Heizungsanlage tauschen im Altbau (ggf. mit Klimaanlage)

Tendenz geht bei mir jetzt stark dahin eine VZ9 zu nehmen. Ich bin aber noch sehr unsicher, wo/wie sie platziert werden sollte.
Ich versuche mal hier den Grundreis reinzuhängen:



Zwei Szenarien spiele ich da gedanklich durch:

1. Innengerät zentral im Flur, auf das mit "Kind" bezeichnete Zimmer gerichtet. "i1"
Vorteile: Kondensat innen lässt sich wahrscheinlich einfach über die Abflüsse im Badezimmer entsorgen. Kondensat von außen ggf. auch?! Es geht zum Innenhof hin, d.h. hier haben wir keine so großen Probleme mit den Abstandsregelungen zu Nachbarn (min. 3m zur Grenze...).
Nachteile: Die Ausrichtung des Innengeräts ist nicht ganz optimal so. Glaube ich zumindest, habe da 0 Erfahrungswerte.

  • Variante A1a: Außengerät irgendwie auf dem Balkon, oder an der Wand am Balkon anbringen.
    Vorteile: einfachere Montage des Außengeräts, Kondensatablauf außen über Balkonregenrinne wahrscheinlich einfach machbar
    Nachteile: lange Leitungswege innen, das Außengerät steht dann direkt am Schlafzimmer
  • Variante A1b: Außengerät an der Außenwand vom Bad
    Vorteile: kürzere Leitungswege innen
    Nacheile: Montage muss außen wahrscheinlich mit Gerüst erfolgen.

  • 2. Innengerät an der Außenwand des mit "Kind" bezeichneten Zimmers. "i2"
    Vorteile: Ausrichtung des Innengeräts in Richtung Bad und Küche, Platzierung im größten Raum. Ich vermute, dass sich so die Wärme am besten verteilt, ist aber nur ein Bauchgefühl.
  • Variante A2a: Außengerät über dem Gehweg (öffentlicher Raum)
    Vorteile: kurze Leitungen, gegenüber hat es ein Geschäft auch so realisiert
    Nachteile: Zur Montage ist sehr wahrscheinlich ein Gerüst notwendig, wohin mit dem Kondensat? In der Nähe gibt es keine Regenrinne - im Raum auch keine Abwasseranschlüsse
  • Variante A2b: Außengerät an der Außenwand "unten auf dem Grundriss"
    Vorteile: Kondensat ließe sich hier über ein Vordach abführen
    Nacheile: Montage muss außen wahrscheinlich mit Gerüst erfolgen. Weniger als 3 m zur Grundstückgrenze vom Nachbar
  • Von der Leistung her müsste die VZ9 die komplette Wohnung ganz gut versorgen können. Ich habe mit mehrere Methoden etwa 5kW als Heizlast abgeschätzt. Und bei -15° hat sie ja noch eine Leistung von 4,8 kW und das haben wir auf die letzten 10 Jahre hier keine 20 Tage insgesamt gehabt. Die alte Gasheizung kann man dann ja nochmal drin lassen und schauen, wie weit man kommt.

    Über Ideen, Anmerkungen bin ich nach wie vor sehr froh.

    A2a und i2 :thumbup:

    Aber wohin dann mit dem Kondensat? An der Wand ist unten der öffentliche Gehweg und es gibt keine Regenrinne oder ähnliche, wo ich mich dranhängen könnte. Im Raum selbst ebenfalls nicht.
    War auch meine erste Idee, aber irgendwie habe ich da keine Idee für das Wasser...

    Gravitation nutzen :wave:
    Wenn da ab und an ein Tropfen auf den Gehweg ......

    Wieviel Kondensat kommt denn aus soner Anlage überhaupt? Habe ja vor die außengeräte unter dem dachubterstand unter zu bringen und die kondesatleitungen der Innengeräte an selber stelle raus zu führen und idealerweise gleich unten ins kiesbett neben dem Haus versickern zu lassen. Da muss ich mir keine Gedanken um Seenbildung oderso zu machen? :grinning:...so a la karpfenteich :grinning:

    Gravitation nutzen :wave:
    Wenn da ab und an ein Tropfen auf den Gehweg ......
    Nene, das wird nix hier mitten in der Stadt auf dem viel belaufenen Gehweg :D Da hab ich Ruckzuck das Ordnungsamt vorm Haus
    Wieviel Kondensat kommt denn aus soner Anlage überhaupt? Habe ja vor die außengeräte unter dem dachubterstand unter zu bringen und die kondesatleitungen der Innengeräte an selber stelle raus zu führen und idealerweise gleich unten ins kiesbett neben dem Haus versickern zu lassen. Da muss ich mir keine Gedanken um Seenbildung oderso zu machen? 😀...so a la karpfenteich 😀
    Genaues dazu konnte ich nicht finden. Hier https://www.haustec.de/klima-lueftung/klimatechnik/kondensatpumpen-so-funktioniert-die-richtige-dimensionierung ist nur der Kühlbetrieb beschrieben. Aber warme Luft hat deutlich mehr Wasser gelöst als kalte Luft. Deshalb kann man die Werte von 0,5 bis 0,8 l pro Stunde und kW nicht nehmen. Ich weiß leider nicht, wie groß der Unterschied an absoluter Feuchtigkeit zwischen 2°C und 22°C warmer Luft ist (bei gleicher relativer Feuchte). Dann könnte man es daraus ableiten.

    Kiesbett wird aber mit Sicherheit reichen, das habe ich bisher immer als die gängigste Lösung gefunden (und wird so auch für die Luft-Wasser-WP empfohlen).

