Nach der Änderung der Gesetzeslage habe ich mein Hausverwaltung darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich beabsichtige ein Balkonkraftwerk zu errichten. Leider war die Rückmeldung anders als erhofft:
gegen schwere Solar Plattenmodule, die ursprünglich für die Anbringung auf Dächern entwickelt wurden, sprechen sehr wohl im konkreten Fall durchgreifende Aspekte, sofern diese am Balkon angebracht werden sollen.
Das Gewicht kann je nach Modul mit den Befestigungen und Unterkonstruktionen bis zu 25 kg, bei 3 Modulen also bis zu 75 kg betragen. Ein Vergleich mit den Lasten durch Blumenkästen hinkt, da die Platten zusätzlich zum viel höheren Eigengewicht auch zusätzlich erhebliche Windlasten verursachen. Hinzu kommen können zudem noch Lasten durch Auflehnen und Anlehnen von Personen.
Das Balkongeländer am Haus wurde weder unter optischen Aspekten, noch unter statischen für die Aufnahme von solch schweren Solarpaneelen entworfen und gebaut.
Gerade auch bei der Anbringung in oberen Etagen gehen hiervon zusätzliche Gefahren mit erheblichen Sach- und Personenschäden aus, sollten sich Paneele und Befestigungen z.B. bei Sturm lösen oder die Konstruktion insgesamt kollabieren. Ein statischer Nachweis wäre also hier nicht unverhältnismäßig und zwingend erforderlich.
Bei diesem kleinen Gebäude mit nur 5 Wohneinheiten wäre auch optisch die Anbringung dieser Plattenmodule ein unverhältnismäßiger Eingriff.
Diese Ausführung kommt mithin nicht in Betracht.
Es gibt aber eine Vielzahl guter Lösungen an Steckersolargeräten als Solarmatten mit Haltebändern, die auch speziell für die Anbringung an Balkonen konzipiert sind. Diese sind nicht nur sehr leicht, sondern auch optisch sehr attraktiv bei einer Befestigung am Balkon.
Ich würde antworten, dass das Geländer nicht sachgemäß errichtet wurde, wenn man hier Bedenken anmeldet. Das Geländer muss ein Vielfaches der tatsächlich zu erwartenden Anlehnlast tragen können.
Die Halterungen sind typgeprüft und erübrigen somit im weiteren ein statisches Einzelgutachten.
Pragmatisch, wenn es vorwärts gehen soll, würde ich auch flexible Module installieren, allerdings sind die meist weniger lange haltbar (die gehen einfach mechanisch kaputt durch die Verwindungen) und sie sind oft bei weniger Leistung deutlich teurer.
Man kann es nat. auch erstmal mit der Antwort ala (netter formuliert) Asathor versuchen, aber das in einen Streit ausarten zu lassen wäre mir die Sache nicht wert.
Darf ich eine Antwort vorschlagen?
Du bittest pro-aktiv um eine Lösung und hast konkreten Fragen, die deine Gegenseite bis zu einem Termin klären muß.
Spiel den Ball zurück.
Ich würde die Hausverwaltung konkret anfragen, welche "statischen Werte" erfüllt werden müssen, insbesondere konkrete Anforderungen der Traglasten und an welchen Stellen diese optimalerweise eingeleitet werden sollen.
Gerne möchtest Du wissen, welche Kräfte nach welchen Baunormen denn die aktuellen Geländer einhalten, denn das kannst Du aus der Antwort nicht erkennen.
Und Du solltest auch nach nach den konkreten Kriterien anfragen, die die Hausverwaltung an die "optischen Aspekte" stellt.
Die gedenkst Du im Sinne einer einvernehmlichen Lösung -selbstverständlich- den Wunch nach einer "hübschen Solaranlage" zu berücksichtigen. Jedoch möge die Hausverwaltung ebenso beachten, das der aktuelle Gesetzestext keine Werte für "visuellen Eigenschaften" einer Stecker-PV Anlage enthält.
(Auch hier gilt: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.)
Gehe davon aus, das die Dir helfen wollen (vielleicht nur, weil sie es müssen).
