Vor 2 Jahren war große Renovierung hier im Mietshaus. Dabei wurden auch neue Rohre verlegt. Zum Glück durfte ich mir parallel dazu Elektroleerrohr FXP25 reinlegen, um später Schlauch einzuziehen.
Ich habe mir für Küche und Handwaschbecken PA11 Schlauch besorgt und passendes Anschlussmaterial. Das ist innen sehr glatt und relativ preisgünstig, ein Schlauch innen 4 und außen 6mm fasst kaum stehendes Wasser. Ich hab mir das abgeschaut bei Aufstellern von Kaffeautomaten, die verwenden das gleiche System. Was man unbedingt beachten muss: Heisswasser und Kaltwasser brauchen etwa gleiche Längen und dürfen bis zur Wasserverteilung bzw. Zirkulationsleitung keine Abzweige haben. Das geht immer nur für einen einzelnen Wasserhahn. Erfahrungswert: Für Nebenzapfstellen wie Küchenspüle oder Handwaschbecken reicht mir 6x4mm, Kumpel hat aber auch schon 10x6mm für seine Dusche genommen. Schraubanschlüsse haben zu kleinen Innendurchmesser, Steckanschlüsse sind hier besser.
Polyamidschlauch setzt wir bei uns in der Fahrzeugtechnik ein. Wir verbauen da tausende Km im Jahr. Ideal für hohe Drücke. Ölbeständigkeit usw. ist sehr gut. PA11 nimmt wenig Wasser auf. Sollte also für Trinkwasser gehen. Bei Steckverbinder würde ich persönlich welche mit doppelter Dichtung nehmen. Da sind dann zwei O-Ringe verbaut. Und wenn möglich Viton. Einfach um Leckagen zu vermeiden. Ich stellees mir praktisch vor ein Leerrohr ins Bad zu haben wo man eine Trinkwasserleitung einziehen kann. Gut, den Querschnitt würde ich auch größer wählen. Aber ich bin zu alt um nochmal zu bauen
Erstaunlich, dass so ein dünner Schlauch auf so einer Länge noch ausreichend Durchfluss möglich macht. Und ich hatte schon Bedenken, 12mm Kupferrohr für die knapp 5m zwischen Ariston Nuos und Dusche zu nehmen. Habe mich letztendlich für 15mm entschieden. Dauert jetzt 6-8 Sekunden, bis Warmes Wasser am Duschkopf ankommt.
Aber abgesehen davon: Die Idee, Wasserschläuche durch Leerrohre zu ziehen ist genial. Dafür alle Daumen hoch! Hat das Einziehen eigentlich gut geklappt?
@karli Kür Kaffeautomaten reichts ja auch, sogar über20m oder mehr. Beim nächsten mal nehme ich aber Steckkupplung, und 6/10 Schlauch ist für Auslass wie Dusche notwendig. Die Sorte Schlauch ist innen sehr glatt, deswegen kommt noch genug an. Einziehen ganz simpel mit normaler Einziehspirale, wie man auch Drähte einzieht. Geht gut.
Die Idee finde ich gut. Wenn man die Leitungen neu verlegt, würde ich das auch so machen wollen.
Wenn aber erst vor wenigen Jahren alles neu gemacht wurde, wäre das viel zu aufwendig. Dann dauert das aber ohne Zirkulation u.U. sehr lange bis das warme Wasser oben ankommt. Das verschwendet viel Wasser.
Die Idee, die entfernten Anschlüsse mit dezentralen Durchlauferhitzern zu versorgen erspart auch die Zirkulationsverluste, ist aber mit teurem Stromverbrauch verbunden.
Wenn ich jetzt aber den DLE an der vorhandenen Warmwasserleitung anschliesse, kommt sofort warmes Wasser aber der DLE muss nur so lange heizen, bis das warme Wasser ohne Zirkulation aus dem Speicher oben angekommen ist: Wenig Stromverbrauch, keine Zirkulationsverluste, keine Wasserverschwendung.
Hab ich schon öfter so gelesen, scheint ein gängiges Verfahren zu sein. Allerdings auch hier: Das Warmwasser, was in der Leitung dann steht, kann man als Verlust bezeichnen. Wenn es also 30s braucht, bis das warme Wasser oben ankommt, dann sind es diese 30s Warmwasser, wo die Wärme nach dem Zapfen verloren geht.