    Ich habe jetzt mal ein kleines Experiment gestartet. Wir haben im Haushalt einen 1,5 kW Heizlüfter. Dann habe ich mir noch einen Energiesparventilator geholt und zentral im Flur an der Decke montiert. Der Heizlüfter steht auf einem Schrank auf etwa 2m Höhe im Flur.
    Seit etwa 1 1/2 heize ich jetzt so die Wohnung, um den Einsatz der Klima mal zu simulieren. Hatte für die ersten 12 Stunden die Gasheizung ganz runter gestellt und dann nach den ersten 12 Stunden sie komplett aus gestellt.

    Beobachtungen bisher:

    - Mit Gasheizung habe ich in der hintersten Ecke vom "Kind" Zimmer auf der Couch etwa 22 °C erreicht. Im Flur oben etwa 24,7°C also etwa 2,5 °C Unterschied.
    - Ohne Gasheizung war es heute morgen 20,5°C auf der Couch und 24 °C im Flur oben, also 3,5 °C Unterschied.
    - Die "Küche" kann ich so schwer beheizen, da der lange schmal Flur für den Ventilator zu lang ist
    - "Wohnen", "Bad" und "Kind" bekomme ich gut erwärmt. Der Ventilator drückt warme Luft unten in die Räume rein.

    Aktuelle Schlussfolgerungen:
    - Heizung zentral mit einer Klima wird funktionieren. Aber die Zimmer "Schlafen" und "Küche" werden so ggf. zu kühl. Ich spiele da noch mit dem Gedanken zumindest für die Küche ein separates Gerät (so klein wie möglich) zusätzlich zu nehmen. "Schlafen" wird auch momentan tatsächlich als Schlafzimmer verwendet und da macht es nichts, wenn das ein paar Grad kühler ist, als die anderen Zimmer. Wenn das Zimmer mal anders genutzt werden soll, könnte hier relativ einfach über den Balkon eine kleine Single-Split nachgerüstet werden.
    - Ich habe dann nochmal die Werte der VZ9 mit der effizientesten Multi-Split verglichen, die der Klimabetrieb mir anbietet. Selbst bei 5° "Überheizung" im Flur hat sie noch einen höheren SCOP

    Erfahrung im dritten Winter

    Ich habe gedacht, ich schaue hier mal wieder rein und gebe meine Erfahrungen weiter. Immerhin hat das Dingen hier ja über 17.000 Aufrufe mittlerweile.

    Wir haben in insgesamt drei Wohnungen jetzt für 3 Winter Split-Klima-Geräte zusätzlich (nicht ausschließlich!) zur Heizung eingesetzt.
    2 mal in einer etwa 80 m² Wohnung zentral im Flur, einmal in einem recht offenen Einfamilienhaus im Wohnzimmer ist es jeweils eine VZ9 geworden (habe ich glaube ich an anderen Stellen ja schon beschrieben, aber hier ist ja noch mehr Diskussion und auch zum Grundriss Info drin). Ich schreibe mal ziemlich lose meine verschiedenen Erfahrungen hier rein.

    In den 80 m² Wohnungen haben die VZ9s jetzt etwas in der Ecke von 70 - 85 % des Heizwärmebedarfs abgedeckt. In einer haben wir noch einen Wanddurchbruch, da funktioniert das heizen sogar ohne Deckenventilator recht gut. In der anderen muss der Ventilator laufen. Geworden ist es die Variante 1, Innengerät zentral im Flur.
    In der Ecke in der Küche habe ich einen kleinen Badventilator hingelegt, damit hier genug Luftzirkulation ist, ansonsten würde mir die Ecke zu kalt und feucht.

    Wir brauchen ab etwa 5 Grad und darunter die Gasheizung noch, damit die Wände unten nicht zu kalt werden.

    Temperatur im Flur ist auf 24 oder 25 Grad gestellt meistens.

    Vorher 10.000 kWh Gas, jetzt 1000 pro Jahr, dafür 1000 kWh mehr Strom, andere Maßnahmen sparen etwa 1000 kWh Gas (Warmwasser) und ich kann die alte Gasheizung länger auslassen, die frisst über 90 Watt Strom, was grob 500 kWh pro Heizperiode macht. Ganz ganz grob komme ich dann darauf, dass ich mit rund 1500 kWh Strom um die 8000 kWh Wärme reinpumpe, das ist eine Arbeitszahl um 5 herum, damit habe ich gerechnet, weil ich den Flur, mit der Anlage ja auch überheize. Genauere Messungen waren mit den Aufwand nicht wert bisher.

    Geräusche: Sind da, und auch störend. Allerdings sehr monoton und ohne den Deckenventilator noch angenehmer. Für mich tatsächlich der größte Nachteil.

    Luftzug: Ist auch da, minimal störend an manchen Stellen. Im Flur deutlicher, aber da halten wir uns eh nicht lange auf.

    Kondens: leite ich draußen über eine kleine Regenrinne ab. Gab in zwei von drei Wintern jetzt etwa eine Woche, wo ich dann etwas Glatteis bekommen habe, lässt sich aber gut in den Griff bekommen.

    Montagehöhe: Die Anlage sind in allen drei Orten etwas unterschiedlich hoch unter der Decke gesetzt. Je niedriger desto besser natürlich zum heizen und das merkt man auch.

    Kosten: Ich habe mich für die ganzen Sachen entschieden und bestellt, als die Gaspreise hoch gingen und noch keine Gaspreisbremse in Sicht oder beschlossen war. Förderung wurde in Anspruch genommen, ich glaube 35% der Kosten. Mit der Förderung und ohne Gaspreisbremse hätten die Anlagen sich im ersten Winter etwa bezahlt gemacht. So sparen sie einige hundert im Jahr.

    Joa das wars dann erstmal wieder für ein paar Jahre vermutlich :slight_smile:

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