Herantasten an "Heizen mit Klimaanlage" im Altbau

Die Regler funktionieren jedenfalls oft sehr komplex, da spielt viel mit rein und man versteht oft nicht, warum sie sich heute so und gestern so verhalten hat. Bei mir im Moment gerade auch: Gestern lief die Anlage im Wohnzimmer immer recht niedrig auf 230 W. Heute taktet sie schon mehrfach und heizt dann mit 440 Watt. Erwartet hätte ich heute ein ähnliches Verhalten wie gestern. Wer weiß, was den Regler da wieder beeinflusst.

@Win

Das ist hier nicht anders. Mal läufts hier stundenlang ohne Takten mit etwa 300 bis 350 Watt, vor allem wenn ich bei mir die FollowMe Funktion der Fernbedienung benutze, dann wieder trotz FollowMe Funktion so "komisch" wie heute.

Beispiel meiner OG (Obergeschoss) Anlage

Insgesamt bin ich aber mit meinen 3 Single-Split Anlagen zufrieden. (Beispiel heute)

Die OG Anlage lass ich tagsüber durchlaufen, sie beheizt dabei quasi direkt 60 m² ohne Probleme. Die Anlage im EZ (Esszimmer) läuft in der Regel nur 2x am Tag für etwa eine Stunde. Das Esszimmer wird aber von der OG Anlage auch durch eine offene Türe auf Grundtemperatur gehalten was dort ein sehr schnelles Hochheizen möglich macht.

Meine größere Anlage im unbewohnten EG taktet sich derzeit noch zu Tode, deshalb läuft die per Zeitprogramm in der App 3 x am Tag und 1x in der Nacht für je eine halbe Stunde mit erhöhter Temperatur. Das reicht momentan noch für 17 bis 18 Grad im fast unbenutzten Erdegeschoss. Wird es dann kälter wird das Zeitprogramm halt angepasst, das ist in der Midea/Dimstal App recht komfortabel gelöst, damit kann man echt arbeiten. Und ist die Temperatur im EG mal zu hoch wird das jeweilige Zeitprogramm auch mal gar nicht erst gestartet, da hat sich der kleine China Mann der das verbrochen hat anscheinend echt seine Gedanken gemacht.

Der Logik der Klimaanlagenregelung würde ich aber trotzdem gern auf die Schliche kommen. Aber ich finde noch nicht einmal ansatzweise irgendetwas brauchbares zum Einlesen.

Das ist das zentrale Know-How eines jeden Herstellers, der natürlich auch nicht offen gelegt wird. Grundsätzlich arbeitet natürlich überall erstmal eine PID-Regler und die Differenz zwischen Soll und Ist ist die zentrale Regelgröße. Aber dann spielen noch viele weitere Sachen und Optimierungen rein. Auch technische Belange, z.B. muss die Anlage immer mal wieder hochfahren, damit das Öl richtig verteilt wird. Auch Effizienz spielt eine große Rolle. Und vermutlich werden einige Anlagen auch lernfähig sein, also mit der Zeit die thermischen Eigenschaften des Raumes kennen und sich daran orientieren. Wenn die Teile selbstlernend sind, wird es noch schwieriger, die zu verstehen, weil die sich dann nicht mehr immer gleich verhalten. Kann sein, dass die morgen schon was neues dazugelernt haben und sich anders verhalten.

Die Zeit die die Temperatur benötigt um anzusteigen beim Heizvorgang scheint jedenfalls ebenfalls einen großen Einfluss auf den Regler zu haben.

Diese Zeit hab ich heute nämlich mal deutlich verkürzt.

Temperaturerfassung per Fernbedienung in ca. 170cm Höhe, nur etwa 260 cm vom IG entfernt. Die Temperatur wird hierbei nur einmal alle 3 Minuten zum Regler gesendet. Die Warmluft fließt durch die Lamelleneinstellung zwar nicht direkt auf die Fernbedienung aber knapp daran vorbei und steigt dort natürlich wesentlich schneller an. Und in der Höhe ist es eh auch wärmer als in Sitzhöhe.

Ergebnis wie erwartet sind kürzere, aber auch gleichmäßigere Takte, dafür wird während der einzelnen Takte mit mehr Leistung gefahren. Ich hatte gehofft die Anlage regelt dann schneller runter, aber nein.

Durch dieses Taktverhalten ergeben sich deutliche Temperaturschwankungen im Raum von bis zu 1,5 Grad wie ich sie eigentlich gar nicht kenne, komfortabel ist das nicht gerade. Trotzdem scheint die Effizienz nicht zu leiden, könnte sogar leicht besser sein laut meiner Verbrauchsanzeige. Ich lasse die Fernbedienung an der Stelle jetzt mal übers Wochenende liegen und schaue ob der Regler auch lernt mit dieser neuen Situation um zu gehen. Wenn der Regelungsalgorithmus was kann sollte er sich darauf einstellen und die Takte sollten langsam wieder länger werden, bei weniger Leistung.