Du forderst die abschließende Klärung mit Frist zum -Datum- (z.B. den 4. Dezember 2024, gut 2 Wochen). In deinen Terminer denkst Du an eine Nachfrist von weiteren 2 Wochen, die Du am 5.12 stellst.
Die Hausverwaltung weiß, dass sie danach Deinen Rechtsanwalt und einen möglichen Streit vor Gericht zahlen müßte, d.h. die Bereitschaft zur Kooperation könnte steigen.
Vielleicht. Im Englischen würde man sagen: ymmv (your mileage may vary.)
Es könnte sein, dass jedes Geländer, was den baurechtlichen Anforderungen genügt, auch in der Lage ist, 3 solche Module problemlos zu tragen inkl. Windlast. In diese Richtung könnte man mal recherchieren. Wenn dem so ist, können die nicht so argumentieren, weil sie dann das Geländer grundsätzlich überarbeiten müssten.
Und klar, wenn du keine Lust auf Streiterei hast, dann einfach flexible Module nutzen.
Ich habe mir fast gedacht, dass es am sinnvollsten ist auf die Bedenken der Hausverwaltung einzugehen und der Forderung nach flexiblen Modulen nachzukommen.
Leider sind diese Module im Vergleich ja recht teuer und eine Amortisation damit recht lange…
Habt ihr Empfehlungen zu diesen Modulen? Die Auswahl am Markt verglichen mit Standardmodulen ist ja eher gering. Mein Balkongeländer hat 1,35m nach OSO und ca. 4m nach SSW.
Ein Punkt evtl. noch wenn der Balkon eh schon verkleidet ist (also nicht nur ein Gitter sondern Metall oder Glasplatten), dann sollten die Windlasten schon berücksichtigt sein. Evtl. Hilft das bei eine Argumentation.
Flexmodule kann ich leider keine empfehlen, da keine Erfahrung damit, bzw. nur mit welchen die ich nicht empfehlen würde (sind aber auch nicht mehr auf dem Markt).
Also ich weiß nicht wie es rechtlich aussieht, da kannst du beim Verein Balkonsolar (Freiburg) fragen. Die sind da sehr fit und geben gerne Auskunft.
Rein technisch finde ich es nachvollziehbar, zumindest wenn du etwas höher wohnst und das Geländer wirklich etwas "grenzwertig" ist. Die Windlasten können wirklich heftig sein, das würde ich nicht unterschätzen. Ich hatte das beim meinem ersten Balkonkraftwerk in einer Wohnung / das Geländer war zwar stabil, geriet aber in eine Eigenfrequenz durch den Wind / PV.
Ich musste dann bei Sturm mit einem Metallstab gegenstützen und habe danach die Aufhängung komplett geändert. Nicht vorzustellen, wenn so ein Teil "auf Reisen" geht, da könnte im Worst Case wirklich jemand verletzt werden.
Mit flexiblen Modulen wird dir das nicht passieren und mittlerweile gibt es auch hier gute Angebote. Aber ja, die Amortisation ist etwas schlechter. Mein persönliche Ratschlag ist aber, darüber nachzudenken, da hat schon echte Vorteile in einer Wohnung. Zumal du dir auch die Aufhängung sparen kannst und damit wieder ein paar € einsparst.
Also Windlast gibt es mit flexiblen Modulen natürlich auch und auch die muss man ordentlich befestigen. Ich stand bei meinem Balkon (1ter Stock) schon im Sturm draußen und habe nachgebessert, trotz einer Alu-Schiene die 5 Flex-Module stabilisiert hat.
Gut ist nat., dass wenn die mal wegfliegen, der Einschlag nicht so heftig ist.
Und richtig passendes dafür ausgelegtes Klettband reicht meisst schon für die Befestigung. Normale Kabelbinder gehen mit der Zeit kaputt (werden brüchig) - wenn dann Kombi aus Klett und Kabelbinder und regelmäßig prüfen.
