Ich habe in unserem Chalet in den Schweizer Bergen von einem Nachspeicherofen auf eine Luft/Luft Klimaanlage Lösung für das Heizen gewechselt.
Zu beginn hatte ich das Aussengerät MUZ-LN50VG2 mit dem Innengerät MSZ-LN50VG2 in Betrieb. Da es in der Region jedoch schon einige Male im Jahr unter -15 Grad kommen kann, habe ich das Aussengerät auf das Hyper Heating MUZ-LN50VGHZ2 geupgradet. Nun habe ich einen deutlich höheren Stromverbrauch, wenn ich das Chalet auf 12 Grad bei Abwesenheit halten möchte als zuvor.
MUZ-LN50VG2 -10 Grad Aussentemperatur, 12 Grad Innentemperatur
Ich frage mich nun, wurde die Anlage falsch in den Betrieb genommen? Eventuell Überfüllt und nun einen zu hohen Gegendruck? (Dies wollte ich prüfen, habe jedoch nichts gefunden welchen Druck bei der MUZ-LN50VGHZ2 passen sollte)
Unter Volllast gönnt sich die Anlage auch gern mal über 3kW, laut Datenblatt sollte die Leistungsaufnahme jedoch bei 1.48 kW liegen. Ist dieser Wert ein Durchschnittswert oder zieht meine Anlage zu viel?
Sind diese Werte und Erkenntnisse normal? Meine Idee war es, bei extremen minus Temperaturen ein Gerät zu haben welches noch Heizen kann und nicht meinen Stromverbrauch mehr als zu verdoppeln.
Vielen Dank für den Input. Laut den Meteo Daten waren die Werte in etwa gleich. Wenn ich mehrere Tage miteinander vergleiche kommen dieselben Abweichungen zustande. Das MUZ-LN50VG2 lief immer mind. um 50% sparsamer als das neue mit Hyper Heating.
Wenn die bei gleichen Bedingungen wirklich deutlich mehr braucht, dann hat es etwas mit der Effizienz zu tun. Und die Effizienz hängt sehr stark vom Betriebsverhalten ab.
Beispiel: Eine Anlage, die stark lospowert, um nach 5 Minuten schon wieder abzuschalten und 10 Minuten später schon wieder startet, läuft extrem ineffizient. Eine Anlage, die sanft startet, länger durchläuft mit geringer Leistung, läuft sehr viel effizienter.
Du musst dir also folgende Dinge anschauen:
den genauen Leistungsverlauf möglichst in Minutenauflösung. Besonders das Startverhalten.
Prüfen, wie oft die Anlage taktet und ob die überhaupt taktet.
Die Auswurftemperatur der Luft. Eine Anlage, die z.B. 30 Grad Luft auswirft, läuft sehr effizient, bei 50 Grad läuft sie sehr ineffizient.
Wie hast du eigentlich den Energieverbrauch gemessen?
Das funktioniert physikalisch anders, der Dampfdruck in der Anlage bleibt gleich, auch wenn etwas mehr eingefüllt wurde. Der Druck hängt am Kältemittel und der Temperatur des Gases, nicht an der Menge. In etwa so, wie in einer Propangasflasche, wo der Druck in der Flasche gleich bleibt, auch wenn schon die Hälfte raus ist.
Die Anlage Taktet überhaupt nicht, die läuft schön durch. Gemessen wird der Stromverbrauch mit einem Shelly Pro 3EM. Hier ein Beispiel der letzten 6 Stunden, Morgen um 7:30 hat Sie das letzte Mal Abgetaut.
Die Temperatur kann ich das nächste Mal messen, wenn ich vor Ort bin. Verstehe ich dass richtig: Anlage auf Volle Heizleistung und am Innengerät der Luftstrom messen?
Das funktioniert physikalisch anders, der Dampfdruck in der Anlage bleibt gleich, auch wenn etwas mehr eingefüllt wurde. Der Druck hängt am Kältemittel und der Temperatur des Gases, nicht an der Menge. In etwa so, wie in einer Propangasflasche, wo der Druck in der Flasche gleich bleibt, auch wenn schon die Hälfte raus ist.