Kurzum: Zentrale Warmwasserversorgung bleibt immer stärker verlustbehaftet. Deshalb würde ich bei einigen Zapfstellen ganz drauf verzichten und nur auf DLE oder Kleinboiler gehen, z.B. Handwaschbecken im Bad. Da braucht man doch immer nur kurz Warmwasser.
Genauso wird es bei uns sein. Nur die Duschen und die Badewanne bekommen eine WW-Leitung, die Waschbecken einen Steckdosen-DLE. Damit hat man auch direkt das Legionellen-Problem bei selten genutzten Leitungen ausgeschaltet. Es gibt keine. Und in meine Küche kommt ein Kochendwassergerät. Altmodisch, hässlich (kann man verblenden), praktisch! Ein Boiler immer ein und ausschalten finde ich lästig. Ein Kochendwassergerät ist wie ein erweiterter, großer Wasserkocher. Zum spülen oder für größere Mengen Heißwasser. Wahrscheinlich auch noch nen Mini-DLE. An Sicherungen wird es uns nachher in der Wohnung nicht mangeln, jeder Raum hat mindestens 3-Stromkreise.
Vieles ist auch Gewohnheit. Wir haben in der Küche nur Kaltwasser. Zum Spülen wird eben der 2 Liter Wasserkocher angeworfen. Das meiste geht aber eh in die Spülmaschine. Wir vermissen nichts.
Was gestern noch als "fehlender Wohlstand" interpretiert wurde, wird vielleicht bald in Richtung "ökologisch sinnvoll" interpretiert. Welche Meinung wir uns über Dinge machen, wandelt sich recht schnell.
Beispiel: Früher nannte man es "kein Geld, sich eine neue Hose zu kaufen", heute ist es Mode, mit kaputten Jeans rumzulaufen und man bezahlt sogar viel Geld dafür.
@wagent mit so blauem Schlauch mit Schaunstoff drin, weißnich wie das heißt. Das läßt sich aber nicht so einfach in Elektrorohr einziehen, und bei mir gehts auch ohne Isolation gut für Handwaschbecken und Küchenspüle. Lasse ich ein kleines Glas voll Wasser laufen, ist schon gut warm, und nach 0,5l ist annähernd Boilertemperatur
nur mal so als Ergänzung zu den kleinen Querschnitten: In einem großen EFH wurde in den 70ern eine üppige Ölheizung eingebaut. Die WW-Leitungen sind 16,14,12 und 10mm Außendurchmesser, letztere zur Küche. 16mm nur als Stammleitung zu zwei Bädern, davon eines mit Wanne. Keine Isolation der CU-Rohre.
@richard-os Ja, das gabs früher häufig. Irgendwann hat sich dann die vereinigung der Wasserrohrverleger (DVGW) darauf verständigt, nur mehr dicke Rohre zu verlegen. warum auch immer.
Ich hatte das die ersten zwei Jahre so. Hat prima funktioniert, aber da ich komplett autark sein wollte, und ein 18 kW DLE zu viel Leistung zieht für meine kleine Inselanlage, habe ich das jetzt anders gelöst: Neue isolierte 15mm Kupferleitungen auf kürzerem Weg zur Dusche geleitet anstatt wie vorher über umwegige uninsolierte 22mm Kupferrohre.
Aber die Idee mit den Kunstsoffschläuchen gefällt mir fast noch besser. Ich überlege gerade ob es nicht vielleicht eine gute Idee wäre, so eine Leitung von der Ariston Nuos 80 zum Küchenspülbecken zu ziehen. Wären etwa 10m. Im Moment werkelt dort ein 1kW Hocheffizienz-Boiler, der mit 0,15 kWh pro Tag an Wärmeverlusten auskommt. Finanziell lohnen würde sich so ein Umbau nicht, weil in der Küchespüle im Monat unter 15 kWh pro Monat verbraucht werden inkl Standby, aber geil wäre das schon.
Ich würde dann aber wahrscheinlich lieber Kunststoffrohr mit 8mm Innendurchmesser nehmen.