber bei guter Gerätewahl schafft man da sogar nen SCOP von 5
Zusätzlich dazu, dass man damit besser flexibel und schnell Räume Bedarfsgerecht heizen kann und darüber wahrscheinlich nochmal 20% zusätzlich einspart.
Leider kann man das so direkt auch nicht sagen.
Es gibt zu viele die einfach im Gestern hängen.
Die Leute kaufen sich auch teils immernoch VW obwohl das von den Kosten sich nie mehr rentiert, die Leute kaufen sich nen IPhone, Rauchen, trinken Alkohol.
Du hast Recht, die Masse kauft selbstverständlich langfristig das was doch am günstigsten ist.
Aber dort hinzukommen, das ist in einer Gesellschaft immer ein Prozess der zu oft leider auch lange dauert.
Wobei man bei Luft-Luft-Wärmepumpe halt sagen muss, ja, das funktioniert in JEDEM Haus egal wie es gedämmt ist. Aber man muss das halt auch wollen und sollte kein Problem mit möglicherweise Lüftergeräusch haben.
Aber es gibt halt auch Leute, die möchten das tatsächlich nicht und das muss man natürlich auch akzpetieren.
Bei meinen Eltern musste ich auch einiges an Überzeugungsarbeit leisten.
Aber das ganze Haus von Öl auf LLWP umzustellen (auch da eine neue Ölheizung nötig ist) ist in der Anschaffung nicht teurer. Es ist eigentlich ein No-Brainer. Darum machen wir das. Unsere Nachbarn hingegen haben gerade eine neue Ölheizung eingebaut (und sogar einen neuen Erdtank dafür eingegraben), das ganze Haus renoviert und nichtmal Fußbodenheizung verlegt bei der Gelegenheit. Manche wollen es halt irgendwo auch nicht sondern machen es aus Reflex so wie es immer war.
Auch dann, wenns teurer ist. Warum?
Weiß ich manchmal selbst nicht.
Ja, künstliche Verteuerung. Wenn ein Produkt nicht konkurrenzfähig ist und ich das zeitnah auch nicht schaffe, verteuere ich einfach die Mitbewerber. Ich schaffe Zertifikate aus dem Nichts und schreibe vor, wer die zu kaufen hat. Moderner Ablasshandel.
Ja, den letzten beißen die Hunde. Würde aber nur in dem Tempo passieren, indem sich die neue Technik freiwillig durchsetzt.
Ich kann mir zudem vorstellen, daß die Menschen neben ihrer Trägheit auch aufgrund von Versorgungssicherheit einen etwas höheren Preis in Kauf nehmen.
Alles auf Strom zu stellen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit im Winter zu gefährden, macht wenig Vertrauen.