Ok, somit ist eine Überfüllung für einen reinen Heizbetrieb nicht schädlich für das Aussengerät im vergleich zum Kältebetrieb?
Das kannst du auch mal machen, um zu prüfen, ob die volle Leistung entfaltet. Bei voller Heizleistung sollte die Auswurftemperatur so auf 55-60 Grad gehen.
Mir gings aber eher darum, welche Auswurftemperatur die im eingeschwungenen Zustand hat.
Dein Leistungsdiagram sieht so aus, als ob die wunderbar durchläuft, aber einfach diese Leistung braucht, um die Temperatur zu halten. Sieht also alles optimal aus. Du kannst natürlich nochmal schauen, wie hoch die Temperatur im Innenraum wirklich ist. Liegt die also bei deinen gewünschten 12 Grad?
Und natürlich muss die Anlage lange genug durchgelaufen sein, bis alles auf Temperatur gekommen ist und du wirklich nur noch die Leistung hast, die gebraucht wird, um die Temperatur zu halten. In deinem Diagramm geht die Leistungsaufnahme nach unten über die gesamte Zeit. Kann an der unterschiedlichen Außentemperatur hängen, aber vielleicht auch, dass noch nicht richtig aufgeheizt war.
Aufheizung eines Raumes kann durchaus 3-5 Tage 24/7 dauern, bis du wirklich einen ausgeglichenen Zustand hast.
Das Haus war am Wochenende noch bewohnt, sollte somit eher einfacher sein sich den 12 Grad anzugleichen. Ich vermute der Verbraucht ging nun die letzten 6 Stunden runter wegen der Aussentemperatur, diese hat sich nun von -10 Grad auf -1 Grad erhöht.
Falls die Anlage tatsächlich «einfach» so viel mehr braucht, verstehe ich das Diagram von Mitsubishi nicht. Ebenso wäre es aus meiner Sicht eine Fehlinvestition in Hinsicht des Verbrauchs da das Chalet mehr leer steht als Bewohnt wird.
Zuletzt nochmals zum Thema Kältemittel-Füllstand: Versteh ich es richtig, dass eine Überfüllte Anlage im reinen Heizbetrieb keinen schaden nehmen kann sowie im Kühlbetrieb? Ansonsten würde ich dies auch nochmals überprüfen lassen.
Es ist ja so, dass das Kältemittel in der Außeneinheit vorgefüllt ist. Der Kältetechniker braucht da oft überhaupt nichts nachfüllen, insofern kann es da auch nicht zu Fehlern kommen. Erst wenn die Kälteleitungen eine bestimmte Länge überschreiten, muss noch was nachgefüllt werden. Bei der Anlage vermute ich, dass die bis 10 oder gar 15 m vorgefüllt ist.
Den Füllstand kann man auch nicht so einfach prüfen. Dafür muss alles komplett abgesaugt werden und dann wieder neu befüllt.
Ein deutlicher Mehrverbrauch ist für mich da auch erstmal nicht erklärbar, beide Anlagen sollten sich da ganz ähnlich verhalten.
Was bei deinen Diagrammen auffällt: Bei Mindestmodulation ist die alte Anlage sehr viel effizienter, als die neue. Beispiel -15 Grad und 10 Grad innen, da soll die alte Anlage angeblich noch einen COP von 6,11 haben, was natürlich Blödsinn sein muss. Aber die neue Anlage hat dort einen COP von gerade mal von 3,21.
Was auch noch eine kleine Rolle spielen wird: Die neue Nordic wird eine Wannenheizung haben, die permanent um die 30-50 Watt ziehen wird, damit die Betriebssicherheit größer ist, was die Vereisung des AG angeht.
Die Anlage war leider nur für 7 Meter vorgefüllt, daher hat der Techniker Nachgefüllt. Ich bezweifle jedoch, dass dies korrekt ablief, da er nur den Druck unter voller Kühlleistung angeschaut hat.
