Heizstab nachrüsten in altem WW Speicher?

Hi,

ich habe:

  • eine 10kw PV Anlage mit Solax X3 Mic G2 WR, ohne Akku
  • eine Viessmann Ölheizung mit 200L Warmwasserspeicher (BJ 1986)

Nachdem ich leider keinen Hybrid WR habe, überlege ich ob es möglich wäre den alten WW Speicher evtl. per nachgerüstetem Heizstab zu erwärmen?

Aktuell läuft die Ölheizung den ganzen Sommer, nur wegen dem WW Speicher. Allerdings muss ich sagen, dass diese Viessmann Ölheizung recht sparsam ist, und unfassber lange und zuverlässig funktioniert hat. Was ja heute keine Selbstverständlichkeit ist...

Grüße!

Steht und fällt alles mit der Montagemöglichkeit.

Du benötigst einen 1 1/2 Zoll Anschluss für einen Heizstab mit mindestens ~40cm möglicher Eintauchtiefe (je nach Heizstab). (Alternativ gibts auch Flanschplatten).

Und rechne je nach Wasserhärte nicht damit, dass das bei einem alten Boiler mal eben so schnell ohne entleeren des Boilers geht. Blindstopfen rausbekommen und Gewinde reinigen wird etwas Zeit beanspruchen.

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Danke, also leer machen wäre jetzt nicht das Problem, und mit verkalktem und verrostetem Zeugs bin ich im Altbau durchaus geübt :sweat_smile:

Wäre die Frage, ob mein Speicher so ein Gewinde hat... muss mal später Fotos machen

Dann viel Glück.

Und nimm keine Rohrzange für den Vierkant (wird nur rund) und halte den Boiler fest. Wird vmtl. rohe Gewalt erfordern ...

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Das WWSpeicher wird vermutlich ein Typenschild haben. Dann den Hersteller kontaktieren.

Der kann prüfen, ob genügend "Luft" hinter dem Flansch ist, damit der Heizstab dann auch paßt.

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Ja, ist ein Modell "Verticell NT". Werde nächste Woche bei Viessmann mal fragen :slight_smile:

Kann man so einen Heizstab ohne grosse Elektro-Aufrüstung betreiben? Sind halt 16A abgesicherte 0815 1,5mm Leitungen vorhanden in dem Raum.

Eine neue Leitung wäre dort aber auch kein Weltuntergang..

Je nach "Können" bzw. Investitionsaufwand gäbe es auch eine externe Lösung, falls der Speicher keinen geeigneten Flansch oder einen 1 1/2" Anschluss hat. Man könnte den gleichen Anschluss (Register) nutzen, den auch der Ölkessel nutzt. Das geht z.B. mit einer Pumpe, einem Durchlauferhitzer (z.B. DLE 530) einem Strömungsschalter und einem Rückschlagventil und ggf. noch einem Sicherheitsventil. Ist natürlich etwas Overkill, würde aber gehen.

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Zumindestens theoretisch.

Grundsätzlich aber 1,5mm² bei 230V, vorhandene Stromkreise mit alten Klemmstellen und Schuko aber nicht zu empfehlen. Das Zeug wird bei 3kW Dauerlast heiß.

Neue Leitung aus der Verteilung, möglichst 2,5mm² ggf. 4mm² (Leitungslänge?) und CEE oder Festanschluss ist zu empfehlen. Bei 400V evtl. auch 1,5mm² möglich bei kurzer Distanz, aber wenn man schon mal was legt, dann spart man nicht am Kupfer.

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Viel zu teuer!
Für einen Heizstab rechnet sich der Aufwand nicht. Aber für BWWP hat ein Youtuber das ganze schonmal mit einer billigen China (?) Variante vorgestellt.

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Der WR hat nen Schaltausgang. Wenn du den passend eingestellt kriegst, kannst damit den Heizstab einschalten

Da hast du natürlich recht. Der Aufwand dürfte hier zu hoch sein. Und wenn muss die Stromleitung schon passen. Ich habe das Ganze bei mir so umgesetzt. mit 5x4qm als 9KW Variante mit einem 1000 Liter Puffer/Hygienespeicher.
Bin aber auch Heizungsbauer...

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Möglicherweise hast Du einen Viessmann Vitola Biferral Heizkessel, die gab es so um das Jahr 1990 herum. Die Dinger waren für die Ewigkeit gebaut! Außen herum ein Stahlkeizkessel, innen mit Flammkontakt aber ein gusseiserner Einsatz mit vielen radialen Rippen. Die Dinger sind recht nervig zu reinigen und haben tendenziell eine recht hohe Abgastemperatur, aber dafür kriegt man die nicht tot. Der würde wahrscheinlich nochmal 30 Jahre laufen. Das war noch echte Qualität "Made in Germany" damals.

