Große PV-Anlage, ohne Zählerschrank, ohne Anmeldung?

Hallo zusammen,

wir hätten Platz für eine größere PV (10-15 kWp) und wollen ohnehin jetzt das Dach sanieren, aber es gibt leider massive Probleme mit dem alten Zählerschrank und Hausanschluß.
Das Haus ist von 1972, der ZS ebenfalls und die Leitung kommt nur 4-adrig aus der Garage in den Keller des Hauses (Hanglage) und geht wohl tlw. durch Fundament/Erdreich.
Wir haben leider auch keinen Platz für einen größeren ZS an dieser Stelle - müßten also massiv Umbauen. Wenn wir alles 1a nach Vorschrift machen wollten müßte sowohl der Hauptanschluß, der ZS und die kompl Elektrik neu und an einen anderen Platz (Kellerraum am Treppenhaus wäre auch nicht mehr erlaubt). Das wären Investitionen von 20-25 k€ und damit völlig unretabel.

Der Versorger/NB ist dabei mit seinen Forderungen sogar moderat, wir haben extra konkret angefragt und die fordern nur SLS und ÜSS - also ohne APZ und all diesen Steuerungsschnickschnack. Leider will uns das aber kein Elektriker so einbauen, oder sie haben Probleme mit einem WR, den sie nicht kennen.
Da ich auch eine 48V DIY-Batterie mit 16xLFP 280Ah einsetzen möchte, ist dies der nächste Hinderungsgrund.

Bisher habe ich eine separate Inselanlage 2kWp auf Gartenhäuschen und nutze die für ein paar Geräte im DG als reine Insel.
Wir haben bislang auch 2 Zähler (1 für Untermieter) und könnten somit noch 2 BKW installieren, dürfen dann aber max. 1600W einspeisen und bekommen natürlich keine Vergütung.
Bislang haben wir keine WP oder WW-Heizstab, kann aber längerfristig kommen.
Seht ihr eine Möglichkeit eine größere Anlage - halbwegs legal - zu betreiben, ohne Elektriker und ohne Anmeldung? Solange kein netztauglicher WR eingesetzt wird und die PV galvanisch vom Netz getrennt ist, sollte es im eigenen Haus ja keine Probleme geben? Wir wollen aber auch nicht das Haus komplett neu Verkabeln, das wäre wohl ähnlich teuer.

Die Idee wäre z.B. eine Unterverteilung komplett vom Netz zu trennen und dann separat als Insel über PV zu versorgen. Dabei sollten dann die typ. 'Dauerläufer' wie Heizung, Kühllschrank etc. idealerweise versorgt werden. Hat da jemand Erfahrung? Ist das praktikabel und wie sieht es rechtlich aus? (Ich weiß, ist mind. Grauzone...)

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Eher nein, weil das im Haus ist, und im Haus ist deine jetzige Elektroinstallation. Theoretisch könnte also "jeder" die PV an irgend ne popelige Steckdose anschließen und das darf nicht sein. Es ist auch kein Nebengebäude oder dass du das evtl. nach unten an eine CEE-Dose legst fürs E-Auto laden. Selbst dann muss ne zusätzliche Leitung her und das Problem bliebe dasselbe.

Was du machst und was du darfst sind natürlich 2 paar Schuhe. Haften musst du für das, was du da hast. Auch wenn was passiert. Ich wüsste als Elektriker gar nicht, ob ich dir sowas bei den bestehenden Gesetzen einbauen würde.

Auch ein 3-Phasen-Heizstab mit Abschaltung direkt in einen vorhandenen Pufferspeicher. Möglich. Oder ggf. den ganzen Keller damit betreiben. Also in den Keller mit 3-Phasen und dort dann Waschmaschine, Gefrierer, Kühlschrank, Heizstäbe, Warmwasser rein und auch ein Akku. Das Ganze geht dann aber nicht mehr, wenn kein PV-Strom kommt und der Akku dann leer ist. Das KÖNNTE man dann irgendwie überbrücken, aber dann wärs auch keine Insel mehr....

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In letzter Zeit lese ich öfters von VNB die es einzelnen Kunden gestatten, so eine Insel zu betreiben. Die Erbauer legen da aber ein schlüssiges Konzept mit Stromlaufplänen + exakten Bauteilen usw. vor.

Hilft Dir aber nicht, wenn Dein VNB sowas ablehnt.