Das traue ich aber eher den japanischen Anlagen zu als meiner chinesischen, Perfektion liegt eher in der japanischen Mentalität wie man es mittlerweile nicht nur im Automobil- und Maschinenbau bemerken muss.

Aber ich hoffe mal das die Chinesen auch das Stückchen Software dreist wie immer kopiert haben. :lol:

Scheint dickköpfig zu sein die Anlage, will einfach nicht auf 200-300 Watt runter.

Wie verhält sie sich denn, wenn du den Sensor im Innengerät verwendest statt den Sensor in der Fernbedienung?

@Win

Wenn ich den Aufstellraum (32m²) mit einem Wärmevorhang abschotte dann geht die Anlage nach ca. 2 Stunden auch auf deutlich unter 300 Watt. So lange sie aber durch einen großen Rundbogen und überall offenen Türen noch weitere 32 - 50m² mit Wärme versorgt sind halt 300 - 350 Watt der benötigte Wärmebedarf. Von Nix wird es ja auch nicht warm. Die Anlage hatte gestern Abend aber schon wieder dazu gelernt und langsam die Takte verlängert und dafür die Leistung nach unten auf 350 Watt korrigiert. Heute dann mit etwa 700 Watt gestartet für 5 min und seitdem läuft sie mit 300 - 350 Watt weiter.

Das sich die Anlage so schnell an den "neuen Messort" wie oben im Bild gezeigt gewöhnt hätte ich nicht erwartet. Trotzdem scheint es aber länger zu dauern als zb. bei Mitsu oder gar Daikin.

Wenn ich den internen Sensor verwende, der ist eingepackt und weg vom Wärmetauscher seitlich ins Gehäuse gelegt, verdoppeln sich die Takte auf ca. 2 in der Stunde.

Nicht isoliert und auf den Wärmetauscher geclipst (Original) waren es bei dieser Anlage im großen Raumverbund etwa 3 bis 4 Takte in einer Stunde. Bin froh im OG nur eine 2.5 KW Anlage genommen zu haben, da ist das Takten deutlich reduziert in der Übergangszeit. Meine 3,5 KW Anlage im Erdgeschoss taktet sich im kleineren Auffstellraum noch zu Tode mit ca. 8 Takten in einer Stunde. Und das obwohl dort bis auf den kleineren Aufstellraum die Bedingen relativ ähnlich sind. Bei der Anlage hat es auch kaum was gebracht den Sensor zu verlegen und zu isolieren. Die Anlage hängt dort leider auch in der kältesten Ecke (Nordseite) vom Haus mit 100 cm dicker Außenwand. Auf lange Sicht werde ich der Anlage dort wohl einen externen Temperaturfühler an irgendeiner Innenwand spendieren, also den internen Fühler um ein paar Meter verlängern, mal schauen.

Wundert mich. Ich hab hier auch ungünstige Verhältnisse: 12m² Raum, allerdings nur eine 2kW Anlage von MHI. Gerät hängt an Außenwand. Die Isolierung/Dämmung des Sensors funktionierte sehr gut. Von 7-8 Takten die Stunde auf 1-2 Takte runter.

Vielleicht brauchts noch mehr Dämmung oder die Dämmung ist nicht ganz luftdicht? Was auch noch helfen kann: Mehr Wärmekapazität beim Sensor. Wenn du z.B. ein Metallrohr über den Sensor schiebst und das alles einpackst, wird die Sache noch viel träger. Es kommt ja durch die Dämmung ein gewisser Wärmestrom. Je geringer die Wärmekapizität des eingepacken "Materials", um so schneller gehts wieder hoch mit der Temperatur.

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@Win

Wärmekapazität ... hmmm ... ja, das hört sich logisch an, eine gute Idee.

Falls ich kein passendes Röhrchen da habe werde ich mir morgen früh auf der Drehbank halt etwas drehen, bin da ausreichend zu Hause ausgestattet.

Der Sensor samt Zuleitung steckt bei allen meinen Dimstal übrigens in einem 6er Silikonschlauch, ich denke das dient original auch schon etwas der Abschirmung. An möglicher Feuchte sollte es oberhalb des Wärmetauschers im Innengerät ja nicht liegen. Vielleicht aber einfach nur als Scheuerschutz gedacht, die Wärmetauscher sind zum Teil ja recht scharfkantig.

Ich fang mal mit einem Röhrchen mit 80 bis 100 mm Länge an, kürzen geht dann ja leichter als verlängern, das Röhrchen natürlich zusätzlich eingepackt.

