In einem interessanten Interview zum Thema Biogas wurde auf den Unterschied zwischen leicht zu vergärendem Kraftfutter und schwieriger vergärendem Substrat hingewiesen. Man könnte also im Sommer das Fermentervolumen mit sehr langen Verweilzeiten nutzen und in der Dunkelflaute dann mit hoher Kapazität Biogas erzeugen.
Neben der Einspeicherung des Biomethans im Erdgasnetz sehe ich vor allem die vorhandenen Erdgasspeicher von etwa 250 TWh. Da kann man bequem die ganze Produktion des Sommerhalbjahres einlagern.
Kritisch scheint der Anschluss und das Vorhandensein des Erdgasnetzes zu sein. Man würde also vielleicht nicht alle heutigen Standorte für Biomethan Einspeisung ins Erdgasnetz nutzen wollen. Neben der Flexibilität beim Substrat käme da vielleicht Transport per Gas oder verflüssigt in Frage. Neben kryogener Verflüssigung fände ich DME oder Methanol interessant. DME hat viele Vorteile:
Wie Propan lagerbar und vergleichbar zu transportieren
Kann in Gasheizungen eingesetzt werden
Ungiftig
Kein Treibhausgas
Keine Gefahr für das Grundwasser
Es stellt sich bei DME die Frage, in wie weit die Synthese aus Biogas im kleinen Maßstab wirtschaftlich darstellbar ist.
Was ich auch noch gerne zu Deinen vielen richtigen Ausführungen ergänzen würde: Freifläche PV und Wind können sehr hohe Netzkosten haben. Da sehe ich eher das Problem als beim Flächenverbrauch von 500 GWp Freifläche.
Wo jetzt 5 MW Biogas Motor steht, könnte man leicht 25 MWp PV dazu tun, ohne am Netzanschluss die Leistung erhöhen zu müssen, solange bei Sonne in einem Batteriespeicher eingespeichert wird und der Gasmotor aus ist. Mit lokalen Verbrauchern (Traktoren laden, Kühlhaus, Milch pasteurisieren), ginge sogar noch mehr PV Leistung ohne mehr Netzanschluss.
Man muss natürlich trotzdem nicht unbedingt landwirtschaftliche Fläche unnötig beanspruchen. Andererseits sollten man auch die Kosten der PV Anlage selbst nicht aus den Augen verlieren und so etwas wie Autobahnen überdachen könnte teuer werden. Da habe ich keine pauschale Meinung zu.