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HAK ist in/an der Garage? Könnte da ein Zählerschrank hin?

Das Problem ist doch gar nicht der Zählerschrank, sondern das finden eines Elektrikers, der deine Selbstbauanlage anschließen und anmelden will.

Der Netzbetrieber selber fordert ja gar keinen neuen Kasten, und auch sonst keine Änderungen.

Da hilft nur weitersuchen.

Oliver

Wie gesagt, der VNB ist da eher entspannt, fordert nur SLS und ÜSS im ZS, das wäre problemlos machbar. Nur die Elis wollen das so nicht und schon gar kein WR, den sie nicht kennen oder DIY Batterie. Wir würden ja gerne alles ordentlich machen und anmelden, aber ein Komplettumbau geht einfach nicht bzw. wird viel zu teuer. Da bin ich sicher nicht der einzige in dieser Situation.

Grundsätzlich geht es den VNB auch gar nichts an, was ich hinter dem ZS mache, sofern ich nicht in sein Netz 'hineinpfusche'. UV stillegen und für PV nutzen, wäre demnach vermutlich auch kein Problem, aber dass uns das jemand schriftlich gibt für alle Fälle, glaube ich auch wieder nicht.

Wir hatten bestimmt 5-6 Eli's hier, aber die haben alle nur mit den Achseln gezuckt und nie wieder von sich hören lassen. Einer meinte es ginge grundsätzlich, aber wollte keinen Deye oder Victron anschließen. Falls jemand einen entspannten Elektriker in Südhessen (Bergstraße, DA, MA) kennt, gerne melden :slight_smile:

Na ja, genau genommen gibt es bei einer Insel ja überhaupt nichts anzumelden.

Du hast keinen Kontakt mit dem Netz des VNB und fertig.
Einzig Maktstamm ist da komisch, aber die wirst du bei deinem Haus ja kaum sehen. :wink:
Einzig ein Mitarbeiter oder Beauftragter des VNB könnte irgendwann mal fragen was du da gebaut hast.

Mein Projekt läuft auf einer ähnlichen Schiene.
Wobei ich das große Glück habe, genügend Platz für bis zu 100 kWp Modulen zu haben. Das heist mein Plan B wären, wenn der VNB rumzickt, den Zähler demontieren zu lassen. Habs aber nicht eilig, da eine Insel für LWWP, EV, E-Herd usw. doch nicht so einfach zu bauen ist, wie es am Anfang scheint. Hoch im Norden ist im Winter doch wesentlich Anspruchsvoller als in Süddeutschland.

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Leider nein, HAK ist in der Garage des Untermieters und dann müßte die ganze Unterverteilung über 15m irgendwie ins Haus ... sehr unpraktisch.

ich hatte eine suchanzeige bei ebay kleinanzeigen erstellt und dort einen super elektriker gefunden.
wäre vielleicht auch eine möglichkeit für dich?

Wäre noch eine Idee. Ich hatte es letztes Jahr schon einmal über myhammer probiert, haben sich auch einige gemeldet und sich das angesehen. Keiner hatte echtes Interesse...

Ich habe den Elektriker seinerzeit auch über Kleinanzeigen gefunden.
Ich hatte da auch einen Kontakt zu Leuten, die die Anmeldung aufgrund von Fotos bundesweit vornehmen.
Hast du das mit dem APZ schriftlich? Wobei das APZ schon veraltete Technik ist, die so heute nicht mehr benötigt wird. Der einzige Grund heute noch eine APZ einzubauen sind die Gewinne der Hersteller und Elektriker.
Viel Erfolg bei der Suche nach dem Elektriker.

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Welche WR´s hätten die den gerne verbaut?

Die KACO Blueplanet NX3 gibts online zu absolut lächerlichen Preisen. Wenn du jemand findest, der dir das mit denen umbaut und anmeldet ...
Umbau auf Hybrid und Speicher dann erst im zweiten Schritt.

Ich dachte so: zähler irgendwo hin, was der Netzbetreiber annimmt. Zählerkästen gibts auch für draussen. Alten Zählerkasten lassen für deine Sicherungen

Die meisten verbauen nur Hochvolt-WR mit Systemakku, keine NV-Akkus mit 48V. Für letztere kommen eigentlich nur Deye und Victron und ein paar ähnliche in Frage. Damit haben die meisten Elis keine Erfahrung und wollen die dann auch nicht anschließen.