Dass war auch für mich das Ausfälligste, doch ist es Tatsächlich Blödsinn? Beide Diagramme kommen von Mitsubishi aus Ihrem Dokument Seite 278/279: https://www.mitsubishi-les.info/database/servicemanual/files/M_Series__Europe_DATABOOK_2022_M_0856_.pdf
Meine Ergebnisse würden dafür sprechen, daher habe ich dieses Thema eröffnet, oder sehe ich dies falsch? Dafür ist die Capacity beim HZ Gerät fast doppelt so viel.
Kleine Korrektur: Beides sind Mitsubishi Geräte, einmal mit Hyper Heating und einmal ohne. Ansonsten dieselbe Bezeichnung MUZ-LN50VGHZ2. 30-50 Watt könnte ich ja verkraften, doch bei mir sind es eher um die 300-400 Watt mehr.
Ja, das meinte ich damit. Nordic ist eine Sammelbezeichnung für alle Klimas, die eigentlich für die nordischen Länder entwickelt wurden, so auch die Hyper-Heating. Jeder Hersteller hat da seinen eigenen Namen für die Technologie.
Wieviel Meter hast du denn real? Wer nach Kühlleistung füllt, macht was verkehrt. Der Hersteller gibt genau an, wie viel Kältemittel pro Meter nachgefüllt werden muss, typisch 20g pro zusätzlichen Meter.
Zumindest können die konkreten Werte nicht stimmen. Keine Wärmepumpe macht bei -15 Grad noch einen COP von 6,x.
Aber dass die normale Mitsu besser ist in dem Bereich, als die Nordic, das kann ich mir schon gut vorstellen. Das ist wie beim Auto bei sehr geringer Last: Ein 1 Liter Motor braucht da deutlich weniger, als eine 6 Liter-Maschine. Die Nordic ist also grundsätzlich für höhere Leistungen designt. Das liegt am viel größeren Verdichter.
Was du probieren kannst: Nicht durchheizen, sondern intervallmäßig heizen. Also z.B. 1 Stunde heizen auf 12 Grad und dann 2 Stunden ausgeschaltet lassen. Je nachdem, wie gut gedämmt ist, kannst du die 2 Stunden auch deutlich verlängern. Ob das wirklich was verbessert, muss man experimentell ermitteln.
Wobei laut Datenblatt die Hyperheating doch bei niedrigen Temperaturen oft schlechteren COP hat als die normale. Finde ich verrückt!
Z. B. 10 Grad Raumtemperatur und -15 Grad Außen COP 4,2 vs 3,6 bei rated frequency
Eigentlich sollte man da schon mit der Waage Kältemittel einfüllen...
Soweit ich mich erinnere gab es von Kältetechniker ronnie auf Youtube mal ein Video in dem er die Folgen von Überfüllung gezeigt hat und wie da u.a. die Effizienz runtergeht.
Die Vorfüllung ist außerdem für 15 m ausreichend (siehe oberhalb der Tabelle; Installationshandbuch)
Besten Dank für deinen Kommentar. Für mich auch völlig verrückt, habe ich leider erst im Nachgang entdeckt.
Mir kam dies auch komisch vor, anscheinen war der auch überrascht, dass bei meiner 12,5 Meter Leitung noch nachgefüllt werden muss. Ich habe dazu andere Angaben gefunden, eventuell haben Sie bei der Version 2 etwas eingespart.
Achso, das wusste ich nicht, dachte es sei eine andere Marke, wieder was gelernt
Ich habe 12,5 Meter, aus meiner Sicht hat der mehr als 80gramm nachgefüllt
Schon unglaublich, dass selbst Mitsubishi es nicht hinkriegt, die eigenen Geräte korrekt zu beschreiben.
Intervallmässig habe ich mir auch schon überlegt und bereits erste Versuche hinter mir, leider ist das Haus nicht wirklich gut gedämmt. Die Anlage zieht danach für über eine Stunde die +3kw um wieder auf die Temperatur zu kommen. Um einzusparen müsste die Temperatur dann mind. für 4 Stunden halten.
