Heizen/WW: L/W-WP, Sole/W-WP, oder 12 preiswerte Mono-Split-Geräte?

Hallo miteinander,

ich plane den Umstieg auf eine WP. Technisch halte ich eine Sole/Wasser WP für die beste Lösung, aber je mehr ich mich hier einlese, desto mehr Argumente finde ich dafür, das Haus einfach mit Mono-Split-geräten zu heizen.

  1. Preis. Zwölf preiswerte Monosplit im Eigenanbau plus einen Vormittag Kältetechniker sind rund 4200€. Eine S/W-WP mit RGK im Eigenanbau wären mindestens 12.000€. Die L/W-WP läge mit 5.500 plus wenn nötig Heizkörper, aber eben bereits inkl. WW dazwischen.

  2. Redundanz. Wenn ein, zwei Geräte ausfallen dreht man halt die anderen etwas hoch und lässt ein paar Türen offen

  3. Kühlen im Sommer. ACs haben eine Trocknungsfunktion, während man mit einer S/W-WP zwar fast ohne Energieeinsatz kühlen kann, aber nur wenig, sonst hat man Tau an den Heizkörpern/FBH

  4. Lautstärke/Nachbarschaft. Die L/W-WP eines Nachbarn nervt alle Anwohner, die Klimaanlagen an den umliegenden Häusern stören niemanden. Eventuell schlicht weil sie näher an deren Häusern sind und entsprechend mehr Wert auf Lautstärke und vibrationsschluckende Montage gelegt wurde. Gilt natürlich nicht für die S/W-WP..

  5. Sicherheit. Nicht brennbares Kältemittel bei den Klimaanlagen gegenüber R290 bei den großen WPs. Wobei die L/W Monoblocks immerhin draussen stehen. Aber die S/W-WP wäre ja im Haus, und führt ja doch größere Mengen Propan.

  6. Abrechnung. Bisher teilen wir uns die Heizkosten einfach mit unseren Mietern, aber während wir im Winter 20°C haben, wollen die ihrem Alter entsprechend mindestens 24°C. Aber Abrechnungssysteme sind so teuer, dass die vermutlich doppelt verlieren würden, ohne dass wir wirklich etwas gewönnen. Das hätte sich ja mit einem Schlag erledigt, wenn jeder seine Heizkosten über seine Stromrechnung zahlt.

Was spricht eigentlich noch für die großen WPs?

  • Wartung? Besser eine große Pumpe warten als 12 kleine?
  • Haltbarkeit? Diese WP kriegen wir ja noch mit bis zu 70% subventioniert, die Nächste dann nicht mehr
  • JAZ? Die scheint sowohl bei der großen L/W-WP, aber erst recht bei der Erdwärmepumpe (sorry, S/W) deutlich besser zu sein.
  • WW-Erzeugung? Denn gefördert wird ja nur sortenrein. Also gerne 12 Luft/Luft WPs, aber eben nicht L/L und L/W für Warmwasser. Nichtmal S/W plus ein paar Klima-Splitgeräte zur Unterstützung bei großer Kälte und als alleinige Versorger in der Übergangsphase.
  • DIY-Anteil? Bei den großen Monoblocks darf man ja alles selber machen weil man nicht an den Kühlmittelkreislauf muss.
  • Komfort? Bei x/W WPs kann man ja noch eine Fußbodenheizung an die Förderung hängen. Nur mit Klima-Split nutze ich die Förderung ja nichtmal annähernd aus..

Verwirrte Grüße, Tobi

Die Klimas werden wohl nicht zum heizen genutzt. Sonst könnte das anders sein.

Oliver

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Ok, guter Punkt. Andererseits haben alle ohne AC im Sommer die Fenster offen, wenn geheizt wird dann aber nicht mehr. Was dann doch wieder dafür spricht, dass entweder große WPs einfach lauter sind... oder dass dieser Nachbar irgendwas falsch gemacht hat.

12 Splitanlagen sind massiv überdimensioniert = 28kw Heizleistung. Wieso braucht man soviele?

Zwei Wohnungen mit einmal 5 und einmal 7 Räumen. Die natürlich nicht alle gleichzeitig laufen werden, sondern eben in den Räumen, die man gerade warm haben möchte.

Sicher ist das erstmal teurer, aber bei 12 Geräten kann man eine Sammelbestellung im Ausland machen und zahlt dann vielleicht 300€ pro Gerät, das dürfte sich recht schnell amortisieren weil man eben nicht mehr versuchen muss das Wohnzimmer durch zwei geöffnete Türen und den Flur mit der Schlafzimmeranlage zu heizen/kühlen.

Und wohl auch günstiger als Multisplit, trotz der höheren (theoretischen) Gesamtleistung.

Multisplits mit bis zu 5 Geräten gibt es auch. Billiger wie mit Klimaanlagen wird es nicht gehen. Würde aber mindestens auf Daikin Siesta setzen.

Im Winter sind die Split-Klimas typisch etwas lauter, als LWWP. Gerade die LWWP der letzten Jahre sind bei vielen Herstellern extrem leise geworden. In der Nachbarschaft hat jemand eine Daikin, wenn ich da in 6m Entfernung lang gehe, höre ich nichts, ich sehe nur den Propeller laufen.