Da geht es ja oft auch primär um (z.B. Schnee) Traglasten und Splitterschutz, da man bei Terassen, Carports etc. direkt darunter steht. Kommt bei BKW nur sehr eingeschränkt vor.
Windlast bleibt natürlich identisch, das ist richtig. Aber die Schwungmasse ist eine andere. 20-30 vs 5kg das macht durchaus einen Unterschied im dynamischen Verhalten und auch in der dynamischen Last. Vermutlich ist der größte Impact aber eine angewinkelte Aufhängung was das angeht. Also wenn man Glasmodule ~90° gut befestigt bekommt, geht das vermutlich auch gut.
Ebenfalls ist die Reversibilität oft etwas höher, da die Befestigung mit wesentlich weniger Kraft arbeiten muss usw. Aber natürlich immer eine Sache des Einzelfalls.
Im Kern möchte ich aber nur sagen: Das geringere Gewicht und die Flexibilität / nicht nötige Aufhängung sind auch durchaus große Vorteile, die man sich einkauft.
Also um Stress zu vermeiden würde ich wahrscheinlich auch zu flexiblen Modulen greifen und wenn man ehrlich ist sind diese wirklich dezenter und somit optisch "hübscher".
Aus meiner Sicht ergeben sich aber erhebliche Nachteile und deshalb habe ich mich für klassische Module entschieden.
Langlebigkeit: Glas ist einfach viel witterungsbeständiger als Kunststoff und daher kann man von einer längeren Einsatzdauer sowie einer andauernderen Leistungsfähigkeit ausgehen.
Abrieb: durch die Witterung können sich Bestandteile des Kunststoff lösen und in die Umwelt gelangen.
Recyclingfähigkeit: in der Regel lassen sich Glass und Metall besser voneinander lösen als Verbundkunststoffe. Ich sehe also hier auch Vorteile bei der Weiterverwendung der Rohstoffe.
Es ist zwar toll erneuerbare Energien zu fördern, wenn ich dafür aber Sondermüll produziere, dann fehlt mir ehrlich gesagt die Logik.
Wobei man das jetzt auch nicht schwarz-weiß sehen sollte. Jede technische Lösung bringt auch irgendeine ökologische Belastung mit sich. Ist dann eher eine Abwägung von Belastung und Nutzen.
Ich denke, das geht schon im Vergleich zu anderen Sachen in Ordnung mit den flexiblen Modulen.
Die Haltbarkeit der Module ist noch ein interessanter Faktor. Dazu gibts leider nur wenig Fakten oder Erfahrungswissen, die man so findet. 10 Jahre wäre ja schonmal was. Bis dahin will man eh neue haben, weil deutlich leistungsfähiger bei dem oft begrenzten Platz.
Und dich durch diese Arroganz ganz bös in die Nesseln setzen.
Genau. Der zu erwartenden. Wenn es bei Errichtung des Balkons bzw Geländers noch keine Balkonkraftwerke gab, war das auch nicht zu erwarten.
Weshalb sollte der Vermieter auf sowas eingehen? Du willst etwas von ihm, also hast du seine Bedenken auszuräumen.
Das bedarf auch keiner Antwort, denn dass das die sind, die bei Errichtung des Gebäudes/Balkons galten, sollte auch einem Laien klar sein.
Die sind allerdings ein Furz.
Die dann mit Sicherheit (und Recht) ignoriert werden wird.
Achwas. Und du übernimmst die Kosten wenn dem nicht so ist?
Dass man mit so einem Auftreten vermutlich bei Gericht (und dem Vemieter) nicht weit kommt, ist recht wahrscheinlich.
Klar könnte das sein nur liegt es an dem Mieter das nachzuweisen, nicht am Vermieter das Gegenteil zu beweisen.
Eben z.B. durch ein entsprechendes statisches Gutachten.
Es wäre ja vielleicht möglich, dass das Geländer die Module trägt. Nur dürftest du dann den Balkon nicht mehr benutzen, da dann ggf. die Tragkraft die früher durch die 5 Personen die am Geländer lehnen durften nicht mehr für diese ausreicht.