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Braucht ja nich 9kW sein. Den ganzen Speicher (Wasser und Metall) kriegst in gut 5h um 50° erwärmt mit 3000W. Meist ist noch Wärme drin. Dafür reicht 3x2,5 legen plus das vom WR geschaltete Schütz

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Dann hast Du möglicherweise auch beim Brauchwasserspeicher das Nobelste vom Noblen. Unter diesem Namen hat Viessmann damals auch Edelstahl-Brauchwasserspeicher gebaut. Statt dem Standard, einfachem Stahl, der zum Korrosionsschutz innen emailliert ist, wie man es früher fast immer fand, und heute praktisch ausschließlich.
Es kann also sein, dass das Ding komplett aus Edelstahl gefertigt ist und damit auch für die Ewigkeit gebaut. Schau mal auf das (typisch Viessmann-orange) Typenschild, ob dort das Stichwort "Edelstahl" steht.
Wehrmutstropfen allerdings: Edelstahlspeicher sind meistens nicht für Heizpatronen freigegeben und haben daher üblicherweise auch keinen Flansch dafür.

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Wenn die Prüfung für den WWSpeicher positiv ist, d.h. ein Heizstab paßt, lautet die nächste Frage: Wie wird der angesteuert ?

Punkt 1:
Du brauchst ein Signal: Überschuß vorhanden, d.h. Erzeugung - Hausverbrauch > 0. Da nur ein PV Wechselrichter vorhanden ist, lautet damit die Frage: Ist ein Energiezähler bereits verbaut ist und gibt der ein "PV Überschußsignal" aus ?
Alternativ, falls kein Signal verfügbar ist, das Schütz über eine Schaltuhr ansteuern, so ab 10 Uhr bis 18 Uhr (abhängig von der Dachausrichtung und dem persönlichen Verbrauchsgewohnheiten) sollte 1 kW verfügbar sein.

Punkt 2: "Normale Heizpatronen" haben häufig 3 Heizstäbe, es reicht einer, idR mit 900 oder 1000 W.
Somit die Heizpatrone stromseitig öffnen (lassen - ggfs .vom Elektriker) und dann einen Heizstab über ein einfaches 230 V AC Schütz ansteuern.

Bei mir läuft dies über ein Plenticore seit 2 Jahren problemlos.

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Die Heizstäbe sind für Drehstrom bzw. 3-phasigen Anschluss ausgelegt, daher auch 3 Elemente. Bis ~3kW werden die nur anders verklemmt um die an 230V betreiben zu können.

Heizleistung kannst du somit auch einfach verändern, wenn du nur einzelne Außenleiter für einzelne Heizelemente schaltest. Angeschlossener Neutralleiter vorraussgesetzt versteht sich.

Und Heizleistung ergibt sich durch die Modulleistung und die Heizstablänge schon von selbst. Alleine 4,5kW wird schon von der Länge bei einem 200L Boiler knapp (sofern Anschluss vorhanden). Evtl. wird sogar die kürzere 3kW Variante benötigt, gibts z.b. auch mit 330mm anstatt 390mm Einschraublänge.

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Exakt so einer ist das. Und ich kann es bestätigen, mir blutet das Herz den rauszuwerfen. Ich sehe den täglich, und werde erinnert an die Langlebigkeit und Qualität die damals entwickelt wurde. Als Abteilungen und Unternehmen noch von Ingenieuren und Technikern geleitet wurden, anstelle von Managern und Marketing. :face_vomiting:

Aber back on topic :sweat_smile:

ich überlege halt ob der Heizstab eine Alternative zu einem Akku sein könnte :blush:

was hindert dich

Guter Punkt! Ich habe evtl. mehrere Möglichkeiten. Vor allem habe ich alle Daten in Home Assistant, und könnte von dort aus z.b. den Heizstab steuern, oder? Der WR hat auch ein Signal für "Wärmepumpe"

Danke, sehr gute Infos! Es ist wohl tatsächlich so ein Edelstahlteil.

Also jetzt bringe ich es erst recht nicht fertig, den zu ersetzen :sweat_smile:

Werde dann wohl mal wieder in Richtung Akku überlegen und rechnen. Echt großartig, eure Tipps hier. Das Forum ist Top!!