Unsere MHI Split-Klima ist bis etwa 2 Grad auch noch super leise. Darunter dreht sie dann aber voll auf und ist dann auch in 10 m Entfernung noch deutlich zu hören.

Wenn Lautstärke wichtig für die ist, dann kaufe nicht so billige Geräte. Je billiger, um so mehr Material wird gespart und das wird durch höhere Lüfterdrehzahlen kompensiert. Also z.B. mindestens eine ATXD aus Italien ab 699 Euro.

Auch R32 ist brennbar, aber nicht ganz so gefährlich, wie R290.

So generell: Grundsätzlich eine interessante Heiz-Alternative. Muss natürlich gut ausgelegt und geplant sein. Macht man da Fehler, gibts später viel Ärger. Und Mieter müssen sich auf die neue Art zu heizen einlassen können. Ist nichts für jeden. Die einen lieben es, so schnell aufzuheizen, gut bedarfsweise zu heizen, viel Geld zu sparen und auch im Sommer zu kühlen. Andere mögen die Lüftergeräusche und möglichen Zug nicht.

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hmm.. das sind gute Argumente für eine LWWP. Lüftergeräusche könnten tatsächlich stören, Zug kann ich nicht einschätzen, aber gerade im Bad vermutlich nicht ideal, und wenn die neuen LWWP auch noch leiser sind als (billige) Split-Klimaanlagen, dann bleibt eigentlich nur die Kühlung im Sommer.

Günstiger wird es auch nicht, wenn ich auf bessere Anlagen umsteigen muss um Ruhe zu haben, weil ja noch die Klimatechniker-Stunden und die Warmwasserbereitung dazukommt. Gut, ich könnte den Kältemittelschein machen, die 2000€ lohnen sich bei den Preisen ab der vierten Anlage. Aber mit dem Verbot von R32 ab '26/'27 ist das halt auch keine langfristige Investition.

Spricht schon dafür, erstmal bei der einen Klimaanlage zu bleiben die bestellt ist und für alles andere eine LWWP zu installieren.

Spricht dann noch irgendetwas für die Erdwärmepumpe? Gut, die Förderung lässt den Mehrpreis von ca. 7000€ auf 2100€ schrumpfen, die hat man vermutlich in absehbarer Zeit wieder drin. Aber die drei Wochen Planung, graben und verlegen sind vielleicht doch besser in eine PV oder Dämmung investiert?

Was ist denn Eurer Ansicht nach die beste Möglichkeit, die Fördersumme von 22.500€ auszureizen?

  • Erdwärmepumpe
  • Fußbodenheizung
  • Neue Elektrik soweit das akzeptiert wird
  • Dämmung, wenn man die auch in die WP-Förderung (70%) legen kann statt in die Dämmungsförderung (15-20%)

Schon mal geprüft, welche Fläche Du für einen Ringgrabenkollektor für die Erdwärmepumpe bei Deiner benötigten Heizlast brauchst?

Könnte schiefgehen, dann wird eine Bohrung nötig und damit wird Erdwärme gegenüber L/W-Wärmepumpe wahrscheinlich unrentabel.

Eine Wohnung mit Klimaanlage als Heizung würde ich aufgrund der Luftbewegung niemals beziehen. Klingt für mich mietpreismindernd.

Auch ein wenig übertrieben, da die LLWP im Teillastbetrieb nur sehr wenig Luftbewegt. Feist Passivhausguru selbst hatte auch dchon darüber geschrieben

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Wie immer bei solchen Themen: Was genau ist denn vorhanden und wie hoch der Verbrauch bisher?

Vielleicht Split-Klimaanlagen und für Warmwasser eine Luft/Wasserwärmepumpe (wegen Förderung) und wenn die Förderung durch ist, diese noch an einen vorhandenen Heizungskreis anschließen lassen.

Mein alter Wissensstand.
Erdwärme JAZ verliert deutlich gegen über Klimaanlagen mit scop 5-6.
Damals ging viel Strom für die Pumpen drauf.

Beim Kühlen vielleicht…

Oliver

Schmarrn das schenkt sich nicht viel.

Gerade beim Kühlen wohl kaum, da laufen bei der Erdwärmepumpe ja nur Solepumpe und Heizungspumpe mit je 50W oder so, sparsamer geht es kaum. Und beim Heizen kann ich mir nicht vorstellen, dass eine noch so effiziente Wärmepumpentechnik in der Klimaanlage die 10K höhere Einganstemperatur wettmacht.

Ich hab schon bei der KfW nachgefragt, die sagt sie würe nur sortenrein fördern. Also L/W für Heizung, gerne noch eine LW für WW, aber dann eben keine L/L mehr. Aber der energieberater meint, das müsse ein Missverständnis sein. Ich fands aber auch komisch und hatte nochmal nachgefragt. Doch, scheint wirklich so zu sein.