  1. Versuch dann mit Stahl, wird's dann zu träge versuche ich Messing, das hat eine höhere Wärmeleitkapazität. Mit Edelstahl ginge es in die andere Richtung.

Kupfer und Alu brauche ich wegen zu hoher Wärmeleitkapazität wohl gar nicht erst ins Auge zu fassen.

Nur mit deinem letzten Satz gehe ich nicht konform oder verstehe ihn falsch. Ist es nicht so das wenn die Wärmekapazität niedriger ist die Wärme weniger "geleitet" wird?

Ein Stück Alu wird beim Schweißen schweißen nämlich bedeutend heißer als ein vergleichbares Stück Stahl, gleicher Energieeintrag vorausgesetzt.

Aluminium - Wärmekapazität 237
Stahl unlegiert - Wärmekapazität 48-58

Eigentlich sollte der Innensensor möglichst keine Wärme vom Wärmetauscher abbekommen, sonst wird ja die Temperaturmessung verfälscht. Bei mir ist der original rechts vom Wärmetauscher mit einer Plastikwand abgeschirmt. Vielleicht dient bei dir der Silikonschlauch etwas dazu, um die Strahlungswärme vom Wärmetauscher etwas von abzuhalten.

Wämeleitfähigkeit spielt eigentlich keine Rolle. Wenn du etwas in Styrodur einpackst, geht nur noch ein kleiner Wärmestrom ins Innere. Je höher die Wärmekapazität ist, um so länger dauert es, bis die Temperatur in diesem Gegenstand ansteigt. Nur um diesen Effekt gehts hier.

Insofern kannst du auch Kupfer, Messing oder sonst ein Metall nehmen. Im einfachsten Fall ein paar M8er Muttern mit Sekundenkleber zu einem Rohr verkleben.

Günstig wäre es vermutlich, den Sensor mit etwas Knete in diesem Rohr abzudichten, damit der auf gleicher Temperatur ist, wie das Rohr. Aber auch so schon wird das Rohr durch die große Fläche die Temperatur im Innenraum auf etwa gleicher Temperatur halten.

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Ach ja: Typisch wird mit spezifischen Wärmekapazitäten gerechnet, die sich auf die Masse beziehen. Das kann etwas verwirren, weil einen oft die Wärmekapazität auf das Volumen bezogen interessiert. Wenn du z.B. ein identisches Rohr aus Stahl oder Kupfer anfertigst, interessiert das Volumen, nicht die Masse. Man will ja schlussendlich die absolute Wärmekapazität wissen.

Ok, verstanden, mein Fehler.

Danke.

So, ich bin durch mit meinen Versuchen an meiner 3,5 KW EG Anlage

Erstmal den Sensor in ein einseitig zugeschweißtes, dickwandiges Hydraulikrohr gepackt und die andere Seite abgedichtet. Dann noch Armaflex rundrum.

Aber was zur Hölle ist das jetzt???

Es trat genau der gegenteilige Effekt ein. Selbst als ich den eingepackten Sensor im Röhrchen nach Außen verlegt habe stieg die gemessene Temperatur nun schneller als ohne. Also hab ich das IG mal auf geschraubt, dann sieht man auch mal schön wie Dimstal/Midea die Dinger zusammen klopft.

Ich kann es mir nur so erklären das das Register die Zuleitung vom Sensor, die liegt ja in einem Silkonschlauch, so weit mit erwärmt das diese Wärme relativ schnell am Sensor vorne ankommt und nun durch das Röhrchen nicht mehr weg kann. Nur dann kann eigentlich dieser Effekt auftreten. Einen 2. Sensor, vom Anlegesensor am Register mal abgesehen, konnte ich nämlich nicht finden.

Also habe ich das Röhrchen wieder entfernt, und die Sensor-Zuleitung mal ebenfalls gedämmt.

Und da ich gerade dabei war hab ich noch zusätzlich die Registerleitungen in dem Bereich auch etwas gedämmt.

Durch dieses Konstrukt muss ich jetzt zwar den "dicken" Sensor nach hinten im Gehäuse verlegen, aber Versuch macht ja kluch. :wink:

Der nun gerade laufende Starttakt dauert jedenfalls schon mal bedeutend länger als vorher, läuft aber mit etwas höherer Leistung, das wird sich aber einregeln, da bin ich mir sicher. Schließlich gaukle ich der Anlage ja jetzt einen bedeutend größeren Raum vor wenn die gemessene Temperatur langsamer ansteigt.

So schaut das gerade aus, Starttemperatur waren 18 Grad, Zieltemperatur 19 Grad (extra niedrig gewählt um ein Takten zu begünstigen).