ZS außen kommt bei uns eher nicht in Frage. Eine schriftliche Zusage vom VNB, dass er auf APZ etc. verzichtet haben wir nicht, nur eine händische Eintragung auf einem Foto von unserem ZS, wo SLS und ÜSS eingebaut werden sollen und wie das abzusichern ist.

Da wundert es mich nicht, dass du niemanden findest.
Als Betrieb verbaut man keinen China-WR mit schlechtem Ruf und keine aufwendige Installation von der man wenig Ahnung hat.

Probier dein Glück mit einer Anlage ohne Speicher und achte auf die Strings (Belegungs- bzw. Stringplan geben lassen) und Vorbereitung für die Steuerbarkeit nach 14a (für den Speicher), damit das auch für den späteren Hybrid-WR noch passt.

Für einen WR-Tausch gegen einen Hybriden oder die Nachrüstung eines AC-Speichers dürfte sich leichter jemanden finden lassen. Setzt natürlich eine Zusage vom VNB voraus, nicht, dass dann auf einmal doch ein neuer ZS her soll.

Deye und Victron haben m.E. einen sehr guten Ruf und Victron kommt aus NL, nicht aus CN!
Ich kaufe ja nicht 2 WR um den einen dann später direkt auszutauschen. Wenn das ein Eli nicht machen will, soll er es bleiben lassen. Die meisten Bauern essen eben nur was sie kennen :wink:

Deye kommt aus CN und ist relativ bekannt, auch im Negativem.
Mit den WR bzw. der Firmware scheint es gelegentlich Probleme zu geben. Dazu gabs auch schon Fernabschaltungen von WR´s und fehlende Schutzeinrichtungen (auch in De).

Ein Unternehmer denkt langfristig und spezialisiert sich auf gewisse Hersteller, alleine schon wegen Mitarbeiterschulungen, Lagerhaltung, Mengenrabatt und Support.

Ein Hersteller der erst nachtrläglich per externer Lösung den NA-Schutz nachliefert und das auch erst, wenn es aufgefallen ist, fällt da halt schon mal direkt durchs Raster. Der Betrieb haftet, wenn etwas mit der Installtion schiefgehen sollte und bleibt auch bei Austausch oder Nachrüstung auf den Lohnkosten sitzen (zumal sowas dann auch noch den Ruf des eigenen Betriebs ruiniert)

Victron fällt raus, da zu speziell.
Zuviel Schulungsaufwand, zuviel Arbeitszeit für Installation sowie Konfiguration und zu niedrige Stringspannungen. Da werden 99% der Kunden abspringen, wenn das Angebot ins Haus flattert (= zu teuer ).

Victron spielt seine Stärken eher im Offgridbereich, insbesondere bei Wohnmobilen oder Booten aus. Für Hausinstallationen gibts einfachere und günstigere Möglichkeiten.

Ist doch egal, wenn du damit zum Ziel kommst.
Der KACO mit 10kW kostet dich gerade mal 255€. Der mit 8kW lächerliche 206€ (bei mydealz suchen)

Für den Preis definitiv kein Fehler Ersatz im Regal liegen zu haben. Enftallender Eigenverbrauch kostet dich bei WR-Defekt deutlich mehr, wenn du mehrere Monate lang keinen WR auftreiben kannst (wie während der Gaskrise bzw. PV-Boom)

Du musst nur mit den Strings aufpassen. Die KACO´s vertragen relativ große Strings mit sehr hohen Spannungen. Mögen die NV Deye hingegen überhaupt nicht. MPPT-Bereich geht lediglich von 200-650V.

Victron würde ich der Größenordnung nicht verwenden (außer Nachrüstung per AC Koppelung ohne Laderegler). Die normalen Laderegler können gerade einmal 250V und sind relativ teuer. Mit der Leerlaufspannung im Winter nur Mini-Strings möglich. Die haben zwar mittlerweile auch einen RS Solar, aber der kann auch lediglich 450V.

Der PV-Betrieb, der mir meine PV aufs Dach gebaut hat, hatte überhaupt kein Problem damit, mein selbst aufgebautes Victron/Pylontech-System mit anzuschliessen.

Oliver

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Auf was gibt der Betrieb Dir denn Gewährleistung?

Na, auf die Sicherung und das Kabel zum Multi :wink:

Oliver

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