3kW ist viel zu viel für effizientes Heizen. Leider gibt es bei den Mitsubishi-Anlagen keine Möglichkeit, die Leistung irgendwie zu limitieren. Da wird der Dauerbetrieb wohl schon die günstigste Alternative sein.
Ok, dann einfach nochmal Kältemittel genau abmessen, um das ausschließen zu können.
Eigentlich ist etwas zu viel Kältemittel überhaupt kein Problem. Die Anlage hat ja einen Sammler, in dem sich einfach alles Kältemittel sammelt, was gerade nicht im Kältekreislauf ist. So lange dieser noch nicht voll ist, spielt es keine Rolle und in der Regel hat der einiges an Reserve. Und wenn er überfüllt wird, macht man sich schnell den Verdichter kaputt - Stichwort Flüssigkeitsschläge.
Das fast jede Anlage "überfüllt" ist, siehst du ja an den Rohrlängen. Meine Anlage ist bis 15 m vorgefüllt. Ich hab aber nur 3m Leitung dran. Also hab ich ja 12*20g = 240g zu viel in der Anlage. Ist aber kein Problem und muss auch nie abgesaugt werden.
Besten Dank für das Video, dies ist mit bereits bekannt. Leider kann ich zurzeit mit den Werten nur wenig anfangen da ich im Heizbetrieb unterwegs bin. Was schonmal abweicht zum Video:
Komische Geräusche konnte ich nicht hören.
«Rumgurken» betreff Leistung tut meine Anlage auch nicht, im Gegenteil XD
Was den Druck anbelangt, so hat der Techniker beim Auffüllen auf einen Druck von 8 Bar im Kältemodus aufgefüllt. Nach dem Auffüllen viel der Wert jedoch wieder auf 5 Bar und als der Verdichter nicht gelaufen ist auf 10 Bar soweit ich mich erinnern kann. Dies kann ich aber auch mal selbst überprüfen, eine Vakuumpumpe könnte ich mir von einem KFZ-Kollegen ausleihen.
Beim Auffüllen hat das Aussengerät auch einmal geraucht. Dies kann jedoch auch einfach nur Wasserdampf gewesen sein. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt um die -5 Grad Aussentemperatur.
wenn rated frequency anders ist, ist natürlich auch der COP anders. (ggf. ist auch der Kompressor anders). Man kann COP daher nur bei gleicher thermischer Leistung vergleichen. Wenn die Nordic Varianten ihre Leistung über Drehzahl = rated frequency holen, werden sie kaum gleichen COP haben.
da klingt aber alles nicht nach Profi, wenn da nach irgendwelchen Drücken nachgefüllt wird.
Eine Waage kam nicht zum Einsatz?
Was willst du mit der Vakuumpumpe vom Kollegen? Kältemittel in die Atmosphäre absaugen und dann was genau danach machen?
Ne, ich stand daneben, er hatte zum Auffüllen keine Waage, anscheinend hatte er auch nicht damit gerechnet, dass nachgefüllt werden muss. Desshalb bin ich nun auch einwenig stutzig geworden.
Die Vakumpumpe würde natürlich nur verwendet werden, um die Leitung zwischen Manometer und Anschluss abzusaugen, nicht dass ich da noch Luft ins System bringe.
Hier wurde wohl schon soweit überfüllt, dass der Sammler zu voll ist und flüssiges Kältemittel in den Verdichter gelangt. Deshalb die merkwürdigen Geräusche.
So lange man im Pufferbereich des Sammlers ist, wird etwas mehr oder weniger Kältemittel keinen Einfluss haben.
Ist aber schlussendlich hier egal, die Anlage wurde völlig unklar befüllt von einem Fachmann, der unfachmännisch gearbeitet hat. Ich hab da auch Zweifel, dass bei -5 Grad überhaupt noch diese Befüllung nach Druck im Kühlbetrieb funktionieren kann. Bei -5 Grad kann man auch nicht mehr vernünftig die Anlage evakuieren. Da kann also so einiges schief gelaufen sein. Luft oder Wasser im System wäre z.B. denkbar.