Vorher hat der Starttakt etwa zwischen 10 und 15 Minuten gelegen, es scheint also etwas gebracht zu haben, endlich. :mrgreen:

Mit 2 bis 3 Takten in einer Stunde könnte ich in der Übergangszeit gut leben.

Merkwürdig. Kann ich mir adhoc auch nicht erklären. Was deine Isolierung angeht, man kann es nicht erkennen: Ist das auch stirnseitig luftdicht zugemacht? Auf dem Bild könnte man meinen, es wäre offen.

Auf jeden Fall sinnvoll, den ganzen Silikonschlauch zu isolieren, weil der Wärme reinleitet.

Ja, die Isolierung ist auch stirnseitig geschlossen. Und den Silikonschlauch hab ich gekürzt, sprich der Sensor liegt ohne Schlauch in der Isolierung, ich hatte die selbe Idee. Allerdings vermute ich das es eher die Sensor-Zuleitung (womöglich Kupferlitze) war die die Wärme geleitet hat. Luft ist ja ein schlechter Leiter diesbezüglich und die Luftmenge im Schlauch auch verschwindend gering.

Aktuell ist der Regler fleißig am Lernen, mit 4 Takten in knapp über 2 Stunden bin ich aber bereits zufrieden.

Ich beobachte das noch ein paar Tage, dann sind die anderen beiden Anlagen dran. Die laufen zwar recht sauber vom Taktverhalten her, meistens betreibe ich die eh per FollowMe ... also externem Sensor in der FB, aber wenn ich von unterwegs aus mal was ändere oder auch erst einschalte soll es ja auch möglichst optimal laufen. Beim Zugriff über die App oder HomeAssistant ist die FB ja sofort raus aus der Steuerung und sendet ihre Signale quasi ins Leere.

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Hier Bilder von meiner ollen, aber fürs Badezimmer tollen Comfee (MSAF5-09HRDN8) Scope 4,0, mit der ich dort hochzufrieden bin, weil sie ganz fix nach dem Einschalten Wärme abgibt und das Bad schnell aufwärmt.

Wie man sieht, das "Schwestermodell" der Dimstal von @ted nur die Lamellen nicht stellenweise so verbeult. Für die Funktion spielt es aber kaum eine Rolle.

Es taktet auch bei mir, die Anlage läuft aber nur verhältnismäßig kurzzeitig und wird dann wieder ausgeschaltet. Daher ist es egal, denke ich. Es war nun schon sichtbar Staub auf den Filtern. Ich hab es kurz mit Druckluft von innen nach außen weggeblasen. War dann wieder sauber.

Jetzt Fotos von der neuen Midea Xtreme Save Pro (MSAGAU-09HRFN8) mit Scope 4,6 in der Küche. Ich versuche nun auch, ihr das schnelle Takten auszutreiben. Für das Erste hab ich den Temperatursensor in den Kasten neben dem Wärmetauscher gelegt. Der Takt geht von 8 auf 11 Minuten. Dann werde ich jetzt nach @win und @ted Methode, isolieren. Danke für eure Ideen und die Vorarbeit ?.

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@Ulli Läuft bei deinen Anlagen der Lüfter in der Taktpause weiter? Ich vermute es mal, weil ich mir sonst so eine Sensorposition gar nicht erklären könnte. Der würde ja sofort warm werden, wenn der Lüfter stoppt und der Wärmetauscher noch Restwärme hat.

Bei mir fährt die Lamelle nach oben und der Lüfter läuft im Silentmodus weiter, ich denke das ist bei @Ulli genau so.

Ja @win der Lüfter läuft weiter und die Lüfterklappe fährt dabei in eine waagrechte Position. Das stört durch den kalten Zug manchmal aber immer noch. Der Luftstrom wird auch im Automatikmodus nicht oder kaum reduziert. Ich dachte, das machen alle Klimas so, bei welchen Herstellern ist das denn nicht der Fall?

Ich bin jetzt noch auf der Suche nach einer 2er Multi-Split 20/25 oder 20/20 mit mind. Scope 4,6, deshalb frage ich, wenn es auch mit stehendem Lüfter geht. Bei Multi-Split wird teilweise, auch bei deutschen Anbietern, mit der Effizienz geschummelt, dass sich die Balken biegen. Ich wäre wohl fast darauf hereingefallen, ein freundlicher Kollege hier, hat mich darauf hingewiesen und davor bewahrt.

Dachte ich auch mal, hab aber in Foren gelesen, dass das nicht der Fall ist. Weiß aber nicht mehr, welche Anlage das war.

Kannst dir mal die Samsung Windfree-Technologie anschauen. Hab ich noch nicht richtig verstanden, aber Leute, die die haben meinen, die wäre oft lautlos.