Ich könnte auch ein Dutzend L/L, sprich klassische Klimaanlagen gefördert bekommen, sind ja auch WP. Müsste dann aber die Warmwasser-WP selber bezahlen weil ja L/W oder S/W. Preislich täte sich da wohl nicht viel, ob ich jetzt Heizung und WW gefördert kriege und Kühlen extra kaufen muss, oder Heizen und Kühlen gefördert kriege und Warmwasser extra kaufen muss.. gute Klima-Split mit Montage kostet 2200€, WW-WP auch.

220kWh/m² Verbrauch mit der alten Ölheizung, Wände Hohlblocksteine ca. 30cm, Kellerdecke Beton nicht isoliert, Dach und obere Geschossdecke (Holz und, äh.. Bauschutt?) nicht isoliert. Naja, 4cm Platten die weng aussehen wie getrocknetes Sauerkraut in den Dachschrägen des DGs, der Dachboden hat aber gar nix. Latten und Ziegel halt. Also nicht isoliert. Allerdings nutzen wir im Winter nur EG und 1. Stock, haben also das Dachgeschoss noch als 'Dämmung'.

Kellerdecke soll aber noch vor dem Winter gedämmt werden, und die obere Geschossdecke zumindest provisorisch. Paar andere Kleinigkeiten noch, dann sollten wir auf 160kWh/m² kommen. /2000 Heizstunden, *100m², also 8kW Heizleistung ohne DG und mit nur den Niedrigsthängenden Früchten der Isolierung.

Nächstes Jahr, wenn dann wieder genug Geld da ist VHF, Dach isolieren, neue Fenster, was den Verbrauch mindestens halbieren sollte. Ab dann wird aber das DG genutzt, und ein Wintergarten ist auch in Planung, also wohl auch in etwa 4-6 kW Heizleistung.

Heizkörper wurden damals hoffnungslos überdimensioniert eingebaut (1,4m Lamellenheizkörper mit 6m² Oberfläche in jedem 12m²-Raum), sollten also ausser im Bad und bei richtig kalten Temperaturen reichen. In die Bäder kommt zusätzlich FBH, eine Klimaanlage mit 2,6kW hilft, zur Not dann für diesen einen Winter an richtig kalten Tagen Heizlüfter, mit Dämmung.

Und ja, ich weiß, erst Dämmung wäre schlauer. Aber WP wird mit 70% gefördert und kostet 6.000 bis 20.000€, Dämmung mit 15, max. 20% und wird vorneweg 60.000 kosten. Nicht auszuschließen, dass wir bei der Dämmung eine Sparvariante finden müssen.

Scheint aber so zu sein. Beide Technologien liegen so bei 4-5 JAZ in unserer Klimazone (Deuschland).

Weil WWWP immer mehr zu einem Nischenprodukt werden, fehlen da wohl auch ein paar Jahre Innovation.

Trenchplanner sagt 50m Grabenlänge (senkrechter Einbau, schmalste Schaufel, von oben mit dem Bagger in den Graben gehoben, sandarmer Lehmboden, daher müssten 3,6m Tiefe und fehlende Böschung i.O. gehen). Allerdings kann ich die Slinkey-Größe nicht einstellen. Ich vermute, wenn ich 2,2m hohe Achten verlege statt wasimmer Trenchplanner voreingestellt hat bei senkrechter Verlegung kriege ich den Graben noch etwas kürzer. Passt also problemlos entlang der Grundstücksgrenze.

WWWP? Meinst du Warmwasser-WPs oder Erdwärme- bzw. Sole-WPs?

Und LWWPs kommen auch auf eine JAZ von 5? Mehr schaffen die SWWPs im Bestand wohl auch nicht. Ist aber vielleicht der geringen Grabentiefe von 1,5m geschuldet. Trotzdem...

Vielleicht weil die Luft heutzutage auch nur an wenigen Tagen wirklich kälter als 2°C ist und schnell regeneriert, während die Erde dann spätestens im Januar auch auf 3°C runtergekühlt ist durch den ständigen Wärmeentzug. Also entweder 6m wie ursprünglich geplant, aber den dazu nötigen Bagger kriege ich nicht in den Garten, oder doch einfach eine Luft/Wasser WP... Und da für DIY vermutlich die Aquarea.

Vorschläge wie ich dann die Fördersumme ausreize? FBH im ganzen Haus ausser Küche?

Ich meinte Wasser-Wasser-Wärmepumpe, also irgendwas mit Tiefenbohrung oder Flächenkollektor.

Die kommen nur in sehr seltenen optimierten Fällen auf 5. Also z.B. eine sehr optimierte Lambda Wärmepumpe mit Fußbodenheizung im Neubau und gut optimiert. Bei sehr niedrigen Vorlauftemperaturen. Typisch für LWWP im Bestand ist eher 3,5-4, aber auch nur, wenn es gut läuft.

Split-Klima hingegen kann auch im Bestand eine 5 erreichen. Und man hat die ganzen Rohrverluste nicht, die ja auch oft noch als Verlust zu bewerten sind.

Genau, wird immer wärmer und um so weniger lohnt sich da das anzapfen der Wärme im Erdreich. Der Trend geht ganz klar hin zu LWWP. Und seitdem die auch sehr leise geworden sind, gibts auch da keinen Grund mehr.