Da hier öfters mal auch die Genauigkeit vom angezeigten SOC des Victron BMV-712 in Frage gestellt wird (vorallem bei kleinen Strömen) habe ich mal ein paar Screenshots und einen Test nach 9 Tagen ohne Akku voll laden und somit auch synchronisieren meines Shunts gemacht. Und auch weil es dieses Produkt von Victron wirklich verdient hat! Vor 9 Tagen wurde also der Akku das letzte mal voll geladen und der Shunt hat auf 100% synchronisiert. Tagsüber habe ich derzeit immer eine Last von rund 200 Watt für 20 Minuten am laufen, dann wieder 20 Minuten Pause mit dauerhaften 15-30 Watt. Es sind also für die hälfte der Zeit des Tages auch dauerhaft kleinere Ströme vorhanden die der Shunt erfassen muss. Wenn nun also der Shunt zum Ladeschluss bei erreichen des Abschaltstromes vom MPPT nach 9 Tagen zb. 95% SOC anzeigen würde dann hätten sich über diese Zeit 5% Ungenauigkeit eingeschlichen. Voraussetzung für das ganze ist natürlich immer ein sauber aufgebautes System, ein gesunder Akku, und ein auf dieses System perfekt eingestellter Shunt. Hier bietet der Victron Shunt wirklich alles was das Herz begehrt und man kann das ganze sehr gut feintunen, mit Möglichkeiten die kaum ein anderer Batteriemonitor zu bieten hat (Ladewirkungsgrad, Peukert-Exponent, Strom Schwellwert, Nullstromkalibrierung). Wenn man zb. 1 Meter Klingeldraht zwischen Shunt und Akku hat, oder hohe Übergangswiderstände an den Zellverbindern, oder schlechte Zellen oder oder oder, dann braucht man sich über Abweichungen des SOC nicht zu wundern .
Relevante Einstellungen des MPPT:
Ladeschlussspannung: 27,4V
Schweifstrom: 3 Ampere
Relevante Einstellungen Victron BMV-712 (500A/50mv), 0,1mΩ gemessen mit einem YR1035+:
Spannung wenn aufgeladen: 27,3V
Schweifstrom: 2,2% (3,5 Ampere @160Ah)
Ladewirkungsgrad: 99%
Zeit für Ladezustandserkennung: 1 Minute
Strom Schwellwert: 0,05A (alles unter 50ma fließt also nicht in die Berechnung des SOC ein)
Nullstromkalibrierung: keine Fehlerströme zu sehen, also "0" Ampere durch Störungen von außen
Wie man hier sehen kann ist die letzte Synchronisation vom Shunt bereits 9 Tage her.
Und so sah es dann kurz vor Ladeschluss aus als der Ladestrom in der CV-Phase bereits auf 3,7 Ampere gefallen ist. Der Shunt würde also anhand der Kriterien oben so oder so bei 3,5 Ampere auf 100% SOC synchronisieren. Wie man gut sehen kann steht der SOC bereits auf 99% und bei den verbrauchten Amperestunden werden noch 0,9Ah angezeigt. Da die SOC Anzeige im Cerbo aber keine Nachkomma Stellen anzeigt habe ich auch mal das Display geknipst... und siehe da 99,5% SOC (0,5% x 160Ah = 0,8Ah) . Und das nach 9 Tagen ohne Synchronisation! Also besser geht es nun wirklich nicht ! Wer das auch nur ansatzweise mit der SOC Anzeige eines BMS hinbekommt der bekommt von mir einen Kasten Bier spendiert . Ich muss allerdings dazu sagen das ich öfters nicht tiefer als 70% SOC entladen habe.... das hatte ich nicht bedacht, und deshalb gibt es nächstes Jahr im Sommer nochmal ein Update bei dem ich überwiegend jeden Tag auf ~20% SOC entladen werde. Obwohl ich auch jetzt schon weiß das die Abweichungen nicht der Rede wert sein werden, da ich es natürlich schon öfters beobachtet und feinjustiert habe.
Also nicht über einen falschen SOC jammern sondern einfach einen Victron BMV-712 kaufen . Das Teil ist so günstig wie noch nie, und ich habe vor knapp 2 Jahren noch 230€ dafür bezahlt. Und das Ding ist wirklich jeden Cent Wert !
Und darum auch hier nochmal wie man einen Victron Shunt sehr gut einstellen kann um evt. auch solche Werte wie oben angezeigt zu bekommen:
Viel Spass beim probieren und justieren, und danke für`s lesen !