Je nach Balkongeländer, sind die Befestigungen, die beispielsweise bei Ebay, aber auch den Anbietern der Balkonkraftwerke angeboten werden ziemlich abenteuerlich.
Chrisoppi: Zeig uns doch mal ein Foto des Geländers, stell dar was darunter ist (wohin fällt das Modul, wenn es vom Geländer abreißt?) und stell dar mit welcher Befestigung Du es genau befestigen würdest ohne das Geländer zu verkratzen oder zu beschädigen. Gerade Halterungen sind ein großes Thema.
Und frag Deine Hausratsversicherung, ob diese im Schadensfall zahlt, wenn ein Modul herunterfällt oder den Balkon beschädigt. Wenn Du ein solches Antwortschreiben der Versicherung hast und dadurch auch größere Schäden abgedeckt sind, kann das auch ein gutes Argument sein.
Evtl. kannst Du ja mit diesen Informationen den Vermieter überzeugen, wenn Du uns hier überzeugst.
Als Vermieter würde ich auch erst einmal auf flexible Module bestehen. Sind viel leichter und in den meisten Fällen besser zu befestigen als normale Module. Kleineres Risiko und weniger Streß.
Und ja, den Vermieter unter Druck setzen, würde ich nicht. Einen Rechtsstreit wirst Du kaum gewinnen, wenn Du nicht lückenlos nachweisen kannst, dass die Annahmen des Vermieters nicht stimmen. Da müsstest Du dann selbst einen Statiker beauftragen, der sich die Bauanträge ansieht und vor Ort auch das Geländer. Im schlimmsten Fall könnte da herauskommen, dass die Statik des Balkons nicht mehr stimmt und Du diesen überhaupt nicht mehr begehen darfst.
Ich habe mich wegen der o.g. Gründe gegen die grossen 20 Kg schweren Panele entschieden. Lange habe ich nach kleineren, leichteren Glaspanele gesucht- leider vergeblich. Zum Ende des vergangenen Sommers hatte ich dann Glück und 8 flexible 80W Module inklusive Wechselrichter für 250€ zu bekommen.
Läüft!
Wir haben ein 50 cm hohes Geländer auf der Brüstung- Ich hätte die grossen Module schräg montieren müssen. In der 5. Etage nahe einer Gebäude innenecke wollte ich die Verantwortung nicht übernehmen.
Das Angebot ist allerdings ausverkauft.
Au weia.
ich wollte mich am Forum einfach beteiligen und empfinde Jays Antwort als
recht agressiv.
Ich habe einen Vorschlag für eine Frage beim Vermieter angedacht. @anon69854299: wenn Du einen besseren Weg kennst, dann lass uns doch an Deinem Wissen teilhaben. Und bitte begründe Deine Thesen. (z. B. schreibst Du, "Es liegt am Mieter".)
Ich hätte vermutet, wenn die Belastung in der Windlastzone x unter den Werten y des Geländers ist (nach den damals geltenden DIN EN der Tragwerksplanung, verm. DIN1055), was soll der Vermieter argumentieren, wenn der Mieter einfach sein Panel installiert.
Ich schreibe (m)eine Meinung, und das habe ich in meinem Post unten auch betont. Eine rechtsgültige Aussage gibt es -gegen Geld- vor Gericht.
Wir haben ein gemeinsames PV-Ziel, und sich auf dem Weg gegenseitig das Forum schwer zu machen, sehe ich nicht als hilfreich an.
Ich werde mich an diesem Thread nicht mehr beteiligen und wünsche Chrisoppi viel Erfolg bei seinem Anliegen.
Nicht unbedingt. Es kann sein, dass man das theoretisch grundsätzlich nachweisen kann. So nach dem Motto: "Jedes Geländer, was den gültigen Vorschriften genügt, ist auch in der Lage, Solarmodule sicher zu tragen."
Also genauso, wie man nachweisen konnte, dass 800W Einspeisung sicher sind bei allen Elektro-Installationen.
Vielleicht hat irgendein Balkon-Verein so einen Nachweis schon erbracht und das Thema auf diese Weise mal universell gelöst.